Rote Augen
Schritte.
Atem.
Bewegungen.
Dunkelheit.
Ein Geräusch.
Ein Knacken.
Nachts treten Halluzinationen auf. Es ist eine Tatsache, die nicht umgangen werden darf. Man hört Dinge, die nicht da sind.
Er tappt in der Dunkelheit umher. Der Wald umgibt ihn wie eine Mauer. Eine luftdurchlässige, umweltfreundliche Mauer. Unter seinen Füßen knirschen Äste, Wurzeln und vielleicht auch der Körper eines nachtaktiven Käfers. Um ihn herum ist es schwarz. Kein Mond. Nicht einmal Sterne spenden Licht. Die Dunkelheit frisst alles auf. Sie lässt nichts mehr übrig. Nur tiefschwarze Finsternis.
Der Wald von Transsilvanien ist der gruseligste Wald, in dem Worince jemals gewesen ist. Er ist düster, schattig und vollkommen abgeschieden. Die Gefahr, dass zusätzlich auch noch Vampire unterwegs sein könnten, macht es nicht gerade besser. Die Äste der Bäume scheinen sich nach ihm auszustrecken. Es scheint, als wollen sie ihn fassen, erwürgen und dann irgendwo vergraben. Ein eiskalter Schauer läuft ihm über den Rücken, als sein Gedanke durch ein lautes Knacken hinter ihm unterbrochen wird. Halluzination, es ist nur eine Halluzination. Sein Mantra wird immer lauter in seinem Kopf. Worince hofft, dass es die gruseligen Geräusche des Waldes übertönen wird.
Er weiß nicht, wieso er überhaupt diesen Wald betreten hat. Er hätte auch einfach in seinem gemütlichen Bett in dem mehr oder weniger komfortablen Hotel bleiben können. Der einzige Grund, weswegen er den Wald betreten hat, ist sein Mangel an anderen Möglichkeiten, um sich irgendwie zum einschlafen zu bewegen. An der frischen Luft wird er normalerweise müde und hat es dann eilig, in sein Bett zu gehen. Doch in diesem Wald wird das nicht funktionieren. In diesem Wald wird er eher Albträume bekommen, anstatt in Frieden zu schlafen. Es ärgert ihn, dass er sich aus der sicheren Umgebung des Hotels gewagt hatte. Was ihm hier alles passieren kann. Wenn jetzt ein Mörder auftaucht, dann ist er verloren. Niemand wird ihn schreien hören. Niemand wird in finden. Alle werden denken, dass er verschwunden ist.
Frustriert tritt er gegen einen Baumstamm. Krachend fliegt das tote, herabhängende Holz nach unten. Verschreckt zuckt er zusammen.
WUSCH!
Er ist nicht alleine im Wald, das wird Worince jetzt klar. Hektisch blickt er sich um. Es ist wieder vollkommen still. Sein Herz rast. Seine Gedanken kreisen in seinem Kopf. Dröhnend prasseln sie auf ihn ein. Was, wenn er in einem Jagdrevier eines Vampirclans gelandet ist? Wenn das der Fall ist, was machen sie dann mit ihm? Werden sie ihn aussaugen und dann wie ein altes Spielzeug wegwerfen? Wie viele sind es? Sind es überhaupt Vampire? Gibt es hier noch andere komische, unglaublich schnelle Wesen, die einen töten können?
WUSCH!
Diesmal ist es näher. Worince glaubt sogar den Luftzug gespürt zu haben. In Gedanken geht er die Personen durch, an die er denken möchte, wenn er getötet wird. Seine Eltern. Seine Brüder Nicolas und Liam. Seine Freundin Miley. Sein bester Freund Max.
WUSCH!
Augenblicklich zuckt er zusammen. Jetzt glaubt er, die Person berührt zu haben. Er meint, Stoff auf seiner Haut gespürt zu haben.
WUSCH!
"Hallo, Abendessen!" Eine gefährlich ruhige, feminine Stimme ertönt unmittelbar hinter ihm. Worince kann ihren Atem auf seinem Hals spüren. Sie hat seinen Zopf mit zarten Händen zur Seite geschoben.
