19. Kapitel
Ich höre leise den Jungen neben mir etwas sagen, doch darauf achte ich nicht. Ich schaue nur meinen Meister an.
Bis er lachend sagt
“Anscheinend hört sie dich oder euch gar nicht. Dann frag ich sie.
Mal gucken ob es funktioniert.
Bist du an diese Kette gebunden? ”
“Nein”
Ich durfte noch nie mehr antworten als nötig war
“Wie meinst du das?”
“Die goldene Kette ist nur ein Machtbeweis. Ich bin an den Labradorit gebunden”
“Das wusste ich gar nicht. Das ist der Edelstein” den zweiten Teil richtete er an die anderen Anwesenden.
“Kann ich dir durch einen Wunsch deine Erinnerungen zurück geben?” “Ja, aber es gibt bessere Möglichkeiten, welche sie mit ihrem letzten Wunsch erreichen und bekommen können, Meister”
Wieder hörte ich eine Stimme neben mir, mein Meister antwortete
“Mein zweiter Wunsch war, dass sie ihre Erinnerungen verliert. Als sie dadurch bewusst los wurde, brachte ich sie an den Strand. Ich wartete, bis sie aufwachte und heulte als Wolf. Sie ist, wie erhofft weggerannt”
Wieder eine Stimme.
“mein Dritter Wunsch? Eine gute Frage. Ich hatte keinen dritten Wunsch. Damals dachte ich, dass sie sicherer ist, wenn sie sich versteckt. Vielleicht wäre es besser gewesen wenn ich die Kette mit ihr versteckt hätte. Aber damals dachte ich nicht so weit.”
“Ich weiß es nicht. Wir können sie ja mal fragen. Was würde passieren, wenn der Labradorit an deine silberne Kette kommt?”
“ich weiß es nicht. Zuvor hatte es niemand gemacht” antwortete ich ehrlich
“du hast recht, mein Sohn. Einen Versuch ist es wert. Vielleicht ist sie ja dann nicht mehr an mich oder andere gebunden”
Er stand auf und kam auf mich zu. Während dessen öffnete er besagte Kette. Ein Schmerz durchzuckte mich. Ich stöhnte schmerzhaft auf.
Sofort spürte ich Arme um mich, welche mir beruhigende Wärme spendeten. Doch darauf konnte ich mich nicht konzentrieren. Der Schmerz wurde schlagartig stärker. “es ist gleich vorbei. Das ist weil du keinen ‘Meister’ hast. Also gib mir besser schnell deine Kette.”
Als er sich vor mich kniete hielt er mir auffordernd seine freie Hand hin. Natürlich kam ich seinem Befehl nach. Er fädelte die Kette durch den Anhänger des Labradorites. Wieder eine stärkere Schmerzenswelle. Doch sobald der Edelstein meine Haut beruhigte, fühlte es sich an, als würde ich lebendig verbrennen. Tausende Nadeln stachen an der Stelle von innen und außen in meine Haut.
Ich schrie vor Schmerz. Am Rande meines Bewusstseins hörte ich jemanden meinen Meister anschreien. Dieser wollte gerade den verschluss schließen als ich schwach in die Arme des Mannes neben mir sackte. Brutal würde mein Meister von mir weg gezogen. Wieder hörte ich jemanden schreien. Eine besorgte Frauenstimme. Zwei männliche Stimmen, die eine wütend, die zweite panisch. Der Stein, an welchen ich gebunden war, entfernte sich. Langsam klärte sich meine Sicht. Mein Meister teilte die silberne Kette vom Labradorit. Besagten Stein knüpfte er wieder an seine goldene Kette.
Sobald der Verschluss geschlossen war, erwachte ich. Ich nahm wieder meine Umgebung war. Meine Sinne waren nicht mehr vernebelt. Auch nahm ich wieder war, wie mich alle besorgt ansahen. Doch vor allem mein Mate, während ich in seinen Armen lag.
“Ist alles ok?” fragte Scott zögernd. Als Bestätigung nickte ich kurz.
“Anscheinend kann ich erstens, nicht den Stein berühren, an welchen ich gebunden bin. Und zweitens, nicht ohne Meister sein” stellte ich emotionslos fest. Ich wusste nicht, wie ich darüber denken sollte.
“Und was machen wir jetzt?” fing Christian an “du kannst nicht immer an mich gebunden sein.
Und irgendwann solltest du auch deine Erinnerungen zurück bekommen”
“Ich darf dir deine Wünsche nicht vorschreiben” wich ich seiner Frage aus.
“Was meinst du?” fragten Scott und Vincent gleichzeitig.
“Ich darf nicht” wieder wollten sie ansetzten, doch der alte Alpha kam ihnen Zuvor.
“Jungs, das bringt so nichts. Wir sollten lieber herausfinden, was sie meint. Es muss ja mit meinem letzten Wunsch zu tun haben.”
“Und wenn du einfach ihre Erinnerungen zurück holst?” überlegte die Luna
“Dadurch würde sie zurück in ihre ‘Lampe’ kommen und einen neuen Meister kriegen, welchen sie sich aussuchen kann”
“Jetzt weiß ich, warum du meine Gefährtin bist” sagte Christian liebevoll. Ich lächelte sie dankend an. “War das dein Plan?” mein Mate sah mich wissend an.
“Wer soll denn dein Neuer werden. Nach dem Wunsch hast du bestimmt keine Zeit mehr”
Während Scott's ersten Satz lächelte er mich zweideutig an und zwinkerte mir zu. Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht.
Wem sollte ich meinen Edelstein überlassen?
Scott, welcher mir zeigte, dass Werwölfe doch keine blutrünstigen Bestien waren?
Vincent, welcher angeblich mein seelenverwander und meine zweite Hälfte sein soll?
Die Luna, welche so liebevoll mit allen und jedem umgeht?
Oder doch lieber Alice und Rose, welche mir ihre Welt zeigten? Eine Welt in der man von den Resten der französischen Wölfe leben muss, wo jeder zueinander hält, um dem gemeinsamen Feind keine Schwäche zu zeigen. Sie könnten meine Hilfe brauchen.
Cristian würde keine weiteren Wünsche bekommen, dann wäre ich im Edelstein gefangen.
Wem also sollte ich vertrauen und mein Leben in seine Hände geben? Egal wie lange ich überlegen würde, eigentlich stand meine Entscheidung schon fest. Ich drehte mich zur auserwählten Person und sah sie lächelnd an.
“Erweist du mir die Ehre und trägst meinen Labradoriten,...?”
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Stellt mal Vermutungen auf
Gerne auch die 'spät Leser'
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