Das Königreich Hyrule und schon Katastrophe
"Besiege Ganon...und rette sie. Rette mein Volk und meine Tochter Zelda!"
Kurz hatte der Held scheinbar Bedenken, doch dann musterte er den König voller Entschlossenheit.
"Die vier Titanen sind jedoch noch immer in Ganons Gewalt...und rund um Schloss Hyrule wimmelt es nur so von Wächtern.
Es wäre wohl nicht besonders klug, sich ohne weitere Vorbereitungen zum Schloss zu wagen."
Es wäre nicht nur nicht klug, es wäre einfach dumm. In seiner jetzigen Verfassung würde Link sofort sterben, dachte Shadow mit einem kleinen Grinsen, ehe sie dem König weiter lauschte.
"Du solltest zuerst einem Dorf im Osten von hier einen Besuch abstatten."
"Kakariko mit der Weisen Impa" flüsterte Shadow und sah sich in der Landschaft um.
"Ich zeig es dir, Kakariko heißt es." Link trat zu dem König, welcher mit ausgestrecktem Arm auf die Landschaft vor ihm deutete.
"Dort wohnt eine Weise namens Impa. Sie wird dir sagen, was du zu tun hast. Wo Kakariko liegt, ist auf der Karte deines Shiekah-Steins eingezeichnet. Gehe zuerst zu den Zwillingsbergen, und dahinter nach Norden. Der Weg dort führt dich bis zum Dorf."
Die Schergin atmete tief ein und aus. Nun wurde es leichter, sich vor dem Helden zu verstecken, da das Gebiet größer war. Jedoch war auch die Gefahr vorhanden, ihn zu verlieren. Sie würde stark auf ihren Shiekah-Sten angewiesen sein.
Doch bei den folgenden Worten des Königs, bekam Shadow noch ein Problem.
"Nimm schon...das Parasegel, wie versprochen."
Gerade so konnte sie ein Fluchen vermeiden. Link kann nun jeden Berg erklimmen und einfach runterspringen und fliegen, sie dagegen würde vorerst klettern müssen. Da wird ihr auch der Shiekah-Stein nicht helfen. Im Kopf ging sie bereits Möglichkeiten durch, wie sie sich selbst ein ähnliches Hilfsmittel wie der Held beschaffen konnte, sodass sie dem Gespräch keine Beachtung mehr schenkte.
Erst das Geräusch einer Truhe riss die Schergin aus ihren Gedanken. Der König war gegangen und Link stand allein indem Raum.
"Ich schaue mich auf dem Plateau nochmal um, dann breche ich auf." Murmelte Link und teleportierte sich zum Schrein des Lebens.
Als er weg war, begann Shadow mit dem Abstieg von der Zitadelle der Zeit. Als sie sich von fünf Metern Höhe fallen ließ, rollte sie sich geschickt ab und lief in lockerem Tempo zum Rand des Plateaus.
"Ich muss mich beeilen, bevor Link herkommt und mich entdeckt." Murmelte Shadow und begann, an der Außenwand des Plateaus herab zu klettern, was sich als sehr schwierig erwies. Das einzige erfreuliche an der Kraxelei war, dass man zwischendurch auf kleinen Vorsprüngen ausharren konnte. Als Shadow schließlich unten war, rannte sie erst mal auf den nächsten Wald zu um dort auf den Helden zu warten. Sie musterte ihre Karte, die als unbekanntes Gebiet markiert war. Nur zum "Turm der Zwillingsberge" konnte sie sich teleportieren, was sie sehr verwunderte. Als sie die gesamte Karte Hyrules musterte, fiel ihr auf dass es in jedem Gebiet Hyrules einen durch Link erschienen Turm gab, zudem sie sich dank Ganon und ihrem Shiekah-Stein teleportieren konnte. Ebenso waren alle Dörfer und Städte eingezeichnet.
"Was ist nur aus Hyrule geworden..." murmelte die Schergin. "Die vier Städte der Völker, Kakariko der Shiekah, Angelstedt und Hateno als hylianische Städte und Hyrule-Stadt in Ruinen...Das große Königreich besitzt sieben Städte, welche alle nicht sehr groß sind." Ein kurzes Lachen erfüllte den Wald, ehe die Dunkelblonde sich zusammenriss.
Im Schutze einer großen Eiche musterte sie den Helden, der inzwischen am Rand des Plateaus stand und hinunter sah. Er zweifelte wohl noch an seinem neuen Hilfsmittel, doch schließlich wagte er den Sprung und hielt sogleich das Segel über sich. Er glitt über die Stall-Ruinen, die auf dem Weg lagen und setzte erst weiter hinten auf dem Pfad auf. Diesen schritt er dann schnell entlang, während er gelegentlich Monstern auswich oder sie zur Not bekämpfte.
