23; Happy (flucht vor dem Grafen) Ende

„Wohin gehen wir? Zur Hütte?", fragte ich Shadow, nach einer Weile des Gehens.
„Von der Hütte ist nicht mehr viel übrig, aber ja. Wir gehen zur Hütte", antwortete er.

„Was ist passiert?", fragte ich fassungslos, als er andeutete das seine Hütte unbrauchbar war, ohne selbst nachzudenken und ein und ein zusammen zu zählen.
„Der Graf und seine Männer", meinte er nur, ohne weiter darauf einzugehen.

„Ist es sehr schlimm?", fragte ich vorsichtig. „Naja,... die Vasen meiner Mutter hast du ja schon in Scherben verwandelt als du das erste Mal in meine Hüter kamst,..."

Meine Augen weiteten sich in Schuld und Erkenntnis was ich eigentlich damals damit angerichtet hatte: „Ich... es tut mir...", weiter kam ich nicht da wurde ich von Shadows leichten Lachen unterbrochen, was mich verdutzt zu ihm schauen ließ. Er war nicht mal ansatzweiße böse auf mich.

„Sie wären sowieso irgendwann kaputt gegangen", lachte er: „deswegen werde ich meine Mutter in den nächsten Jahren auch nicht vergessen."

Ich blieb abrupt stehen, als mir mit seinen Worten meine Mutter in den Sinn kam.

„Ich muss noch mal zu meiner Mam", sagte ich und lief dann auch schon los, obwohl ich den weg gar nicht kannte. Shadow lief mir hinterher, holte auf und zeigte mir den Weg, nachdem ich meinte ich müsste dorthin wo er mich das letzte Mal abgesetzt hatte.

Am Waldrand angekommen, rannte ich weiter, während Shadow wie abgesprochen, mit dem Häschen in den Armen dort stehen blieb.

„Mam, wir müssen weg!", rief ich, als ich ins Haus hinein gestürmt kam.
„Was ist denn los Schatz?", fragte sie verwundert.

Ich holte tief Luft und erklärte ihr alles in der kürzten, Kurz Form, da ich mir sicher war, der Graf würde in kurze hierherkommen.
Jedoch verschwieg ich das Shadow, der schwarze Geist war und erwähnte nur das es da jemanden gab der furchterregender rüber kam als er es eigentlich war, ich ihn über alles Liebte und der Graf deswegen hinter uns her war, der mit Sicherheit jede Minute hier reinplatzen würde.

Meine Mutter brauchte einen Moment um das alles zu verstehen, lächelte mich dann allerdings an, nahm mich in die Arme und sagte: „Ich komme schon klar, geh zu diesem Mann und richte ihm aus, er soll gut auf dich Acht geben, sonst bekommt er es mit mir zu tun"

Sie legte eine kurze Pause ein und meinte dann mich etwas fester drückend: „Dein Vater wäre stolz auf dich.
Ich habe dich lieb, mein kleines Mädchen, bitte pass gut auf dich auf"

„Mach ich.
Ich habe dich noch viel lieber!", antwortete ich und schloss dann meine Augen für einen Moment in denen ich die Umarmung mit meiner Mutter auskostete, da ich wusste, ich würde nicht so schnell wieder kommen.

Nachdem wir unsere Umarmung gelöst hatten und ich bei der Tür stand, drehte ich mich noch einmal zu ihr um: „Tschüss Mam", sagte ich lächelnd, mit einem stich in meinem Herzen, da es ein Abschied war. Mit Sicherheit nicht für immer, aber es würde für eine lange Zeit sein.

„Tschüss mein Mädchen", sagte sie und lächelte mir ebenfalls zu.

Dann rannte ich zurück zum Wald, wo Shadow am Waldrand in einem Schatten eines Baumes stand und auf mich wartete.
„Sie wird nicht kommen", sagte ich, während mein Blick ein letztes Mal auf dem Haus meiner Eltern lag, wo gerade krach entstand und eine mir viel zu bekannte stimme fast schon rief: „Wo ist Sina?!!"

Meinen Blick zum Waisenhaus wendend, wo Finja sein würde, für die keine Zeit mehr übrig war, murmelte ich nur hastig ein „Machs gut", ließ meine Hand in die von Shadow gleiten und rannte gemeinsam mit ihm tiefer in den Wald hinein.

