Missmut
Destiny sah einige Sekunden auf die Stelle, wo der Lichtgeist Latoan, Wächter des gleichnamigen Gebiets, verschwunden war. Sie wusste nicht genau wieso, doch als der Lichtgeist da war, hatte sie eine enorme Wut auf ihn gespürt. Sie brauchte seine Hilfe nicht! Und auch nicht die der anderen Lichtgeister!
„Prinzessin der Schatten... jaja... wieso sollte ich dann Hilfe von Licht brauchen...?" murmelte sie leise, ehe sie den Blick auf die Frau richtete, die immernoch bei ihnen war.
Destiny erinnerte sich an die Frau mit den kurzen, aschblonden Haaren. Zuletzt war sie auch an der Quelle gewesen. Angeblich sollte sie ja aus Hyrule-Stadt gekommen sein. Ilya müsste ihr Name sein, wenn Destiny sich richtig erinnerte.
Und da diese Ilya trotz ihrer Worte nicht weggeblieben war beziehungsweise gegangen war, sah die kleine Schattenprinzessin nun finster zu ihr. Kurz erschrak die Hylianerin und wich einen Schritt zurück, ehe sie die Hände ballte und sie selbstbewusst ansah.
Ein Knurren entwich Destiny, bis sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Sie drehte den Kopf und sah in Links müdes Gesicht, in das aber glücklicherweise etwas Farbe zurückkehrte.
„Geht es dir gut, Held?" fragte Destiny ihn kühl. Kurz zogen sich die Augenbrauen des Hylianers zusammen, wohl ob des Tonfalls und der Ansprache „Held", doch sagen tat er dazu nichts. Stattdessen antwortete er einfach.
„Es wird besser. Wie ist es bei dir?" Er musterte sie. „Das Licht ist unangenehm. Doch es geht." Bekam er Destinys abweisende Antwort.
Ein Seufzten verließ Links Lippen, ehe er sich hochstemmte und hinter Destiny stellte. Die Blicke der beiden richteten sich auf Ilya, welche sogleich das Wort erhob.
„Link! Du bist wieder da, wie toll! Doch sag, wo kommst du so plötzlich her? Und wieso ist dieses Mädchen wieder bei dir? Wolltest du sie nicht nach Hause bringen? Was wollte der Lichtgeist von euch? Welche Finsternis in euch? Wo wart ihr? Was meinte Latoan mit „Prinzessin der Schatten"? Und-"
„Ilya, sei bitte kurz leise." Unterbrach Link unwirsch die Frau, welche daraufhin leicht beleidigt den Mund verzog. Erneut seufzte Link, ehe er etwas freundlicher weitersprach.
„Lass uns in meinem Haus reden. Da beantworte ich dir das wichtigste." Damit setzte der Hylianer sich in Bewegung. Destiny und auch Ilya folgten ihm.
Als sie wenig später das Baumhaus des Helden erreichten, begann erst Link, dann Ilya die Leiter hinauf zu klettern. Links Tochter jedoch wandte sich dem Dorfeingang zu.
„Destiny, wo gehst du hin?" fragte ihr Vater sogleich etwas besorgt.
„Zeldas Pferd holen. Ich muss es zurück zu ihr bringen." Erhielt er die Antwort und die Orangehaarige lief los.
„Komm bevor du losreitest aber nochmal her! Ich begleite dich!"
„Ja, Vater." Destiny verschwand um die Biegung, doch sie hörte die Worte Ilyas genau: „Vater?! Link, was in Nayrus Namen!"
Die Schattenprinzessin verdrehte die Augen, ehe sie mit eiligen Schritten und gesengtem Kopf durch das kleine Dorf Ordon ging. Sie kam vorbei an einem älteren Mann, welcher mit einem Schwert vor Jugendlichen trainierte, einer Frau mit einem Kind in Destinys Alter, einem fetten Mann mit Glatze und einer Katze. Alle ignorierte die Prinzessin gekonnt, als sie den Weg zur Weide einschlug.
Dort angekommen sah sie den weißen Schimmel der Königsfamilie friedlich auf der Weide bei den Ordon-Ziegen grasen. Die schöne Stute hob den Kopf als sie die sich nähernden Schritte hörte und wieherte leise bei ihrem Anblick.
Destiny streckte die Hand nach dem nach der Göttin Hylia benannten Pferd aus, doch es schnappte nach ihr, sodass die Orangehaarige ihre Hand erschrocken zurückzog.
„Sie lässt kaum jemanden an sich ran." Erklang eine lachende Stimme und Destiny sah zu einem großen Hylianer, welcher etwas entfernt im Gras lag und sie amüsiert betrachtete. Ein Schnauben entfuhr der Prinzessin. Sie schnalzte mit der Zunge, ehe sie leise „Komm, Hylia" zwischte. Dann ging sie langsam zum Stall, glücklicherweise gefolgt von der Stute. Doch sie wirkte unruhig und hielt Abstand zu Destiny.
