3. Kapitel: ,,Licht Zeit Schatten"
Gibst du was vor, was du nicht bist?"
Mir lief es kalt den Rücken hinunter.
Ja...
dachte ich.
Doch wie soll ich ihr erklären, dass ich nicht nur Shiek, sondern auch Zelda bin? Ich kann ja schlecht sagen:
,Oh, du hast ja Recht damit, aber auch unrecht, denn ich bin Shiek und Zelda...'
Okay, jetzt habe ich glaube ich meine Lage genug innerhalb meines Kopfes diskutiert! Klea hat garantiert schon Verdacht geschöpft...!
,,Hey, ich erwarte eine Antwort, auch wenn du sie mir schon indirekt gegeben hast! Wer bist du?!?", sagte Klea eindeutig gereizt.
Im Augenwinkel sah ich, dass wir Publikum bekommen hatten.
Ein etwas älterer Herr stand im Fenster, genauso wie ein Haus weiter eine Frau uns aus ihrem Fenster beobachtete.
Da Klea wirklich sehr laut geworden war, war es mir, da, kein Wunder, dass sie neugierig geworden sind.
Doch wie es das Schicksal will öffnen sie ihre Fenster ein Stück um uns verstehen zu können.
Die denken wohl ich habs nicht gesehen?
,,Wir haben Publikum Klea...", wisperte ich etwas beunruhigt und mit einem Hauch Wut.
,,Ist mir doch jetzt egal! Wer bist du?!? Nicht jede einfache Person, geschweige denn ein Shikah kann einen Bogen beschwören der Licht verschießt! Wo hast du gelernt so zu kämpfen? Warum sind deine Augen blau statt rot?!?"
Fuck...
,,Woher kennst-..", setzte Klea noch an, doch ich unterbrach sie gewandt:
,,Du hast Recht... und auch irgendwie nicht..."
,,Wie ich hab Recht und irgendwie nicht?!!", rief Klea nun wütend.
,,Beruhig dich erstmal...", dann drehte ich mich um und sah zu jedes Haus, ,,...und diejenigen die uns nun schon seit Anfang dieser Konversation belauschen, können gerne raus kommen!"
Klea schien weitaus überrascht, als mehrere Türen aufgingen.
Ich wusste schon dass es so viele waren, ist ja nicht so, als ob es das ganze Dorf gehört hat.
Sarkasmus lässt grüßen...
,,Ja und nein... es heißt das ich Shiek bin..."
,,Und WARUM nein?", stichelte Klea etwas besänftigter.
Das Tuch, das ich trug, zog ich aus.
Die Kopfbedeckung hatte ich mit Absicht weggelassen.
Ich lächelte Klea schuldbewusst an.
,,Mein Name ist auch Zelda...", sagte ich leiser und ließ auch nun den kompletten Schutzzauber von mir heruntergleiten.
Nun stand ich in einem weißem Kleid und dem Schmuck da und kratzte mich verlegen am Hinterkopf.
Super gemacht Lyia...
Hast du vergessen wie eine Prinzessin sich benimmt?!
Klea sah mich unglaubend an. Die Anderen die sich zu uns gesellt hatten schienen auch, als ob sie es nicht glauben konnten. Außer den Alten, sie wussten ja schließlich, dass ich lebe.
,,D-du machst keine Witze?", fragte Klea nochmal nach.
Ich nickte bloß.
,,Ich wollte eigentlich nach Link suchen, weil er das Schloss wirklich sehr schnell verlassen hat. Ich wollte nochmal mit ihm reden... König Sidon und euer lieber Bürgermeister haben ihn im wahrsten Sinne des Wortes niedergemacht", erklärte ich, ,,Es tut mir Leid, dass ich dir das verschwiegen hab, Klea, ich wollte, dass du mich nicht als höhere Person siehst... eigentlich will ich noch nicht mal Hyrule jetzt regieren, ich meine, alle Dörfer haben sich selbstständig nach 100 Jahren gemacht. Da kommen Link und ich, bezwingen die Verheerung und zwingen euch wieder eine Herrschaft auf. Ihr hattet all die Jahre keinen Herrscher, noch nicht mal eine Demokratische Regierung, und habt es dennoch geschafft alles in Ordnung und in einer Laufbahn zu halten. Ihr habt meine größte Anerkennung... und es tut mir Leid, dass ich damals nicht in der Lage gewesen war, die Verheerung aufzuhalten...", hielt ich diese Rede.