"Wer...bist...du?", keucht Worince. Schweißperlen der Angst bilden sich auf seiner Stirn. Unangenehm rinnen sie ihm an den Schläfen hinab.
"Dein Albtraum.", flüstert sie mit kalter Stimme in sein Ohr. Ihre kalten Finger streichen seinen Hals entlang. Wahrscheinlich um die beste Stelle für den Biss zu finden.
Er schluckt schwer. Das werden die letzten paar Sekunden seines Lebens sein und er verbringt sie in einem Wald in Transsilvanien mit einer verrückten Vampirin, die Spaß daran hat, seinen Tod unnötigerweise heraus zu zögern.
"Das glaub ich dir sogar.", murmelt er. Die Finger hören auf.
WUSCH!
Worince zuckt zusammen. Auf einmal steht sie vor ihm.
"Gott, können sich diese Serienkiller nicht normal fortbewegen.", murmelt er unbeabsichtigt vor sich hin.
Das Monster, das ihn unbedingt tot sehen will, ist ein zierliches Mädchen mit langen schwarzen Haaren, in denen rote Strähnen zu sehen sind. Sie sieht eigentlich ziemlich normal. Hätte sie ihn nicht gerade eben angegriffen, würde er sie vielleicht sogar als süß bezeichnen.
"Nein, können wir nicht.", antwortet sie überflüssigerweise. Ihre Stimme hat sich verändert. Sie ist noch genauso leise, doch es schwebt etwas angespanntes darin. Etwas, dass Worince nicht deuten kann.
"Wieso nicht?" Worince kann es nicht glauben. Er beginnt gerade ein fast normales Gespräch mit seiner Mörderin.
"Weil es so furchteinflößender ist, weil es schneller ist, weil es Spaß macht.", antwortet sie. Sie ist an einen Baumstamm gelehnt und betrachtet ihn aus der Distanz. Es ist komisch. Will sie erst Vertrauen aufbauen und es dann zerstören? Ist das irgendein Psychospiel, das sie mit jedem ihrer Opfer spielt?
"Okay....wieso tötest du mich nicht einfach?", fragt er geradeheraus. Er muss es einfach wissen. Sie könnte ihn so einfach umbringen. Wieso tut sie es nicht?
Sie scheint darüber nachdenken zu müssen. Eigentlich hat Worince sich gedacht, dass sie eine ausgeklügelte Lüge parat haben müsste, doch anscheinend hat sie das nicht.
"Nun...eigentlich wärst du mein Abendessen gewesen.", sagt sie langsam und bedächtig. Es hört sich an, als würde sie jedes Wort genüsslich auskosten. "Doch irgendetwas lässt mich zögern. Ich weiß nur nicht, was das sein soll. Hilf mir doch." Ihre Augen glühen mittlerweile rot. Gefährlich rot. Wie auch immer sie das gemacht hat, es jagt ihm gehörige Angst ein.
"Helfen? Wie denn?", bringt Worince mit zusammengepressten Zähnen hervor. Hilflos blickt er sich um. Seine Blicke streifen fast schon hektisch die Dunkelheit um ihn herum. Er weiß nicht, nach was er sucht, doch irgendetwas muss es geben. Vielleicht eine Fluchtmöglichkeit?
"Begrab deine Fluchtmöglichkeiten lieber." Ihre Stimme klingt kalt. Sie spielt mit ihm, das ist sicher. Sie wird ihn sowieso aussaugen. "Nenne mir einen Grund, weswegen ich dich nicht töten sollte."
Worince denkt angestrengt nach. Was könnte eine Killermaschine wie sie dazu bewegen, ihn nicht umzubringen?
"Wir könnten Freunde sein?" Mies, Worince, ganz mies, denkt er. Wieso ist ihm auf die schnelle nichts besseres eingefallen? Ihre linke Augenbraue hebt sich. Der Rest ihres Gesichtes ist bewegungslos. Sie starrt ihn an. Etwas an ihrem Blick ist ungläubig. Als könne sie nicht glauben, dass er das gerade wirklich gesagt hat. Und, mal ehrlich, er selbst kann es auch nicht glauben, dass er ihr so etwas vorgeschlagen hat.
