Lügner

"Wo zur Hölle bist du gewesen?" brüllt Oliver als ich durch unserer Haustüre in das kleine Apartment komme. "Ich ... Ich war in einer Zelle, auf dem Polizeirevier!" "Lügner! Jordan hat mir gesagt, das du nicht mehr da warst, als seine Eltern ihn abgeholt haben!" knurrt er und stürmt auf mich zu. "Es ... Ich ..." "Du was?" schreit er und schubst mich gegen die Tür. Er steht direkt vor mir, seine vor wut brennenden Augen auf mich gerichtet, mein Rücken gepresst gegen die Tür. "Wo warst du?" zischt er. "jemand hat mich abgeholt." murmle ich. "Jemand?! Wer?" er legt eine Hand an meinen Hals. "Du kennst doch Herr Way, oder? Unseren Schulpsychologen und Kunstlehrer? Sein Bruder war in einer Zelle mit mir u.. und er hat mich mit genommen!" eine Hand trifft meine Wange, die andere schließt sich unangenehm um meinen Hals. "Mein kleines Flittchen, geht jetzt schon mit Lehrern nachhause?" er lacht Sarkastisch, lässt meinen Hals los und wirft mich zu Boden. Er überlegt kurz und zieht mich am Kragen meines Shirts wieder zu sich, presst mich erneut gegen die Tür. "Es hatte nichts zu bedeuten! Wirklich! Oliver, ich liebe dich und es tut mir leid, okay?" "Du liebst mich also?" fragt er mit leiser Stimme, ich höre das er sich dieses mal nicht mit einfachen Worten überzeugen lässt.

"Warum lügst du mich dann an?" brüllt er und seine Hand trifft erneut meine Wange, so hart das ich spüren kann, wie meine Haut reißt und Blut aus der Wunde tritt. Er lässt mich zu Boden fallen und kniet sich vor mich, ein teuflisches Grinsen umspielt seine Lippen. "Ich will das du es mir beweist!" er knirscht mit den Zähnen und ich sehe ihn mit Tränenden Augen an, meine Wange schmerzt und mein Körper zittert vor Angst. "Was beweisen?" frage ich leise. "Das du mich liebst!" er grinst und zieht mich an meinem Shirt kragen auf meine Füße. "Geh ins Bett und zeige mir, das du mich liebst!" befiehlt er, aber ich schüttle den Kopf. "Oliver, Nein! Du weißt das ich dich liebe! Ich liebe dich so abgöttisch, wieso siehst du das nicht?" schluchze ich. "Du willst mir nicht beweisen, das du mich liebst?" ein lautes lachen entweicht seiner Kehle. "Ich bekomme was ich will, das weißt du! Und jetzt gerade will ich dich in unserem Bett!" zischt er und zieht mich an meinem Kragen ins Schlafzimmer.

"Oliver bitte, ich liebe dich, aber bitte mache nichts was du später bereust!" "Bereuen? Wie soll ich es bereuen? Nachher weiß ich wenigstens wieder, das du mich liebst! Weißt du noch was wir gesagt haben, nach dem wir es das erste mal getan hatten?" fragt er leise und schubst mich auf das mit dunklen Lacken bezogene Bett. "Das ist eine Sache die uns verbindet." Erinnere ich mich und er nickt. "Ganz genau! Das verbindet uns! Der Sex wird uns wieder verbinden und dich dazu bringen mich wieder zu lieben!" "Bitte, Oliver! Ich bin nicht in der Stimmung!" doch er schüttelt mit aggresievem und noch immer wütenden Blick den Kopf. Aggresiev presst er seine Lippen gegen meine, er schmeckt nach Alkohol und Zigaretten rauch, dann fährt er mit seinen kühlen Fingern unter mein Schirt. Ich küsse nicht zurück und mache keine Anstalten ihm irgendwie entgegen zu kommen, aber ich wehre mich auch nicht.

-Du verdienst nichts besseres!- lacht die Stimme in meinem Kopf.

