Wer ist der Vater?
Midna war genervt. Sie saß in ihrem Thron im großen Saal des Schattenpalastes.
Ihr engster Berater und ihre beste Freundin Tava standen neben der Königin auf dem Podest.
Vor ihnen standen die drei hohen Priester und sahen die Anführerin an.
Die Orangehaarige seufzte und erhob sich von ihrem Thron.
"Ihr wollt also sagen, meine Tochter ist nicht die rechtmäßige Thronnachfolgerin?", erklang drohend Midnas Stimme. "Wie kommt ihr zu der Annahme?" Sie musterte die drei Priester.
"A-also es ist so...", sagte einer der Priester.
"Der Herrscher wird eigentlich immer aus der königlichen Familie herausgewählt, da diese besondere Kräfte besitzen. Das Volk wählt den König oder die Königin, und man bekommt besondere Mächte verleiht. So war es bisher. Also sehe ich nicht ein, wieso Destiny das verweigert werden sollte!", unterbrach ihn Midna zornig. Wütend lief sie auf dem Podest herum, sodass die Priester nervös zurückwichen. "Ja das stimmt, aber Ihre Tochter...ist anders.", wagte einer der Drei zu sagen.
Midna zuckte zusammen und drehte sich zu ihm um. Beruhigend legte Tava eine Hand auf die Schulter der Königin. Diese ließ sich dadurch etwas beruhigen.
"Was sollte an ihr anders sein?", fragte Midna, bemüht, nicht erneut zornig zu werden.
"Sie...naja sie sieht anders aus...und...", fing einer an.
Midnas Berater wandte sich an seine Vorgesetzte. "Vielleicht solltet ihr das Mädchen einmal herholen, damit sie es besser erklären können und wir die Sache beenden.", meinte er sachlich und Midna nickte.
Schnell ließ der Berater einen Diener nach der jungen Prinzessin schicken.
Eine Minute später kam das Mädchen herein. Destinys Haare waren offen, doch ein Diadem mit Saphiren sorgte dafür, dass ihr die Haare nicht ins Gesicht fielen. Hinten waren einige Strähnen noch geflochten, sodass sie sehr hübsch aussah. Ähnlich wie ihre Mutter trug sie ein dunkles Kleid mit blauen Stickereien. Die König trug dazu noch einen dunkelvioletten Umhang, der ihr über die Schultern fiel. Die Prinzessin hatte lediglich ein dünnes Tuch in dieser Farbe, welches hinten in ihrer Frisur mit eingeflochten war und so wie eine Art Brautschleier wirkte.
Das Mädchen trat zu ihrer Mutter, knickste vor ihr und nickte den Priestern sowie dem Berater höflich zu. Tava lächelte Destiny an, und dieses Lächeln erwiderte die Kleine fröhlich.
Sie war nun sieben Jahre alt und schon sehr schön. Sie war blass, wie alle aus dem Schattenvolk, doch waren ihre Wangen immer leicht rosa gefärbt. Sie sah aus wie alle Twili, bis auf ein wichtiges Detail. Ihre Augen waren nicht rot, sondern blau.
Und mit ebendiesen blauen Augen sah sie nun zu ihrer Mutter auf. "Ihr hast mich rufen lassen?", fragte sie.
Midna nickte. "Diese Priester dort meinen, dass du anders wärst. Denkst du das stimmt, meine Kleine?"
Destiny überlegte einen Moment. "Niemand ist gleich, wir sind alle verschieden. Doch ich weiß, dass mein Aussehen leicht von dem unseres Volkes abweicht. Denn ich habe blaue Augen." Midna nickte. Privat war Destiny noch fast ein Kind und sehr verspielt, aber sie wusste, dass sie sich bei so etwas offiziellem oder wichtigen anders benehmen musste. Midna bedauerte dies etwas. Sie wirkte so schon viel älter.
Dann wandte sie sich wieder an die Priester.
"Meint ihr, nur wegen ihrer Augenfarbe soll sie unser Volk nicht führen dürfen?"