"Freunde?! Du willst mit mir befreundet sein, was mich dann davon abhalten soll, dich zu töten?", fragt sie. Der Unglaube in ihrer Stimme spricht für sich selbst.
Es verunsichert Worince, wie sie ihn anstarrt. Ihr Blick durchdolcht ihn und lässt ihn klein werden. Sein Blick senkt sich zu Boden. Er wagt es nicht, sie weiter anzuschauen.
"Bist du wieder einer dieser Kinder, die in allem das gute sehen? Wie ich solche Menschen hasse! Ihr Blut ist nichtmal halb so gut wie das eines bösen Menschen.", wettert sie auf einmal. Erschrocken blickt Worince auf. Das Blut von guten Menschen schmeckt anders als das von bösen Menschen? Das hat er ja noch nie gehört. Ihre Haltung macht ihm Angst. Ihre Hände hat sie in die Hüften gestemmt. Sie steht breitbeinig da.
Nie im Leben hätte er sich erträumt, jemals mit einem Vampir zu sprechen geschweige denn jemals einen Vampir zu treffen.
Es ist keine schöne Erfahrung, das muss er zugeben. Sein Magen zieht sich in unregelmäßigen Abständen zusammen. Das Herz schlägt ihm bis zum Hals. Die Handflächen fühlen sich schwitzig an.
Er fröstelt als ein Windhauch in streift und die Bäume zum Rauschen bringt. Die Blätter erzittern unter dem Druck des Windes. Sie bewegen sich, als würden sie ein Orchester dirigieren. Doch es könnte auch sein, dass der Wind sie dirigiert.
Worince kommt der Wald noch beängstigender vor. Vielleicht wird er hier sterben. Genau an dieser Stelle. Würdelos und unter Schmerzen. Er verzieht das Gesicht. Allein der Gedanke ist abschreckend.
Ein Gedanke hat sich in seinem Kopf festgesetzt. Ein Bild, dass er nicht abschütteln kann. Er, auf dem Waldboden. Starr, kalt und butleer. Miley ist über ihn gebeugt und weint bitterlich. Sein Herz zieht sich zusammen.
"Hey, Mensch! Worüber denkst du nach?", fragt sie. Sie klingt weder interessiert noch desinteressiert. Sie weißt keine der Merkmale auf, die auf irgendeine Gedühlsregung hinweisen.
Er weiß nicht, woher der plötzliche Mut kommt, doch jede noch so kleine Bewegung oder die Kälte ihrer Stimme machen ihn wahnsinnig. Nicht wahnsinnig, im Sinne von verliebt wahnsinnig. Nein. Wahnsinnig, im Sinne von unglaublich wütend.
"Erstens, ich heiße Worince, Vampir. Und zweitens gehen dich meine Gedankengänge einen feuchten Kehricht an.", sagte er schnippisch. Er weiß nicht, woher er den Mut dafür genommen hat. Vielleicht war das ein anderer Teil seiner Angst.
Lautlos kommt sie auf ihn zu. Ihre roten Augen leuchten in der Dunkelheit. Anmutig bewegt sich ihr Körper auf ihn zu. In ihrem Blick schwebt etwas gefährliches mit. Stocksteif steht Worince da. Selbst wenn er sich bewegen wollte, er konnte es nicht. Wie festgeklebt starrt er sie an. Ihre schmalen, blassen Lippen kräuseln sich zu einem diabolischen Lächeln. Der helle Mond wirft Schatten auf ihr kantiges Gesicht.
Als sie ihn erreicht hat, beugt sie sich langsam vor. Worince kann ihren kalten Atem an seinem Ohr fühlen. Eine unangenehme Gänsehaut breitet sich auf seinem Körper aus. Er starrt stur geradeaus. Nicht fähig, sich zu bewegen. Sie legt ihre kalten Hände auf seine Schultern. Ihre langen Finger krabbeln wie die Beine einer Spinne über die Schulter zu seinem Hals. Dort bleiben sie liegen. Immer wieder streicht sie über ein und die selbe Stelle. Seine Halsschlagader.
"Ich bin eine Vampirin, du Mensch.", flüstert sie ihm ins Ohr und verstärkt den Griff um seinen Hals. Worince merkt, wie sie ihre spitzen Fingernägel in seine Haut krallt.