Den letzten Satz wisperte ich.
Als ich in Kleas Augen sah, sah ich diese Verunsicherung.
Ich hatte sie verunsichert...
Peinlich berührt sah ich auf den Boden.
Eine angespannte und unangenehme Stille breitete sich aus.
Sofort fiel mir ein Spruch ein:
Totenstille, keiner lacht...
Die Lyia hat einen Witz gemacht!
Ich konnte es nicht verhindern, dass meine Augen sich mit Tränen füllten.
Ich wolllte hier weg.
Ich fühlte mich so sehr fehl am Platz.
Ich hatte wieder dieses Gefühl von Frustration und Traurigkeit...
Das Gefühl, dass ich immer in meiner Klasse hatte...
Ein paar Tränen liefen von meiner Wange und fielen auf den staubigen Straßenboden.
Klea schien nicht zu verstehen.
War auch gut so.
Somit lief ich an ihr vorbei, rief Fury und ritt weg.
Weg von Hateno...
Weg von der Situation...
Bin ich ein Feigling!
Ich muss aufhören vor schwereren Situationen davon zu laufen!
Ohne zu wissen wohin ich wollte.
Mein treues Pferd trug mich die Ranelle Straße hoch. Jedoch wusste ich einfach nicht was ich machen sollte.
In die Arme von Bokoblins und Moblins laufen?
Oder von einem Leunen aufgespießt werden und oder von einem Hinox zerquetscht werden?
Keine von den drei Situationen waren gut. Und hießen alle Tod, hätte mich doch gleich von nem Amboss erschlagen werden lassen!
Oben an der Quelle der Weisheit angekommen, natürlich ohne Fury, ließ ich mich ins eiskalte Wasser gleiten.
Augenblicklich umgab mich diese merkwürdige heißkalte Wärme.
Ja, Wärme!
Wie schon erwähnt, merkwürdig!
Je näher ich der Göttinenstatue kam, desto wärmer wurde es.
Als ich zwei Schritte vor der Statue war, blieb ich stehen, kniete mich hin und faltete meine Hände.
Ich glaubte schon noch nie an Gott. Erst Recht nicht an Göttinnen, wie Farore, Nayru, Din oder Hylia.
Jedoch versuchte ich es trotzdem.
,,Ach Göttinen... hört meine Bitte... ich benötige euren Rat... ich versuche jetzt auch eine gute Prinzessin zu sein... weiß nicht was zu tun ist... innerlich bin ich noch nicht mal die Person die ich vorgebe zu sein...", ich seufzte. Im meinem Inneren gab ich auf. Es hatte keinen Sinn. ,,Warum glaube ich überhaupt, dass es klappt... Zelda hat auch jeden Tag gebetet und nichts geschah.... am Besten suche ich Link..."
Ich kehrte der Statue den Rücken zu.
Um mich herum fing es an kälter zu werden, viel viel kälter.
Ich schien die Welt dunkler wahrzunehmen und Schattenpartikel fliegen zu sehen.
Und dann hörte ich eine Stimme.
Eine Stimme, die sang.
Ich verstand alle Töne. Alles was sie sagte.
Es war die alte Sprache, die sogar älter war als Althylianisch.
,,Prinzessin... Hohepriesterin der anderen Welt... auch wenn du glaubst es hat keinen Sinn... versuch dein Bestes... es werden Prüfungen kommen, die sogar ich nicht beeinflussen kann...