Die Priester zuckten zusammen. Wenn man es so auslegte, war dies wirklich kein Grund. Schuldbewusst drückten sie sich herum. "S-Sie arbeitet mit Licht!", sprach ein Priester.
"Ja und?", fragte Midna genervt.
"Es ist sonderbar, da sie manchmal wie ein Lichgeist-"
"Schweig!", befahl Midna. Die Priester zuckten erneut zusammen. "Ich lehre sie den Umgang mit Licht, da es zur Ausbildung gehört. Dies ist also kein Grund! Also was wollt ihr?!" Die Königin war sehr gereizt.
"Da-Das Volk wäre beruhigt...wenn...wenn sie wissen würden, wer der Vater des Mädchens wäre.", wagte einer zu sagen.
Midna verengte die Augen missbiligend und sofort schwiegen die Drei. Die Priester verbeugten sich, angesichts des warnenden Blickes des Beraters und Midnas zornigem Gesicht.
"Dies ist allein meine Sache.", sagte Midna leise mit einem knurrenden Unterton.
"Wenn ihr keine weiteren Gründe vorbringen könnt, dann verlasst schnellstmöglich den Thronsaal.", meinte der Berater sachlich.
Die Priester verbeugten sich erneut und rannten zur Tür, doch bei Midnas Worten stoppten sie abrupt. "Wollt ihr euch nicht noch bei jemandem entschuldigen?", fragte sie drohend.
Die Priester drehten sich langsam um und verbeugten sich vor Midna. "Entschuldigt, dass wir Euch belästigten.", sagte einer der Priester.
Midna deutete auf ihre Tochter und funkelte die Männer an. "Und was ist mit meiner Tochter?!"
Die Priester verbeugten sich auch vor der Prinzessin nochmal.
"Entschuldigt unsere Vorwürfe gegen Euch, liebreizende Prinzessin."
"Ihr dürft gehen.", sprach Midna kalt und wenige Sekunden später waren die Drei verschwunden.
Midna seufzte und ließ sich auf ihrem Thron sinken. Destiny sah zu ihr auf. "Darf ich gehen?", fragte die siebenjährige Prinzessin.
Midna winkte sie zu sich heran. "Gib mir ein Kuss, dann darfst du." Destiny lächelte und auch das Gesicht ihrer Mutter zierte ein Schmunzeln. Dann gab die Tochter Midna einen kleinen Kuss auf die Wange, ehe sie mit einem kurzen Knicks den Raum verließ.
Mit einer Handbewegung entließ Midna ihren Berater. Midnas Freundin Tava trat zu der Königin.
"Ist sie nicht süß?", meinte sie lächelnd und sah zur Tür, durch die Destiny gegangen war.
"Ja." Midna lächelte leicht. "Aber sie hat es so schwer..." Sie seufzte.
"Das wird schon. Aber Ihr solltet es ihr sagen.", erwiderte Tava.
"Ja das werde ich wohl. Danke für deine Unterstützung." Die beiden Freundinnen lächelten sich an. "Ich werde dann nach Hause gehen.", antwortete Tava und Midna nickte.
"Grüß den Kleinen von mir!"
"Mach ich!" Damit verließ auch Tava den Raum und Midna blieb allein zurück.
Die Königin, die sich angesichts ihres fehlenden Gatten lieber Prinzessin nannte, erhob sich von ihrem Stuhl und trat zu einem der großen Fenster.
Sehnsüchtig sah sie hinaus auf den Schlosshof, der von Mauern umgeben war. Dahinter begann die Hauptstadt der Schattenwelt.
Midna seufzte und legte eine Hand an die kalte Scheibe. "Ich vermisse dich so...", flüsterte sie und schloss gedankenverloren die Augen.
"Na meine Kleine?" Midna setzte sich auf den Rand von Destinys Bett.