Auch wenn die Rotäugige es nicht gern zugab, sie fühlte sich dadurch verletzt. Hatte das Pferd sie nicht zuletzt gemocht? Wieso reagierte es nun so? Ihr Herz zog sich etwas zusammen, ehe die Zehn-Jährige den Gedanken verscheuchte und eine kalte Miene aufsetzte.
Im Stall fand sie schnell Sattel und Zaumzeug, welches sie Hylia mühsam anlegte. Indem sie auf einen Pfeiler kletterte, schaffte sie es dann auch auf den Rücken des Pferdes, welches laut wieherte.
„Hey, ganz ruhig! Ich bring dich zu Zelda zurück." Rief Destiny und hielt schnell die Zügel fest. Dann trieb sie das Pferd auch schon an, sodass es aus dem Stall über die Weide galoppierte.
Destiny verspürte einen Fluchtinstinkt. Wieso wusste sie nicht genau, doch auf einmal fühlte sie sich beobachtet. Sie lenkte Hylia auf das Tor zu und das weiße Pferd sprang über das Gatter, sodass Destiny sich kurz panisch an der Mähne des Pferdes festkrallen musste.
Dann raste das Pferd durch Ordon, gewollt zwar, doch Destiny hoffte dennoch kurz, dass sie keinen umreiten würde wegen dem schnellen Tempo. Sie hörte einige erschrockene oder wütende Rufe, die sie jedoch gekonnt ignorierte.
Schließlich war sie nach wenigen Augenblicken durch das Dorf und auf dem Waldweg angekommen. Sie sah Links Baumhaus vor sich, doch statt zu stoppen und zu ihm zu gehen wie sie es versprochen hatte, lenkte sie Hylia den Pfad entlang am Haus vorbei.
Sie wollte weg. Für einige Augenblicke schloss sie ihre roten Augen und ließ das Pferd den Weg entlang galoppieren. Das Gefühl, beobachtet zu werden, schien langsam zu verfliegen. Eine unsichtbare Last fiel von ihren Schultern.
Als Destiny die Augen wieder öffnete, befand sie sich schon am Anfang der Ebene von Hyrule. Kurz erschrak die Prinzessin. Sie dachte, es wären nur wenige Sekunden gewesen, doch sie hatte bereits ganz Latoan und Phirone durchquert.
Doch diese Gedanken über ihr scheinbar klägliches Zeitgefühl verschwanden, als Destiny den kühlen Wind um sich spürte. Sie roch Regen, kühles Gras und etwas, dass einfach Hyrule sein musste.
Im Schattenreich war es entweder sehr warm, schwül und dämmrig, oder sehr frisch, wenn nicht sogar eisig kalt und dunkel ohne Licht. Es war eben eine Welt im Schatten, die nur zur Dämmerungszeit Wärme bekam.
Oder es war immer warm. Vielleicht konnte Destiny das nicht einschätzen, da sie kein vollwertiges Schattenwesen war. Dieser Gedanke versetzte ihr einen Stich.
„Verflucht..." murmelte sie leise und konzentrierte sich wieder auf die Ebene.
Sie konnte das Schloss nicht erkennen, doch sie wusste grob die Richtung vom letzten Mal. Also ritt sie einfach allein über die Ebene Hyrules, während sich über ihr langsam ein Gewitter zusammenbraute.
Er war zufrieden. Höchst zufrieden.
Es lief alles genau nach Plan.
Kurz lachte er, ehe er gedanklich seinen nächsten Schritt noch einmal durchging.
Ja, es war perfekt. Wenn es so weiterging, hatte er sein Ziel schon bald erreicht.
_____
Hey ;D
So, mal wieder was neues bei Shadowlight ^^
Ich hoffe, der zeitliche Abstand war so okay x3
Nur bin ich leider schon wieder so doof, Geschichten zu planen, die ich wohl erst in weiter Zukunft hochladen oder überhaupt schreiben werde.
(wenns interessiert: einmal „Edward Elric x Reader" (Fullmetal Alchemist), „Attack on Gods" (Attack on Titan im Percy Jackson Universum, Entscheidungsgeschichte), „Giovannis neuer Untertan" (Pokémon) und „das oberste Gebot" (Nanatsu no Taizai/Seven Deadly Sins)
Wenn ihr wollt, könnt ihr ja mal schreiben, ob euch davon was interessiert x3
So zurück zu dieser FF!
Meine Fragen wieder mal x3
1. Was denkt ihr, wieso hat Destiny das Versprechen nicht gehalten? (also mit dem Pferd zu Link zu gehen damit sie gemeinsam reisen)
2. Was denkt ihr, wird Link Ilya erzählen? Alles aka die Wahrheit? Lügen? Einiges, aber nicht alles?
3. Der letzte Abschnitt. ER. Gedanken?
So, das wars erstmal x3
Bis bald!
lg Sterni
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