Die dich und den Helden an die Grenzen bringen werden... auch wenn dem Helden und dir all Mut und Wissen verlässt, soll euch immer ein Licht im Schatten den Weg weisen...
Dunkle Zeiten rücken näher...
Ihr müsst wachsam sein", sprach sie.
Das Wasser um mir herum wurde wieder wärmer, genauso wie die Luft.
Diese dunkle Atmosphäre verschwand, ebenso wie die Partikel.
Augenblicklich sah ich auf meine kribbelnde rechte Hand.
Auf dem Handrücken schien sich ein leichtes Triforce von der Hand abzuheben.
Die Kräfte in mir waren wieder stärker. Ich spührte es.
Und fasste einen Entschluss.
,,Ich werde mein Bestes geben... ob es reichen wird gegen Schatten zu siegen, weiß ich nicht... aber irgendwie werden Link und ich es schaffen", sprach ich nun fest entschlossen.
Das Triforce weckte in mir ein Vertrauen. Ein Vertrauen in die Göttinnen und in mich selbst.
Ich hob die Hand Richtung Himmel und sah wie das letzte Licht der Sonne sich um meine Hand floss.
Sie für ein paar Sekunden golden färbte.
Wie sich das Triforce von meinem Handrücken abhob.
Wie das Licht immer weniger wurde.
Auch wenn dieses Spektakel wunderschön war, musste ich es beenden.
Somit ging ich wieder zum Weg und zog mir wieder meine braune, mit Ornifedern gedämmte, Jacke an.
Nahm einen Topfdeckel, den ich aus Hateno stibitzt habe, und überlegte ob ich darauf den Hang hinunter schlittern sollte.
Was ich dann auch tat.
Jedoch unten bereute.
Denn vor mir stand ein erstmals in Schockstarre verfallene Leune.
Super gemacht Lyia, jetzt war das ganze drumm herum gelaufe umsonst.
Danke für's Gespräch eigene Dummheit.
Der Leune sah mir in die Augen.
Ich sah ihm in die Augen.
Der Leune sah sich um.
Ich starrte ihn immernoch an.
Er drehte sich im Kreis.
Okaaayyy.... ist gerade ein Glitch passiert, oder so?
Ach ja, stimmt ja das passiert in der Wirklichkeit...
WARUM RENN ICH NICHT EINFACH DAVON WIE DOMTENDO!?!
Er blieb in der entgegengesetzten Richtung von mir stehen und ging wieder seines Weges.
,,Was bei den Göttinnen.... war das?", fragte ich mich laut.
Immernoch verwirrt ging ich langsam und vorsichtig zurück zu Fury, der an der Ranelle Straße stand.
Mit ihm schien auch irgendetwas nicht zu stimmen. Er sah die ganze Zeit aus als ob er mich nicht kennen würde.
,,Hey... Hübscher... ist irgendetwas nicht in Ordnung?", fragte ich mein Pferd vorsichtig.
Plötzlich bäumte er sich auf und ich musste zurückweichen.
Fury hingegen schien mich zu hassen und versuchte mich die ganze Zeit zu erwischen.
Um dem komplett auszuweichen, kletterte ich auf den Torbogen hinauf.
Verängstigt und irritiert sah ich auf mein wütendes schnaubendes Pferd herab, was nur zu warten schien bis ich runter kommen würde.
Ich seufzte.
,,Also muss ich noch mehr klettern...", sprach ich leise zu mir selbst.
Und sah nach ob ich einen Gleiter oder ein Tuch hatte.
Glücklicherweise hatte ich ein Tuch.
Nur wusste nicht ob es mich halten würde.
Weshalb ich trotzdem lieber den Hang hinunter klettern wollte als mich in den Tod stürzen zu wollen.
Was ich nun schon insgesamt dreimal heute gemacht hatte.
Also kletterte ich diese Erhöhung der restlichen Ranelle Straße entlang bis zu Kakariko. Dann kletterete ich wieder herab und rannte so schnell es ging den Hang hinab.
