Finsternis im Herzen

Es war weniger schlimm gewesen als erwartet. Dennoch schien Midnas Herz einige Schläge ausgesetzt zu haben, als sie das Gemach ihrer Tochter betreten hatte.
Ihre Tochter saß aufrecht in ihrem Bett, weinte und war doch seltsam abwesend. Ihre graublauen Augen hatten den geliebten Glanz verloren und starrten ins Leere, während sie Blut weinte.
Bei dieser Erkenntnis spürte Midna erneut ihr Herz schmerzhaft in ihrer Brust. Doch abgesehen von dieser Tatsache schien es Destiny gutzugehen.
Link war an ihrer Seite, wischte schnell mit einem ehemals weißen Tuch die „Tränen" weg. Seine Hand zitterte und die Königin bemerkte erneut, wie sehr sich sein Zustand verschlechtert hatte.
Schnell eilte sie an die Seite des Helden.
„Link... was ist los?" fragte sie leise und sah zwischen Angesprochenem und ihrer Tochter hin und her.
Der Held wandte ihr sein Gesicht zu, ein verbitterter Ausdruck darauf. „Sie hat zuerst schnell und unterdrückt geatmet. Dann begann sie zu zittern. Schließlich hat sie geschrien und die Augen geöffnet. Ich habe sie beruhigt so gut es ging. Seit dem... ist sie so. Sie weint, scheint geistig aber noch immer nicht ganz da zu sein." Erklärte er knapp mit hohler Stimme.
Wortlos musterte die Königin erst Link, dann Destiny. Besorgnis wieder einmal zurückhaltend, strich sie ihrer Tochter über die Wange.
„Geht es dir gut?" fragte sie schließlich an Link gewandt, ihn wieder ansehend.
Der Held nickte nur.
Eine Weile blieben die drei so. Midna wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, doch sie wurden unterbrochen, als sich eine Wolke vor die Sonne schob und es im Zimmer kurzzeitig dunkel wurde.
„M-Mama...P-Papa..." erklang eine leise Stimme.
Angesprochene sahen sofort überrascht zu Destiny. Diese schien wieder relativ normal.
Ihre Augen schienen etwas zu leuchten, sie war aufmerksam, wenn auch etwas müde wirkend.
„Destiny, geht es-"
„Ganondorf" unterbrach die Prinzessin ihre Mutter. Verstummte danach jedoch, während dieses eine Wort, dieser einer Name vieles bei ihren Eltern auslöste.
Zuerst sahen sie fassungslos ihre Tochter an. Dann ungläubig einander. Dann verwirrt, besorgt wieder ihre Tochter.


„Bist du sicher, dass du schon Reisen kannst?" fragte Midna ihre Tochter zum bereits fünften Mal an diesem Morgen, während sie der Kleinen ihren Umhang umlegte.
„Ja, Mutter. Ich muss." Leise antwortete die Prinzessin, ehe sie zurücktrat damit ihre Mutter aufhörte, an ihrer Kleidung herumzufummeln.
„Ich werde das schaffen."
Midna sah von Destiny zu Link. „Pass mir auf sie auf, ja?"
Der kränklich wirkende Hylianer nickte. „Natürlich." Ein schwaches Lächeln legte sich auf seine Lippen, welches Midna erwiderte, wenn auch recht etwas zurückhaltend.
Gestern erst war Destiny aufgewacht. Als sie erfahren hatte, was in der Zwischenzeit geschehen war und wie es ihrem Vater ging, wollte sie sofort zurück in die lichte Welt. Es war ein Wunder, dass Midna sie dazu bringen konnte, sich den einen Tag noch auszuruhen.
Doch nun standen ihre Tochter und Link abreisebereit vor ihr.
Als Midna eben den Mund öffnete, um ein paar Abschiedsworte zu sagen, griff Destiny nach der Hand ihres Vaters und verschwand in einem Strudel aus Licht. Und ließ die überrumpelte Königin der Schattenwelt mit einem Stich im Herzen allein auf dem Vorplatz des Schlosses zurück.
Midna hatte ein sehr schlechtes Gefühl. Destiny hatte kaum etwas reisgegeben über das, was sie geträumt haben musste. Egal wer gefragt hat, wie sehr sie die Prinzessin angefleht hatten etwas zu sagen, sie hatte beharrlich geschwiegen. Doch ihre Mutter hatte gesehen, wie sehr es die Kleine bedrückte.

