Epilog

~Pov. Yoongi~
Mit unglaublich schmerzendem Kopf wurde ich langsam wach und öffnete meine Augen. Mein Schädel brummte und fühlte sich gleichzeitig unglaublich leicht an. Als ich ihn jedoch ein wenig drehte, um zu sehen wo ich war viel mir das unglaublich schwer. Nach einigen Fehlversuchen schaffte ich es jedoch und konnte einen weißen Schrank sehen. Rechts daneben war eine weiße Tür. Langsam schloss ich meine Augen wieder, da ich das Gefühl hatte seit Tagen nicht geschlafen zu haben.

Eine gefühlte Ewigkeit später hörte ich, wie die Tür geöffnet wurde und langsam öffnete ich meine Augen wieder und konnte einen alten Mann im Kittel sehen, der sich zu mir ans Bett stellte. „Guten Tag, können Sie mich hören?", fragte er mich und ich nickte ein wenig. „Gut. Wie Sie vermutlich schon gemerkt haben sind Sie im Krankenhaus. Sie wurden brutal zusammen geschlagen, doch das sind keine lebensbedrohlichen Verletzungen. Sie werden noch einige Tage zur Überwachung hier bleiben, bevor Sie nach Hause dürfen. Mehr erkläre ich Ihnen später. Außerdem wollten noch ein paar Männer zu Ihnen, wäre das in Ordnung?" Wieder nickte ich leicht. „Gut ich werde sie dann rein schicken. Sie werden gleich auch noch etwas zu essen bekommen." Damit verschwand der Arzt. Einige Sekunden später kamen Cayo, Jimin, Taehyung und Jungkook ins Zimmer. Sofort zog mich Cayo in eine Umarmung, weswegen ich aber sofort aufzischte. Schnell löste er sich von mir und entschuldigte sich mehrmals. „Wie geht es dir?", fragte Jimin. „Scheisse.", antwortete ich mit kratzender Stimme. Als mir auffiel, dass eine entscheidende Person fehlte fragte ich:„Wo ist Hoseok?" Sofort sahen sich die Anderen gegenseitig an, was mich etwas verwirrte. Was war denn los?

„Hab ich dich!", rief ich und schnappte den kleinen Unruhestifter. Sofort fing er an zu zappeln und versuchte sich lachend aus meinem Griff zu befreien, doch ich hob ihn über meine Schulter. Er boxte mir auf den Rücken, was bei seinen kleinen Händen und der wenigen Kraft nicht weh tat, und versuchte mich dazu zu bringen ihn runter zu lassen. „Lass mich runter.", rief er, doch ich hörte nicht auf ihn. Ich trug zu unserer Couch, legte ihn darauf und fing an ihn zu kitzeln. Lachend wand er sich unter mir und versuchte irgendwie zu entkommen, doch ich ließ nicht locker.

Nach einigen Minuten hörte ich auf und er hielt sich schwer atmend den Bauch, musste aber etwas grinsen. „Du bist gemein.", rief er. Empört sah ich ihn an, fing dann aber sofort wieder an ihn zu kitzeln, was ihn wieder zum lachen brachte. „B-bitte Papa, hör auf!", rief er lachend. Nach einigen Sekunden hörte ich auf und setzte mich auf die Couch. Jonko atmete noch schwer, setzte sich aber langsam auf, was mich grinsen ließ. Er war mein siebenjähriger Sohn, den ich vor ungefähr einem Jahr adoptiert hatte.

