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„Katharina! Steh schon auf! “.
Vorsichtig und gemütlich drehte sich die 25 jährige um und sah in die Grünen Augen ihrer Freundin, welche bei ihr übernachtete.
„Was ist? Sara, du weißt schon wie spät es ist? Wir haben.... “. „... Ferien und wollten heute in die Stadt shoppen gehen und uns danach mit Lena und Melissa treffen ", beendete sie Katharinas Satz und riss ihr die Decke weg.
„Aufstehen Schlafmütze", grinste Sara.
Schläfrig musterte Katharina ihre Freundin, ehe sie registrierte, das gestern die Ferien begonnen hatten und sie wie vom Blitz getroffen auf sprang, nur um ins Bad zu rennen. Während die Jugendliche ihre Haare bürstete, lies sich ihre Stimme klar und deutlich durch die geschlossene Tür vernehmen.
„Mensch Sara! Sag das doch gleich! Jetzt muss ich mich noch fertig machen, Frühstücken und und und.... “, meckerte Katharina.
„Na Schatz. Ist doch alles gut. Ihr beide schafft das schon", ertönte die Stimme von ihrer Mutter Yanea. Sie hatte die Aufregung von ihrer Tochter deutlich hören können und war zu den beiden hochgekommen. „Dein Vater ist übrigens heute nicht da. Er musste dringend... “.
„Weg. Ich weiß “, fügte das blau äugige Mädchen hinzu. „Hat er mir gestern abend gesagt... Wie weit ist denn das Frühstück? Ich muss mich jetzt beeilen. Sonst stehen wir stundenlang an der Kasse “.
„Wir beide wollen heute nähmlich in die Stadt. Bei C&A nach Kleidern schauen. Danach treffen wir uns mit Melissa und Lena", erklärte Sara die hektische Stimmung ihrer besten Freundin, die nun das Badezimmer wieder verließ und die Treppen zum Wohnzimmer hinunter ging.
Belustigt folgten Sara und Yanea Katharina die Treppen runter.
„Na komm. Esst ihr beide erst etwas. Dann könnt ihr los. Nur wenn ihr die 203 erwischen wollt, müsst ihr in 10 Minuten das Haus verlassen haben", informierte Yanea die beiden mit einem lächeln und verließ das Wohnzimmer.
„Kriegen wir hin, oder Kathi? “, fragte Sara ihre Freundin.
„Joah. Wie viel isst du denn immer morgens? “, erwiderte diese amüsiert und schnappte sich ein Brötchen.
„ So... Maximal zwei ", antwortete Sara und nahm sich auch eines.
Katharina nickte. „So... Ich auch immer. Dann schaffen wir locker die zehn Minuten. Ich hoffe, Melissa und Lena haben es nicht vergessen, weil die beiden übernachten auch beieinander“, gab sie zu bedenken.
Ihre Freundin sah sie schmunzelnd an. „Na komm. Essen wir erstmal und gehen dann zur Haltestelle“.
Nach dem Frühstück waren Katharina und Lena zur Bushaltestelle gegangen und warteten dort auf die 203. Um sich die Zeit zu vertreiben, versuchten sie anhand der Geräusche den Bus zu hören.
Häufig meinte der eine den Bus zu hören, schließlich war es aber doch nur ein Auto oder ein größerer Wagen.
Langsam glaubten beide, der Bus käme nicht mehr.
„Sara! Katharina! Euch hätte ich hier nicht erwartet “, rief auf einmal eine Stimme die Namen der Freundinnen.
Beide drehten sich um und sahen, wie ein Mädchen mit schulterlangen braunen Haaren auf sie zu kam.
„ Jenny? Schön dich zu sehen. Willst du auch in die Stadt? ".
Die braunhaarige lachte und deutete auf ihre Sportkleidung. „Sehe ich aus als wollte ich so in die Stadt? Ich drehe meine morgendliche Runde. Außerdem will ich meiner Katze die Umgebung zeigen “, erklärte Jenny und schaute zu einer schlanken, weiß braun gestreiften Kätzin, die ihr wie ein Hund folgte.