AufgarkeinenfallanhaltenLyia...
Sonst...wird..Fury...dich kriegen...!
Sogar meine Gedanken schienen keine Luft mehr zu bekommen.
Was in doppelter Weise gerade wirklich passierte.
Das Kind, was normalerweise oben am Shrein mit seiner Mutter verstecken spielte, rannte mir entgegen und ich rannte es dummer Weise um.
Wir fielen beide hin.
Er fing an zu weinen.
Ich fing an zu fluchen.
Und da hatte ich mich nicht im Griff.
,,Fuck... Scheiße.... warum passe ich nicht auf wo ich hinrenne?!? Kleiner... hey, was tut dir gerade am meisten weh?", innerlich stieg mir ein bisschen Panik auf.
,,M-meine H-H-ände und... und meine Kni-e", schluchzte er.
,,Zeig mal her...", sagte ich unter leichten Schmerzen einfühlsam.
Als er mir seine Hände hinstreckte zog ich leicht die Luft ein.
Es sah wirklich sehr schlimm aus.
Ich holte ein Tuch heraus säuberte es und begab mich dann den Knien.
Als auch diese gesäubert waren nahm ich sein Handgelenk und führte ihn vorsichtig ins Dorf hinab.
Als ich seinen Vater auf mich zurennen sah, blieb mir kurz mein Herz stehen.
Es schien als ob seine Augen röter waren als sonst.
,,Ach, Sohn was machst du nur für Sachen?", fragte Dorian seinen Sohn.
Ich wurde jedoch peinlich berührt und sprach: ,,Aus Panik heraus bin ich den Weg hinunter gerannt und.. bin dann in ihn hinein ge...rannt."
Meine Stimme versagte kurz am Ende.
Dorian sah mich bloß abschätzig an.
Und ging dann ohne Worte mit seinem Sohn.
Nur der kleine Shikah sah mich noch mal an.
Mich fröstelte es.
Link...
Ich muss Link finden!
Der Gedanke brannte sich immer weiter in meinen Kopf.
Erinnerte mich an einen Androiden von Detriot become human, der seinen Befehl befolgen musste.
Und in diesem Fall war ich ein Abweichler der irrationale Anweisungen bekam.
Als ich dann ein Wiehern hörte, sah ich sofort zum Weg hinauf.
Mir gefrohr das Blut in den Adern.
Sofort rannte ich die Treppe zum Haus von Impa und kletterte hinauf.
Fury galoppierte ebenfalls zum Haus, wurde dann jedoch von zwei Wachen aufgehalten.
Auf dem Dach kauerte ich mich hin und fing an zu weinen.
Warum, wusste ich nicht.
Wahrscheinlich weil mir alles zu viel war und ich mit allem überfordert war...
Auf jedem Fall war ich alleine.
Und hätte in diesem Moment eine Vertrauensperson gebraucht.
Eine Person die immer an meiner Seite gewesen war.
Mich beschützte.
Und für mich da gewesen war wenn ich ihn gebraucht hatte.
Mich getröstet hatte.
Und mir Mut zu sprach.
Eine Person die Zelda besaß.
Doch ich nicht.
Ich besaß meine Freundin Marion, doch ich war nicht lesbisch.
Oder wusste es zumindest nicht.
Doch ich wusste, dass beide Sympathie und Liebe von Grund auf für einander besaßen.
Und ich wohl diese Sympathie für Link auch empfand, weil ich in Zeldas Körper steckte.
Ohne bemerkt zu haben, dass jemand auf das Dach gestiegen war, spührte ich wie sich jemand neben mich setzte und mich umarmte.
Sofort erwiderte ich und weinte in die Schulter des Helden Hyrules.
Ich wusste nicht, wie lange wir schon so saßen.
Das einzige was ich gewusst hatte, war es, dass er für mich da war...
2069 Wörter 🌅🏰🐎
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