Untersuchung

Angst war weit untertrieben. Panische Angst vor Höllenqualen war eine bessere Beschreibung für Destinys aktuellen Zustand. Trotz den Streicheleinheiten, der Umarmung und den beruhigenden Worten ihres Vaters krallte die kleine Schattenprinzessin sich an ihn und weinte bitterlich.
„Alles ist gut... M-Mama holt einen Arzt... dir wird nichts passieren..." murmelte Link, mehr zu sich selbst als zu dem Kind auf seinem Arm. Die Unsicherheit versuchte er zu verstecken, doch er hatte schlicht keine Ahnung wie er Destiny beruhigen sollte. Die Kinder in Ordon waren älter gewesen und hatten selten geweint und wenn, konnte Link sie mit Albernheiten aufmuntern oder sie gingen zu ihren Eltern. Das war das Problem. Link war nun ein Elternteil..
„Du musst keine Angst haben... ich bin da... und deine Mutter auch gleich... alles gut... ganz ruhig..." versuchte er es dennoch und Destiny merkte trotz ihres Heulens, dass sich der Hylianer Mühe gab, ihr zu helfen. Deshalb bemühte sich die kleine Orangehaarige, die Tränen zurückzuhalten.
Stattdessen drückte sie sich nur noch leise wimmernd und zitternd an ihn.
Link verspürte tiefes Mitleid gegenüber seiner Tochter, doch er hatte auch Angst um sie. Er hatte vor wenigen Tagen – waren es zwei oder drei? Er wusste es schon gar nicht mehr, es hätte auch vor einer Stunde sein können – erst erfahren, dass sie sein Kind war und nun könnte er sie verlieren.
Instinktiv legte er die Arme enger um das kleine Häufchen Elend in seinen Armen, dabei einen Blick Richtung Tisch werfend. Seine graublauen Augen legten sich auf das Glas der Prinzessin.
„L-Link..." erklang dann jedoch die Stimme Destinys, welche sofort dafür sorgte, dass der Dunkelblonde Held seine Aufmerksam wieder auf sie richtete.
Zögernd hatte sie den Kopf gehoben und sah ihn mit großen, graublauen Augen an, sodass Link sich erneut an sich selbst erinnert fühlte. Schnell überflog sein Blick das Gesicht des Mädchens auf Anzeichen irgendeiner Reaktion von dem Getränk, doch er fand nichts, bis auf eine geringe Blässe, welche wohl von der Angst kam.
„Hm?" fragte er also möglichst sanft und zwang sich zu einem Lächeln, dabei wieder beginnend durch den Raum zu laufen.
Auf einmal erstaunlich ernst und ruhig fragte sie: „Werde ich jetzt sterben?"
Überrumpelt zögerte Link kurz, ehe er leicht den Kopf schüttelte. „Nein. Alles wird gut. Du wirst definitiv nicht sterben. Okay?"
Die Kleine gab keine Antwort, sondern schmiegte sich lediglich wieder an seine Brust und blieb nun still. Hatte er etwas Falsches gesagt? Link war – wie so oft – nicht sicher. Er hätte nicht gedacht, dass Vater sein... so ist.
Die Tür zum Saal öffnete sich und Midna, gefolgt von einem jungen Mann mit schwarzem, kinnlangen Haar und ein kleinerer, älterer Herr mit angegrauten, schütteren Haaren. Unnötig zu erwähnen, dass beide die charakteristischen roten Augen haben.
„Wie geht es ihr?" fragte Midna an Link gerichtet und der Held war verwundert, dass er kaum Sorge in ihrer Stimme entdeckte. Doch er sah ihr an, wie viel Angst sie um ihre Tochter hatte, nämlich in ihren Augen. Wieso versuchte sie es zu verstecken?
„ä-äh... gut?" gab er dann etwas spät die Antwort, als er bemerkte, dass sie ja eine Frage gestellt hatte.
Der ältere Mann, scheinbar der Arzt, eilte auf ihn und Destiny zu und deutete mit einer knappen Handbewegung auf den ihnen am nächsten stehenden Stuhl. Schnell setzte er die junge Prinzessin darauf ab, welche komplett still geworden war.
Link hatte den Blick auf den Arzt und seine Tochter gerichtet, während Midna und der junge Mann, Sero, sich dem Getränk zu wanden und leise darüber sprachen.
„Was denken Sie, ist das?" fragte die Königin den Alchemisten, welcher die rote Flüssigkeit untersuchte.
„Auf den ersten Blick würde ich Blut sagen."
„Blut? Von Menschen oder Tieren?"
„Wohl eher... menschlich. Tierblut ist dunkler und dickflüssiger, jedenfalls hier im Schattenreich."
„Menschenblut... können Sie feststellen, ob es Destinys ist?"
„Dafür bräuchte ich eine Probe ihres Blutes"
„Sie können es gleich bekommen. Herr Mira braucht auch welches."
