Kapitel 31
Harry P.o.v
Den Rest des Nachmittags verbrachte ich am Laptop. Ich hatte noch einige Sachen zu erledigen und ich hatte keine Lust, die nach dem Abendessen zu machen.
„Kann ich noch helfen?", fragte Louis, als er aus dem Bad kam. Als ich in seine Richtung sah, schlüpfte er gerade in sein Shirt und ich ergatterte gerade so noch einen Blick auf seinen nackten Oberkörper. Sofort waren meine Gedanken wieder wo anders und ich legte seufzend den Laptop auf den Couchtisch, ehe ich aufstand und zur Minibar rüber ging. Mit Freuden stellte ich fest, dass da sogar Whiskey drin war und nahm die kleine Flasche heraus.
„Willst du auch was?", fragte ich, den Blick immer noch auf die kleinen Fläschchen gerichtet.
„Ich weiss nicht.", murmelte Louis und ich sah über meine Schulter hinaus zu ihm. Er stand unschlüssig da und schien sich zu fragen, ob er wirklich was Alkoholisches trinken sollte. Die Augen verdrehend nahm ich einfach irgendwas und drückte es ihm in die Hand, bevor ich mich wieder aufs Sofa fallen liess und den Laptop auf die Beine nahm. Ich leitete ihm eine Mail weiter, die er für mich beantworten konnte, weshalb er sein Tablet rausholte und sich neben mich setzte.
Bis zum Abendessen waren die beiden Flaschen leer. Wie sich herausgestellt hatte, war in Louis' Fläschchen Gin, den er erstaunlich schnell weg hatte. Als dann endlich alle Arbeit erledigt war, machten wir uns fertig fürs Abendessen und gingen runter ins Restaurant. Unser Tisch war schön abseits der anderen, in einer kleinen Nische, wo wir für uns waren. Diese Privatsphäre genoss ich sehr, denn so konnte ich ungestört etwas flirten, wenn auch nicht zu auffällig. Es reichte allerdings, um Louis rot werden zu lassen. Zum Essen bestellte ich eine Flasche Chateau Lafite, mein Lieblingswein. Er hatte seinen Preis, doch es ging ja sowieso alles aufs Geschäft. Warum also sparen?
Der Wein schien auch Louis zu schmecken, denn er hatte noch nicht mal die Hälfte seines Steaks gegessen, da war die Flasche bereits leer. Natürlich hatte er sie nicht alleine getrunken, wir hatten sie uns schön aufgeteilt und uns schliesslich für eine zweite Flasche entschieden. Zum Abschluss gab es dann für uns beide noch einen Grappa. Dementsprechend waren wir leicht angeheitert, als wir zurück auf unser Zimmer kamen. Okay, leicht angeheitert war untertrieben. Ich fühlte mich ziemlich leicht, so als könnte ich nächstens abheben. Louis merkte man den Alkohol auch deutlich an, denn er hörte nicht mehr auf zu kichern und stolperte dauernd über seine eigenen Füsse, weshalb ich ihn immer wieder auffangen musste. Lachend fielen wir in unser Zimmer und ich hielt mich an der Wand fest, mit der anderen Hand fing ich einmal mehr Louis auf, der sich aber recht schnell wieder aufrappelte. Langsam schlurfte ich ins Zimmer hinein und sah auf den Balkon. Der Whirlpool. Das wollte ich jetzt. Ich wollte in den Whirlpool.
„Hey. Hey Lou.", lallte ich und tippte ihm ununterbrochen auf die Schulter, bis dieser meine Hand wegschlug.
„Was denn?"
„Lass uns in den Whirlpool gehen.", schlug ich vor. Meine Finger fingen schon an, mein Hemd zu öffnen, während Louis aber nur den Kopf schüttelte.
„Ich hab keine Badehose eingepackt.", seufzte er und liess sich aufs Bett fallen.
„Mir doch egal, ich auch nicht.", lachte ich. Mein Hemd landete auf dem Boden und ich stolperte aus meinen Schuhen, während ich versuchte meinen Gürtel zu öffnen, doch irgendwie wollte der nicht so recht.
„Aber wir können doch nicht nackt da rein?", murmelte Louis in die Bettdecke, die er an sein Gesicht heran gezogen hatte. Fluchend schlurfte ich zum Bett rüber und versuchte weiterhin meine Hose aufzukriegen. Warum ging das denn nicht?!
„Doch können wir. Ich weiss doch wie du mich immer anschaust. Ey Louis, jetzt hilf mir doch mal.", grummelte ich, als ich beim Bett ankam und mein Gürtel immer noch fest um meine Hüfte lag. Der angesprochene hob seinen Kopf aus der Bettdecke und sah mich verwirrt an. Seine Augen wanderten langsam meinen Oberkörper hinab, bis sie bei meiner Mitte stehen blieben, wo ich nach wie vor an meinem Gürtel herumfummelte. Seufzend rappelte er sich auf und zog mich am Bund meiner Hose etwas näher. Ich würde Lügen wenn ich sagen würde, dass mich der Anblick gerade nicht verdammt anmachte. Wie er mit leicht herausgestreckter Zunge versuchte meinen Gürtel zu öffnen und das dann auch noch schaffte. Er öffnete auch gleich noch den Knopf und den Reissverschluss, wobei seine Hände leicht über meinen Penis strichen. Oh fuck, wenn das mal gut enden würde. Doch der Alkohol hatte mich schon so unter Kontrolle, dass ich den Gedanken bei Seite schob und somit auch die Hose samt Boxer von meinen Beinen. Fast schon sabbernd starrte Louis mich an, während ich noch aus meinen Socken schlüpfte und Richtung Balkon taumelte.