„Komm wir essen etwas.", sagte ich und stand auf. Begeistert von dieser Idee flitzte er in die Küche und setzte sich an einen Tisch. Ich ging ihm nach und wärmte das Abendessen vom Vortag auf. Dann teilte ich es auf zwei Teller auf und stellte sie an unsere Plätze. Wir fingen an zu essen, als er mich plötzlich fragte:„Was ist eigentlich mit meinem anderen Papa passiert?" Etwas überfordert sah ich ihn an, da ich nicht wusste, wie ich ihm das sagen sollte. Ich hatte immer versucht das Thema nicht anzusprechen, doch diesmal konnte ich mich wohl nicht davor verstecken. „Er ist an einer Krankheit gestorben." „Was für eine Krankheit?" Ich zögerte, sagte dann aber:„Das verstehst du noch nicht. Ich werde es dir erklären, wenn du älter bist okay?" „Aber ich bin doch schon groß!", sagte er stolz und sprang von seinem Stuhl, um sich neben mich zu stellen und zu zeigen, wie groß er war. „Letztes Jahr war ich noch ganz klein, aber jetzt bin ich ein großer Junge!" Ich lachte leicht und stand auf, um ihn wieder auf seinen Stuhl zu setzen. „Ja, das stimmt. Tut mir leid, dass ich das angezweifelt habe.", sagte ich schmunzelnd und setzte mich dann aber wieder auf meinen Platz. „Aber ich erkläre es dir trotzdem lieber ein andermal, okay?" Schmollend stimmte er dann doch zu.

Einige Sekunden aßen wir, als er dann fragte:„Hatte er Schmerzen, als er gestorben ist?" Ich stockte kurz und sah ihn mit großen Augen an. Wieso konnten Kinder immer so direkt sein? Oder war das nur bei ihm so? „Also äh, ich weiß es nicht. Aber ich denke schön ist es nicht wirklich gewesen." „Okay.", sagte er und aß dann weiter, was ich ihm gleich tat.

Als wir dann fertig waren beschlossen wir noch seine Lieblingsserie zu gucken, bevor er ins Bett ginge. Vorher verdonnerte ich ihn aber dazu seine Zähne zu putzen und sich seinen Schlafanzug anzuziehen. In der Zeit räumte ich die Küche auf und zog mir ebenfalls meinen Schlafanzug an. Im Spiegel sah ich mich selber und erschrak etwas. Ich hatte leichte Augenringe und sah wirklich müde aus, was ich ehrlich gesagt auch war. Ich hatte mit Jonko den ganzen Tag verbracht, da heute Samstag war und er nicht in die Schule musste und ich heute frei hatte. Wir waren gemeinsam mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren, hatten dort ein Eis gegessen und waren zurück gefahren. Als er ein Mittagsschläfchen gemacht hatte war ich schnell einkaufen gegangen und hatte dann noch die Wohnung etwas aufgeräumt. Nachdem er aufgewacht war hatten wir viel miteinander gespielt.

Jetzt realisierte ich erst wie müde ich eigentlich war und musste gähnen. Ich lief ins Wohnzimmer, schaltete schonmal den Fernseher an und holte eine Decke. Wenige Sekunden später kam Jonko ins Wohnzimmer und legte sich auf die Couch. Ich saß noch hinter ihn und legte mich nun auch hin, um uns beide zudecken zu können. Dann legte ich meinen Arm um ihn und gemeinsam schauten wir seine Lieblingsserie. Da es mich nicht so wirklich interessierte, da die Sendung für Kinder war, schloss ich die Augen und merkte, wie die Müdigkeit anfing über mich zu kommen.

Plötzlich hörte man ein Klicken, kurz danach wie sich eine Tür öffnete. „Papi!", rief Jonko plötzlich, was mich zusammenzucken ließ. Ehe ich reagieren konnte war er schon aufgesprungen und rannte in den Flur. Langsam setzte ich mich auf und schaute zur Tür, die in den Flur führte. Wenige Augenblicke später kam Hoseok mit Jonko auf dem Arm ins Zimmer. Er setzte sich neben mich und gab mir einen kurzen Kuss zur Begrüßung. Sofort gab Jonko angeekelte Geräusche von sich, was mich etwas schmunzeln ließ.