Katharinas Augen schimmerten gerührt.
„Ist die süß! Wie heißt sie denn? “, wollte sie wissen.
„Ihr Name ist Ahorn. Ich habe sie schon länger, aber heute kann ich endlich mit ihr raus ", antwortete sie lächelnd und lief weiter.
„Na komm Ahorn. Ich zeige dir weiter dein neues Revier ", forderte Jenny ihre Katze amüsiert auf. Diese trabte ihrer Besitzerin locker hinterher und miaute Katharina und Sara noch etwas zur Begrüßung zu.
Erstaunt sahen die Freundinnen ihnen nach.
Sara lachte. „Das Jenny eine Katze hat wusste ich zwar schon, aber wie sie aussieht und dass sie so höflich ist noch nicht “.
Auch Katharina konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. „Stimmt. Aber Ahorn ist so süß!.... Übrigens kommt der Bus gerade “.
Sara schaute zur Straße. Katharina hatte recht. Der Bus bog gerade in die Straße ein und bewegte sich auf die Haltestelle zu.
Schnell kramten beide Mädels ihre Tickets aus ihren Handtaschen und warteten nur noch darauf, das sie endlich einsteigen konnten.
Schließlich hiet der Bus auch. Die Türen öffneten sich, beide stiegen ein, stempelten ihre Tickets ab und suchten sich einen Sitzplatz.
Langsam schlossen sich die Türen und der Bus setzte sich in Bewegung.
Während der Fahrt hatten Sara und Katharina Kopfhörer in den Ohren und hörten Musik, weshalb sie nicht miteinander sprachen.
Schließlich kamen sie an der Entsprechenden Haltestelle an und wären fast eine zu weit gefahren.
Sie stiegen aus und suchten nach C&A. Beide kannten sich nicht gut aus, aber dennoch so gut, dass sie sich nicht verliefen.
Allerdings, der Tatsache dass sie sich verspätet hatten mussten sie ins Auge blicken. Ihre Freundinnen, Melissa und Lena warteten schon.
Melissa, ein etwa 24 Jahre altes Mädchen mit blauen Augen und langen blonden Haaren nickte ihnen zu. „Und wir dachten, ihr wärt schon drinnen shoppen. Wollt ihr vielleicht.... “.
Lena unterbrach sie. „Nene... Katharina, Sara... Habt ihr etwas dagegen, wenn ihr vielleicht beim nächsten mal nach Anziehsachen sucht? Sonst schaffen wir nicht mehr was wir geplant haben “.
„Das stimmt Lena. Wollten wir nicht so ein Cosplay machen? “.
„Richtig Sara. Dazu müssen wir erstmal gründlich einkaufen gehen. Farbe, Stoff, Holz, Fäden.... Ähm... Ja. Hab ich was vergessen? “, zählte Melissa sämtliche Materialien auf.
Die anderen schüttelte nur die Köpfe und dann begann ein regelrechtes Gegenstände sammeln. Die vier Freundinnen kamen sich vor wie in einem Brettspiel, wo sie die Figuren waren die man hin und her schob, da in keinem Laden das anzufinden war, was sie brauchten.
Schließlich betraten sie einen Laden, wo sie zuvor gesagt hatten, dies sei der letzte.
Alle vier suchten in einer anderen Ecke.
Plötzlich schrie Katharina :
„GEFUNDEN! GEFUNDEN! KOMMT HER!! “
Melissa in ihrer Ecke zuckte zusammen, Lena lies beinahe eine Glühbirne fallen und Sara kriegte einen Herzinfarkt, natürlich nur fast.
Schnell rannten alle zu Katharina und sahen schlussendlich alle aus, als hätten sie einen Geist gesehen.