„Kommst du?", fragte ich, als ich die Tür öffnete und hinaustrat. Es war schon dunkel, doch die Temperatur war noch angenehm warm.
„O-Okay.", stotterte Louis drinnen und nur wenig später kam auch er durch die Tür gestolpert. Mein Blick wanderte über seinen nackten Körper und schon spürte ich, wie das Blut in meine Mitte rauschte, weshalb ich mich schnell in den Whirlpool setzte und diesen anmachte. Louis folgte mir und liess sich neben mir fallen. Einen Moment lang schwiegen wir, es war nur das Sprudeln des Wassers zu hören. Mein Kopf lag auf dem weichen Schaumstoff auf dem Rand abgelegt und meine Augen waren entspannt geschlossen.
„Du Harry?", brach Louis schliesslich das Schweigen und ich gab ein leises „Hm?" von mir. „Sag mal was hast du eigentlich im Flugzeug geträumt?" Sofort schnellte mein Kopf hoch und ich riss die Augen auf. Louis neben mir blieb allerdings genau so entspannt liegen, wie zuvor. Nur auf seinen Lippen lag ein Grinsen.
„Wieso?"
„Na du hast ganz schön gestöhnt.", grinste er. Meine Augen rissen sich noch weiter auf und ich versuchte mir irgendeine Ausrede einfallen zu lassen, doch mir fiel beim besten Willen nichts ein. „Hattest einen Sextraum, hm?", lallte Louis wieder und piekte mir in die Seite. „Warst ganz schön geil.", machte er einfach weiter, bis ich ihm die Hand auf den Mund presste.
„Okay, ja. Hatte ich. Zufrieden?", seufzte ich und Louis kicherte hinter meiner Hand. Langsam fuhr meine Hand von seinem Mund, ruhte aber weiterhin auf seiner Wange.
„Ich erzähl dir nicht davon. Das wäre falsch.", sagte ich, während ich tief in diese wunderschönen blauen Augen sah. Gott, wie gern würde ich ihn jetzt einfach küssen. Ich wollte ihn anfassen, meinen Körper an seinen schmiegen. Doch ich durfte nicht.
„Ist schon okay. Erzähl es mir ruhig.", erwiderte Louis. Ich hatte fast das Gefühl, als würde er sein Gesicht näher an meine Hand drücken, doch das bildete sich mein betrunkenes Hirn wohl bloss ein.
„Ich glaube nicht, dass unsere Beziehung schon stark genug ist, so eine Geschichte auszuhalten.", murmelte ich. Langsam strich meine Hand von seiner Wange, seinem Hals entlang und über seine Brust. Er erschauderte leicht unter meiner Berührung, bis meine Hand an seiner Hüfte stehen blieb und ich ihn mit einem Ruck auf meinen Schoss zog. Überrascht sah Louis mich an und legte die Hände an meine Schultern. Ich musste mich wirklich beherrschen nicht gleich seinen Arsch zu packen und ihn näher an mich heran zu ziehen. Ich wollte ihn so sehr!
„Zu feige, Styles?", zog er mich auf und grinste leicht. So frech zu sein traute er sich auch nur im betrunkenen Zustand. Dafür würde ich ihn nur zu gerne bestrafen.
„Ich könnte es dir zeigen", hauchte ich und kam ihm etwas näher, stoppte allerdings bevor ich seinen Lippen zu nahe kam. „Doch es ist falsch. Wir dürfen das nicht.", meinte ich schliesslich. Ich hasste mich dafür, doch ich wusste, dass ich Recht hatte. Louis war mein Assistent. Das war einfach nicht richtig. Darum schob ich ihn wieder von meinem Schoss runter und stand auf, um aus dem Wasser zu steigen. Ich nahm mir eines der Handtücher, die neben dem Whirlpool auf einer Liege lagen und wickelte es mir um die Hüfte, ehe ich wieder reinging. Meine gute Laune, die ich noch vor wenigen Minuten hatte, war weg. Ich war sauer auf mich selbst. Darauf, dass ich mich in diesen heissen Typen verliebt hatte und darauf, dass ich sowas einfach nicht zulassen durfte.
Mürrisch zog ich meine Boxer wieder an und ging ins Bad, um mir die Zähne zu putzen. Keine Ahnung, ob es die zwei Minuten waren, die es sein sollten, doch ich spuckte die Zahnpasta schliesslich wieder aus, wusch mein Gesicht und trottete ins Schlafzimmer zurück, wo ich mich einfach ins Bett fallen liess. Schnell stellte ich noch einen Wecker, solange ich noch bei mehr oder weniger klarem Verstand war. Ich bekam noch so halbwegs mit, wie Louis ebenfalls wieder reinkam. Langsam döste ich weg und sah gleich als erstes wieder Louis' Gesicht vor meinem geistigen Auge. Das durfte doch nicht wahr sein! Konnte ich auch mal was anderes träumen, als das hier?
Nein, es musste ja wieder Louis sein. Dieser kam aus dem Badezimmer zurück und legte sich zu mir unter die Decke. Gähnend legte ich den Arm um seine Hüfte und zog ihn näher an mich heran.
„Gute Nacht.", murmelte ich, hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe ich mich umdrehte und einschlief.
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