Kapitel. 3

Mein Zimmer war nicht leerer als vorher, da ich nichts besaß außer meinen Waffen und meiner Kleidung. Ich hatte bereits am Abend gepackt und ging nun mit einem Rucksack auf der Schulter zur Tür. Nun öffnete ich sie und sah ein letztes Mal zurück. Ja ich würde die Zeit hier vermissen. Doch wenn ich weiter hier bleiben würde, würde ich wohl zerbrechen, so wie Kylo.

Mein Weg führte mich in die Kommandozentrale, um mich von Hux zu verabschieden. Auf dem Weg dort hin, nickten mir die entgegenkommenden Sturmtruppen respektvoll zu, was ich jedes Mal erwiderte. Die Tür öffnete sich mit dem bekannten Geräusch. Außer Hux, der sofort auf mich zukam, als er den Rucksack sah, beachtete mich niemand. Mit schnellen Schritten kam Hux angejoggt und zog mich an der Schulter mit sich in eine ruhigere Ecke. Oh je was kam jetzt wieder.

"Wieso tust du das? Du kannst nicht einfach nach allem was passiert ist verschwinden, geschweige denn was noch geschehen wird! Wir brauchen dich hier, Nàrwen.", fing er mit seiner Predigt an. "Armitage-" "Das geht nicht du musst deine Degradierung zurückziehen!", unterbrach er mich. "Armitage halt Mal die Luft an.", sagte ich ruhig und sah ihn intensiv an, "Ich werde bald nicht mehr machtsensitiv sein." Der Mann sah mich fassungslos an. "Kylo hat es mir gesagt. Er konnte meine Gedanken lesen ohne meine Erlaubnis. Ich werde bald nicht mehr so nützlich sein wie du denkst." "Was redest du da, du bist die beste Kämpferin die wir haben!" "Ja? Erzähl das Mal den Rittern oder den anderen Generälen." Ich schüttelte den Kopf und seufzte. Der Rotschopf sah mich mitleidig an: "Dann, ist es also vorbei?" Mit zusammengepressten Lippen nickte ich und blickte durch das Fenster hinaus in den Weltraum. "Und wer wird mir jetzt jedesmal den Arsch retten, vor Rens Wutausbrüchen.", sagte er schließlich milde lächelnd, worauf ich ihn ansah und lachen musste. Mein Blick wurde gequält und ich nahm Hux einfach in den Arm. "Bring dich nicht in Schwierigkeiten.", flüsterte ich, als er zögerlich meine Geste erwiderte. Als ich mich von ihm löste schulterte ich den Rucksack: "Ich werde in einer Stunde in Hangar drei abfliegen." "Ich werde da sein.", sagte er und nickte entschlossen.

Als ich gerade aus der Zentrale marschieren wollte, kam mir Kylo entgegen und stieß fast mit mir zusammen. "Wie ich sehe bist du schon bereit aufzubrechen.", meinte er mit seiner verzerrten Stimme, während ich nur nickte. "Beantwortest du mir eine letzte Frage?", murmelte ich. Als er nichts erwiderte, fuhr ich einfach fort: "Warum wolltest du unbedingt deine Maske reparieren lassen, nachdem du sie selbst zerstört hast?" Kurz herrschte Stille, ehe sich der Ritter umdrehte und mit dem Kopf nickte, als Zeichen, dass ich ihm folgen sollte. Ich zögerte. "Ich sperr dich schon nirgends ein.", sagte er und man konnte deutlich hören, dass er unter seiner Maske grinste. "Na gut." Sehr einfallsreich war ich ja heute nicht, was meinen Wortschatz betraf.

Kylo ging in sein Gemach und ich folgte ihm wie ein Hund. Eigentlich sogar so wie früher. Ich war immer an seiner Seite gewesen. "Das ist der Grund." Seine Stimme holte mich aus meinen Gedanken. In seinen Händen hielt er eine Art Stein in Form einer Pyramide. Er leuchtete leicht in einem sehr dunklen grün und in seinem Inneren sah es aus als bewegten sich Rauchschwaden. Es war ein Sithwegfinder. Erstaunt und fasziniert sah ich den Stein an. Kylo bemerkte meinen Blick und gab ihn mir. Ich musterte jede Seite des Wegfinders. "Was hast du damit vor?", fragte ich neugierig. "Ich war auf Exegol." Schlagartig wurde meine Neugierde zu Misstrauen. "Was wolltest du dort?" Mit zusammengekniffenen Augen sah ich in Rens Maske. "Es erhebt sich dort jemand. Jemand der mir gefährlich werden könnte." Ich überlegte und gab ihn den Stein zurück. "Warum hast du mir nicht eher davon erzählt?", murmelte ich. "Du hast nicht gefragt.", kam es monoton. Beleidigt starrte ich in die Maske: "Das hab ich sonst auch nie und trotzdem bist du immer zu mir gekommen und hast mich auf dem Laufenden gehalten. Du hast mich auf jede Mission mitgenommen." Kylo drehte sich nur um und stellte den Wegfinder wieder auf den Tisch.

