"Whah!" Mit einem Schrei fiel Destiny aus dem Portal, stolperte und krachte direkt in eine Person. Diese Person konnte die neun-jährige gerade so auffangen, bevor sie selbst schwankte.
Als beide ihr Gleichgewicht wieder gefunden hatte, löste sich Destiny aus den Armen der anderen Person und musterte diese.
Es war eine Frau, hylianischer Abstammung, noch recht jung, höchstens 35, wenn überhaupt. Sie hatte lange braune Haare, die sie in einer halboffenen Frisur trug. Vor ihren spitzen, langen Ohren hatte sie jedoch zwei Ströhnen mit einem Band umwickelt und auf ihrem Kopf befand sich ein Diadem. Auch ohne die eisblauen Augen war Destiny klar, wer da vor ihr stand.
Zelda...
Doch die Herrscherin Hyrules musterte Destiny misstrauisch und überrascht, ihre Hand war zu ihrem Gürtel gewandert, wo sie wohl ein Messer hatte.
Die Prinzessin der Schatten erblasste und starrte Zelda an.
Dann atmete sie tief durch und besann sich ihrer Manieren. Sie knickste höflich und senkte den Kopf.
"G-guten Tag, Eure königliche Hoheit. Entschuldigt mein unangenehmes Eindringen. Ich bitte vielmals um Vergebung."
Nach einigen Momenten der Stille hob Destiny wieder den Kopf und sah die Regentin Hyrules an. "Ihr seid doch Prinzessin Zelda, Trägerin des Triforce der Weisheit und Reinkarnationen der anderen Zeldas, oder?"
Auch Zelda fasste sich wieder und nickte. "In der Tat bin ich Zelda. Doch wer seid Ihr und wieso seit Ihr hier eingedrungen?"
"Mein Name lautet Destiny Shadow. Es tut mir leid, dass ich..." Sie sah sich kurz um. Sie war in einem Garten, der ihrem der glich, mit vielen Blumen und Wiesen. Es gab auch ein kleines Podest und Fenster zum Schloss. "euren Schlossgarten so betreten habe. Es war meine erste Reise dieser Art, deshalb verzeiht mir bitte meine unangenehme Ankunft." Erneut knickste Destiny.
"Ist gut. Aber woher kommst du?"
Die Prinzessin der Schatten musterte die andere und ihren Garten.
"Sind wir hier vor ungebetenen, lauschenden Personen sicher?" Fragte sie zuerst.
Zelda überlegte nicht lange, sondern nickte sofort.
"Ich komme aus dem Land, mit dem ihr vor zehn Jahren einige Schwierigkeiten hattet. Aus dem Reich der Twili in den Schatten." Sprach Destiny ruhig.
Zelda erstarrte und musterte Destiny noch einmal intensiv.
"Du lügst nicht, dass ist gut." Meinte sie schließlich.
Die Twili sah Zelda verwirrt an. "Woran machen Sie das aus?"
"Ich spüre es durch mein Triforce-Fragment. Und auch von Aussehen her ist deine Geschichte einigermaßen glaubhaft. Die blasse Haut, die von dir ausgehende Magie und die roten Augen zeigen eindeutig-"
"Ich habe blaugraue Augen." Destiny unterbrach Hyrules Regentin nur ungern und auch das Thema missfiel ihr, aber Zelda soll die Wahrheit sagen. Und die war, das wusste Destiny nur zu gut, dass ihre Augen blaugrau waren, wie die ihres Vaters.
"Nein sie sind rot wie Blut. Ich dachte, alle Twili haben rote Augen?" Zelda runzelte verwirrt die Stirn.
"In der Tat haben alle Twili rote Augen. Alle außer mir. In unserem Land vertrauen mir deshalb nicht viele. Und da meine Mutter nicht sagen will, wer mein Vater ist, wird sie hinter vorgehaltener Hand auch als Hure beschimpft. Nur weil ich blaugraue Augen habe und Mutter nicht sagen darf, wer mein Vater ist!"
"Ich weiß nicht, ob du dich jetzt freust, aber deine Augen sind hier rot. Schau." Prinzessin Zelda zog ihr Messer vom Gürtel und hielt es vor Destinys Gesicht. Ihr Spiegelbild sah sie mit -tatsächlich- roten Augen an.
"Wie kann das sein?" Fragte die Schattenprinzessin sich laut.
"Destiny, wer ist deine Mutter?"
Die Orangehaarige riss den Blick von ihren roten Augen los und blickte Zelda an.
"Die Königin des Schattenreichs. Ihr müsstet sie kennen. Ihr Name ist Midna."
Zelda erstarrte, doch dann lächelte sie.
"Also ist sie doch noch eine gute Herrscherin geworden." Zögerlich nickte und lächelte Destiny.
"Also bist du die Prinzessin ihres Landes.
Aber ich habe noch immer eine Frage. Wie genau bist du hergekommen? Der Schattenspiegel ist doch nicht etwa-"
"Nein er ist noch kaputt." Erneut unterbrach Destiny die Prinzessin des Lichts. "Meine Mutter gehört ja zu den Twili, mein Vater, von dem ich meine in der Schattenwelt blaugrauen Augen bekam, lebt jedoch in dieser Welt. Deshalb dachte meine Mutter, ich könnte hier her reisen und es hat geklappt."
"Wieso wolltest du hier her? Gibt es bei euch Probleme?"
Schnell schüttelte Destiny den Kopf, sodass ihre Frisur etwas verwuschelt wurde.
"Ich bin auf der Suche nach jemandem."
"Deinem Vater?"
"Woher...?"
"Es ist logischste." Zelda lächelte, während Destiny seufzte. Dann nickte sie.
"Weißt du etwas über ihn? Außer der Augenfarbe und das er hier wohnt, meine ich?"
Nun musterte Destiny Zelda intensiv.
"Ihr besitzt doch das Triforce-Fragment der Weisheit, also solltet Ihr doch selbst drauf kommen, oder?" Meinte Destiny etwas frech.
Zelda sah die neunjährige verärgert an, entspannte sich dann aber und dachte einige Augenblicke nach. Dann riss sie überrascht die Augen auf. "Doch nicht etwa Link?!"
"Wer denn sonst?" Verständnislos sah Destiny die Prinzessin Hyrules an.
Dann schwiegen beide Prinzessinnen einige Momente.