Kapitel 18
Louis P.o.v
Ich war so konzentriert auf meine Arbeit, dass ich erschrocken zusammenzuckte, als plötzlich die Tür von Mr. Styles' Büro aufging. Die beiden waren schon so lange da drin, dass ich komplett vergessen hab, dass sie ja noch da waren. Liam kam durch die Tür und lachte, bevor er sich von Harry verabschiedete.
„Das besprechen wir noch!", rief er noch ins Büro, bevor er die Tür schloss und grinsend den Kopf schüttelte. Mit einem tiefen Seufzen kam er zu mir rüber und stützte sich mit den Unterarmen auf dem Tresen ab. Schnell tippte ich noch den Satz fertig, ehe ich zu ihm hoch schaute.
„Gibt's heute ein Feierabendbier?", fragte er. Da war ich natürlich sofort dabei, doch ich hatte keine Ahnung, wann ich heute Feierabend hatte. Zwar hatte Mr. Styles nun keine weitere Termine mehr, doch er hatte vermutlich noch jede Menge andere Sachen zu erledigen, bis er nach Hause ging und damit auch mich gehen liess.
„Würde ich gerne, aber ich weiss nicht wann ich hier weg komme.", murmelte ich. Ich wollte nicht, dass Mr. Styles das hörte. Schliesslich klang das ja so, als würde ich es hassen hier zu sein. Dabei mochte ich meinen Job eigentlich ganz gerne. Ich arbeitete gerne für ihn und das nicht nur, weil er einfach umwerfend gut aussah.
„Schreib mir doch einfach, wenn du zu Hause bist, dann komm ich runter wenn es noch nicht all zu spät ist.", meinte Liam schulterzuckend. Ich nickte lächelnd und stimmte damit zu. Ich war ja so froh, einen so tollen Freund wie Liam gewonnen zu haben. Ihm verdankte ich das alles erst. Ohne seine Hilfe würde ich wohl immer noch den ganzen Tag im Bett oder auf dem Sofa verbringen, ohne irgendeinen Plan für die Zukunft. „Gut, dann bis später", verabschiedete er sich von mir, klopfte einmal auf den Tresen, ehe er zum Aufzug rüber lief und mir noch einmal zuwinkte, bevor er einstieg. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es halb 7 war. Ich war jetzt seit zwölf Stunden hier und so langsam konnte ich die Zahlen und Buchstaben auf dem Bildschirm kaum mehr entziffern, weil meine Sicht immer wieder verschwamm. Fest kniff ich die Augenzusammen und schüttelte den Kopf leicht. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte ich schliesslich noch die Mail fertig zu schreiben und sendete sie schliesslich seufzend ab. Damit hatte ich die To-Do Liste abgearbeitet und auch die Mails, die er mir noch geschickt hatte. Ob er noch eine weitere Aufgabe für mich hatte? Schnell stand ich auf und schüttelte meine Arme und Beine etwas aus, während ich zu seiner Tür rüber ging. Ich klopfte erst an, bevor ich die Tür öffnete und eintrat.
„Kann ich noch was für Sie tun, Sir? Ich hab sonst alles erledigt.", lächelte ich stolz. Er sass an seinem Pult, scrollte durch einen Bericht, den ich ihm vor ein paar Stunden geschickt hatte. Er nahm einen Schluck aus dem Glas das vor ihm stand. Ich vermutete, dass es Scotch war und wunderte mich wirklich darüber, dass er während der Arbeit Alkohol trank.
„Ja, kannst du hier bitte noch etwas aufräumen. Ich bin auch bald fertig.", murmelte er gedankenversunken, ohne mich überhaupt anzusehen. Ich nickte stumm und lief zum Tisch rüber, wo er vorhin noch mit Liam gesessen hatte. Alle Akten lagen noch auf dem Tisch, ein paar Notizblätter waren dazu gekommen. Das Glas, das ich Liam hingestellt hatte, nahm ich und stellte es in den Geschirrspüler, dann fing ich an, die Akten zu sortieren.
„Sollen die neuen Notizen zu den Akten, Sir?", fragte ich, während ich noch über den Tisch gebeugt stand.
