Ein Kind erblickt den Schatten der Welt

Die Frau stöhnt. Orangerote Haare kleben ihr vor Schweiß am Gesicht und verdecken so etwas die Sicht auf ihr vor Schmerz verzerrtes Gesicht. Eine dünne, lilafarbene Decke mit schwarzen und hellblauen Mustern war auf der Frau ausgelegt worden, jedoch war diese nun total schief und verschoben. Das Zimmer war nur spärlich beleuchtet, die dunklen Vorhänge wurden vor die großen Schlafzimmerfenster gezogen.
Neben der Frau im Bett waren noch zwei weitere Frauen da. Eine Ärztin und eine Hebamme.
Die Ärztin hatte rotbraune gelockte Haare, die ihr bis zu den Schultern fielen. Ihre Haut war sehr blass und wie alle Bewohner dieses Landes hatte sie rote Augen. Sie war klein für eine Frau des Reiches, aber keineswes mollig oder dicklich. Zudem hatte sie hohe Wangenknochen und ein eher schmales Gesicht. Sie war noch relativ jung. Sie trug, auffallend anders zu der sonstigen üblichen Kleidungsfarbe Schwarz, ein weißes Kleid, welches kurz über ihren Knien endete und auf ihren Status als Ärztin hinwies. Es besaß keine Muster oder dergleichen, sondern war sehr schlicht aus abweisendem Stoff. Darunter hatte sie eine weiße Hose. Im allgemeinen wirkte sie so noch blasser und fast schon etwas kränklich, aber immernoch attraktiv.
Die Hebamme hingegen trug die dunklen Farben des Landes. Ein Tuch hatte sie locker auf ihre schwarzen Haare gelegt. Sie trug eine dünne, dunkelblaue Jacke über einem schwarzen Oberteil. Dazu trug sie einen schwarzen Rock und unter dem eine dunkelblaue Strumpfhose.
Als Schuhe trugen beide schwarze Stiefel ohne Absatz.
"Sie haben es gleich geschafft. Nur noch etwas pressen.", riet die Ärztin der Frau im Bett. Diese stöhnte nur. Ihr lilafarbenes Nachtgewand war nun auch von Schweiß durchtränkt. Die Amme nahm die Decke von der Frau, um Platz zu schaffen.
"Nur noch einmal Pressen. Denken Sie an ihr Kind!" Die aufmunternden Worte ignorierte die werdende Mutter.
Schließlich wurde sie von ihren Qualen erlöst und ein kleines, feuchtes Etwas landete auf dem Bett. Die Ärztin säuberte es vorsichtig, dann gab sie es der Mutter.
Die Orangehaarige lächelte schwach und erschöpft, aber überglücklich.
Sanft strich sie ihrem Kind eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ein Mädchen.", erklang die müde Stimme der Mutter. Sie betrachtete ihre Tochter. Sie hatte orangene Haare, etwas heller als sie selbst, welche schon jetzt außergewöhnlich lang waren. Auch waren sie leicht gelockt und glänzten vor Feuchtigkeit noch etwas. Die Augen hatte sie noch geschlossen, aber sie würden rot sein, wie alle sie in diesem Land haben. Sie hatte einen zierlichen Körper, war aber nicht zu klein oder zu leicht. Glücklich drückte sie das Kind an sich.
"Ein kleines, gesundes Mädchen." Die Amme seufzte fröhlich. "Wie werdet ihr sie nennen, Eure Majestät?"
"Ja, wie wird die Zukünftige Herrscherin des Schattenreichs heißen?", fragte nun auch die Ärztin neugierig.
Die Mutter hob den Kopf. "Ein Name?" Midna, die Königin des Schattenreichs, sah in das friedliche Gesicht ihrer Tochter. "Das Schicksal hat dich zu mir gebracht, meine Kleine. Ich werde den Göttinnen ewig dafür danken. Aber du wirst es nicht leicht haben. Dein Schicksal wird schwer sein, aber du wirst deinen Weg finden, nicht wahr, meine Süße?"
Sie lächelte.
"Ich taufe dich..."
Sie überlegte kurz, dann küsste Midna ihre Tochter auf die Stirn.
"...Destiny." 

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