Prolog

Schneeflockenrieseln, Weihnachtswaldfunkeln, Kältelippenbläue.

Wenn dein Haar im Wasser um dich treibt wie das einer Meerjungfrau und deine Sicht auf das Licht verdeckt, weißt du, dass du nicht mehr viel Zeit hast.

Luftblasen steigen auf, Beine strampeln, die Lippe wird aufgebissen.

Wenn der Winter durch deine Jacke dringt und dein Gehirn und deinen Körper lähmt, weißt du, dass deine Chancen zum Überleben sinken.

Eiswassersteife Finger greifen erfolglos nach Rettung, kein Blut ist sichtbar, als die Lippen verzweifelte letzte Worte formen.

Wenn das Eis über dir dich umschließt wie ein schimmerweißes Gefängnis voller Dunkelheit  weißt du, dass du verloren hast.

Drei Augenpaare richten sich gebannt auf die Löcher in der Eisdecke, Kiefermuskeln mahlen, Schneeflocken verfangen sich in den Haaren.

Wenn die Luft dir aus den Lungen weicht und sich die Menschenschatten auf der Eisdecke langsam entfernen, hast du verloren. 

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