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Oliver steht in der Küche, er kocht, nicht ein Wort hat er darüber verloren, was er vor etwa einer Stunde getan hat. Ich liege noch immer auf unserem Bett, nur in die Bettdecke gehüllt und unfähig irgendetwas zu tun. Wenn das liebe ist, dann will ich sie nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Ich bin fertig mit allem, aber wenn ich nichts besseres verdient habe, wie soll ich dann jeh etwas besseres finden?

"Hey, Frankie Baby, essen ist fertig!" ruft Oliver, seine Stimme zeigt nicht einen Funken von reue, oder wut. Ich bleibe still, fühle mich als wäre meine Stimme verschunden. Ich habe mich erst ein einziges mal in meinem leben so lebensunfähig gefühlt, als könnte ich mich nicht bewegen und als wäre selbst das Atmen die schwerste Sache auf der Welt. Damals war ich vierzehn, ich kannte Oliver noch nicht und die Jungs in der Schule, sowie mein Vater hatten mich an diesem Tag verprügelt, weil ich glaubte ich sei Schwul. Mein Vater hatte mir gedroht mich umzubringen, oder mir zeigen wie es sich anfühlt "wenn von hinten genommen wird" wenn ich weiterhin sage ich sei Schwul. Damals hatte ich eine Woche so verbracht, bis ich mit meiner Mutter und Pete gesprochen hatte, meine Mutter sich von meinem Vater trennte und Pete mich bei jeder kleinigkeit verteidigte.

Pete, vielleicht sollte ich mit ihm reden! -Oder du hälst die Klappe und lebst dieses leben, das du auch verdienst einfach weiter und ziehst niemanden mehr mit dir herunter!-

"Frank, na komm schon, du musst etwas essen wenn du nicht verhungern willst!" Oliver betritt das Schlafzimmer und setzte sich auf das Bett. Mein Blick ist auf seine Gesatlt gerichtet, aber ich sehe ihn nicht wirklich an. "Komm schon!" legt seine Hand auf meine, aber ich ziehe sie zurück. "Du ... Warte, was ist denn los mit dir? Rede mit mir!" Ich starre an die Decke. "Wenn du mich liebst, dann redest du jetzt mit mir!" knurrt er. "Vielleicht ist das keine liebe mehr!" murmle ich und finde endlich wieder die Kraft mich zu bewegen. Ich stehe auf, schlüpfe in eine Hose, ziehe mir ein Paar Vans an und stürme aus der Wohnung. Das alles geht so schnell das ich weg bin, ehe Oliver überhaupt registriert was ich gesagt habe.

-Das war ein Fehler! Jetzt hast du ihn verloren, wen hast du jetzt noch?- tränen bahnen sich ihren Weg über meine Wangen, als ich die Straße entlang renne, keine Ahnung wo mich meine Füße hin bringen. -Du bist ganz allein! Du solltest von hier verschwinden, niemand hier will dich noch haben! Du hast jetzt selbst Oliver vertrieben!-

"Frank?" höre ich eine bekannte Stimme hinter mir rufen, ich weiß nur nicht genau zu wem die Stimme gehört. "Frank, bleib verdammt noch mal stehen!" jemand hält mich am Arm fest, ich wische mir mit meiner Hand die tränen aus dem Gesicht und bemerke erst jetzt, das ich nicht einmal ein T-Shirt anhabe. Toll morgen bin ich Krank! -Hoffentlich sterbens Krank!-

Warum habe ich nur zu Oliver gesagt, das es vielleicht keine liebe mehr ist? Ich liebe ihn doch, oder? Ich meine er ist ein Arsch, ab und zu und er kann wirklich aggresiev werden, aber er ist doch alles was ich habe!

"Alles in Orndung? Du bist vorhin einfach verschwunden, Mikey und ich haben uns echt Sorgen um dich gemacht!" Tränen trüben meine Sicht, als ich mich umdrehe und die umrisse eines gewissen Lehrers erkenne. "Ich musste na ... nach nachhause!" schluchze ich, er nimmt seinen Daumen und wischt die immer wieder kommenden Tränen von meinen Wangen. "Was ist passiert?" fragt er mit ruhiger Stimme. "ich .. er... gar nichts!" er gibt mir ein sanftes lächeln und fährt mit seinem Daumen erneut über meine Wangen. Ich bin mir fast sicher das ein Lehrer einen Schüler nicht so ansehen, oder berühren sollte.