Bei den Trümmern der Hütte angekommen, kramte Shadow im Grümpel Haufen, nach einigen Dingen die er nicht zurücklassen wollte, während ich nur einfach rum stand, ihm dabei zu schaute und 'Light in the dark' in der Nähe rumhoppelte ohne Anstalten zu machen irgendwohin abzuhauen.

Meine Füße trugen mich wie automatisch in seine Richtung, da ich ihm endlich sagen wollte, was mein Herz schon lange wusste, ich mir aber erst seit ein paar Tagen klar bin.
Bei ihm angekommen, zupfe ich an seinem Gewand und wartete, bis er kurz mit dem innehielt das er tat.

„Ich liebe dich!", sagte ich zu ihm emporblickend.
„Wenn ich wüsste was das bedeuten, würde ich es wohl mit ganzem Herzen zurück geben,... aber es klingt zu schön um wahr zu sein", lächelte er zu mir hinunter.

Ich lachte leicht, streckte meine Hände aus, legte sie auf seine Wangen und zog seinen Kopf sanft zu mir hinunter, sodass seine Stirn an meiner lag.
„Es bedeutet, dass ich nie wieder deine Seite verlassen werde", sagte ich in seine Augen schauend, bevor ich sie für einen Moment schloss.

Seine Hand auf meine Legend, wollte er mich schon gar nicht mehr gehen lassen, als ich ihn los ließ. Stattdessen zog er mich in eine Umarmung die noch Minuten so weitergehen hätte können, aber schließlich waren wir auf der flucht und da mussten wir schneller sein, als unsere Verfolger!

Also ließen wir uns schließlich los, Shadow schnappte alles das er mitnehmen wollte und dann ging es auch schon los, in die Ungewissheit.
Wo wir nun hingehen würden, was wir erleben und wie lange der Graf hinter uns her sein würde, wusste keiner von uns.


5 Tage später saßen wir gerade im Schatten eines Baumes und machen rast, als Shadow darauf aufmerksam wurde was ich gerade tat.
„Was schreibst du da?"

„Ich schreibe unsere Legende, 'ein Schatten und ein Mädchen'", meinte ich lächelnd, während ich dem Hasen auf meinem Schoß sitzen hatte und ihm nun über das Fell strich.

„Um was geht es?", fragte Shadow der wohl nicht richtig zugehört hatte, als ich sagte es wäre 'unsere Legende'.
Ich lachte leicht, bevor ich antwortete: „Es geht um ein junges Mädchen das an ihrem 18 Geburtstag, gegen ihren Willen dazu gezwungen wurde einen Grafen zu Heiraten...."


„Du kannst auch schreiben, wenn du willst", bot ich ihm an, schon gespannt darauf wie seine Handschrift wohl aussehen würde. Jedoch verneinte er gleich, was mich nur noch mehr dazu brachte ihn dazu zu bringen.

„Ach komm schon", meinte ich und hielt ihm bereits die Feder hin.
„Ich habe im laufe der Hunderten von Jahren verlernt wie man schreibt", gab er schließlich seufzend zu.

„Das bekommen wir auch noch hin", meinte ich lächelnd, während ich daran dachte das ich nicht bis an sein Lebensende bei ihm sein konnte, sondern nur die Jahre, Stunden und Minuten, die mein Leben hergaben.
Jedoch wollte ich das er in diesen Jahren so viele Erinnerungen und Dinge Sammeln würde die ihn später, wenn ich nicht mehr sein würde, ein Lächeln auf die Lippen zaubern und ihn nicht vergessen lassen würde das, dass Leben nicht nur aus Grafen und Männern bestand die Jagd auf ihn machten.
Das Leben war so viel mehr! Und das wollte ich das er nie, wirklich nie auch nur eine einzige Minute vergaß!

„Willst du noch was vom Essen?", fragte er schließlich, was mich aus den Gedanken holte, woraufhin ich sofort alles stehen ließ, den Hasen von mir runter setzte und das kleine Stück zu ihm rüber lief, da er es mir sonst bestimmt vor der Nase wegessen würde, wie letztes Mal, als er seinen Humor wieder gefunden und gemeint hatte, dass er mich deswegen necken müsste. Bis schließlich kein Stückchen mehr für mich übrig war, was er auch bereut hatte, da ich eine ganze Minute auf ihn böse gewesen war!

Er hatte zwar versprochen es nicht wieder zu machen, aber man konnte ja nie wissen.

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