„Um das Blut an sich auf Gift oder dergleichen zu untersuchen, schätze ich?"
„So ist es, Sero."
Kurz schwiegen beide.
„Erkennen Sie in dem Blut noch irgendein Gift?"
Der Blick des Alchemisten streifte kurz den seiner Hoheit, ehe er eine Hand um das Glas legte und die Augen schloss.
Midna wusste, dass der junge Mann vor ihr in Alchemie sehr bewandert war und ebenfalls große magische Fähigkeiten besaß. Demnach überraschte es sie nicht, dass er so das „Getränk" untersuchte.
„...Gift nicht.."
„Aber?" Mühevoll bannte die Königin die Sorge aus ihrer Stimme.
„Eine... Mischung aus Hypnotikum, Sedativa und Narkotika. Hypnotikum ist ein Schlafmittel, Sedativa ein Beruhigungsmittel und Narkotika... ist Betäubungsmittel." Der Blick des Alchemisten traf wieder den der Königin. „Es ist nur in geringen Maßen vorhanden, tödlich also nicht. Ich bin zwar kein Arzt, aber es sollte keine Schäden im Körper hinterlassen. Aber es ist genug, als dass es eine Wirkung erzielt."
Und wie aufs Worte war hinter beiden ein Rumpeln zuhören. Destiny war seitlich von ihrem Stuhl gefallen und traf nur durch Links schnelle Reaktion nicht auf den Boden. Die kleine Prinzessin hatte das Bewusstsein verloren.
Ein Knoten bildete sich in Midnas Bauch. „Bitte... besprechen Sie sich mit Mira, Sero. Ich brauche so schnell wie möglich eine Analyse. Sie können gehen."
Daraufhin verbeugte sich der schwarzhaarige, junge Mann nur, nahm das Glas und löste sich in Zwielicht auf. Die Königin wandte sich nun wieder den drei anderen zu.
„Und?" war ihre Frage, gerichtet an den Arzt Mira.
„Ihr geht es soweit gut. Sie wird heute aber vermutlich nicht mehr aufwachen. Ich schätze gegen morgen früh, spätestens Mittag sollte sie jedoch wieder aufwachen. Sie ist nun in eine Art Schlaf. Wie Sero bereits erwähnte" -Es wunderte Midna nicht, dass er trotz dem Flüstern der beiden das Gespräch mit angehört hatte - „sollten keine Schäden an ihrem Körper oder ihrer Seele entstehen."
Midna nickte. „Sie können ebenfalls gehen." Dann richtete sich der Blick der Königin auf ihre Tochter.
Während Mira ging, schwiegen sowohl Midna als auch Link. Erst als sich die Tür schloss, erhob Midna ihre Stimme.
„Könntest... Könntest du sie in ihr Zimmer bringen und bei ihr bleiben?" fragte sie und sah langsam zu Link.
Dieser erwiderte den Blick, doch die Mutter Destinys erkannte zu ihrem Verwundern erstaunlich viele Emotionen in seinem Blick. Angst. Unsicherheit. Zorn. Unbehagen. Entschlossenheit. All diese teils wiedersächlichen Emotionen und einige mehr zusammen in diesen wunderschönen, graublauen Augen.
„Was wirst du machen?" fragte er dann, während er sich mit Destiny auf dem Arm erhob.
„Meinen Pflichten als Regentin nachgehen. So gern ich bei dir und Destiny sein würde..."
„Du könntest auch nichts ändern." Unterbrach Link sie und lächelte kurz. „Dein Land braucht dich. Ich passe schon auf, dass ihr nichts passiert."
Diese Worte entlockten Midna ebenfalls ein kleines Schmunzeln, welches jedoch nicht lange währte.
Link nickte ihr nur kurz zu, ehe er mit seiner Tochter auf dem Arm den Saal verließ. Appetit hatte er keinen mehr.
Er brachte Destiny in ihr Zimmer, legte sie in ihr Bett und weilte an ihrer Seite, wie die Nacht zuvor.
Destiny schlief.
Sie wachte nicht am Abend auf.
Sie wachte nicht am nächten morgen in der früh auf. Auch nicht mittags oder abends.
Sie wachte nicht auf.

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So, ein schnelles Kapitel xD
Ich kann eben nicht einschätzen, wie storyrelevant dieses Kapitel ist, ob es lang oder kurz ist oder so... ähm ja xD
Machen wir lieber.... FRAGEN XD
1. Es ist also Blut mit einer Mischung aus Zeug~ habt ihr eine Idee, wieso diese Mischung?
2. Ideen wer dafür verantwortlich sein könnte?
3. Öhm... Mira oder Sero? XD

Okay okay ich glaube, hier wird es sinnlos.
Ich verabschiede mich dann mal ^^
Bis bald!
Lg Sterni

PS: ich habe am 21.5. das Kapitel nochmal kurz überarbeitet, da mir auffiel, dass die Zeitformen in der Mitte nicht ganz korrekt waren. nun sollte es stimmen x3


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