die Probleme einer Königin


Midna machte sich große Sorgen.

Um ihre Tochter. Um deren Vater. Um ihr Land.

Die Königin wurde mit so vielen Problemen belastet, sie wusste nicht, we sie mit allem umgehen sollte.

Sie sollte es sich der Reihe nach vornehmen.

Ihr Blick glitt von der gegenüberliegenden Wand des Thronsaals zu einem der großen Fenster.

Zuerst ihre Tochter. Destiny war nun schon seit neun Tagen in einem schlafähnlichen Zustand und wachte nicht auf.

Sie schien zu träumen, denn gelegentlich bewegte sie sich, wimmerte, schwitzte, weinte. Sie musste leiden, und Midna konnte ihr nicht helfen.

Verzweiflung wallte in ihr auf, doch sie kämpfte sie erfolgreich nieder. Versteckte sie hinter einer Maske aus Emotionslosigkeit, die eine Königin tragen musste.

Mira, sowie einige andere Ärzte die Midna beauftragt hatte, waren zuversichtlich. In der Tat hatte es sich bei dem roten Getränk der Prinzessin um Blut vermischt mit beruhigenden Mitteln gehandelt. Sonst konnte kein Gift oder dergleichen festgestellt werden.

Das Blut in dem Glas war nicht Destinys gewesen, auch nicht Midnas oder Links. Es konnte nicht zu den Twili gehören, denn es hatte einen hohen Anteil Licht. Blut eines Lichtwesen, dachte Midna wie so oft fassungslos. Es ist unmöglich für Schattenbewohner an dies zu kommen. Es gab keine Verbindung zur Lichtwelt. Der Schattenspiegel war zerstört. Lediglich ihrer Tochter war es möglich gewesen, zwischen den Welten zu reisen.

Ein kleines Seufzten verließ die Schattenkönigin. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen.

In Destinys Blut hatte man nichts ungewöhnliches feststellen können. Ja, das Schlafmittel, das Beruhigungsmittel und das Betäubungsmittel waren in ihren Kreislauf geraten, jedoch nach bereits 30Sonnenstunden war es wieder komplett verschwunden. Gewundert hatten sich die Ärzte über das Licht, doch als Midna ihnen die Herkunft der Prinzessin knapp erläuterte, sagten sie, es sei für ein Halb-Lichtwesen natürlich.

Lichtwesen.

Nun musste Midna an Link denken.

Die Sorge um ihn war ebenso groß wie um ihre Tochter.

Link war der Held, er musste bereits viel erdulden. Er war in Licht, in Zwielicht und in Schatten gereist. Doch er blieb ein Lichtwesen. Dieser lange Aufenthalt in der Schattenwelt tat ihm nicht gut.

Zuletzt, als Midna ihn gesehen hatte, vor zwei Tagen, war seine einst gut gebräunte Haut fahler und grauer geworden. Seine dunkelblonden Haare, die im Schatten meist mittelbraun gewirkt hatten, waren glanzlos und strähnig. Link hatte müde, erschöpft gewirkt.

Er brauchte das Licht. Doch nur Destiny konnte ihn zurück in die Lichtwelt bringen. Aber selbst, wenn sie nun aufwachen würde, sie hätte bestimmt nicht sofort die Kraft für eine Reise nach Hyrule.

Midna hoffte, dass Link schnell zurückkehren könnte. So gern sie ihn bei sich gewusst hatte, damals gab es einen Grund, weshalb sich ihre Wege getrennt hatten. Er war nun mal ein Lichtwesen, sie ein Schattenwesen. Die Königin der Schatten.

Schatten. Das Schattenreich war in Gefahr. Die Träume der Orangehaarigen waren häufig von reiner Finsternis erfüllt. Manchmal erschien ihr ein roter Mond, der im Schattenreich als schlechtes Omen galt.

Monsterangriffe häuften sich. Noch gab es „nur" Verletzte, aber das Volk wurde unruhig. Sie musste es dringend beruhigen.

Zuvor war alles gut gewesen. Sie hatten ihre Prinzessin nicht akzeptiert, doch dem Königshaus keine Untreue gezeigt. Doch nun...

Midna strich sich eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht. Sie musste diese drei Probleme, diese drei Sorgen lösen.

Entschlossen ballte sie die Hand zur Faust. Sie würde es schaffen.

„Euer H-Hoheit!" Ein Bote kam unaufgefordert in den Thronsaal gerannt. Midna hatte ihn später erwartet, wenn er zwei wichtige Adlige hereinbringen sollte.

Doch als sie die Panik in seinen Augen sah, vergaß sie die rügenden Worte und richtete sich auf. „Was ist?" fragte sie harsch und fixierte den jungen Twili.

„D-Die Prinzessin... der Hylianer...!"

