Kapitel 25
Louis P.o.v
Konnte sich der Boden bitte öffnen? Ich wollte hier raus! Die Situation war so verdammt unangenehm, seit Mr. Styles diesen Kommentar im Aufzug gemacht hatte. Was meinte er damit überhaupt? Hatte ich gestern noch was Falsches gesagt? Meinte er damit die Tatsache, dass ich ihn gebeten hatte zu bleiben? Darüber hatte ich mir nämlich die ganze Nacht den Kopf zerbrochen. Ich hatte mir Vorwürfe gemacht, dass ich damit alles wieder zerstört hatte. Er war doch verdammt nochmal mein Boss. Wieso hatte ich ihn gebeten zu bleiben und auch noch gesagt, dass meine Schwester weg war und wir somit alleine waren? Aufsässiger ging es wohl nicht mehr! Ich hatte es wirklich verdient, dass er heute so kalt zu mir war. Auch dass er mich heute Morgen aus dem Büro geschmissen hatte. Ich wusste zwar nicht, was ich da falsch gemacht hatte, doch anscheinend hatte ich eine Grenze überschritten. Vielleicht hätte ich ihn nicht wecken dürfen oder hätte nicht in sein Büro dürfen, wenn er schläft. Auf jeden Fall war die Stimmung daher jetzt verdammt angespannt. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und irgendwie fühlte ich mich so unwohl jetzt hier dabei zu sein. Ich hätte nein sagen sollen, als Liam mich heute Morgen gefragt hatte, ob ich mit wollte. Doch da kam ich jetzt wohl nicht mehr raus.
Beim Restaurant angekommen, versuchte ich mich möglichst unauffällig zu verhalten. Liam und Mr. Styles unterhielten sich über einige arbeitsrelevante Themen, wo ich gar nicht erst mitreden konnte, da ich keine Ahnung hatte worum es ging. Ich versteckte mich hinter der Speisekarte des Italieners und suchte mir irgendeine Pizza aus.
„Also... Gestern Abend... Worüber habt ihr denn so gesprochen?", schnitt Liam das Thema schon wieder an.
„Was war gestern? Ich war zu Hause.", antwortete Mr. Styles so schnell, dass ich gar nicht die Möglichkeit gehabt hätte, auch nur irgendwas zu sagen. „Hey, wie war dein Date mit Lottie?", stellte er auch gleich eine Gegenfrage. Die Situation wurde damit nur noch komischer für mich. Jetzt sprach mein Boss auch noch mit meinem besten Freund über meine Schwester.
„Woher kennst du ihren Namen?", fragte Liam grinsend, genau wissend, dass dieser im Gespräch zwischen Harry und mir gefallen sein musste. Harrys Kiefer spannte sich etwas an, als er Liams Frage einfach ignorierte und sich wieder auf die Karte konzentrierte. Liam wollte schon die nächste Frage nachwerfen, als zum Glück ein Kellner kam und unsere Bestellung aufnahm. Ich bestellte mir einfach eine Pizza mit Salami, Liam nahm eine Pizza Prosciutto und Harry Penne Bolognese. Danach verschwand der Kellner wieder und liess uns wieder in dieser peinlichen Situation zurück. Am liebsten würde ich aufstehen und gehen. Es war offensichtlich, dass Liam versuchte, mich bei Harry anzupreisen, da er ja genau wusste, dass ich Gefühle für meinen Boss entwickelt hatte. Doch genau das hier wollte ich nicht. Dass Liam versuchte uns irgendwie einander näher zu bringen und dadurch alles nur noch schlimmer machte. Mr. Styles war offensichtlich nicht daran interessiert, mit mir Zeit ausserhalb der Arbeit zu verbringen. Das war deutlich spürbar.
„Also gestern Abend-", fing Liam schon wieder an, doch da fiel ihm Harry bereits ins Wort.
„Louis, du musst mir nachher für eine Geschäftsreise ein paar Sachen organisieren. Du musst einen Flug buchen für Montagmorgen zwischen 8:00 und 11:00 Uhr nach Los Angeles. Zwei Tickets, erste Klasse. British Airways. Dann musst du einen Fahrer organisieren, der uns vom Flughafen zum Hotel bringt, welches übrigens fünf Sterne haben sollte und zentral gelegen sein muss. Zwei Einzelzimmer und zwar nicht Standard, sondern alles was über Superior Suite ist. Wir bleiben drei Tage. Freitagmorgen brauchen wir einen Rückflug wieder zwischen 8:00 und 11:00, auch wieder British Airways und First Class. Ich brauch die komplette Buchung bis heute Abend.", redete er darauf los und ich sah ihn bloss komplett überfordert an. Was war das denn gerade? Hätte er mir nicht vorher sagen können, dass ich mir einen Stift und einen Zettel nehmen soll, um mir das alles aufzuschreiben?! Wie soll ich mir das bitte alles merken? Ausserdem hatte ich keine Ahnung, wie man sowas alles buchte, ich hatte noch nie selber Urlaub gebucht. Er schien meinen verwirrten Blick auch gleich zu deuten und seufzte, die Augen verdrehend. „Weisst du was, du machst es ja eh falsch. Ich mach es besser selber.", meinte er daher und ich schluckte hart. Ganz offensichtlich war er sauer auf mich, sonst hätte er das jetzt nicht gesagt.
„Ähm, ich- ich muss mal kurz auf die Toilette.", murmelte ich und stand schnell auf, um die unangenehme Situation zu verlassen. Ausserdem hatte mich seine Aussage so sehr verletzt, dass ich fürchtete, bald loszuweinen, wenn Harry nochmal was in der Art sagte.
Harry P.o.v
„Seit wann nimmst du wen mit auf Geschäftsreise?", fragte Liam, kaum war Louis weg. Ich verdrehte die Augen und legte meine Serviette über meinen Schoss, als das Essen kam.
„Ich brauche ihn dabei.", sagte ich bloss.
„Oh, du brauchst ihn also? So wie heute Morgen?", grinste Liam. Sofort schnellte mein Kopf hoch und ich sah ihn warnend an. Jetzt kam er wieder mit dem Thema. „Was ist denn gestern noch alles passiert, dass du ihn so dringend brauchst?", fragte er weiter. Jetzt reicht's aber langsam!
„Also erstens, geht es dich absolut nichts an, was da gestern gelaufen ist bei Louis. Zweitens muss dein Abend um einiges spannender gewesen sein als meiner, denn ich war schon wieder weg, bevor du mit Lottie zurück gekommen bist. Also denk nicht, dass da was passiert wäre zwischen Louis und mir. Ich brauche Louis auf der Geschäftsreise als meinen Assistenten, nichts weiter. Und wenn du jetzt bitte damit aufhören könntest, dieses Thema immer wieder aufzugreifen, ich würde gerne in Ruhe essen.", hielt ich ihm einen Vortrag. Liam sagte dazu nichts mehr, sondern nahm sich ein Stück seiner Pizza und schob es sich in den Mund. Zufrieden fing auch ich an zu essen. Endlich hatte er kapiert, dass er es seinlassen sollte.
„Also, Louis darf dich schon nach zwei Tagen duzen und ich musste damals zwei Jahre für dich arbeiten, bis du es mir angeboten hast?", griff Liam schliesslich ein anderes Thema auf. Das war nun wirklich nicht besser.
„Hättest du einen so geilen Arsch wie Louis, hätte ich dir das auch schon früher angeboten."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top