Ilya seufzte leise. In Ordon gab es kaum etwas für die 25-Jährige zu tun, obwohl sie Links Aufgaben in dessen Abwesenheit übernahm.
Eigentlich war sie nach Ordon gekommen, um ihren Vater Boro zu besuchen. Sie lebte ja nun in Hyrule-Stadt, doch in dem überschaulichen Dorf fühlte sie sich dennoch heimisch. Vielleicht blieb sie ja etwas länger als gedacht.
„Hey Ilya! Wo gehst du mit Epona hin?" rief Colin ihr zu und eilte zu Ilya. Diese lächelte den Blondschopf an.
„Ich komme mit Epona von der Weide, wo ich sie etwas ausgepowert habe. Sie brauch ja auch Bewegung, wenn Link nicht da ist. Und nun bringe ich sie zu Quelle, um sie zu putzen." Antwortete die Ordonerin dem Jungen.
Dieser sah sie sogleich begeistert an. „Darf ich dir helfen? Bitte!"
„Natürlich darfst du, Colin." Lächelnd wuschelte sie ihm durch die Haaren, ehe sie nun zu zwei mit dem Pferd zu Latoans Quelle gingen.
Dort angekommen, begannen sie sogleich damit, Links schöne Fuchsstute zu putzen. Epona schien dies ebenfalls zu gefallen, doch nach einiger Zeit wurde sie merklich unruhig.
Ilya runzelte die Stirn, kraulte das Pferd beruhigend, doch Epona beruhigte sich nicht.
Ein Rauschen ertönte hinter Ilya und als diese sich alarmiert umdrehte, stand dort Link, zusammen mit dem kleinen Mädchen mit welchem er gegangen war.
Kurz trafen die blaugrauen Augen Links auf Ilyas grüne, ehe er schwankend nach hinten fiel. Er blieb im Wasser sitzen, doch er konnte noch rechtzeitig das Mädchen auffangen, welches ebenfalls schwach wirkte und beinahe umgekippt wäre.
Es war ein seltsames Bild für Ilya, wie Link dort in seinem Heldengewand saß, ein fremdes Mädchen auf seinem Schoß, beide in einer Harmonie, die Ilya nicht von ihrem Kindheitsfreund kannte. Die Blonde fand es seltsam, wie gut sich das Mädchen und Link zu verstehen schienen und, viel schlimmer, wie erschöpft sie beide aussahen. Außerdem blieb immer noch die Frage offen, wo sie so plötzlich herkamen!
„Colin." Schnell drückte Ilya dem kleinen Jungen die Zügel Eponas in die Hand, die sie dem Pferd vorsichtshalber umgelegt hatte, als es unruhig geworden war. „Bring sie nach Ordon." Der Junge gehorchte sofort und eilte mit dem Pferd, welches glücklicherweise auf ihn hörte, zurück zum Dorf.
Dann eilte die Frau auf Link und das Mädchen zu, blieb jedoch schlagartig stehen, als das Mädchen den Kopf hob, sie mit roten Augen ansah und sprach: „Bleib weg"
Fassungslos sah sie erst das Mädchen, dann Link an, welcher nichts dagegen sagte. Dann baute sich etwas Zorn in der Ordonerin auf.
Doch bevor sie etwas sagen konnte, erstrahlte der Wasserfall und schließlich die ganze Quelle in goldenen, warmen Licht. Ilya wich zurück, als dieses Licht die Form eines Tieres, eine Mischung aus Ziege und Wolf wie es schien, annahm.
„L-Latoan..."entwich es Ilya ehrfurchtsvoll. Latoan schenkte ihr jedoch keine Beachtung, sondern sah zu Link und dem Mädchen.
