18. Kapitel
“Es sind keine Visionen. Es sind deine Erinnerungen.” schockiert sah ich ihn an.
“Beantworte eine Frage! Komm ich auch in den Träumen vor? Bin ich Teil der Gruppe?” stumm nickte ich.
“Was ist hier los, Dad?” fragte nun Vincent. Ich war zu keiner Antwort fähig. Alle sahen ihn wartend an.
“Ihr wisst doch, dass ich bei der ‘vordersten Front’ dabei war. Die Einheit, welche die Menschen stürzte. Wie wir es geschafft haben, ist nie an die Öffentlichkeit gekommen. Irgendwie hatte Magnus, unserer Anführer, es geschafft, an einen Dschinni zu kommen. Aurora. Nur durch sie schafften wir es.
Er war... Nicht gerade sehr freundlich. Deshalb habe ich auf sie aufgepasst”
“Das habe ich gesehen.” sagte ich leise, während er eine kurze Pause machte
“Deine Anweisungen. Wie, dass ich bei dir bleiben soll. Mittlerweile kann ich mich an immer mehr erinnern. Letzte Nacht habe ich gesehen, wie wir vor dem Versammlungsgebäude standen. Er nannte mich ‘Dschinni’. Ich konnte es nicht glauben.
Genauso wenig wie das Datum.
Der 27.7. 2150. Vor allem das Jahr verwirrte mich. Doch das erklärt es.”
“Was weißt du noch?” fragte die Luna.
“Du hast mir den Plan erklärt. Von ihnen und wie du mich retten willst. Beides weiß ich nicht mehr. Deinen Namen hast du mir übrigens nie gesagt”
“Christian” unterbrach er mich lächelnd.
“Aber eine Sache weiß ich ganz genau. Jede Nacht sehe ich es. Das Strahlen in deinen Augen, als du von deiner schwangeren Frau sprichst” er lächelt verträumt zu Vincent's Mutter.
“Aber wenn du da schon gelebt hast” fing Scott an
“Wie alt bist du denn?” beendete mein Mate den Satz.
“Ich weiß nicht die früheste Erinnerung ist, wie gesagt, in Indien. Da war ein altes Labor und diese sengende Hitze. Ich weiß aber nicht wann das war”
“Genau weiß ich es auch nicht”
fing Christian an
“Aber du schwärmtest immer von der alten Zeit. Wie du bei uns warst, war es ja nicht sehr schön. Du hast von so vielen Kulturen gesprochen. Die Inkas, das alte Ägypten. Und so viele mehr.”
“Lass mich das zusammen fassen” fing Scott erstaunt an
“Du bist was weiß ich wie viele Jahrtausende alt, ein Flaschengeist, der letzte Rebell, unsere neue Luna, und du warst bei der ‘vordersten Front’ dabei. Wars das oder fehlt da noch etwas?”
“Ja, ich weiß nichts mehr aus meiner Vergangenheit” ergänzte ich ihn traurig.
“Das kriegen wir auch noch hin” flüsterte Vincent, als er mich wieder in seine Arme zog.
“Eine Sache versteh ich aber noch nicht” überlegte Scott
“Warum hat sie dich vorhin Meister genannt?”
“Ja, auch dieser trance-artige Zustand war nicht normal” unterstütze Vincent seinen Beta
“Ich nehme an, du weißt es nicht mehr” fragte Christian mich. Ich schüttelte mit meinem Kopf.
“Nagut. Das hängt mit ihrer Befreiung zusammen. Bei der Übernahme hatte Magnus alle seine drei Wünsche aufgebraucht. Während meiner Zeit bei ihm, war ich einer seiner Berater. Irgendwann war ich sein engster Vertrauter und rechte Hand. Als ‘Dankeschön’ sag ich mal, gab er mir danach Aurros ‘Lampe’, doch du hast keine Dschinni Lampe. Ich vermute dein erster Meister und Erschaffer hatte nicht genug Geld dafür. Du hast eine Kette, an die du gebunden bist” erklärte er. Dann sprachen der junge Alpha und sein Beta gleichzeitig
“welche Kette?”
“Das war keine Antwort” Christian holte eine goldene Kette unter seinem T-shirt hervor. An ihr war ein weißer Stein befestigt, welcher in den Regenbogen Farben glänzte.
“Mir ist kein anderer Weg eingefallen, um dich zu retten. Später hatte er mir versprochen, dass ich dich ‘bekomme’. Also habe ich mir stundenlang überlegt wie ich die drei Wünsche am besten nutzen kann.”
Er starrte Gedankenverloren auf den Edelstein.
“Was hast du dir gewünscht?” fragte seine Frau ruhig.
“Du hättest mit erklärt, dass ich dich nicht ‘frei wünschen’ kann. Also habe ich meinen ersten Wunsch dafür genutzt, dass du dir auch selbst etwas wünschen kannst. Durch die silberne Kette hast du selbst unendlich viele freie Wünsche. Aber wenn du sie nicht trägst bringt das nichts”
“Ich könnte mir etwas wünschen.” sagte ich tonlos er sah mich schockiert an.
“Was denn?” fragte mein Mate verwirrt.
“Einmal, dass ich schneller laufen kann. Als ich auf der Flucht war hatte mich die Patrouille fast erwischt. Später wünschte ich mir etwas zu essen. Fast einen Kilometer später fand ich einen Beerenbusch. Ich weiß nicht warum es so spät es wirkte” “Was hast du dir genau gewünscht?” fragte mein ‘Meister’
“Ich wünschte, ich würde etwas zu essen finden”
“Da liegt das Problem. Du wolltest es ‘finden’. Hättest du gesagt ‘ich hätte’ hättest du bestimmt einen vollen Korb im der Hand gehabt” schlussfolgerte Scott.
“Das geht gar nicht” überlegte Christian.
Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen. Was geht nicht?” meckerte Vincent seinen Vater an. Mit einem verwirrten Blick auf meinem knochigen Körper antwortete er
“Du kannst nicht mager sein. Du bist äußerlich perfekt. So würdest du geschaffen. Natürliche Triebe wie Essen, Wärme, Schlafen hast du nicht. Dafür habe ich keine Erklärung. Wieso hungerst du?”
“Wie ich bei dir war hast du auch vor Kälte gezittert”
Ich hörte nur mit halben Ohr zu. Das sind zu viele Informationen auf einmal. In meinem Kopf herrschte ein Chaos. Auch kommen mir gerade meine Träume in Erinnerung. Zu viel prasselt gerade auf einmal auf mich ein.
Plötzlich setzte die Trance wieder ein. Meine Sicht wurde milchig. Ich setzte mich gerade auf, wobei ich Vincent's fragenden Blick ignoriere. Ich schalte alle unwichtigen Gedanken aus. Mein Blick richtet sich auf meinen Meister. “Das liegt an Ihnen, Meister. Der Abstand zu ihnen liegt nicht in meiner Natur” erkläre ich tonlos. Leise hörte ich ihn sagen, dass sie jetzt mehr Antworten bekommen, da mein ‘innerer Flaschengeist’ die Kontrolle habe. Was das hieß, war mir egal.
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Leider etwas spät, aber besser spät als nie
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