Unauffällig folgte sie dem Helden, versteckte sich hinter Bäumen oder rannte zum nächsten Hügel.
Der Held genoss - ebenso wie Shadow, die es nicht zugeben wollte - die idyllische und ruhige Natur Hyrules. Der Dunkelblonde wich oft vom Weg ab um etwas von dem großen Land zu erkunden, löste die Rätsel einiger Krogs (kleine Waldgeister, die Link einen seltsam riechenden Samen gaben) oder sammelte Kochzutaten und weiteres.
Doch schon bald stellte sich Shadow ein Problem in den Weg: Die Prologia-Brücke mit einem Hylianer.
Sie überlegte, wie sie unbemerkt rüber kam, doch es war ihr nicht möglich. Sollte sie hinüber rennen, während Link im nahen "Vashi Ryako-Schreinâ" war, würde es der andere Hylianer dennoch bemerken. Also entschied sich die Schergin, "außen" herum zu gehen, etwas entgegen dem Flusslauf. Das tat sie auch sogleich und bald sah sie einen großen Wald mit einem Teich in der Mitte vor sich aufragen. Sie hörte sogar Stimmen und die Musik eines Stalls.
Doch davon wandte sich die Dunkelblonde schnell wieder ab und sie trat zum Rand des Waldes, von wo aus man eine gute Sicht auf die Zwillingsberge hatte.
Schmunzelnd betrachtete sie die Berge. Eine Legende erzählte, dass es früher mal ein Berg gewesen sei, bevor er von einer Donnerkreatur gespaltet wurde. Und da die "zwei neuen" Berge nun "Zwillingsberge" hießen, sollten im dahinter liegenden Stall auch fast nur Zwillinge anzutreffen sein.
Erst das Geklapper von Hufen riss die Hylianerin aus ihren Gedanken. Überrascht drehte sich Shadow um und sah sich einem roten Leunen gegenüber, der auf sie zuraste. Vor Schock erstarrt sah sie die Kreatur an, wie sie mit einer mächtigem Waffe, dem Leunenschwet, auf sie zu rannte und diese dann in ihrem Bauch versenkte. Mit einer ebenso schnellen Bewegung riss das Monster sein Schwert aus ihr und holte erneut aus, als Shadow von dem Nebel Ganons umgeben wurde. Der Shiekah-Stein, von dem dieser Nebel ausging, verkündete, dass sie die Sprache von Ganons Untergebenen sprechen konnte.
Erst langsam realisiert Shadow, was gerade passierte.
'Ein Leune hat mich angegriffen...mein Bauch ist schwer verletzt, durchbohrt …und jetzt soll ich mich mit ihm unterhalten?!//
Der Leune griff jedoch nicht weiter an, der violette Nebel verwirrte ihn. „Du bist eine Hylianerin, also wirst du getötet.“ Obwohl der Leune in seiner Sprache redete, verstand Shadow ihn.
Sie versuchte, ihre Schmerzen nicht zu zeigen und sah dem Leunen direkt in die gefühlslosen Augen. „Ich gehöre zu Ganon.“ Sie zitterte etwas und spuckte Blut vor sich auf das grüne Gras, während der Leune verwirrt weitersprach. „Wieso kannst du mich verstehen?“
„G-Ganons Magie. Geh lieber, der Held kommt. Er wird dich sofort vernichten…denn er ist schon sehr stark.“ Das war gelogen, Link hätte einem Leunen jetzt noch lange nichts entgegen zu setzen. Doch Shadow wollte, dass der Leune endlich ging.
Sie schwankte bereits, als die Kreatur des Bösen nickte und davon galoppierte. Danach hielt Shadow nichts mehr auf den Beinen und sie sackte erst auf die Knie, dann fiel sie mit dem Gesicht zuerst ins Gras. Als ihr Sichtfeld bereits schwarz wurde, hörte die Schergin noch sich nähernde, menschliche Schritte. //Bitte nicht Link…// dachte Shadow noch, ehe alles vollkommen schwarz wurde.