Das Mädchen hatte sich schon unter die dunkele, violette Decke gekuschelt und sah zu ihrer Mutter. Ihre orangenen Haare waren nun komplett offen und sie trug ein hellblaues Nachthemd, welches man unter der Bettdecke aber kaum sah.
Über dem Bett war ein Baldachin aus dunklem Stoff. Die Bettpfosten waren aus dunklem Holz. Das Schlafgemach der Prinzessin war allgemein sehr dunkel. Dafür war das "Kinderzimmer" bunter und farbenfroher.
Midna lächelte. Sie hatte ihr königliches Gewand gegen ein dunkles Kleid mit orangenen Verzierungen getauscht, welches ihr bis zu den Knien ging. Das Kleid war kurzärmlig, aber die Königin fror nicht. Im Schattenreich herrschte fast immer Dämmerung und es war angenehm warm.
"Mama?" Destiny sah ihre Mutter mit ihren blauen Augen an, welche einen leichten Grauschimmer hatten.
"Ja?", fragte die Mutter und die beiden sahen sich an.
"Ist es schlimm, dass ich anders bin?" Leise erklang Destinys Stimme. Midna streichelte die Wange ihrer Tochter. "Nein. Du bist nicht anders, weißt du? Du bist besonders." Destiny lächelte.
"Ich werde dir jetzt eine Geschichte erzählen, okay?" Eifrig nickte die Siebenjährige, was die Ältere schmunzeln ließ.
"Das ist die Geschichte von dem Helden, der alles rettete. Aber um sie zu verstehen, müssen wir vom Beginn anfangen.", sagte Midna und begann zu erzählen.
"Vor langer Zeit, als die Menschen noch fromm waren, lebte die Welt über viele Jahre in Frieden. Doch bald kam es zu einem Krieg um das heilige Land von Hyrule."
"Was ist das heilige Land?", fragte Destiny.
"Das heilige Triforce, welches uns die Göttinnen hinterließen, wird dort aufbewahrt. Um dort hin zu kommen, muss man durch die Zitadelle der Zeit.", erklärte Midna.
Destiny nickte. Von der Zitadelle und dem Triforce hatte sie schon viel gehört.
"Es tauchten Menschen mit starken magischen Kräften auf, die mit ihrer Kraft das heilige Land zu kontrollieren versuchten."
"Das ist nicht gut, oder?", fragte die Kleine. Midna nickte und fuhr fort.
"Die Göttinnen entsandten die vier Lichtgeister Latoan, Phirone, Eldin und Ranelle zur Erde und versiegelten die magischem Kräfte der Menschen im Schattenkristall. Auch die Magier wurden durch den Schattenspiegel in die Schattenwelt verbannt. Die Bewohner der Schattenwelt wurden fortan das Schattenvolk genannt."
"Also wir!", rief Destiny und lächelte.
"Genau. Das waren unsere Vorfahren. Doch vor nicht all zu langer Zeit, gab es einen bösen Mann namens Ganondorf, der Gerudo-Anführer und ein Räuber. Dieser sollte durch sechs Weisen in der Wüstenburg hingerichtet werden."
Destiny zuckte zusammen. "Sie wollten ihn töten? Wieso?"
Midna lächelte ihre Tochter beruhigend an. "Die frühere Prinzessin des Landes, Zelda, erfuhr von einem Jungen die Zukunft. Dieser warnte sie vor Ganondorf, da er in der Zukunft Schreckliches tun würde. Deshalb konnte die Prinzessin ihren Vater warnen und Ganondorf sollte Jahre später getötet werden."
Destiny nickte, sie hatte es verstanden.
"Doch Ganondorf ließ sich nicht töten. Er war der Auserwählte des Triforce der Kraft, was ihm unglaubliche Ausdauer und Macht gab. Aus Panik verbannten die Waisen Ganondorf mithilfe des Schattenspiegels in unser Land, in die Schattenwelt. Die Weisen wurden daraufhin von den Göttinnen beauftragt, den Spiegel zu bewachen."
"Also war Ganondorf dann hier bei uns?" Destiny wurde blass vor Angst.