Sofort schrie alle Alarmglocken in der Königin auf und sie erhob sich schnell von ihrem Thron.

„Was ist mit ihnen?!"

„Sie... Sie..." brachte der sonst so wortgewandte Bote zitternd heraus. Er schien stark verschreckt, neben der Spur. Midna musterte ihn schnell und sah, dass an seinem weißen Handschuh eine rote Flüssigkeit klebte.

Dieses verfluchte Blut schien Midna zu verfolgen. Überall tauchte es nun auf.

„Sind sie noch in Destinys Zimmer?!"

Midna ließ die sinnloses Umschreibungen aus. Sorge und Angst wallten in ihr auf, sorgten dafür, dass sich ihr Atem beschleunigte.

Der Bote nickte zitternd. Sofort war Midna verschwunden.

Das Warpen innerhalb des Schlosses war kompliziert, da man bei einer falschen Teleportation in einer Wand landen könnte. Doch Midna kannte dieses Schloss in und auswendig.

Einige Sekunden nachdem sie aus dem Thronsaal verschwunden war, tauchte sie vor der nur angelehnten Tür zu den Gemächern der Prinzessin auf.

Ihre plötzliche Eile war verschwunden, stattdessen war eine Art Starre eingekehrt. Die Königin zögerte, die Hand nach dem Türgriff auszustrecken.

Dann hörte sie etwas. Ein klagendes, ersticktes Geräusch. Destiny!

Übermannt von mütterlicher Sorge packte die Königin die Türklinke, riss die hölzerne Tür auf und hastete mit drei großen Schritten ins Zimmer.

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„Zelda, wie schön Euch wiederzusehen."

Die Herrscherin der Lichtwelt erstarrte in ihrem Tun. Sie befand sich im Schlosshof, bequem sitzend in einem sommerlichen Gewand auf einer Holzbank. Neben sich einige Briefe, die sie lass und sogleich beantwortete.

„Ganondorf." Es war keine Frage. Zelda vertraute ihren Fähigkeiten und sie würde diese Stimme unter Tausenden erkennen. Auch wenn sie verwirrt war, obgleich sich sicher, dass der Besitzer der Stimme nicht mehr in der Lage sein sollte, sie zu nutzen, brach sie nicht in Panik aus.

Er tauchte nicht auf, doch seine Stimme konnte die Königin des Lichts weiterhin klar vernehmen.

„Ihr erinnert Euch noch, nach all den Jahren. Wie schön."

„Zeigt Euch, Großmeister des Bösen." Forderte Zelda kühl, den Blick aufmerksam durch die Gegend schweifen lassend.

„Danke, aber ich verzichte."

„Was wollt Ihr?"

Zeldas Augen verengten sich und sie legte die große, weiße Feder nieder, mit der sie bis eben geschrieben hatte. Gelegentlich hörte sie seine Stimme im Traum, als Erinnerung an das vergangene. Doch dies hier war anders.

„Euch mitteilen, dass das Spiel begonnen hat, Prinzessin."

„Königin." Korrigierte sie ihn noch kälter als zuvor. „Und welches Spiel meint Ihr?"

Doch sie erhielt keine Antwort. Die Präsenz, die sie unterbewusst wahrgenommen hatte, war verschwunden.

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Hey :D

Am 21.2.2017 begann diese Geschichte, als TP noch mein Lieblingsspiel war und nicht wie jetzt auf Platz 2 hinter BotW weilte. Nun ist der 22.5.2018. Ein Jahr, drei Monate, ein Tag. Es klingt so viel und doch bin ich erst bei Kapitel 17/18. Aber endlich läuft es etwas. Jeden Tag ein Kapitel wird nicht möglich sein, eben nutze ich nur das lange Wochenende zum Schreiben, statt zum Lernen. Aber ich glaube, diese Geschichte wird nun besser laufen :D

Es ist unglaublich, dass immer noch so viele sich die Zeit nehmen, dies hier zu lesen. Ich freue mich über jede Empfehlung, jedes Herzen, jedes Review.

Danke nochmal Leute x3

Diesmal gibt es wieder ein paar mehr Fragen ^-^:

1. Welches von Midnas drei Problemen findet ihr am wichtigsten?

2. Sorgt ihr euch um Link? Was denkt ihr bezüglich dem Helden des Zwielichts?

3. Ganondorfs Gespräch mit Zelda. Irgendwelche Gedanken?

4. Das Spiel. Was könnte Ganondorf meinen?

Und allgemein, was bedrückt euch so bezüglich der Geschichte?

Gibt es etwas, dass ich besser machen kann?

Habt ihr Wünsche? Ideen? Vorstellungen?
Schreibt sie mir gern in einem Review ^-^

Das wars dann für heute.

Bis bald!

Lg Sterni



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