Natürlich hatte Shadow kein Glück. Als sie erwachte, lag sie immer noch in dem Wald, jedoch loderte vor ihr ein Lagerfeuer. Sie betastete sich vorsichtig und bemerkte, dass ihre verzauberte Tasche, ihre Waffen und Schilde nicht mehr da waren. Doch mit etwas Umsehen entdeckte sie ihre Sachen rechts neben sich, gerade außerhalb ihrer Reichweite. Als sie versuchte, sich aufzusetzen, fiel sie nur stöhnend wieder auf den Waldboden. Ihre Wunde wurde mit einem großen Stofffetzen verbunden, der jedoch schon blutdurchtränkt war. Es war ein Wunder, dass sie überhaupt einen klaren Gedanken fassen konnte, bei diesen enormen Schmerzen.
Schritte. Shadow sah nach vorn, wo sich eine Gestalt durch das Unterholz ihren Weg zu ihr bannte. Die Schergin versuchte noch ihrem Schwert zu greifen, doch wie sie bereits zu vor bemerkt hatte, kam sie nicht heran. Also starrte sie der Gestalt entgegen, die nun in den Schein des Feuers trat. Es war ein Mann, mit wegen dem Feuer goldgelben Haaren und blaue leuchtenden Augen â€" Link.
Innerlich stöhnte Shadow. So viel zu unbemerkt bleiben.
„Du bist aufgewacht.“ Der freundliche Blick des Helden traf den entsetzten der Schergin, als sich Link auch noch vor sie hockte. Vorsichtig streckte der Hylianer seine Hand nach ihrem Bauch aus, die Shadow jedoch schwach wegschlug. Als sie so ihre Hüfte musterte, fiel ihr auf, dass auch ihr Shiekah-Stein nicht an ihrer Seite war.
„WO ist mein Shiekah-Stein?!“ fuhr sie den Helden sogleich an, der kurz zusammen zuckte. „Ich habe ihn in meine Tasche getan, da ich ihn nicht hier bei dir liegen lassen wollte, während du bewusstlos bist. Hier“ Er zog das Artefakt der Shiekah aus seiner magischen Tasche und legte es vor der Schergin ab, die lediglich nickte.
„Ich glaube, dort vorne hinter den Zwillingsbergen ist ein Stall. Wir müssen dich dorthin bringen, denn die können dich besser behandeln als ich.“ Erneut lächelte der Hylianer sie freundlich an, doch diesmal erkannte Shadow auch Misstrauen und Verwirrung in seinem Blick.
Gern hätte sie ihn darauf hingewiesen, dass auch hier in der Nähe ein Stall war, doch sie schwieg. Sie nickte schließlich um so auf Links Worte zu reagieren.
Flüchtig musterte sie den Helden von oben bis unten, bis ihr auffiel, dass sein Hemd sehr viel kürzer geworden ist. Bauchfrei saß er vor ihr und Shadow begriff, dass er sich den Teil seines Hemdes abgerissen hatte, um ihn als Verband für sie zu benutzen.
„Wer bist du?“ fragte der Held und riss die Hylianerin zum zweiten Mal an diesem Tag aus ihren Gedanken. „Du hast einen Shiekah-Stein und deine Kleidung ist sehr hochwertig. Und du erinnerst mich an jemanden…“ Deutlich verwirrt sah er die Schergin an.
„Ich bin eine einfache Reisende“ murmelte Shadow schnell, bevor Link weiterfragte. „und mein Name lautet Shadow. Diesen Shiekah-Stein habe ich geerbt.“
Dann sah sie den Helden genau an. „Und du?“
„Ich bin Link. Ich komme vom Vergessenen Plateau…“ Sehr schnell verstummte der Held, sodass ihn Shadow auf etwas hinweisen musste, wenn sie nicht seltsam wirken wollte.
„Und woher hast du deinen Shiekah-Stein?“ Beide Relikte leuchteten gerade in ihren jeweiligen Farben, als Link den Blick auf seinen Stein richtete. „Von einer Freundin…“ murmelte er leise.
Ein Schweigen erfüllte kurz den Wald, ehe Link seine Hand ausstreckt. „Komm, ich helfe dir auf. Ich habe die Karte dieses Gebiets bekommen und ein Pferd von einem Bokblin befreit. So kommen wir schnell zum Stall.“
//Verdammt, wie viel habe ich verpasst, während ich ohnmächtig war? Und wieso ist er hierher zurück gekommen?// Doch die Gedanken verflogen, als Shadow die Schmerzen ihrer Wunde erneut spürte.
Mühsam setzte sie sich auf und nachdem Link ein Pferd her gepfiffen hatte, half er ihr auch beim Aufstehen und auf den Pferderücken klettern. Danach setzte sich der Held hinter sie und trieb das orangebraune Pferd zum Trab an.
Während des Ritts wurde Shadow erneut ohnmächtig und sank gegen Link. //Was soll ich jetzt nur tun?//
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