Dieses begann zu wimmern und sich an Link zu drücken, während dieser erschöpft, aber versucht beruhigend ihren Rücken streichelte.
„Du bist zurück, Held." Erklang die Stimme des Lichtgeistes. Kurzschwiegen alle, ehe der Lichtgeist zurückwich, wohl bemerkt habend, dass er das Mädchen ängstigte.
„Es ist Schatten in euch."
Links Blick verfinsterte sich und er drückte das Mädchen an sich, ehe er kurz hustete und Blut neben sich spuckte. Erneut fiel Ilya auf, wie kränklich und blass Link wirkte.
„Ich war etwas zu lange dort. Doch es ging nicht anders." Die Worte erließen Link sichtbar widerwillig.
„Meine Quelle wird dir Kraft spenden. Doch ihre Finsternis ist eine andere als die deine, Held."
Ilya verstand nicht, doch sie schwieg.
„Vielleicht könnten alle Lichtgeister gemeinsam-" wollte Latoan vorschlagen, doch das Mädchen unterbrach ihn. „Ich brauch keine Hilfe. Mir geht es gut." Kälte schwang in der Stimme der Kleinen mit und wie um ihre Worte zu untermauern, erhob sie sich erst zitternd, dann jedoch entschlossen ohne zu Wackeln. Doch Ilya sah, wie viel Mühe es das kleine Mädchen kostete.
„Wie du meinst, Prinzessin der Schatten." Latoan verneigte sich leicht vor den beiden. Dann verschwand er.
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Hey ;)
Ich hoffe, der Abstand zwischen dem Kapitel und dem vorherigen ist okay ^^
Ich lasse mich eben leider etwas ablenken, besonders von zukünftigen Fanfiktions, supertollen Anime und natürlich Schule.
Wenn ihr meine anderen Geschichten auch abonniert habt, sollte euch aufgefallen sein, dass ich momentan nur hier hochlade. Das liegt daran, dass ich zum einen für diese Geschichte eben am meisten Ideen habe, aber auch das es hier am meisten Feedback gibt, das mich motiviert.
Ich hoffe, diese Geschichte bis spätestens Februar beendet zu haben (ich weiß, dass ist weit in der Zukunft, aber ich bin mir noch sehr unsicher wie lang das hier werden soll und wie es endet ^^'), damit ich auch andere Geschichten umsetzten kann.
Oder wäre es euch lieber, wenn ich sehr viele Geschichten hätte, die alle angefangen sind? Schreibt es mir bitte ^^
Nun zu den Fragen x3:
1. Was denkt ihr, war das in Kapitel 16 nun, wenn hier etwas Aufklärung kam? Hat Destiny es geträumt, sich nur eingebildet, ist es wirklich geschehen oder was anderes?
2. Ilya. Mag sie jemand?
3. In beiden ist Finsternis. Was könnte das meinen?
4. Was denkt ihr, wie geht es nun weiter?

So, das wars erst mal x3
Bis bald!
Lg Sterni


PS WATTPAD:  Vielen, Vielen Dank an...! In der Tat waren zwei kapitel falsch hochgeladen.

Ich habe eben die Geschichte durchgesehen und dies korrigiert. Der Fall war das bei "Schloss der Schatten" und "Untersuchung", wenn ich es mir richtig gemerkt habe.

Sonst müsste jetzt endlich alles richtig sein. Mensch, Wattpad muss mich ja wirklich hassen XD

oder ich bin einfach zu unfähig. das ist vermutlich eher der Fall.

nun gut, dann nerv ich nicht weiter x3



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