14. Kapitel

Das Treffen mit dem Alpha

Nachdem die fünf Wölfe das Reh bis auf die Knochen ab gefressen hatte und ich während dessen versucht hatte, ein bisschen runter zu würgen, sind wir wieder aufgebrochen. Ab der Mahlzeit liefen sie in Wolfsform weiter. Doch solange Scott neben mir war, fühlte ich mich in Sicherheit.

Gerade standen wir vor der Grenze zum innersten Ring. Vor uns war einer Mauer aus Wölfen. Jeder zweite in Menschenform und stark bewaffnet. Der Rest stand Zähne fletschend und angriffsbereit zwischen ihren Brüdern.

In 100 m Entfernung stand das gemeine Volk. Schaulustige Mütter, kampfunfähige Männer und Kinder, welche so tuhen, als seien sie Ritter. Die Blicke, welche sie mir zu warfen, zeigten die verschiedensten Emotionen.
Wut, darüber das ich noch lebte; 
Unglaube, dass ich so lange überleben konnte;
Angst, ob ich ihnen etwas tun könnte;
Freude, dass endlich alle Gefahren beseitigt waren, welche ihrer Herrschaft im Wege standen
und vor allem Genugtuung; wegen dem, was mir passieren wird.

Die kleine Gruppe Wölfe führte mich in ihrer Mitte zu den restlichen Kämpfern. Einer von ihnen kam auf uns zu. Er schien, wie Nikolas, höher gestellt zu sein.
“Euer Auftrag ist erfüllt. Ruht euch aus! Wir lösen euch ab” Er winkte drei Wölfe und zwei Menschen zu uns. Max ging sofort und murmelte etwas wie ‘endlich Ruhe’. Auch Nikolas ging mit einem Nicken in Richtung von Scott und dem anderen höhergestellten Delta.
Sean wollte Dean schon mitziehen, doch der blieb wie fest gewachsen stehen und sah zu seinem Beta. Der unbekannte Delta sah ihn abwartend an, doch Scott knurrte nur kurz. Ich wusste nicht, was das hieß, aber die anderen Wölfe anscheinend schon.
Ein Soldat brachte ihm eine Hose. Ohne mich zu beachten verwandelte er sich zurück und stand nun da, wie die Götter ihn schufen. Nackt. Schnell sah ich zu den beiden Brüdern, welche mich belustigt ansahen. Kurz schaute ich zu Scott und zu meinem Glück, hatte er die Hose schon an.

“Ich bringe sie zum Alpha” sagte er mit einem befehlenden Ton. Man merkte, dass er schon länger diese hohe Stellung im Rudel besaß. 
“Aber Beta! Du musst doch auch erschöpft sein.”
Er beachtete den Delta gar nicht und zog mich grob an ihm vorbei.
“Halt den Kopf gesenkt und mach alles was ich sage ohne zu diskutieren!” flüsterte er mir zu. Sofort sah ich zu Boden.

“Team B!” rief er noch und sofort kamen drei Wölfe und drei Männer. Wie selbstverständlich kesselten sie mich ein und schützen mich so vor den neugierigen Blicken. Sean und Dean waren verschwunden.

Ungefähr zehn Minuten später standen wir vor einem edlen, drei-stöckigem Haus.
Vor der Tür stand ein etwa 20 jähriger, dunkelblonder Mann. Er trug eine dunkel blaue Jeans und ein weißes Marken T-shirt. Er blickte stur gerade aus in den Wald. Seine Muskeln zitterten vor Anspannung und in seinem Kopf schien Chaos zu herrschen.

Als wir endlich still standen, sah er uns endlich an. Die Deltas beachtete er kaum. Auch seinen Beta schaute er nur kurz an. Seine ganze Aufmerksamkeit galt mir.

Langsam kam er auf uns zu. Sein Gang glich der eines Raubtieres, langsam, stark, mächtig, berechnend. Er demonstrierte seine Macht. Jeder schien sie zu spüren. Die Deltas senken ergeben ihre Köpfe. Ungefähr fünf Meter von uns entfernt seufzte er und nickte in Richtung Wald. Sofort lief das ‘Team B’ in die gezeigte Richtung.

Sobald sie weg waren ließ Scott mich los.
“Sorry, war ein bisschen doll” murmelte er zu mir. Ich war mir sicher, dass der Alpha es gehört hatte.

Kaum einen Wimpernschlag später stand der Alpha vor mir und schlang seine Arme um mich. Er erwürgt mich fast mit seiner Umarmung.
Als ich ihn Weg drücken wollte knurrte er. Es klang fast wie ein Wort. Wieder versuchte ich mich zu befreien. Und wieder knurrte er. Nach ein paar Malen verstand ich auch, was er da grummelte

“Mate”
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Bald war es soweit. Die Berater besprachen die letzten Feinheiten. Alle möglichen Verläufe wurden bedacht und eingeplant. Alle Risiken wurden ausgeschlossen. Alles war bereit. Jetzt mussten wir nur noch auf den besonderen Tag warten. Was an dem Datum wichtiges war, wusste ich nicht, nur dass dort eine wichtige Versammlung der Menschen statt fand. Welche sie nun nicht mehr durchführen werden.

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