Im Regal fanden sich Stoff, Faden und Farbe. Holz könnten sie aus dem Wald beziehen, der in der Nähe des Hauses von Katharinas Familie war.
Lena sah ihre Freundin mit den weiß silbernen Haaren an und grinste. „Also Katharina, vergessen wir das mal eben schnell, nehmen die Sachen, natürlich nicht alle, gehen zur Kasse und dann ab zu Melissa nach Hause. Leim, Nadel, Wolle und so haben wir beide gestern schon gekauft. Also los. Sammeln wir, was wir brauchen “.
Gesagt getan
Die Materialien zusammen hatten ganz schön was gekostet. Nun aber saßen sie alle bei Melissa im Zimmer und besprachen ihr Vorgehen. Nur mittendrin meinte Katharina, sie müsse kurz raus an die Frische Luft. Ihr ginge es nicht so gut.
Die anderen Mädchen nickten nur und redeten weiter.
Langsam ging die 25 jährige raus und stellte sich auf den Balkon.
„Ich sage euch, was ihr gehört habt ist wahr. Bitte glaubt mir “.
Katharina zuckte zusammen. Diese Stimme war ihr unbekannt und war urplötzlich in ihrem Kopf aufgetaucht. Erschrocken sah sie sich um und wollte gerade wieder reingehen als...
„Du meinst also, ich wüsste etwas bestimmtes nicht? Dir sollte klar sein, dass, wenn du dieses Thema "Familie" schon ansprechen musst, dass ich alleine bin! Von Geschwistern wüsste ich “.
„Dann habt ihr keine Ahnung. Dazu muss ich.... “
Sie erschrak wieder, als ein wütendes zischen die eine, hellere Stimme unterbrach.
„ Alles was du jetzt solltest, ist zurück zu den anderen zu gehen, sofern du mich nicht noch wütender machen willst! Aus meinen Augen! “.
„V-verstanden... Ich g-gehe ja schon... “,
stotterte da die eine Stimme, die Katharina schon etwas leid tat.
„ Aber, Moon? Sag den anderen, eine Gruppe aus fünf Novizen nach vorne zum Anfang des Tals. Und nun geh “.
Wie erstarrt stand die Jugendliche da und dachte darüber nach, was sie gehört hatte. Zu sehr wünschte sie nun, sie hätte es auch gesehen.
Aber, zu wem gehörte der Name Moon?
Wer war er und... Wo lebte er? Wenn sie doch nur wüsste, wo sie hin gehen müsste um ihn zu finden, da dieser Name ihr etwas sagte. Katharina meinte, diesen Namen schon einmal gehört zu haben.
Darüber dachte sie noch nach, während sie zu ihren Freunden zurückging.
Diese waren schon fleißig am Arbeiten und am Stoff zu recht schneiden.
„Da bist du ja wieder ", meinte Melissa nur.
„Sara ist in den Wald gegangen ein bisschen was an Holz holen. Aber du warst ziemlich lange draußen. Was war denn los? “.
„Nichts... Alles gut. Ich wollte halt noch etwas draußen bleiben und mich etwas umschauen. Euer Haus liegt wirklich sehr schön ", log Katharina schnell und setzte sich zu ihnen.
Die blondhaarige nickte kurz und wandte sich wieder dem abmessen des Stoffes zu.
Lena allerdings hakte noch weiter nach.
„Nun sag. Was war draußen “, flüsterte sie ihr zu. „Wenn du es mir nicht sagst, mache ich mir nur Sorgen “.
Katharina schluckte, ehe sie dann alles wieder zusammensammelte und ihrer Freundin antwortete.
„Na gut. Ich habe... Draußen plötzlich Stimmen gehört... Stimmen die ich nicht kannte. Eine etwas hellere und eine, nun ja... Eher dunklere... Ich habe gehört, dass die Person mit der helleren Stimme Moon genannt wurde... Das war in irgendeinem Tal oder so... “.