„Ähm was?", murmelte er abwesend und räusperte sich ein paar Mal. Als ich mich umdrehte, sah er schnell weg und räusperte sich erneut, bevor er mir in die Augen sah. „Ach die Notizen. Ähm ja, zu den Akten bitte.", brachte er schliesslich heraus. Was hatte er denn? Auf einmal war er so rot im Gesicht und schien so verwirrt. Das hatte er nun davon, dass er bei der Arbeit Scotch trank. Nickend drehte ich mich wieder um und bückte mich, um die Notizen zu den jeweiligen Akten zu legen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er mich beobachtete, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Schnell sammelte ich alles zusammen und richtete mich wieder auf, um zum Aktenschrank rüber zu gehen und alles zurückzulegen. Das iPad, das noch auf dem Tisch lag, wischte ich kurz mit dem Ärmel ab und legte es ihm auf den Schreibtisch. Sollte ich noch kurz etwas putzen? Er schien ja selber noch nicht fertig mit seiner Arbeit, da hatte ich noch Zeit dafür. Schnell nahm ich mir einen Lappen, machte ihn etwas nass und wischte damit den Tisch und die Sessel ab, die heute gebraucht wurden. Wirklich dreckig war eigentlich nichts. Man sah nur, wo die Wassergläser oder Kaffeetassen gestanden waren.
Als ich mich wieder umdrehte, erwischte ich ihn wieder dabei, wie er mich ansah. Beobachtete er so genau, ob ich alles richtig machte? Konnte man denn beim Putzen so viel falsch machen? Mein Blick fiel auf seinen Schreibtisch und ich entdeckte ein paar Krümel, da wo ich ihm heute Morgen das Frühstück hingestellt hatte. Es machte ihm sicher nichts aus, wenn ich die schnell wegwischte. Während er weiterhin durch den Bericht scrollte, fing ich an seinen Tisch zu putzen. Gerade als ich fertig war, leerte er sein Glas noch und hielt es mir entgegen. Auch dieses fand ihren Weg in den Geschirrspüler und ich wusch noch schnell den Lappen aus, während er den Computer ausmachte.
„So, lass uns gehen.", meinte er und schlüpfte in sein Jackett, das er nach dem Termin mit Liam ausgezogen hatte. Ich nickte und lief aus seinem Büro raus, um meine Sachen zu nehmen und auch meinen Computer auszuschalten. Er schloss in der Zeit sein Büro ab und lief schon mal zum Aufzug rüber. Er hielt die Tür auf und wartete, bis ich alles hatte. Schnell huschte mein Blick noch kontrollierend über meinen Schreibtisch, um sicherzustellen, dass ich auch alles hatte, ehe ich schnellen Schrittes zu ihm rüber ging und in den Fahrstuhl stieg. Er stellte sich neben mich und auf einmal war es so ruhig. Ich traute mich ja nicht mal zu schlucken, so ruhig war es hier drin. Unauffällig versuchte ich zu ihm rüber zu schauen, wurde aber erwischt, als sich unsere Blicke trafen. Leicht lächelte er mich an, bevor er wieder nach vorne auf die geschlossene Tür sah.
„Guter erster Tag, Louis.", lobte er mich und ich wurde leicht rot.
„Danke, Sir." Ich wusste nicht, ob mich jemals ein Chef für meine Arbeit gelobt hatte, doch es fühlte sich wirklich gut an. Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich und wir traten in den Eingangsbereich des Hauses. Hinter dem Empfang stand nur noch eine Dame und bei der Tür stand ein Typ von der Security.
„Schönen Abend noch, Mr. Styles.", lächelte die Dame hinter dem Tresen. Ich wurde dabei natürlich ignoriert, was ja auch klar war, wenn der Boss daneben stand.
„Ihnen auch, Miss Potts.", gab er lächelnd zurück, bevor er die Tür öffnete und sie mir aufhielt.
„Danke", murmelte ich und lief nach draussen. Es war schon dunkel und auch ein bisschen kühler, doch die frische Luft tat echt gut. Da sein Auto direkt beim Eingang parkte, musste er auch gar nicht weit laufen und entriegelte seinen Porsche.
„Bis morgen.", lächelte er und öffnete die Tür zur Fahrerseite.
„Bis morgen. Schönen Abend, Mr. Styles."
„Dir auch, Louis.", gab er zurück und setzte sich in sein Auto. Ich lief noch einige Meter weiter, bis ich bei meinem angekommen war und mich ebenfalls hinein setzte. Schnell schrieb ich noch Liam, dass ich jetzt Feierabend hatte, bevor ich hinter Mr. Styles den Parkplatz verliess.
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