Der zweiundzwanzigste Brief
Dear Kyle,
weißt du noch, wie du dich gefühlt hast, als deine damalige Freundin mit dir Schluss gemacht hat? So geht es mir jetzt. Nur tausend Mal schlimmer.
Die Vorstellung, nur noch ein paar Tage zu leben zu haben, ist schrecklich. Ich habe Angst. Angst vor eurer, nein deiner Reaktion. Ich fürchte mich davor, dass es dir total egal sein könnte. Das wäre aber nicht das, was ich mir wünschen würde.
Ich kann meine Gefühle nicht wirklich beschreiben, denn ich bin voller Angst, Verzweiflung und auch Wut. Wut über mich selbst, dass ich es nicht fertiggebracht habe, länger durchzuhalten. Dass ich machtlos bin.
Ich bin nicht stark. Ich bin keinesfalls so stark wie es scheint. Ich habe viele Probleme durchlebt und ich habe zu viele Rückzieher gemacht. Jetzt bereue ich es. ES ist aber schon zu spät, um irgendetwas zu klären. Es ist schlimm, wenn ich bedenke, wie ich es damals gehandhabt habe, wenn ich Probleme hatte. Am liebsten würde ich einfach in der Zeit zurückreisen und alles besser machen.
Es gibt vieles, was ich so gerne anderst machen würde. Ich gab dir heute morgen, an meinem letzten Schultag, ein Weihnachtsgeschenk. Ich war sehr in Eile und du noch mehr. Ich glaube, du hast es gar nicht richtig beachtet und dein "Danke" war eher überflüssig.
Fast immer wenn ich abends im Bett liege, stelle ich mir vor, wie alles laufen würde, wenn es perfekt wäre. Wenn wir ein Paar wären und du mich dementsprechend behandeln würdest. Was wäre, wenn ich nicht diese beschissene Krankheit hätte. In dieser Fantasiewelt ist immer alles so fantastisch, doch die Realität ist knallhart und wartet nicht mit Taten. Leider...
Auf Wiedersehen,
*A~L~I~S~H~A*
P.S.: Ich vermisse dich, denn bei dir vergesse ich meine Sorgen!
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