Kapitel 29

Louis P.o.v

Während dem Mittagessen, welches aus vier Gängen bestand, unterhielten wir uns etwas und ich war überrascht, wie offen Harry mit mir sprach. Er erzählte mir von seiner Familie und was er so in seiner Freizeit machte. Er fragte mich auch über mich aus und ich fühlte mich immer wohler. Dass wir auf Geschäftsreise waren, vergass ich schon fast. Es war, als würde ich mit einem Freund weggehen.

Nach dem Essen hatte Harry sich eine Zeitung bringen lassen und las etwas, während ich mich einfach entspannt zurück lehnte und meine Augen etwas ausruhte. Ich war schon kurz davor einzuschlafen, als mich ein leises Summen von Harry aus dem Halbschlaf riss. Blinzelnd öffnete ich die Augen und sah zu ihm rüber. Er war beim Lesen eingeschlafen, die Zeitung lag noch offen in seinem Schoss, während sein Kopf entspannt an der Lehne ruhte. Lächelnd beobachtete ich ihn. Er sah so süss aus, wenn er schlief. „Mmhh...", kam es aus seiner Kehle, ehe sich seine Lippen leicht spalteten und er ausatmete. Was er wohl träumte? Sein Atem wurde schwerer, sein Brustkorb hob und senkte sich immer schneller und immer wieder kamen kleine Laute aus seinem Mund, die so langsam an ein Stöhnen erinnerten. Schluckend sah ich an ihm hinab und bemerkte das leichte Zucken unter der Zeitung. Oh shit, hatte er gerade einen Sextraum?! Nervös sah ich mich um, stellte sicher, dass keiner der anderen Passagiere Harrys Laute hörte, doch die hatten alle ihre Kopfhörer auf oder schliefen selber. Mein Blick glitt zurück zu Harry, dem nun ein klares Stöhnen entkam. Fuck, war das heiss! Ich spürte schon, wie es in meiner eigenen Hose enger wurde. Was sollte ich tun? Sollte ich ihn wecken? Was wenn ihn noch jemand hört? Das wäre dann doch extrem peinlich, oder? Peinlicher, als von seinem Assistenten aus einem Sextraum geweckt zu werden?

„Oh Baby... Du machst das so gut...", murmelte er und leckte sich über die Lippen. Okay, definitiv ein Sextraum. Was sollte ich bloss machen? Ich konnte ja nicht einfach an seiner Schulter rütteln und sagen. „Hey Harry, du stöhnst im Schlaf.", sowas wollte er von seinem Assistenten wohl bestimmt nicht hören. Doch ich machte mir echt Sorgen, dass ihn jemand hören konnte. Oder dass man es ihm ansah. Vielleicht sollte ich einfach die Wand zum Gang auf seiner Seite schliessen, damit hatte er schon mal ein bisschen mehr Privatsphäre... Leise fluchend stand ich auf und beugte mich zu ihm rüber. Gerade so erreichte ich mit meinen Fingern die Wand und zog sie langsam zu, in der Hoffnung, er würde nicht aufwachen. Doch genau in dem Moment, als die Wand komplett geschlossen war, zog er einmal scharf die Luft ein und zuckte zusammen. Ich erstarrte in meiner Position und kniff die Augen zusammen. Warum musste er ausgerechnet jetzt aufwachen?! Ich war komplett über ihn gebeugt!

„Louis? Was machst du da?", murmelte er müde. Langsam zog ich mich zurück und sah in sein leicht gerötetes Gesicht.

„Ähm du- du hast geschlafen und ich dachte du w-willst etwas Privatsphäre, daher hab ich die Tür zugezogen.", stotterte ich und Harry rieb sich die Augen etwas, als ich mich wieder hinsetzte.

„Achso... Danke.", murmelte er. Er sah runter auf seinen Schoss und richtete unauffällig seine Hose etwas, ehe er die Zeitung zusammenfaltete und auf den Tisch legte. Meine Wangen mussten mindestens so rot sein wie seine, weshalb ich meinen Blick starr auf den Fernseher vor mir richtete.

„Ähm, ich geh kurz auf die Toilette.", sagte er schliesslich, als er aufstand. Die Wand schob er wieder auf und lief schnell den Gang entlang zu den Toiletten nach vorne. Seufzend vergrub ich das Gesicht in den Händen. Wieso musste das gerade so peinlich sein? Hätte ich doch besser einfach nichts gemacht und so getan, als wäre gar nichts. Als wäre mein heisser Boss neben mir nicht gerade am Stöhnen und als hätte ich nicht gesehen, wie sich unter der Zeitung was bewegte. Ich hätte einfach so tun sollen, als würde ich auch schlafen. Es dauerte einige Minuten, bis Harry zurückkam und sich wieder neben mich setzte. Wortlos betätigte er den Knopf, der eine Flight Attendant herholte, welche auch Sekunden später schon neben ihm stand.

„Krieg ich bitte einen Whiskey?", fragte er.

„Natürlich, Mr. Styles. Auf Eis?"

„Pur.", antwortete er und die hübsche Dame lief wieder weg. Harry fuhr sich durch die Locken und sah dann zu mir rüber. „Du weisst, dass du dir auch was bestellen darfst, oder?", fragte er und ich nickte leicht. Irgendwie fühlte ich mich gerade komisch, wenn ich mit ihm sprach. Schliesslich wusste ich, dass er gerade einen Sextraum hatte. Was er danach auf dem Klo gemacht hatte, konnte ich mir ja auch ausmalen. Schliesslich war seine Hose danach nicht mehr so eng, wie sie zuvor noch war. Nicht, dass ich absichtlich hingeschaut hätte, es war mir nur aufgefallen. „Willst du auch was trinken?", fragte er weiter und erneut nickte ich, gab allerdings keine Antwort, da ich nicht so recht wusste, was ich trinken sollte. Die Stewardess kam zurück und stellte Harry sein Glas hin.

„Danke. Sorry, könnte er auch einen kriegen?", fragte er sie gleich und deutete mit dem Daumen auf mich. Eigentlich war ich nicht so scharf auf Whiskey, das war nun wirklich nicht das, was ich oft trank.

„On the Rocks, bitte.", sagte ich daher. So war der Whiskey für mich etwas erträglicher. Nickend lief die Dame wieder weg und kam nur kurz darauf auch mit einem Glas für mich zurück. Harry hielt mir sein Glas entgegen und lächelte mich so charmant an, wie noch nie.

„Auf eine erfolgreiche Geschäftsreise.", meinte er, hob sein Glas etwas an und ich stiess meines dagegen, ehe ich einen Schluck nahm. Widerlich. Ich fragte mich, wie Harry das so oft trinken konnte. Alleine in der Woche, die ich nun für ihn arbeitete, hatte ich morgens schon drei Mal ein Glas in der Spülmaschine gestellt. Und da war definitiv nicht Wasser drin. Aber vielleicht brauchte er den Alkohol auch einfach um mit dem Stress klarzukommen. Er hatte ja wirklich sehr viel um die Ohren und da tat es ihm möglicherweise gut, abends mit einem Whiskey runterzufahren. Solange der Alkohol nicht die Überhand gewann, war ja auch alles noch in Ordnung.


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