16. Kapitel

Werwölfe sind verwirrend. Das habe ich heute stärker bemerkt, als im ganzen vergangenen Jahr.

Nachdem ich mich beruhigt hatte, beschlossen der Alpha und sein Beta, dass sie das noch später klären können. Auch meine Geschichte konnte warten, was ich nicht verstand. Ich war die letzte Rebellin und statt dessen war es wichtiger die Eltern vom Alpha kennenzulernen?

Manche Traditionen, wie Weinachten oder Ostern zu feiern, werden ohne nachzudenken gebrochen, aber die ‘Mate’ des Alphas musste SOFORT dem alten Alpha Paar vorgestellt werden.
Meiner Meinung nach machte es keinen Sinn, aber so ist es mit vielen Dingen in dieser Welt. Auch meinen Rucksack trug nun Scott

“Ähm, Alpha?” brach ich zögerlich die Stille. Erst dachte ich, er hätte mich nicht gehört, doch dann antwortet er leicht lachend.
“Vincent reicht. Aber ja? Was ist?” “Kannst du mir nochmal erklären was ein Mate ist?”
“Klar, aber sag erstmal, was du darüber weißt.” Beide sahen mich abwartend an. Scott wollte mich noch nicht allein lassen mit dem ‘ach so blutrünstigen Alpha’ und dafür war ich ehrlich gesagt sehr dankbar.

“nicht sehr viel. Eigentlich nur, dass es was mit Seelenverwandten zu tun hat und die Mate des Alphas etwas besonderes ist... Irgendwas mit ‘L’?” 
Leicht lachte er.
“Luna ”verbesserte er mich und fuhr fort “dann weißt du doch schon etwas. Laut unserem Glauben, wurden vor unserer Geburt unsere Seele auf zwei Wesen aufgeteilt. Unsere Aufgabe ist es, unsere zweite Hälfte zu finden. Ob es wirklich so passiert ist, wissen wir nicht, aber völlig gelogen kann es auf jeden Fall nicht sein. Sobald wir in der Nähe unseres Mates sind, sind wir wie benebelt von ihrem oder seinem Geruch. Alles in einem zieht einen zu ihm oder ihr. Wir wollen ihn nie wieder gehen lassen und wenn doch, sind wir wie Alkoholiker auf Entzug. Wir verlieben uns sozusagen sofort in den /die jenigen.
Wenn er zu weit weg ist haben wir Schmerzen, bei manchen sind sie stärker, bei manchen schwächer. Omegas können, wenn ihr Mate stirbt, sogar auch sterben.” das war viel auf einmal. Doch trotzdem fragte ich weiter. Ich war schon immer wissbegierig.

“Und was ist nun mit der Mate des Alphas?”
“Naja, die Kraft des Alphas wird vererbt. Also ist es schon vorherbestimmt, dass auch der zweite Teil der Seele besonders ist. Während er meist angriffslustig, stark und kalt ist, ist sie meistens gütig, gerecht und barmherzig. Oft muss sie ihn von grausamen, unüberlegten oder ungerechten Entscheidungen abhalten, dafür beschützt er sie mit seinem Leben.”
“Du bist ein Alpha” es war keine Frage, doch trotzdem nickte er. Tonlos fragte ich weiter
“Und ich bin deine Mate” wieder ein nicken

“Aber warum? Ich bin nichts besonderes” von meinen Träumen erzählte ich ihm nichts.
“Auch bin ich nicht Grade beliebt unter den Monstern, äh Wölfen. Sie werden mich eh nicht...” weiter kam ich nicht, denn Scott unterbrach mich mit seinem falschen Lachen.

“Nichts besonderes? Meinst du das ernst? Du hast, was weiß ich wie lange, ohne unser Wissen in einer unbewohnbaren Gegend, ohne genügend Nahrung oder trinken gelebt und überlebt”
“Das kann man nicht leben nennen.” erwiderte ich emotionslos. Wortlos nahm Scott mich in den Arm. Ich schmiegte mich an ihn, bis ich durch ein Knurren von ihm weg schreckte. Ängstlich sah ich zum Alpha.