Dennoch muss er ihr etwas erwidern.
"Da es für Menschen auch keine weibliche Form gibt, ist es so nur gerecht. Vampir. ", presst er hervor, um so wenig Sauerstoff wie möglich zu verbrauchen. Ihre eiskalten Finger fahren weiter seine Halsschlagader rauf und runter. Innerlich wappnet sich Worince schon einmal für den Biss. Wieso lässt sie ihn zappeln? Wäre es nicht einfacher, ihn einfach zu töten und damit ihren Hunger zu stillen? Anscheinend nicht.
Seine Luftzufuhr wird begrenzter.
Er kann ihre Haare riechen. Sie liegen direkt über seiner Nase. Eine Duftmischung aus Wald, Rosen und der metallene Duft von Blut steigt in seine Nase. So riecht also sein persönlicher Albtraum. Nach Tod.
"Nenn mich Alya.", haucht sie plötzlich. Alya. Der Name ist schön. Zu schön für eine Killermaschine. Wieso hat sie ihm ihren Namen verraten? Macht sie das bei jedem Opfer? Viele Fragen schwirren in seinem Kopf umher, doch er findet keine Antwort.
Mittlerweile hat sie begonnen auf seinen Kehlkopf zu drücken. Erst sanft, als würde sie es erst ausprobieren wollen, doch dann drückt sie ihre Finger mit einer unglaublichen Kraft in den Kehlkopf. Sofort wird Worince übel. Der Sauerstoff wird knapper. Es ist ein unangenehmer Schmerz. Er lässt sich nicht ausblenden. Worince stöhnt vor Schmerz auf. Wieso tut sie das?
Ihre kalten Finger verschwinden vom Kehlkopf. Zurück bleibt ein pochender Schmerz.
Überraschenderweise lässt sie von ihm ab. Verzweifelt ringt Worince nach Atem. Die beißend kalte Luft schmerzt in seiner Lunge, doch das ist ihm egal. Hauptsache, er kann wieder atmen.
Alya tritt ein paar Schritte zurück. Nachdenklich beobachtet sie ihn. Doch Worince bekommt den stechenden Blick ihrer roten Augen nur am Rande mit. Die Tatsache, dass sie ihn noch nicht getötet hat, bedarf seiner ungeteilten Aufmerksamkeit. Sie spielt mit ihm, das ist klar. Und wie es scheint, hat sie ihren Spaß daran.
"Wieso tötest du mich nicht einfach?" Die Frage ist schneller ausgesprochen, als er überhaupt über die Auswirkungen nachdenken kann.
Belustigt hebt sie eine Augenbraue.
"Möchtest du das denn?" Okay, Fangfrage. Was ist die beste Antwort darauf? Suchend blickt er sich wieder im Wald um, doch dieser schweigt. Alya beobachtet ihn noch immer. In ihrem Blick liegt etwas irres. Mordlust. Ein Gefühl sagt Worince, dass er sich jetzt entscheiden muss, um zu überleben.
"Nein.", sagt er mit so viel Nachdruck und so wenig Angst in seiner Stimme, wie es geht.
Zufrieden nickt sie. Es scheint, als habe sie diese Antwort erwartet, aber wer würde bei dieser Frage schon 'Ja' sagen?
"Dachte ich mir.", flüstert sie. Wieso flüstert sie jetzt schon wieder? Ist das etwas, das jeder Killer machen muss? Komische Angewohnheit.
Doch sie ist noch nicht fertig:" Leider hast du keinerlei Einfluss auf meine Taten." Der gefährliche Unterton ihrer Stimme, ist nicht zu überhören.
Erneut kommt Wind auf. Er spielt mit ihren schwarz-roten Haaren. Sie fliegen wie unheilverkündende Nebelschwaden um ihren Kopf. Es ist faszinierend und zugleich beängstigend. Langsam und lautlos nähert sie sich wieder. Sie macht keinerlei Geräusche. Ihr Blick ist mordlustig. Worince weicht zurück. Fast stolpert er über eine Wurzel. Ihr Grinsen wird breiter. Es hat etwas irres in sich. Worince fühlt nur noch die Angst. Sie kontrolliert seinen Körper und seine Gedanken. Sie besitzt die Macht über seinen Körper. Die einzige Möglichkeit, ihr zu entkommen, wäre wegzulaufen, doch dann würde es bestimmt nicht lange dauern, bis ein weiterer Vampir auftaucht und er wieder in derselben Situation wäre.