"Du weißt doch, wie unser Volk ist oder? Die Bewohner unseres Reiches haben ein reines Herz und magische Kräfte, auch wenn sie nicht so stark sind wie die der früheren Verbannten. Und die königliche Familie besitzt eine besonders starke magische Kraft. Und unser Herrscher, der vom Volk anerkannt wird, erhält noch mehr Macht."
Das Mädchen nickte.
"Doch es gab Einige, die sich von der sogenannten Welt des Lichts unterdrückt fühlten. So auch Zanto. Doch er war zu ergeizig, weshalb er nicht zum König gewählt wurde. Stattdessen wurde ein Mädchen erwählt, die fortan die Königin der Schatten war. Doch ich erzählte vorhin, dass Ganondorf hierher verbannt wurde. Er traf auf Zanto und verlieh diesem dunkle Magie, die die Welten des Lichts und der Schatten zu einem dunklen Reich des Zwielichts verschmelzen sollte. Er verfinsterte das Schattenreich und das Schattenvolk wurde zu Wesen der Finsternis. Doch die Königin widersetzte sich Zanto und wurde dafür verflucht in eine koboldartige, kleine Gestalt. Glücklicherweise gelang der Königin die Flucht in die Welt des Lichts."
Midna sah ihre Tochter an. Diese hatte sich aufgesetzt und sah ihre Mutter aufmerksam an.
"Der Friede, der lange in der Welt des Lichts geherrscht hatte, wurde von Zantos Truppen gebrochen. Zanto, der selbsternannte König der Schatten, fiel in Hyrule ein und stellte die Herrscherin des Lichtreiches, Prinzessin Zelda, die Nachkommin der früheren Prinzessin, vor die Wahl: Hyrules Vernichtung durch einen Kampf oder die Verwandlung in einen Ort ewigen Dämmerlichts durch Kapitulation. Was denkst du, hat sie genommen?", fragte Midna ihre Tochter.
"Kapitulation.", sagte diese sofort.
Die Königin nickte. "Zanto setzte seine Invasion fort und die Lichtgeister, die Hyrule schützten, verloren ihr Licht durch die Wesen der Finsternis. Die Welt wurde langsam in ein Schattenreich verwandelt. Das Volk fürchtete sich vor den Schatten, ohne zu wissen, was wirklich geschehen war. Und sie verwandelten sich zu Geistern."
"Geister? Wie denn?" Neugierig beugte sich die junge Prinzessin vor.
"Wenn Menschen oder auch andere Völker von den Schatten berührt werden, werden sie zu Geistern."
"Was für andere Völker?", fragte Destiny weiter nach.
"Zum Beispiel die Hylianer. Sie sind Menschen, haben aber spitze Ohren und besondere Kräfte. Sie sind die herrschende Spezies in Hyrule, aber allgemein spricht man meist von Menschen. Sonst gibt es noch Zoras, Goronen oder Gerudos. Und noch viele weitere."
Nachdenklich sah Destiny ihre Mutter an. Dann nickte sie verstehend.
"Die verfluchte Königin, die sich in die Welt des Lichtes geflüchtet hatte, suchte nach Möglichkeiten, Zanto aufzuhalten. Da begegnete sie einem Hylianer, der im Schattenreich nicht in einen Geist, sondern in ein wildes Tier verwandelt wurde. ", fuhr Midna fort. "In der Schattenwelt hieß es in einer Legende, dass der Held in der Gestalt eines heiligen Tieres erscheinen würde. Deshalb half sie dem Hylianer, der in den Schatten zu einem Wolf wurde."
"Ui. Ein Wolf? Wie sah er aus?" Das Mädchen lächelte.
"Er hatte schwarzes Fell, aber eine weiße Musterung an den Flanken, die bis zum Bauch ging. Auch Teile der Beine, des Kopfes und des Schwanzes hatten weiße Muster. Seine Augen waren eisblau und er hatte kleine, dunkelblaue Ohrringe.", erzählte Midna.
