17. Kapitel

Langsam verschwand mein trance-artiger Zustand und ich konnte wieder meine Handlungen bestimmen.
Vorsichtig drehte ich mich in Vincent's Armen um und sah ihn an.

“Was war das gerade?” fragte ich ihn. Er und der Rest der Wölfe schien zu bemerken, dass ich wieder bei Sinnen war

“Das müsstest du doch wissen” antwortete er verwirrt und leicht panisch
“Es hat also funktioniert” hörte ich den alten Alpha leise sagen. Fragend sah ich ihn an.
“Kannst du dich an mich erinnern?” fragte er mich. Ich wollte schon den Kopf schütteln, aber das wäre nicht die Wahrheit. Irgend etwas in mir drängte mich dazu, ihm die Wahrheit zu sagen.
“Ich weiß nicht genau. Wie aus einem Traum, oder so etwas”

“Dann machen wir es anders, du hast dein Gedächtnis verloren, oder?” schockiert sahen Scott, Vincent und seine Mutter mich an. Ich nickte. Bevor der Alpha sprechen konnte, redete Scott
“Warum hast du das nie gesagt?” “Erstens du hast nie gefragt und zweitens ich hatte es angedeutet” verwirrt sah er mich an
“Wann” ich seufzte
“An dem Tag, an dem ich dir von meiner ‘Vergangenheit’ erzählte. Du hast mich gefragt ob ich ein Mörder oder eine Hexe sei. Und ich antwortete ‘nicht das ich wüsste’. Ich weiß es wirklich nicht”

“was ist damals passiert, also was weißt du noch” fragte der dunkelblonde Mann mich. Ich sah sie unsicher an. Sollte ich den Wölfen jetzt meine wahre Geschichte erzählen? Vincent zog mich wieder zu sich.
“Du kannst uns vertrauen” flüsterte er mir zu.

Leicht nickte ich und er zog mich ins Wohnzimmer, wo sich alle platzierten. Nun saß ich zwischen Scott und Vincent, wobei letzterer meine Hand beruhigend drückte.

“Scott?” Er sah mich abwartend an. “Kannst du mir meine Tasche geben? Bitte” schnell tat er es und ich suchte nach meiner Kette.
Nach kurzen Suchen in vollkommener Stille fand ich sie und nahm sie in meine Hand.

“Ich wachte eines Tages am nördlichen Ufer auf. Meine Klamotten waren vollkommen durchnässt. Außerdem hatte ich alle meine Erinnerungen verloren. Das einzige, was ich wusste war mein Name und wie die Situation gerade war.
Die ‘blutrünstigen Wölfe’ hatten grausam die Menschen getötet und hatten nun die Macht über die Erde. In der Ferne hörte ich einen Wolf heulen. Ich hatte nicht vor zu sterben, also rannte ich und rannte und rannte.
Ich wusste nicht wie lange. Pausen hatte ich keine gemacht. Nicht um zu schlafen, wo auch, nicht um zu essen, ich hatte ja nichts, und auch nicht um zu Atem zukommen. Irgendwann kam ich in einer zerstörten Stadt an. Das bestätigte mich nur in meiner Meinung über euch.
Als ich am Abend in einem Hochhaus saß, fiel mir die Kette auf, welche ich um meinen Hals trug. Da sie das einzige war was ich aus meiner Vergangenheit hatte, hütete ich sie wie einen Schatz. Sie wurde mein wichtigster Gegenstand. Bei jedem ‘Umzug’ in die nächste Stadt, nahm ich sie mit.
Mit der Zeit fand ich den Rucksack, ein paar Klamotten und manchmal Beeren am Stadtrand.”

“Und warum bist du da weg?” fragte der namenlose Mann.
“Ich weiß nicht, wie lange ich schon in Berlin war. Als ich gerade nach neuen Klamotten suchte, fand mich das Frankreich Rudel. Wieder rannte ich weg. Wieder ohne Pause.”

“Und wo wolltest du hin?”
“Türkei. Ich dachte, da hätte ich meine Ruhe vor euch.” antwortete ich teilweise ehrlich.
“und jetzt die Wahrheit” der Mann sah mich ernst an. Woher wusste er, dass es nicht die Wahrheit war. Als ob er meine Gedanken lesen könnte antwortete er mir
“Ich hab dich oft genug Lügen gesehen und immer faltet du deine Hände zusammen, damit sie nicht verräterisch zucken.
Also, wo wolltest du hin?”
Wieder seufzte ich

“Anfangs wollte ich wirklich zur Türkei. Doch durch... eine spontane Entscheidung wollte ich nach Indien.” “Auch schon als ich bei dir war?” fragte der Beta neugierig.
“Ja, das hatte ich davor schon beschlossen.”
“Sagst du uns auch, warum du diese ‘spontane Entscheidung’ hattest?” fragte mein Mate ruhig.
“Ich weiß nicht”
“Warum bist du dir den unsicher?” mein Mate wollte mir anscheinend helfen.
“Ich bin mir selbst nicht so sicher” erklärte ich mich.
“Vielleicht könne wir dir ja helfen.” meldete sich die Luna wieder zu Wort.

“Ich habe Träume” fing ich vorsichtig an. “besondere Träume. Ich weiß nicht was sie bedeuten. Doch sie sind nicht bedeutungslos. Es sind immer nur Teile. Aber langsam fügen sie sich zusammen”
“Du hast also immer geträumt” stellte Scott leise fest. Auf meinen fragenden Blick hin erklärte er, dass ich im Schlaf immer wieder gezuckt hatte und manchmal etwas unverständliches gesagt habe.

“Was passiert in den Träumen” fragte der Alpha mit einem wissenden Ausdruck.
“So ganz weiß ich es auch nicht. Manchmal bin ich ich bei einer Gruppe Werwölfe. Sie haben irgendeinen Plan, welchen ich nicht mitbekomme. Immer habe ich Klamotten an, welche indisch aussehen. Deshalb dachte ich, dass ich dort etwas heraus finde. Doch das seltsamsten ist die politische Lage. Die Menschen herrschen.
Ich weiß, dass die Träume nicht sinnlos oder willkürlich sind. Manchmal denke, auch wenn es verrückt klingt, dass es Visionen sind.” versuchte ich zu erklären. Der Alpha sah mich lächelnd an

“Es sind keine Visionen”

Alle schauten ihn verwirrt an. Woher wusste er das? Dann fuhr er fort.

“Es sind deine Erinnerungen”

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