~ 2 ~

Ein lauter Knall. Ein Tosen. Der Geruch nach Rauch. Tristan fuhr hoch.
Er hörte die Tiere. Das angsterfüllte gequälte Schreien der Schweine.
Er schmiss die Strohdecke bei Seite und rannte zur Tür hinaus.
Feuer. Überall Feuer!
Die Dachbalken knarzten. Bald würde alles zusammenbrechen.
Er fasste sich an den Kopf und schüttelte ihn. Wie konnte das passieren?

Großmutter... Großvater...

Wo waren sie nur? Tristan bahnte sich einen Weg in ihre Kammer. Das Bett stand in Flammen. Aber es war leer.
Er suchte soweit er konnte das Zimmer ab aber das Feuer behinderte ihn. Es breitete sich zu schnell aus!

Wasser. Ich brauche Wasser!

Er rannte raus. Ein Dachbalken fiel herunter und hätte ihn fast erschlagen. Er blieb vor dem Haus stehen und sah sich suchend um. Der Dachstuhl würde nicht mehr lange halten.

Ein paar Meter entfernt sichtete Tristan seine Großeltern. Seine Großmutter lag hustend auf allen vieren im Gras und sein Großvater neben ihr. Er rührte sich nicht.

"Großvater!" schrie er. Elenor fuhr herum.
"Tristan! Hilf mir!", rief sie keuchend und Tristan rannte so schnell er konnte.
"Großvater ... nein ... bitte nicht ..."
Er ließ sich neben ihm auf die Knie fallen und betastete den Hals seines Großvaters. Seine Hände zitterten.
Ein Puls! Er lebte noch!
"Großmutter, er ist noch am Leben!"

"Ja, noch lebe ich ... Aber nicht mehr lange Tristan. Ich muss dir was sagen mein Junge... Komm näher." hauchte sein sterbender  Großvater leise.

"Aber... Du brauchst Hilfe ... und ... das Haus! Es ist alles was uns geblieben ist. Du bist alles!" schniefte Tristan. Tränen traten in seine Augen.

"Das Haus ist verloren. Genauso wie ich und deine Großmutter verloren sind! Du musst gehen. Fort von hier - so weit wie du nur kannst!"

"Ich kann doch nicht...", er blickte seiner Großmutter in die panisch aufgerissenen Augen.

"Du kannst! Und du musst! Ich habe schon vor langer Zeit einen schwer wiegenden Fehler begangen und habe unser ganzes Dasein mit Sünde gebüst. Ich Tristan. Ich habe all das hier zu verantworten." Eine Träne lief seinem Großvater über die vom Rauch geschwärzte Wange.

"Wieso? Ich verstehe nicht!"

"Wie hieß der Held in den Liedern und Geschichten, welche dein Vater vor langer Zeit gesungen hat?" fragte er immer leiser werdend.

"Ich weiß nicht. Ich kann mich nicht erinnern.", schniefte Tristan. Er war damals erst ein Bursche von fünf Jahren gewesen

Tristan kramte verzweifelt in seinen Erinnerungen, als ihm das Lied in den Sinn kam, welches ihm sein Vater immer zum Einschlafen gesungen hatte.

Der Held er kam in großer Pracht.
Beschützte die Armen mit seiner Macht,
Die Gegner warfen sich auf die Knie,
Aarlas der Beschützer, war gebraucht wie nie.

"Aarlas.", flüsterte er. Tränen liefen ihm die Wangen herunter. Eine böse Vorahnung über kam ihn.
Sein Großvater hatte ihm immer Geschichten erzählt und Balladen gesungen, welche kein anderer Barde je gehört hatte.
Er hatte sie so lebhaft erzählt ...

Sein Großvater versuchte trotz Schmerzen, zu lächeln. "Ich war Aarlas, Tristan. Man nannte mich einst Aarlas der Beschützer."

"Aber wieso...? Du hast ...! Alles hier...?", Tristan konnte es nicht glauben. Jetzt flossen seine Tränen in strömen.