"Dieser Hylianer stammte aus dem kleinen Dorf Ordon im Gebiet Latoan. Der junge Mann wollte die Kinder des Dorfes und seine Kindheitsfreundin retten, die von Zantos Untertanen entführt worden waren, und wurde dabei von einem Wesen der Finsternis in die Schatten gezogen, wo er sich verwandelte. Dieser Mann...hieß Link. Er war ein Nachfahre des Helden der Zeit."
"Link? Das ist ja ein schöner Name...", meinte die junge Orangehaarige lächelnd.
"Link akzeptierte seine Rolle als Held, holte das Licht in die verschiedenen Regionen zurück und nahm schließlich wieder seine menschliche Gestalt an. Mit seiner Hilfe begann die Königin der Schatten, die ihn ständig sowohl in der Lichtwelt als auch im Schattenreich begleitete, die Schattenkristalle einzusammeln. Doch dabei wurde sie von Zanto überfallen, der sie schwer verletzte und ihr die Schattenkristalle stahl. Auch der Held Link wurde verflucht, sodass er erneut zum Wolf wurde."
Midna schloss für einen Moment die Augen. Destiny schlug die Decke zurück und kuschelte sich an ihre Mutter, die beschützend einen Arm um sie legte.
"Als Link zu Prinzessin Zelda ins Schloss von Hyrule ging, riet diese ihm, nach dem legendären Master-Schwert zu suchen. Zusätzlich rettete sie der verletzten Königin das Leben, indem sie ihr ihre Macht gab und sich selbst opferte." Midnas Stimme brach und sie kämpfte bei der Erinnerung mit den Tränen.
"Link fand das Master-Schwert im Heiligen Hain, der tief im Wald verborgen war und bezwang mit dessen Hilfe die Finsternis und befreite sich so von seinem Fluch."
"Also sind alle wieder okay?", fragte die zukünftige Herrscherin.
"Die Königin war noch verflucht, aber ihnen ging es wieder gut. Und durch das Master-Schwert wurde der Schatten-Splitter, mit dem Zanto den Helden verfluchte, von ihm genommen. Wenn die Königin den Splitter Link gab oder ihn damit berührte, wurde er wieder zum Wolf. Das half ihnen sehr."
"Und was geschah dann?", fragte Destiny neugierig weiter.
"Link und die Schattenkönigin gingen zum Schattenspiegel, der den Eingang zur Schattenwelt markierte. Die Königin war erzürnt, als sie erkannte, dass Zanto den Spiegel zerstört hatte und Ganondorfs Verbannung in die Schattenwelt die Ursache der Ereignisse war. Die Weisen, die ihnen dies erzählten, baten die Königin um Vergebung, da sie mit Schuld an all dem trugen." Die Königin seufzte. "Daraufhin begaben sich der Held Link und die Schattenkönigin auf die Suche nach den Scherben des Spiegels. Es dauerte, da die Scherben sich nicht nur in Hyrule, sondern auch in einer Stadt in den Wolken, Kumula, waren. Doch sie schafften es, alle Scherben zu finden, reparierten den Spiegel und traten in das Schattenreich ein, um Zanto zu besiegen."
"Aber schaffen sie das denn? Ich meine, Zanto ist doch so stark, wegen den dunklen Mächten von Ganondorf."
"Das wirst du gleich erfahren, meine Kleine.", sprach Midna lächelnd. "Link stärkte sein Schwert mit sonderbaren Lichtkugeln namens Sola, die er zurück ins Schattenreich gebracht hatte. Nun akzeptierten auch die Schutzgötter der Schattenwelt Link als Helden. Im Schattenpalast standen Link und Zanto sich schließlich gegenüber. Die beiden kämpften und Zanto teleportierte sie oft an andere Orte, doch Link schaffte es, ihn zu schwächen. Die Schattenkönigin nahm Zanto den Schattenkristall ab und besiegte ihn am Ende mit den Kräften der Schatten aus alten Zeiten."