Hoseok musste momentan viel arbeiten, was ich aber nicht sonderlich schlimm fand. Ich war froh, dass er überhaupt hier war. Damals hatte er diese komische Krankheit noch gehabt, obwohl wir den Fluch gebrochen hatten. Doch die Krankheit war innerhalb einiger Wochen verschwunden und mir ging es auch langsam besser. Die Anderen hatten nur wunde Handgelenke von den Kabelbindern gehabt. Mittlerweile ging es uns wieder gut und Cayos Vater saß nun auch im Gefängnis, was uns alle erleichterte. Sogar Cayo. Er hatte seitdem kein Kontakt mehr zu seinem Vater, dennoch war es schwer für ihn gewesen damit klar zu kommen. Doch das war nun zwei Jahre her und momentan ging es uns allen wirklich sehr gut und wir trafen uns auch sehr viel.

„Was schaut ihr denn da?", fragte Hoseok interessiert und legte seinen Kopf auf Jonkos Schulter, welcher auf seinem Schoß saß. Müde lehnte ich mich an Hoseoks Schulter und schloss meine Augen wieder. Ich lauschte den Geräuschen vom Fernseher und das Kichern von Jonko. Nach einer Weile hörte ich, wie die Werbung kam. Ich setzte mich richtig auf und rieb mir kurz die Augen. Dann sagte ich:„Komm Jonko, ab ins Bett." Ich wollte gerade aufstehen, da hielt mich Hoseok fest und lächelte mich sanft an. „Du gehst jetzt auch schlafen. Ich bring Jonko ins Bett." Ich musste etwas lächeln, gab ihm kurz einen Kuss auf die Wange und hauchte ein:„Danke." Er lächelte und stellte Jonko auf den Boden. „Aber ich bin nicht müde!", sagte dieser, der am Ende jedoch gähnen musste. Hoseok lachte leicht. „Doch bist du. Komm mit, wir müssen jetzt alle schlafen gehen." Hoseok nahm seine Hand, doch Jonko löste sich aus dem Griff und sprang neben mir auf die Couch. Er umarmte mich ganz fest und gab mir dann einen dicken Schmatzer auf die Wange. „Gute Nacht Papa.", sagte er und sprang dann wieder von der Couch. Gemeinsam lief er mit Hoseok in den Flur und kurz danach konnte ich hören, wie sich eine Tür öffnete.

Ich machte den Fernseher aus und lief ins Bad, um mir noch die Zähne zu putzen. Nach einer Weile sah ich durch den Spiegel, wie sich die Tür öffnete und Hoseok herein kam. Er stellte sich hinter mich, um seine Arme um meinen Bach zu schlingen und seinen Kopf auf meine Schulter zu legen. „Ich habe dir gar nicht richtig Hallo gesagt Schatz.", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich musste lächeln und spuckte kurz den minzigen Schaum aus. „Und wie war dein Tag so?", fragte ich und spülte mir den Mund aus. Er löste sich von mir uns machte sich selber Zahnpaste auf die Zahnbürste. „Ganz gut. Wie immer. Aber mit euch wäre es schöner.", antwortete er und fing an sich die Zähne zu putzen. Ich lächelte etwas und sagte ihm, dass ich schonmal vor gehen würde.

Ich verließ das Bad und ging in unser Schlafzimmer. Bei unserem Bett angekommen schlug ich die Decke zurück und ließ mich in dieses fallen, wobei ich mich nichtmal mehr zudeckte. Dafür fehlte mir die Kraft. Nach einiger Zeit hörte ich, wie die Tür geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen wurde. Ich spürte, wie sich die Matratze neben mir senkte und kurz danach eine Decke auf mich gelegt wurde. Ich öffnete ein klein wenig meine Augen und schaute zur Seite, wo ich Hoseoks Silhouette sehen konnte. Er legte sich gerade hin und deckte sich richtig zu. Langsam krabbelte ich näher an ihn und ließ mich dann erschöpft neben ihn fallen. Ich hörte sein raues Lachen und spürte kurz danach, wie er meinen Körper zu sich zog und ich mich so an ihn kuscheln konnte. Er gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn, was mich lächeln ließ. „Gute Nacht Yoongi." Bevor ich reagieren konnte war ich bereits eingeschlafen.

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