"Tristan hör mir zu! Du musst jetzt stark sein! Mit bleibt nicht mehr viel Zeit! Ich habe vor langer Zeit einen schrecklichen Fehler begangen - aber du kannst mich von dieser Tat erlösen! Gehe zu Elias von den Volaren und werde sein Schüler.
Wie ich vor vielen Jahren auch!
Beende den Schrecken hier im Lande."

"Aber wie?", keuchte Tristan.

"Folge der wandernden Sonne. Finde die Berge der Zwerge von König Arokan. Oros, der Zwerg, wird dir helfen ihn zufinden!
Du schaffst das. Ich glaube an dich ...", hauchte er Tristan entgegen. Seine Augen wurde immer glasiger und seine Stimme immer leiser. Tristan beugte sich nah über ihn, um ihn zu verstehen.

"Großvater! Ich kann das nicht. Ich bin kein Held!", schniefte Tristan und blickte ihm angsterfüllt in die Augen.

"Oh du wirst einer werden und ein größerer als ich einst war! Hier ... nimm. Es wird dir helfen." Sein Großvater fasste zitternd unter sein Hemd und drückte etwas mit letzter Kraft, Tristan auf die schmale Brust.
Er blickte auf und sah seiner Großmutter in ihr tränenüberströmtes Gesicht. Sie hatte etwas in der Hand.

Ein Leuchten erschien. Weißes, gleißendes Licht breitete sich aus. Irgendetwas hob Tristan hoch und wirbelte ihn durch die Luft.
In seinem Brustkorb brannte es fürchterlich.
Er schrie.
Nach kurzer Zeit, spürte er wieder den Boden unter seinen Knien.

Das Erste was er wieder sehen konnte, war seine trauernde, weinende Großmutter ihm gegenüber. Sie saß gebeugt über ihrem toten Gatten und schaukelte hin und her. Sie murmelte unverständliches Zeug. Die Hände hatte sie unter der Brust.

Eine ruckartige Bewegung ihrer Arme ließ Tristan still halten.

"Großmutter? Was? Nein!" Seine Großmutter drehte den Kopf und sah ihn mit verzerrtem Gesicht an.

"Was hast du getan?" Sprachlos riss Tristan ihr den Dolch aus der blutbefleckten Hand und ihren schmalen Körper an sich.

"Ich ... Ich kann nicht ... ohne ihn leben..."
Dicke Bahnen von Tränen liefen an ihrem Gesicht herunter und ihr Blut breitete in einem stetig größer werdenden Strom über ihrem Nachthemd aus.

Sie wurde ganz still. Tristan schüttelte sie.
Sie rührte sich nicht mehr.

"Nein. NEEEEIIIN!", schrie er in die stille Nacht hinaus.
Es fing an zu regnen.

Tristan heulte bis er nur noch still über den Leichen seiner Großeltern verharrte.

Das Feuer in der Scheune neigte sich dem Ende zu.

Er hatte alles verloren.

*****

Tristan schreckte schweißgebadet auf.
Er schüttelte den Kopf und sah sich panisch um.
Alles heil. Kein Feuer. Er warf die Decke beiseite und stürzte zur Tür.
In der Stube ging es zu wie jeden Morgen.
Im Kamin brannte Feuer, seine Großmutter knetete Teig und sein Großvater saß am Tisch und aß.
Sie blickten auf.
Es muss ein Albtraum gewesen sein.
Tristan rieb sich über die Augen.

"Du siehst nicht gut aus Tristan. Was hast du?" fragte sein Großvater besorgt.
Tristan verharrte. Er wusste nicht was er antworten sollte.
Die fragenden Bicke von seinen Großeltern wurden unangenehm.

Er wandte sich um und ging zurück in seine Kammer.

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So meine Lieben ... Nun melde ich mich auch mal zu Wort. ^^

Freut mich sehr wenn ihr bis hier hin gelesen habt. *-*

Schreibt mir doch ein kleines Fazit und vlt Verbesserungsvorschläge, wenn euch welche einfallen, in die Kommentare :) ;3

Würde mich sehr freuen wenn ihr meiner Geschichte einen Stern gebt. ^^ *schmeichelgrisscheinheilignachobenguck* :3

Wenn ich es schaffe kommt diese Woche noch ein Kapitel (Yaaay:))

Bis dahin ... eure Medaelsu :3*-*

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