Kapitel 1 - Verschlafen

Unbekannter Ort:

Rot. Überall ist rotes Licht. Oder war es Nebel? Wo befand ich mich überhaupt? Was war das hier? Was waren das für komische schwarze Flecken in diesem roten Nebel? Auf einmal sah ich ein Objekt direkt vor mir schweben. Es bestand aus drei goldenen Dreiecken, die wiederum ein Dreieck bildeten. Kam es mir nur so vor oder bewegte es sich auf mich zu? Plötzlich zersprang es klirrend in kleine Splitter. Ich verstand das ganze hier nicht, es macht mir Angst. Da löste sich eine Gestalt aus dem Nebel. Sie war riesig, unförmig und flimmerte schwarz und dunkelblau vor meinen Augen, die schon anfingen, weh zu tun. Sie kicherte so tief und dunkel und höhnisch, wie ich noch nie jemanden kichern gehört hatte und mir lief eine Gänsehaut über den Rücken. Dann sah ich mich selbst. Ich stand der Nebelgestalt gegenüber und war am Ende meiner Kräfte. Mein Atem wurde immer schwerfälliger und die Angst vor dem Ding wuchs und wuchs, obwohl sie unbewaffnet war und ich einen Schild und das Schwert des Hauptmanns in der Hand hatte. Warum hatte ich das Schwert des Hauptmanns? Und wieso konnte ich mich nicht bewegen, wo doch alles in mir nach Flucht schrie? Meine Sicht verschwamm und kurz bevor ich in der schwärze versank, hörte ich den entsetzten Schrei einer Frau...

In Links Haus:

Ein Pochen holte mich aus dem Albtraum heraus. "Heeee, Link!" Stöhnend kniff ich die Augen noch weiter zusammen. Was war das nur für ein komischer Albtraum? Erneut pochte es, bevor die Tür geöffnet wurde und jemand herein kam. Ich war aber viel zu benommen, um das richtig zu realisieren. Es wäre schön, wenn ich vorher erstmal den Traum realisieren könnte...
"Wie ich's mir dachte... Immer noch im Bett!", hörte ich eine helle Stimme sagen. Welcher Tag war heute überhaupt? Sonntag? War heute Gottesdienst? Hing in der Kirche nicht immer so ein Dreieck rum, wie das, was ich in meinem Traum gesehen hatte? Das war doch unser Wappen, also... "AUFSTEHEN!!", schrie die Stimme plötzlich. Genervt setzte ich mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Der Störenfried war Gri, der Sohn des Schmiedes, bei dem ich in Lehre war. Oh nein... Dann war heute Mittwoch und wenn Gri mich extra wecken musste...

"Steh schon auf, Link. Du kommst zu spät zur Arbeit! Der Schmiedeofen ist längst angefeuert. Jeden Morgen muss ich dich aufwecken kommen... Mach hin! Ich warte draussen auf dich!" Er ging zur Tür, drehte sich aber nochmal um. "Mein Vater ist schon fuchsteufelswild!" Dann schlug er die Tür mit einem lauten Krachen zu.

Sofort saß ich aufrecht im Bett. Dann schüttelte ich den Kopf. Gri war ein netter Junge, aber dass er mich immer so aus dem Bett schmeißen musste, war schlimmer als ein Bad im See, und ich konnte nicht mal schwimmen! Allerdings waren die Standpauken des Schmieds etwa mit einem Lavabad gleichzusetzen und... verdammt, ich bin schon wieder abgeschwiffen! Ich komme zu spät zur Arbeit! Schnell stand ich auf und ging hinaus zu Gri.

Vor Links Haus:

In der Luft lag noch der alltägliche Morgennebel. Gri wartete bereits auf mich. Dass der schon so früh auf den Beinen sein konnte...
"Link! Jetzt beeil dich, oder willst du wirklich Ärger kriegen?" Er lief los, ich hinterher. Plötzlich stoppte er, sodass ich in ihn hinein lief und der Länge nach hinfiel. Ich rappelte mich wieder auf.
"Ach, und vergiss ja nicht den Morgengruß!", meinte Gri. Was? Jungchen, ich bin gerade erst aufgestanden und hatte einen sehr merkwürdigen Albtraum, erklär mir doch, was zum Kuckuck du meinst!
"Wen soll ich denn grüßen?", fragte ich.
"Wen du grüßen sollst? Na ihn da!", antwortete er und zeigte auf den schlafenden Wetterhahn. Oh, mist, den hatte ich ja ganz vergessen! Wer einen Wetterhahn berührt, dessen Leben wird gespeichert. Wer nicht gespeichert hat bevor er ins Bett geht, dessen Tag bis zum letzten Speichern wird gelöscht. Gruselig. Ich fand diese Tradition irgendwie unnötig. Was soll denn schon passieren? Sollen einen die Bäume verschlingen?

"Wenn du aufstehst, grüße den Wetterhahn, denn nur wer speichert ist sicher. Das sagt mein Vater doch immer!", redete Gri weiter. "... Sag mal, Link... weißt du eigentlich, was Speichern bedeutet? Ich bin ja nur ein kleines Kind, mir sagt man ja nichts. Aber eigentlich ist es mir auch egal. Dann laufe ich schon mal vor. Mach den Morgengruß und komm mir schleunigst hinterher!" Und schon war er weg. Hach ja, wie gerne wäre ich auch noch ein Kind. So naiv, unwissend und frühes Aufstehen zur Arbeit... Ich ging zum Wetterhahn und berührte ihn. Er wachte auf, zwitscherte und drehte sich einmal um sich selbst. Dann lief ich Gri hinterher. Auf dem Weg dachte ich nochmal an meinen Traum. Es hatte sich alles ziemlich real angefühlt, viel zu real. Aber was hatte das zu bedeuten? Und wieso träume ich das überhaupt? Moment mal, den Traum hatte ich doch schonmal gehabt, und das vor gar nicht allzu langer Zeit! Merkwürdig...

Ich sah Gri gerade noch zwischen den Bäumen verschwinden und folgte ihm schleunigst. Als ich zur Schmiede kam, wartete er schon auf mich.
"Schnell", rief er, "sonst wird Vater wirklich wütend!" Also auf zur nächsten Predigt... Hoffentlich werde ich nicht rausgeschmissen... Vater ist heut schlechter Laune. Er wird dir eine riesige Strafpredigt halten, Link. Das kann dauern... Danke Gri, wie beruhigend... Am besten, ich brachte das ganze gleich hinter mich. Ich atmete tief ein und aus, ging zur Schmiede und öffnete die Tür.

Oh mein, Gott ich habs geschafft! Das erste Kapitel ist draußen! *Konfetti schmeiß* Erstmal hallo. Tja... was haltet ihr so von Link, Gri und dem Traum? Was könnte Link tun um der Strafpredigt zu entgehen? Abhauen geht im Spiel leider nicht... ich habs probiert, dann schreit Gri so: "Hey, wo willst du denn hin?" Hmm. Naja, mal schauen wie wir Link da wieder raushauen können... der scheint ja öfters nicht aus dem Bett zu kommen. So wie ich. Hehe.

Bis nächste Woche!
Eure Dianne.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top