"Aber was ist eigentlich mit dem bösen Ganondorf, der Zanto seine Macht gab?"
"Zu dem kommen wir jetzt. Dieser war nämlich in Schloss Hyrule und hatte Prinzessin Zelda gefangen genommen. Diese war jedoch nicht bei Bewusstsein, da die Schattenkönigin den Geist der Prinzessin in sich trug. Auf dem Thron von Schloss Hyrule wartete der Großmeister des Bösen Ganondorf, der in der Welt des Lichts wieder auferstanden war, auf Link. Dabei stellte sich etwas heraus: Ganondorf besaß das Triforce der Kraft, weshalb er nicht von den Weisen getötet werden konnte. Die Schattenkönigin trug wegen Zeldas Geist das Triforce der Weisheit, welches meist in der Königsfamilie Hyrules vererbt wird. Und Link, der Held, trug das Triforce des Mutes, welches er von seinem Vorfahren, dem Helden der Zeit bekam, weshalb er in den Schatten auch zum Wolf wurde."
Destiny sah zu ihrer Mutter auf. Dabei waren ihre Augen weit aufgerissenen.
"Link stellte sich dem Kampf. Doch Ganondorf kämpfte mit vielen verschiedenen Techniken. Er übernahm den Körper von Prinzessin Zelda, verwandelte sich in eine Schattenbestie und zeigte seine Gestalt als Fluch des Todbringers. Schließlich opferte sich die Schattenkönigin, um Ganondorf endgültig mit dem Schattenkristall zu besiegen. Sie teleportierte Zelda, die ihren Geist zurück bekam, und Link nach draußen auf die Hyrule Ebene. Doch Ganondorf überlebte den Angriff der Schattenkönigin und ritt mit seinem grauenhaften Pferd aus dem Schloss. Dabei hielt er ein Teil des Schattenkristalls, denn die Schattenkönigin als Kopfschmuck getragen hatte, in die Höhe, als Zeichen, dass sie tot war. Link ritt dem Schattenkönig nach und Zelda beschoss ihn mit Lichtpfeilen, die sie von den Lichtgeistern bekam. Schließlich kam es zu einem Duell, Mann gegen Mann, Ganondorf gegen Link. Der Böse ergriff das Schwert, mitdem die Weisen ihn töten wollten und kämpfte mit Link. Doch der Held siegte. Ganondorf brach zusammen und das Zeichen des Triforce verschwand von seinem Handrücken. Das Schicksal des Anführers der Räuber, der es auf das Triforce abgesehen hatte, fand dort sein Ende."
"Aber was ist mit der Schattenkönigin?", fragte die Prinzessin traurig.
"Die Lichtgeister konnten sie retten und da ihr Fluch gebrochen war, bekam sie ihr ursprüngliches Aussehen zurück."
Destiny lächelte.
"Doch das ist noch nicht das Ende. Die Schattenkönigin musste in ihr Reich zurück und so ging sie mit Zelda und Link in die Wüstenburg zum Schattenspiegel. Sie bat darum, man möge nie vergessen, dass auch ihre Welt neben der Welt des Lichts existierte. Doch bevor sie in die Schattenwelt zurückkehrte, zerstörte sie den Schattenspiegel mit einer ihrer Tränen, damit ihre Welt nie wieder mit der Welt des Lichts in Berührung kommen konnte."
Midna sah ihre Tochter an. Dieser lief eine Träne die Wange herunter, die Midna liebevoll wegstrich.
"Mama?", fragt Destiny und sah Midna an.
"Ja?", antwortete sie, wie zu Beginn der Unterhaltung.
"Die Schattenkönigin...das bist du, oder?"
Midna erstarrte. Dann senkte sie den Kopf. "Ja.", flüsterte sie.
Midna und Destiny nahmen sich beide fest in den Arm. Beide weinten.
"Mein Vater...", sagte Destiny nach einer Weile.
Midna nickte. "Ja, er ist es."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top