Alya steht direkt vor ihm. Er kann in ihre roten Augen blicken.
Sie streckt ihre langen Spinnenfinger aus. Die Fingerspitzen streichen über seine Wange. Sie bahnen sich einen Weg zu seinem Hals. Wieder streifen sie seine Halsschlagader. Worince erlebt alles nur noch in Zeitlupe. Ihr Kopf beugt sich vor. Er meint, spitze Zähne auf seiner Haut zu spüren. Ihr Atem trifft auf seine Haut. Worince kann nur gerade aus schauen. Das war es also mit seinem Leben. In wenigen Sekunden ist es vorbei. Es wird erlöschen wie ein Kerze im Wind.
In seinen Gedanken sucht er nach einer der schönsten Erinnerungen an Miley. Wenn er an diese Erinnerung denkt und vielleicht auch mit Miley in seinen Gedanken redet, dann wird es vielleicht erträglicher.
Schmerzhaft schreit er auf, als sich ihre Zähne in seinen Hals bohren. Genüsslich seufzt sie auf. Für sie muss es ein wunderbares Gefühl sein. Worince fühlt nur Schmerz. Sein Körper leidet. Er fühlt, wie sie ihm das Leben aussaugt. Krampfhaft klammert er sich an Miley.
Der Kuss. Deine sanften, vollen, weichen Lippen auf meinen. Das schönste Gefühl der Welt. Du hast mir meinen ersten Kuss geschenkt und zugleich deine Liebe. Ich habe in diesem Moment nur an deine Liebe gedacht. Es war das schönste Gefühl der Welt. Deine offenen, blonden Haare kitzelten an meiner Wange. Nach dem Kuss zierte das wunderschönste Lächeln, dass ich jemals gesehen habe, deine Lippen. Es stand dir. Danach wollte ich dich direkt noch einmal küssen oder über deine Wangen streichen, doch du drehtest dich weg und holtest dein Handy hervor. Verwirrt schaute ich dich an, doch du meintest nur, dass du diesen besonderen Moment für immer in Erinnerung behalten wolltest. Ich lächelte und du sagtest, dass du das Lächeln süß fändest. Wir machten das Foto und ich fühlte mich so gut, wie noch nie.
Langsam wird sein Körper schlaff. Nur mit Mühe kann er sich noch am Leben halten. Sein Blut läuft an seinem Nacken herunter. Der eklige Gestank von Blut ist kaum auszuhalten, doch Alya scheint das nichts auszumachen. Noch immer saugt sie das Blut aus ihm heraus.
Worince merkt, dass es nicht mehr lange dauern wird. Er richtet noch einmal alle Gedanken auf Miley.
Miley, ich liebe dich. Du sollst mich nie vergessen, auch wenn ich eines so würdelosen Todes gestorben bin. Trauere nicht zu lange um mich. Es wird einen neuen Jungen geben, der dir gefallen wird und ich wünsche euch das Leben, dass ich nie mit dir haben werde. Werde glücklich. Ich werde immer in deinem Herzen bei dir sein. Ich liebe dich. Pass gut auf meine Familie auf. Sag Liam und Nicolas, dass sie meinen Computer haben dürfen. Sag Max, dass er endlich realisieren soll, dass er und Louis zusammengehören. Und sag meinen Eltern vor allem eines: Sie waren die besten Eltern, die man sich wünschen kann. Ich liebe sie. Sie alle. Von ganzem Herzen.
Wie ein Mantra wiederholt er den letzten Gedanken immer wieder. Dann merkt er, wie sein Leben ihn verlässt. Er haucht es aus. Dort schwebt es. Sein letzter Atemzug. Ein letzter Blick auf den Wald. Ein letzter Blick auf die zufrieden grinsende Alya, die sich das Blut aus dem Mundwinkel wischt. Ein letzter Gedanke an Miley. Dann ist alles schwarz.
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