„Ist doch nicht schlimm. Stimmen hört jeder mal“.
„Aber hört auch jeder Stimmen, die er nicht kennt? Stimmen, an einem unbekannten Ort? “.
„Uff“. Lena lehnte sich zurück und seufzte. „Es ist mir zumindest noch nie passiert. Lass uns darüber später sprechen. Sara dürfte bald wieder zurück sein und Melissa will nicht alles alleine machen. Komm schon “, forderte sie Katharina auf und machte sich wieder an die Arbeit.
Noch sehr lange dachte Katharina darüber nach, was sie gehört hatte. Da hatte jemand, wahrscheinlich Moon, versucht eine andere Person davon zu überzeugen, dass er Geschwister hatte oder so, war aber schlussendlich weggeschickt worden.
~Wo könnte das gewesen sein? ~
Überlegte sie.
Am Ende des Tages hatten die vier es endlich geschafft und jeder hatte entschieden, das Katharina das gemeinsame Werk anziehen sollte.
Erst da erkannte die 25 jährige, was sie die ganze Zeit gemacht hatten.
Ein Cosplay zu Zelda.
Die Jugendliche staunte nicht schlecht. Selbst Sara, Melissa und Lena waren stolz auf das Endergebnis.
Katharina lachte nur und meinte : „Kann mich irgendjemand fotografieren und mir das Bild dann schicken? Aber nicht auf Insta oder Facebook Posten ". Beim letzten Satz lachten auch die anderen, ehe sie alle ein Foto von Katharina als Prinzessin Zelda gemacht hatten.
Am Abend, es war ungefähr 19:40 Uhr mussten Sara und Katharina wieder zurück nach Hause. Beide verabschiedeten sich von den anderen zwei und gingen zu Fuß durch den Wald nach Hause.
Zu dieser Uhrzeit waren beide immer am liebsten im Wald. Alles war grün und die warmen orangenen Sonnenstrahlen verliehen dem Wald seine eigene, ganz besondere Atmosphäre. Auf dem Rückweg begegneten sie noch Jenny, die mittlerweile hinter ihrer Katze Ahorn her rannte, als umgekehrt, wie zum Beispiel heute morgen.
Langsam näherten sich die Freundinnen dem Haus von Katharinas Familie.
Sara lächelte. „Schau an Kathi. Da sind wir wieder. Schon einen Plan für morgen? “.
Katharina zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht fahren wir mit dem Fahrrad zum See oder gehen ins Kino. Die haben ja jetzt tatsächlich Legend of Zelda Breath of the Wild verfilmt. Die ganzen Schauspieler zu finden war allerdings so schwer, weshalb die Dreharbeiten erst zwei Jahre später beginnen konnten als erwartet “, schlug sie vor.
„Die Idee mit dem See ist gut. Auf Kino hab ich keine Lust. Den ganzen Tag in einem dunklen Raum hocken und das im Sommer! “.
„Da hast du recht. Dann morgen nach dem Frühstück zum See und dann vielleicht einen Spaziergang durch den Wald “, gab Kathi ihr recht, als sie die Straße überquerten.
Triumphierend schaute Sara sie an.
„Sag ich doch. Vielleicht können wir uns dann morgen mit Eva treffen. Ich habe gehört, sie hat einen Freund “, gab sie zu bedenken.
Interessiert musterte Katharina sie und nickte. Damit war sie einverstanden. Noch vor Beginn der Übernachtung hatten sie sich darauf geeinigt, dass jeder etwas vorschlagen durfte, zumal Sara zwei Wochen bei ihr übernachten würde.
Schließlich waren sie auch wieder Zuhause, hatten zu Abend gegessen und lagen nun in ihren Schlafsäcken beieinander. Sara schlief schon und Katharina dachte noch nach. Würde sie jemals hinter die zweite Stimme kommen und wenn ja, wer war er?
Mit diesen Überlegungen schlief auch sie nach einem langen Tag endlich ein.
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