“Vincent!” sagte Scott sauer “du machst ihr Angst” sofort sah er entschuldigend zu mit.
“Tut mir leid, nur einen anderen Mann mit MEINER Mate zu sehen ist nicht Grade einfach.” fragend sah ich ihn an. Warum war das ‘nicht einfach’? Scott antwortete lachend “Du musst wissen, fast alle männlichen Mates und auch viele weibliche sind sehr eifersüchtig und besitzergergreifend, wenn es um ihren Gefährten geht.
Und bei Alphas ist es noch schlimmer. Du hast also sozusagen das große Los gezogen.” kurz dachte ich über deren Worte nach, bis mir Vincent's Satz einfiel ‘MEINE Mate’

“Was meintest du eigentlich mit DEINER Mate? Ich gehöre dir nicht” klärte ich ihn wütend auf. Sofort kam er auf mich zu. Leicht bereute ich meine Aussage. Man sollte Werwölfe nicht wütend machen. Ich wollte zurück weichen doch er legte eine Hand an meine Taille und die zweite an meine Wange.
“Natürlich nicht. Du gehörst mir nicht. Du gehört zu mir”
Ich wollte weg von ihm, doch das beruhigende Kribbeln an den Stellen, welche er berührte ließ mich so bleiben. Anscheinend machte ihn glücklich, dass ich ihn nicht wieder weg stieß.

Der schöne Moment wurde durch eine fröhliche Frauenstimme unterbrochen.
“Ich wusste gar nicht, dass du so romantisch bist” Ich drehte mich zu ihr um und sah eine blonde, wunderschöne Frau. Sie hatte eine beruhigende Wirkung auf mich und ihre Umwelt. Sie war mir sofort sympathisch, trotz der Tatsache, dass sie ein Wolf ist.

“Mum!” meinte Vincent genervt und in einem leicht kindlich, trotzigen Ton. Sie kam nur lachend zu uns. Sie schreitete elegant zu uns und schien beinahe zu fliegen. Doch wenn das seine Mutter ist, heißt das ja, dass sie die ‘Luna’ ist.
Trotz ihrer beruhigenden Art gehe ich möglichst unauffällig ein paar Schritte zurück. Doch leider bemerkt sie es.
“hey, alles gut. Vor mir brauchst du keine Angst haben. Und auch noch vor meinem Mate. Eigentlich vor keinem, solange mein Sohn bei dir ist.” ergänzte sie zum Schluss lächelnd.

“Wo ist Dad eigentlich?”
“Er sucht mal wieder irgendwas. Ich glaube diesesmal waren es Papiere” beide lachten kurz und ich sah unbeholfen zu Scott. Die Luna bemerkte meinen Hilfe suchenden Blick und meinte
“Na komm, wir konnen ja schon mal rein gehen”
Wir gingen langsam in Richtung der Haustür. Gerade betraten wir die erste Stufe als wir von drinnen eine männlich Stimme hörten, welche mir seltsam vertraut war.

“Ich Habs gefunden”
“gut, dann kannst ja runter kommen. Die Mate unseres Sohnes ist da.” schrie die Luna zu den Mann, welcher meiner Vermutung nach der Alpha war.
“Ich komme” kam die Antwort, welche von lauten, schnellen Schritten begleitet wurde. So, als ob er sich extra beeilen würde.

Ich war gerade an der Tür angekommen da kam der dunkelblonde Mann in mein Sichtfeld. Er kam mir bekannt vor, wie aus einem Traum. Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl, welches mich zu ihm hinzog. Was war das aufeinmal? Wer war er? Auch er schien mich zu erkennen, denn sein fröhlicher Gesichtsausdruck wich einem erschrockenen. Schockiert sah er mich an.

Plötzlich war ich wie in Trance. Mein Körper übernahm das Handeln, ohne, dass ich darüber nach dachte. Wie durch einen Schleier nahm ich alles war. Ich ging zu ihm. Ca 2 Meter vor ihm hielt ich an und senkte meinen Kopf.
Automatisch machte ich mich kleiner. Die Worte die ich sprach verstand ich selber nicht. Ich wußte nicht warum ich es sagte und was es bedeutete.

“Stets zu Diensten, Meister”
“Aurora?”
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Gerade stiegen wir aus unserem Fahrzeug. Vor uns das Gebäude in welchem die Versammlung, unser Ziel, statt fand. Ich betrachtete das große Gebäude, als sich mein ‘Meister’, wie er sich nannte, zu mir umdrehte und mich auffordern ansah.
“Es wird Zeit für meinen letzten Wunsch, Dschinni”

Schreckhaft richtete ich mich auf. Meine Atmung ging unregelmäßig und viel zu schnell.
Jede Nacht war es der selbe Traum.
Jede Nacht kamen neue brüchige Stellen dazu.
Und jeden Morgen konnte ich mich an mehr erinnern.
Langsam nahm das Gebilde Form an.

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Sooo das wars jetzt mit den kursiven Texten, wer hat schon sowas in der richtung gedacht. Keine Angst, noch endet die Geschichte nicht, aber das größte Geheimnis wurde gelüftet

Soll ich mal ein special aus Scott's sicht machen?
Wenn ja bis wann
1. Bis er Aurora trifft
2. Bus sie Vincent begegnen
Oder
3. Bis hier hin?

Bitte antwortet!!!
Danke

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