5. Kapitel
Nur eine Maske?
Ich ging in eine abwehrende Haltung und fragte bedrohlich, wer er denn sei. Er rutschte erschrocken ein paar Meter zurück, bis er an einen Baum stieß. Dort hob er abwehrend die Händeund sagte leicht panisch
“hey hey, bleib cool! Was ist denn los?” wieder fragte ich, diesmal noch aggressiver. Er zitterte noch mehr, doch ich erkannte, dass es nicht vor Angst war. Seine Muskeln waren so angespannt, dass seine Arme zitterten. Meine Wut packte mich. Ich stürmte auf ihn zu und drückte mit meinem Unterarm seinen Hals an den Baumstamm. Natürlich versuchte er mich weg zu drücken, aber es war leicht zu erkennen, dass er sich nicht anstrengte.
“Ich frage noch EIN Mal. Wer und was bist du?!” er ließ seine Arme sinken und brachte keuchend hervor “ich heiße Scott und bin einer der Feld Arbeiter” “Mensch oder Wolf” fragte ich immer noch gereizt, doch ließ etwas lockerer “Mensch” wieder drückte ich fester “noch mal und diesmal die Wahrheit!” Natürlich wusste ich, dass er ein Werwolf war. Seine Ausstrahlung und seine Statur sind viel zu mächtig und durch trainiert, für einen unterdrückten Menschen. Doch ich wollte wissen ob er mich an lügen würde, was er auch tat
“Ok Ok, ich bin ein Werwolf, aber lass mich erklären!” ohne auf seine Bitte einzugehen fragte ich weiter
“Und warum läuft ein Werwolf in so dreckigen, alten und kaputten Klamotten rum?”
“Ich bin ein omega, ein Verstoßener. Diese Klamotten wurden mir von menschlichen Arbeitern gegeben.”
Ich glaubte ihm nicht.
“Siehst du mal, wie ihr mit den Menschen umgeht”
Es erschien ein undefinierbarer Ausdruck auf seinen Gesicht, welchen ich nicht deuten konnte.
“Kannst du mich nun wieder loslassen, bitte?” Ich drückte noch einmal fester, um ihm zu zeigen, dass er mich nicht unterschätzen sollte, lies dann aber los.
“Bitte. Und nun geh! Ich will mit euch nichts zu tun haben.” Ohne auf eine Antwort zu warten holte ich meinen Rucksack aus der Höhle und lief weiter Richtung Indien. ‘Scott’ erholte sich schnell und lief mir dann hinterher. In seiner Hand hielt er die Decke.
“Wo willst du denn hin?”
“Geht dich nichts an, also verschwinde!” er beachtete das gar nicht und fragte weiter.
“Wie heißt du?”
Ich fing an ihn zu ignorieren.
“Wie konntest du so lange überleben?” wieder keine Reaktion von mir.
So ging es weiter und weiter und weiter, bis wir lange nach Sonnenuntergang an einer weiteren Baumreihe ankamen. Diesesmal sagte er in ruhigen und bittenden Tonfall “Können wir hier wenigstens eine Pause machen?” Diesesmal drehte ich mich zu ihm um und sagte gleichgültig
“Kannst ja hier bleiben. Ich geh weiter” Dies tat ich auch, bis er flehen rief “warte bitte!” und leise hinterher “ich mag nicht allein sein”
Mit gespielt gleichgültiger Stimme sagte ich “Das ist doch nicht mein Problem. Warum sollte ich also bleiben?” als ob es ihn wunderte fragte er “du interessierst dich dafür? Naja, Ich bin trotzdem noch ein Werwolf. Wir sind Rudel Tiere. Allein sind wir nahezu schutzlos.” Meine Antwort bereute ich im Nachhinein “so geht es mir seit Jahren. Du kannst dich ja wenigstens wehren”
Er kam zu mir und mit echtem Mitleid fragte er “Du warst Jahre lang allein? Niemand war bei dir?” den Tränen nah und mit gespielter Langeweile antwortete ich “Wer sollte denn bei mir sein? Einer von euren Sklaven, oh pardon, Menschen? Oder ihr? Ihr hättet mich doch, genauso wie sie, unterworfen oder getötet, also nein Danke.”
Ein trauriger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. “So denkst du von uns, also meiner Art?” schnell verbesserte er sich. Warum wirkt er auf mich nur so hinterlistig? “Wie lange warst du schon nicht mehr unter anderen Menschen oder Werwölfen?” Ab dem Moment konnte ich mein Unbehagen nicht mehr verstecken. Ich stand immer noch vor einem dieser Monster. Er könnte mir jederzeit etwas antun oder mich zu den anderen Bestien bringen.
Ich senkte meinen Blick und ging unauffällig ein paar Schritte weg von ihm. Er folgte mir und ich wich schreckhaft zurück.
“Hey hey, ganz ruhig! Ich tue dir nichts.” beschwichtigend hob er seine Hände, wahrscheinlich um zu versuchen mich zu beruhigen, doch dieser Versuch ging schief. Vor Angst zitterte ich nun und wich noch weiter zurück.
Was ist nur aus mir geworden? Ein einziger Satz brachte mich komplett aus meinem Konzept und nun stand ich zitternd und zusammen gesunken vor einem Werwolf. Durch eine plötzliche Wärme wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Erschrocken sah ich zu dem Wolf, welcher mich gerade fest umarmte. Ich versuchte mich zu befreien, aber er hielt mich nur fest und schenkte mir Trost. Nach ein paar Minuten schlang ich meine Arme mindestens doppelt so fest um seine Brust und drückte mich an ihn. Nach kurzem Erschrecken, strich er mir beruhigend über meinen Rücken.
Irgendwann, ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, frage er ruhig “Ich habe einen Vorschlag. Wir bleiben die Nacht über hier, du kannst dir den Frust von der Seele reden und ich versuche dich zu beschützen. Wie wäre das?” Ohne zu zögern und wieder mit kalter Miene sagte ich sofort ‘Nein’.
Seine Maske bröckelte. Bevor er etwas sagen konnte, kam ich ihm zuvor. “Ganz einfach, du bist eines dieser Biester. Ich vertraue dir nicht. Auch bist du kein Omega. Außerdem brauche ich keine Schulter zum ausheulen. Und nebenbei bemerkt, muss ich nicht schlafen. Ich würde weiter kommen, wenn ich durch laufe. Also um Klartext zu reden, du hilfst mir am meisten, wenn du mich in Ruhe lässt und nicht verrätst”
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Wem müsste ich dieses mal dienen?
ch richtete mich auf und sah einen Mann Mitte fünfzig mit kalten Blick. Sofort sah ich wieder runter. Mittlerweile wusste ich wie solche Männer denken. Ich sollte ihn besser nicht aufregen.
Nun ging es wieder los. Ich musste meine Aufgabe erfüllen, damit ich wieder in die beruhigende Schwärze konnte.
“was wünscht ihr?”
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Leute, ich habe nun Ferien. Deshalb werden (wahrscheinlich) häufiger Kapitel kommen
Kommentare sind gerne gesehen
Egal ob Kritik, Verbesserungsvorschläge oder was auch immer.
Nur bitte nicht "die Geschichte ist schei*e", dann schon sagen warum.
Bis demnächst
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