"Du vertraust mir nicht mehr.", flüsterte ich verstehend. Ja langsam verstand ich hier so einiges. "Snoke meinte du bist nichts weiter als ein Kind mit einer Maske, darum hast du sie zerstört. Warum also hast du sie reparieren lassen, denn ich bezweifle sehr das es an seinem Tod lag." Mein Gegenüber antwortete mir nicht mehr. Jetzt hatte ich genug. Ich war genau noch zwanzig Minuten auf diesem verdammten Sternenzerstörer und er, den ich seit Kindheit an unterstützte und alles getan hatte was er wollte, hatte nichts besseres zu tun als mich zu ignorieren?! "Du hältst erneut an Darth Vader fest nicht wahr?" Erneut keine Antwort. Er stand einfach nur mit dem Rücken zu mir gewandt da.

"Ich verstehe.", sagte ich und es klang wirklich verbittert. Ich drehte mich um und öffnete die Tür. "Du hast nur etwas sehr wichtiges vergessen, Ren. Dein Großvater war nicht Darth Vader, sondern Anakin Skywalker! Und er ist auch als Anakin Skywalker gestorben, weil sein Sohn ihn gerettet hat! Aber ich fürchte dich wird niemand retten!" Wenn man diese Türen zuschlagen könnte, würde ich es liebend gern tun. Warum verdammt gab es nur mechanisches Zeugs hier!

Ich war im Hangar angekommen und war froh das er ziemlich leer war, bis auf Hux und die Ritter. Es erstaunte mich, dass sie hier waren, weshalb ich zuerst zu ihnen ging. "Leb wohl, Flame.", meinte Trudgen im Namen von allen und verbeugte sich leicht. Die anderen taten es ihm gleich. "Es war mir eine Ehre mit euch kämpfen zu dürfen.", sagte ich und ahmte ihnen nach. Mein Weg führte mich nun zu Armitage, welcher mit einem traurigen Lächeln auf mich wartete. Wortlos umarmten wir uns erneut. "Du wirst mir fehlen.", hauchte ich und schenkte ihm ein letztes Lächeln, bevor ich zu dem TIE-Jäger ging. "Miss Flame!", hielt mich eine Stimme zurück. Es war Pryde mit einem Stück Papier in der Hand. "Eure Degradierung. Ich bitte um Ihre Unterschrift." Ich schmiss den Rucksack in den Jäger und nickte: "Selbstverständlich." Ich überlegte kurz und sah unsicher zu Hux, welcher einige Meter weiter hinten stand und mir ermutigend zunickte. Ich schloss die Augen und unterschrieb schließlich. Als ich dies tat, zerbrach etwas in mir. Doch es gab nun kein zurück mehr.

Entschlossen setzte ich mich in den Jäger und startete ihn. Ich wank Hux zu, welcher es erwiderte und mir nachsah, als ich in das tiefe Schwarz hinausschoss. Kylo war nicht gekommen. Es tat weh das er sich nicht verabschiedet hatte. Sehr sogar. Aber ich konnte es ihm nicht verübeln, meine Worte waren nicht ohne gewesen. Ich schluckte den Kloß im Hals hinunter.

Unter mir sah ich einen Planeten. Pasaana. Ich gab gerade die Kooardinaten von Phoenix ein und wollte in den Hyperraum springen, als der Jäger plötzlich von einem starken Ruck erfasst wurde. Die Lampen gingen blinkend an und der Alarm sorgte nicht gerade für starke Nerven. Auf dem Radar, konnte ich ein Schiff erkennen. Der Widerstand. Ich wurde getroffen und nun ist der Motor beschädigt. Toll ich hatte ihn doch erst repariert! Mir blieb nichts anderes übrig, als zu versuchen irgendwie Kontakt zur Ersten Ordnung aufzunehmen. Als ich dies jedoch versuchte, funktionierte es nicht. So ein Mist! Okay tief durchatmen.

Der Planet kam immer näher und als ich in die Atmosphäre eintrat, tat ich mein bestes eine ordentliche Bruchlandung hinzulegen, die mir nicht das Genick brechen würde. Jedoch scheiterte dies, da ich erneut getroffen wurde. Mein Jäger drehte sich um die eigene Achse und wirbelte durch die Luft, ehe er hart auf dem sandigen Boden aufschlug und ich aus dem Fahrzeug geschleudert wurde. Mir wurde schwarz vor Augen.

