7. Kapitel

Doch keine Monster?

“Ich bin ein Delta. Und meine Aufgabe war das Befehligen einer Truppe” “Warum ‘war’?”
“In der Sache hatte ich nicht gelogen. Ich darf nicht zurück. Warum kann ich dir nicht sagen. Auch wenn ich zur Zeit nicht zu dem Rudel gehöre, bin ich meinem Alpha immer noch treu.”

Er sah mich leicht ängstlich an, doch ich lächelte nur “Alles ok. Es freut mich wenn du dich ihnen trotzdem noch zugehörig fühlst. Und auch wenn ich dir das nicht vollkommen glaube, vertrau ich dir. Ich hoffe doch, es ist kein Fehler?!”
Sofort sah er mich erschrocken an und sagte mit ehrlicher Stimme
“Nein, versprochen! Auch wenn ich dir nicht alles sagen kann.
Du kannst darauf vertrauen, dass ich dir nichts tun will”

Meine ruhige Stimmung schwang um in Wut. “du willst es nicht, aber wirst du es tun? Oder wirst du mich dem nächsten Rudel übergeben?”
“Warum sollte ich dich ‘übergeben’?”
In dem Moment wechselte meine  Wut zu Verzweiflung, welche ich vergeblich versuchte, zu verstecken.

“Jetzt tu nicht so! Ich weiß doch wie es aussieht. Ich bin seit Jahren der wahrscheinlich letzte, lebende Rebell. Ein Wunder, dass du mir nichts tust. Was glaubst du warum ich dir nicht vertraue? Wenn ich dir sofort vertraue und mich dir schutzlos zeige, bin ich Tot.”
Ich redete mich total in Rage, bis ich durch eine sanfte Umarmung gestoppt wurde. Er sagte und drängte mich zu nichts und dafür war ich ihm sehr  dankbar, auch wenn er eines dieser Monster war. Nach dem ich mich kurz versteift, schlang ich meine Arme um seine Brust und genoss einfach die Ruhe, welche er nach einer Weile leider brach

“Ich weiß, du traust mir nicht. Und dass du dir diesen Schutzinstinkt antrainieren musstest um zu überleben, weiß ich auch. Aber jetzt brauchst du das nicht mehr. Du bist nicht mehr allein und auch wenn ich ein Werwolf bin, werde ich dich nicht, wenn du schläfst oder mir nur den Rücken zu drehst, zerfleischen. Ich will und werde dir nichts tun.”
Er machte eine kurze Pause.

“Ich hab eine Idee. Wenn du mir erzählst, wo hin du gehst und wie du so lange überleben konntest, dann beschütze ich dich vor jeglichen Gefahren, auf dem Weg zu deinem Ziel.
Doch ich kann für niemandem mein Leben opfern, den ich nicht kenne. Also, wie wärs?”
Er drückte mich leicht von sich weg und lächelte mich an. Trotz der Bedenken, die ich hatte, stimmte ich nach längerem Überlegen zu.

“Kannst du mir dann auch etwas über dich erzählen?“ Er wollte mir schon antworten, doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen
“Und sag lieber nein, als mir irgendwelche Lügen oder erfundenen Geschichten zu erzählen.”
Kurz sah ich erschrecken in seinen Augen, doch nun lächelte er mich ehrlich an
“Ich versuchs”.

Stunden liefen wir nun schon schweigend über Felder, doch mir fiel auf, dass von den Arbeitern jede Spur fehlte. Gab es nur noch so wenige Menschen, oder was ist mit ihnen passiert? Irgendwann fragte ich ihn einfach und brach somit die Stille. Er fing an zu lachen, bis er merkte, dass ich es ernst meinte.
“Du denkst wirklich, wir schlachten die Menschen ab, oder halten sie als Sklaven. Oder?”
“etwa nicht?”
“Ich weiß zwar nicht, wie das das Rudel aus deiner Heimat das macht, aber hier sind die Menschen keine Diener. Natürlich ‘herrschen’ wir über sie, doch das tun wir nur, um zu verhindern, dass sie diesen Planeten wieder zerstören. Sie arbeiten hier die selben Sachen, die sie früher auch gemacht haben. Landwirte arbeiten immer noch auf dem Feld, Friseure schneiden immer noch Haare, Lehrer unterrichten immer noch. Nur ohne die viele Technik und wenn, sind es umweltschützende Energien. Die einzigen, die sozusagen darunter leiden, sind die ehemaligen Politiker. Wir konnten ihnen nicht einfach ihre Macht lassen und damit sie aus ihren Fehlern lernen, arbeiten sie nun auch auf den Feldern.
Und um zu deiner Frage zurück zu kommen. Es ist Sonntag”
“Sie haben Wochen enden frei? Und warum hab ich die letzten Wochen niemanden gesehen?”
“Ich weiß ja nicht wie lange du schon unterwegs bist, aber die Menschen in diesem Gebiet hatten eine oder auch zwei Wochen frei.”

Damit kehrte wieder Stille ein. Um dies zu verhindern, erzählte ich leicht schmunzelnd
“Soll ich dir was sagen?” Er sah mich neugierig an.
“Ich wusste nicht einmal, was für einen Wochentag wir hatten. Du hättest mir sonst was erzählen können und ich hätte es glauben müssen. Und bevor du fragst, woher hätte ich wissen sollen, ob es Mittwoch oder Samstag ist, nach Jahren im ‘Exil’?”
Ich wusste, dass er mal wieder schockiert darüber war, wie leicht ich damit umging. Und bevor er fragen konnte, beantwortete ich so seine unausgesprochene Frage.

“Wo warst du all die Jahre? Wie konntest du überleben?” ich seufzte genervt
“Ich wusste diese Frage kommt.” wieder zögerte ich und suchte in seinem Blick, seinem Ausdruck und in seiner Körperhaltung nach seinen Beweggründen. Doch wie immer fand ich nichts dergleichen.

Er erkannte anscheinend mein Misstrauen und Unbehagen und fragte deshalb sanft
“Willst du es mir auf dem Weg erzählen oder nacher am Lager Feuer?”
Ohne zu überlegen antwortete ich mit ‘später’.
Zu meinem Bedauern kam der Abend viel schneller als erhofft. Auch beim Feuer anzünden verschwendete Scott keine Zeit. Und nun saßen wir hier. Während er auf Antworten wartete.

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Für einen kurzen Moment konnte ich so etwas wie Mitleid in seinem Blick erkennen, doch sogleich wechselte es wieder in Ehrgeiz.
Mit seinen Lippen formte er die Worte ‘Ich werde dich retten!’ ein kurzes Lächeln huschte über mein Gesicht und in dieser Hinsicht vertraute ich dem völlig fremden Mann. Ich glaubte daran, dass er mich retten wird.

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Wahrscheinlich kommt Montag das nächste Kapitel, war jetzt ne Woche im Urlaub und dann kanns in Ruhe weiter gehen beim schreiben

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