"Komm schon, wer war das?" fragt er und seinem Ton kann ich entnehmen das er längst die Antwort auf seine frage weiß, er will es nur von mir hören. Ich schüttle den Kopf und drehe mich wieder um. -Du weißt wo du bist! Du warst früher oft hier um dich heimlich mit Oliver zu treffen!- meint die Stimme in meinem Kopf, als ich realisiere das ich nur wenige Meter von den Bahngleisen entfernt bin. -Du willst wisse, wie alles besser wird? Deine Antwort liegt direkt vor dir, du musst nur auf den nächsten Zug warten und dich auf die Schienen legen!-

Ich setzte mich in bewegung, hänge an jedem Wort in meinem Kopf. Aber als ich den Gleisen immer näher komme, hält mich erneut jemand am Arm fest. "Das hast du nicht wirklich vor!" Gerards Stimme klingt wütend, als er mich erneut umdreht, so das ich ihm direkt in die Augen sehe. Er hat so wunderschöne Augen! Allgemein ist er Wunderschön!

"Lass mich gehen!" brülle ich, als ich einen Zug kommen höre. "Nein!" "Lass mich ... ich muss das tun! Ich muss auf den Gleisen sein, bevor der Zug kommt!" schreie ich und reiße meinen Arm frei, aber Gerard ist schnell und regreift ihn erneut. "Du kannst das nicht tun! Dein leben bietet dir so vieles, gib es nicht einfach auf!" sein Ton wird weicher von Wort zu Wort und mein Herz beginnt zu dahin zu schmelzen. Ich kaue auf meinem Lippenpiercing herum und sehe zu Boden. "Du siehst es im Moment vielleicht nicht, aber es wird besser werden! Das verspreche ich!" er legt seinen Zeigefinger unter mein Kinn und zwingt mich so ihn anzusehen. Wie kann jemand nur so perfekt aussehen, diese perfekten schwarzen Haare, die kleine Nase und diese Lippen?

Wie gerne würde ich mir von ihm helfen lassen, ihn meinen Retter sein lassen, aber er ist mein Lehrer, solche Gefühle sind unangebracht! Ich darf ihn nicht küssen, ich darf keine Gefühle für diesen Mann entwickeln! Außerdem brauche ich ihn nicht um mich zu retten! Ich muss nicht gerettet werden, oder?

Ich muss... Und dann lege ich meine Lippen auf seine, schalte sämtliche Gedanken aus. Ich muss einfach wissen wie sich seine perfekten, pinken Lippen anfühlen. Zu meiner Überaschung stößt er mich nicht weg, nein, er erwiedert den Kuss. Seine Hände legen sich an meine Hüfte und ziehen mich näher an ihn heran. Die Stimme in meinem Kopf, die eben noch wollte das ich mich vor einen Zug lege ist Still und all der Kummer, die Angst, Wut und enttäuschung, alles ist weg. Jedes schlechte Gefühl wird vertrieben von einem Gefühl puren Glücks. Ein Gefühl von Sicherheit breitet sich in mir aus und dann trete ich einen Schritt zurück, trenne unsere Lippen, ein Zug rast nur weniger Meter an mir vorbei.


Gerards Sicht

Das ist nicht wirklich passiert, oder? Er hat mich geküsst! Und das wäre der schönste Tag meines lebens, aber er ist mein Schüler! mein verdammter Schüler, das darf nicht sein! Aber ich kann diese Schmetterlinge in meinem Bauch nicht wirklich ignorieren. Ich habe Gefühle für diesen kleinen, wunderschönen Jungen. Gott, was macht er nur mit mir?

Ich sollte ihm nur helfen und jetzt nutze ich ihn aus! So ist es doch, oder? Ich bin sein Lehrer und er braucht meine Hilfe, aber ich nutze das aus! 


PS.

Das nächste Kapitel wird wahrscheinlich etwas länger dauern, wegen Weihnachten und Neujahr und so. 

Deshalb wünsche ich euch schon mal auf jeden fall Frohe Weihnachten und noch ein schönes neues Jahr!!



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