Kylo Ren Prov.

Mit großen Schritten war ich auf dem Weg zu General Pryde, als ich plötzlich einen stechenden Schmerz in der Brust spürte. Ich hielt mich mit einer Hand an der Wand fest und blieb stehen. Mein Atem ging hektisch. Etwas war geschehen. Wie auf Kommando lief mir Hux entgegen, völlig außer Atem. "Es ist sie! Nàrwen!", schrie er mit zittriger Stimme. "Werden sie deutlicher General!", sagte ich abwertend. Ich hatte keine Zeit für sinnlose Diskussionen über die Degradierung oder der gleichen. Als Hux sich auf seine Knie stützte und versuchte zu Atem zu kommen, ging ich einfach weiter. Ich war im Zeitdruck. "Sie ist abgestürzt!"

Abrupt blieb ich stehen und wirbelte herum, wobei ich einen Sturmtruppler fast den Blaster aus der Hand geschlagen hätte. "Was?!", ich konnte nicht leugnen das ich mir ernsthafte Sorgen machte. "Ein Schiff des Widerstands hat sie getroffen. Ihr Aufprall fand in der Nähe vom Fest der Ahnen statt.", erklärte Hux mit großen Augen. Ich spannte die Schultern an und zog die Luft ein. Ich musste diese Frage einfach stellen: "Ist sie am Leben?" Der General blickte zu Boden und ich fürchtete schon das Schlimmste. "Wir wissen es nicht." Ohne eine Sekunde zu verlieren ging ich schnellen Schrittes in die andere Richtung zurück: "Holt die Ritter, macht zwei Transporter und mein Schiff bereit!"

Nàrwen Prov.

Blinzelnd öffnete ich die Augen und sah direkt in die Sonne, weshalb ich sie sofort wieder schloss. Mein Kopf fühlte sich schrecklich an. Meinem Körper ging es nicht gerade besser, als ich versuchte mich vorsichtig aufzurichten. Eine gewaltige Schmerzenswelle erfasste meine Glieder und ich ließ mich einfach wieder zurück in den Sand fallen. Eine kleine Welle von Flüchen verließ mein Mund. Ich hasste Sand. Ja toll und was mach ich jetzt?

Nach einiger Zeit biss ich die Zähne zusammen und drehte mich auf den Bauch, um mich langsam aufzurichten. Es klappte auch nicht wirklich und so kam es, dass ich wie ein Baby zu einem Felsen krabbelte und mich an ihm hochzog. Schwankend stand ich da und sah mich das erste Mal um. Der TIE-Jäger war nirgends zu sehen. Generell war sowieso überhaupt nichts zu sehen, nur Sand, Sonne und Steine. Jedoch konnte ich in der Nähe Musik vernehmen und beschloss nachzusehen, wobei ich schon eine Ahnung hatte was da los war.

Ich ging einige Minuten und kam mitten in einer bunten tanzenden Menge zum stehen. Die Luft roch herrlich nach Süßem. Heilige Galaxie, es war ewig her, dass ich sowas gegessen hatte. Ich war anscheinend wirklich mitten im Fest der Ahnen. Ich zog mir die Kapuze auf den Kopf und legte die Maske an, die ich aus meinem Ärmel zauberte. Ich fühlte mich so einfach viel sicherer und wohler.

Lächelnd drehte ich mich im Kreis und traute meinen Augen kaum, als ich einen Wookie erblickte. Mein Blick schweifte um ihn herum und ich konnte tatsächlich die Schrottsammlerin, den Piloten, FN-2187 sowie zwei Droiden sehen. Sie waren gerade dabei zwei Speeder zu kapern. Ohne zu überlegen folgte ich ihnen, indem ich mir ein langes Seil sowie eine lange Stahlplatte schnappte. Den Hacken am Seil warf ich auf einen der Speeder, so das er fest am hinteren Teil des Fahrzeugs befestigt war. Keine Sekunde zu früh stellte ich mich auf die Stahlplatte und hielt mich am Seil fest, so das ich mitgezogen wurde. Die Widerstandskämpfer wurden bereits von zwei Speeder mit Sturmtruppen verfolgt. Ich staunte selbst nicht schlecht, als die Mitfahrer plötzlich in die Luft gehoben wurden und mit Jackpacks weiter flogen. Bis jetzt blieb ich zum Glück ungesehen, doch irgendwann war nur noch ein Truppler übrig, der es schaffte den Speeder an dem ich hing zu beschädigen. Die Widerstandskämpfer und auch ich flogen in hohen Bogen direkt in eines der sinkenden Felder. Auch die anderen leisteten uns Gesellschaft.

Als ich nun neben ihnen im Sand steckte, sahen sie mich irritiert an und wollten auf mich schießen, wurden jedoch von dem letzten Sturmtruppler mit Jackpack aufgehalten, der sie unter Beschuss nahm. Ich wollte selbst nicht getroffen werden, weshalb ich ihn mit Hilfe der Macht wegschleuderte, so, dass er ausversehen gegen die Felswand krachte und explodierte. Mit meinen Lippen formte ich ein stummes "Uhh" und sah etwas zerknirscht auf die Rauchschwaden, bis ich merkte das ich schwächer wurde. Verdammtes Lichtschwert! Selbst so eine kleine Aktion zerrte mittlerweile an meiner Macht. "Wer bist du?!", fragte der Pilot. "Erkennst du mich etwa nicht mehr.", fragte ich spitz. Das nächste das passierte, war echt widerlich. Wie gesagt, ich hasse Sand und nun versanken wir auch noch in dem Feld.

Ich beachtete die anderen nicht, ließ es einfach zu, landete mit meinem Hintern in einem unterirdischen Tunnelsystem und rappelte mich auf. Die Widerstandskämpfer folgten, sowie die Droiden. Als sie ihre Waffen auf mich richteten, hob ich die Hände und zuckte schmunzelnd mit den Schultern: "Hey ganz ruhig." "Ich kenn dich irgendwoher.", meinte die Schrottsammlerin. "Schon möglich.", sagte ich nur. Wenn die jetzt rausfinden wer ich bin, war ich geliefert. Der Pilot leuchtete mit seiner grünen Taschenlampe in mein Gesicht, welche er jedoch gleich wieder ausmachte und die Augen aufriss: "Das ist Rens Freundin!" "Bitte was?!", fragte ich fassungslos. "Du warst doch auf der Starkiller-Basis.", meinte die junge Frau. "Ja. Aber ich bin ganz sicher nicht seine Freundin.", verteidigte ich mich. "Das ist The Flame sie gehört zu den Rittern von Ren und ist Rens zweiter Schatten.", meldete sich FN-2187 zu Wort, worauf er die volle Aufmerksamkeit bekam.

Die Schrottsammlerin kam näher und aktivierte ihr Lichtschwert. Der Pilot tat es ihr gleich und schaltete seine Lampe wieder an und hielt sie so, wie ein Lichtschwert. Das Laserschwert gegen die grüne Taschenlampe. Es sah einfach nur mickrig aus. "Ja richtig. Du bist der Ritter gewesen, der Ben und mich in Snokes Thronsaal unterstützt hat. Du hast mit uns gegen die roten Wachen gekämpft.", meinte Rey und musterte mich neugierig. Nickend ließ ich langsam die Hände sinken: "Du erinnerst dich also." Die junge Frau lächelte leicht. Ich würde es ja erwidern aber durch die Maske würde sie es sowieso nicht merken. "Ich will ja echt nicht stören, aber 1. Was machen wir jetzt und 2. Was will sie dann hier, wenn sie doch einer der Ritter ist?", meldete sich der Pilot und sah mich verächtlich an. Ich seufzte, als alle Blicke wieder auf mir lagen.

"Urlaub.", meinte ich monoton, drehte mich um und aktivierte eines meiner Lichtschwerter, damit ich sah wo ich hintrat. Als das Surren der Waffe ertönte, konnte ich hören wie die anderen die Luft erschrocken einzogen und ihre eigenen Waffen auf mich richteten. "Finn, Poe! Entspannt euch, ich glaube nicht, dass sie uns was böses will.", hörte ich Rey flüstern. "Was wenn sie genau will, dass wir das glauben.", meinte der Pilot und ich spürte seinen bohrenden Blick. Ich schüttelte grinsend den Kopf: "Sie kann euch hören." Ich drehte mich um und sah jeden kurz an: "Also, ich schätze wenn wir hier raus wollen, müssen wir Mal 'Widerstand' und 'Erste Ordnung' vergessen und zusehen das wir überleben." Während Rey nickte und mit dem Wookie und den Druiden schon Mal vorausging, klappte den Jungs der Mund auf. Genervt verdrehte ich die Augen und warf ihnen das zweite Lichtschwert zu. Männer! FN-2187 fing es und weiter beachtete ich die zwei nicht, sondern ging der Schrottsammlerin nach.

Na das kann ja noch lustig hier unten werden. Ich konnte es mir nicht verkneifen ein leises sarkastisches  "Jippie" zu flüstern, als ich zu Rey aufgeschlossen hatte. Wie abgesprochen murmelten wir beide gleichzeitig ein verzweifeltes "Männer", ehe wir uns ansahen und grinsend weiter gingen.

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