• 4 •
Rebecca's Sicht
"Becca, komm bitte gib dir einen Ruck, es ist Freitag abend, wir haben die erste Woche überstanden und leben alle noch."
"Tessa, ich muss die Aufgaben machen, du weist selbst was für eine Menge das ist. Außerdem geh ich nicht feiern", erklär ich einer Klassenkammeradin die mittlerweile zu einer guten Freundin geworden ist. Ich bin und war noch nie die Person die jede Woche zu Diskotheken geht. Um ehrlich zu sein war ich noch nie in einer und habe es auch nicht vor. Es ist nicht so das ich strickt gegen diese Art von Spaß haben bin. Wenn bei uns im Dorf ein Fest ist oder in der Stadt, geh ich da schon hin oder auch mit Freunden wenn jemand bei sich Zuhause, eine kleine Party macht bin ich ab und an dabei, aber Clubs. Ist nicht so meins, also naja ich kann es mir nicht vorstellen, mich dort wohlzufühlen.
"Du hast doch gelesen das die komplette Klasse geht was bedeutet Anthony ist auch da. Komm schon, vielleicht sieht er heute ja ein, wie toll du wirklich bist"
Anthony ist jemand, dem man auf dem ersten Blick absolut nicht zutrauen würde das er den Beruf Erzieher erlernt. Ihn steckt man eher in die Business-Schiene. Er wirkt mit seinen fast 19 schon ziemlich erwachsen und ist nichtmehr so kindisch wie andere Jungen in seinem Alter. Er ist recht groß, hat dunkle Haare und sein lächeln muss man lieben. Man hat gar keine andere Wahl. Nur leider haben wir beide eigentlich garnichts miteinander zutun obwohl er in manchen Fächern vor mir sitzt und die selben Wahlkurse belegt haben. Wir reden auch nie miteinander, nur wenn mal Gruppenarbeit ist aber sonst kommt es mir so vor als wäre ich Luft für ihn. Er ist leider echt nett und wenn er ein Arschloch wäre, würde es mich auch nicht stören das er sich nun absolut nicht mit mir abgibt.
"Bitte, nur einmal ich wette du wirst es lieben. Der Club ist auch nicht so bekannt wie die Umliegenden. Ich verspreche dir auch die ganze Zeit über bei dir zu sein.", fügt Tessa hinzu. Ich seufze leise und antworte erstmal nicht. Ja vielleicht könnte es sein das ich so heute mit Anthony ins Gespräch komme, mehr oder weniger aber ich hab keine Lust am Ende diese Aufgaben nicht fertig zu bekommen nur weil ich mal feiern war.
"Wie wär es, wenn es dir nicht gefällt gehen wir nach einer Stunde wieder", versucht sie es weiter. Aber wenn ich so überlege, so viel für die Aufgaben kann ich noch garnicht machen da ich die Kinder noch lange nicht so gut kenne wie ich sie kennen muss um hier die meisten Sachen auszufüllen.
"Ja ok aber wenn ich den Hefter nicht pünktlich fertig bekomme und deswegen die Hospitation nicht bestehe bist du Schuld."
"Damit kann ich leben, zieh dir was heißes an. Ich hole die um Zehn ab und wir treffen uns dann vor dem Club mit den anderen"
Punkt zehn klingelt es. Ich zieh noch meine Schuhe an und öffne Tessa dann die Tür. Ihr Kleid ist dunkelrot und kurz, sehr kurz. Ich hab mir für ein schwarzes Kleid was mir bis zur Mitte der Oberschenkel reicht entschieden. Schwarz geht immer und ist nicht so aufdringlich.
"Fast akzeptabel, Ballerinas in einem Club. Bitte nicht, du hast doch bestimmt ein paar höhere oder?"
"Ja schon aber-" "na dann hopp, zieh sie an", unterbricht die Blondine mich.
Ich tu was sie sagt und zieh die weniger gemütlichen Schuhe an. Zufrieden nickt sie dann. Den Haustürschlüssel pack ich in meine kleine Tasche und zieh die Tür einfach nur zu. Meine Eltern gehen jeden Freitag essen und kommen selten vor zwölf wieder zurück. Und mein großer Bruder wohnt nichtmehr zuhause, was bedeutet ich bin allein.
"Ok erzähl wie ist es in deinem Kindergarten so? Ich bin froh wenn das bei mir vorbei ist. Die Erzieherinnen sind alle richtig grantig drauf und die, die in meiner Gruppe ist konnte mich direkt nicht leiden.". erzählt sie und ich muss sagen, ich bin froh das es bei mir anders ist.
"Naja bei mir ist es eher das Gegenteil. Die sind alle echt nett.", den rest der Fahrt erzählt sie mir nur wie unglaublich schlimm es ist und von einzelnen Kindern. Eh ich wieder zu Wort komme parkt sie ihr Auto auf dem Parkplatz.
"Ah ich bin so aufgeregt wir gehen mit der Klasse feiern.", sagt sie und stellt den Motor ab. Wir steigen aus und laufen zum Eingang wo alle schon stehen und anscheinend nurnoch auf uns warten.
Mein Blick fällt sofort auf Anthony, seine Haare sehen wie immer gut aus. So als hätte er sie nicht gemacht, dabei bin ich mir sicher er stand eine Weile vor dem Spiegel um sie so hinzubekommen. Sein Outfit ist recht dunkel gehalten, schwarze Hose und ein dunkles Shirt, von hier sieht es wie dunkelblau aus.
"Wow ich hätte nicht gedacht das du auftauchen wirst", sagt Jake, begeistert und legt einen Arm um meine Schulter. Mit Jake kam ich direkt am Anfang gut klar. Er ist zwar einer der mit den Frauen spielt und ein ziemlicher Aufreißer aber er ist trotz alledem echt nett.
"Ich wäre auch viel lieber zuhause als hier", geb ich zu was ihm ein lachen entlockt. "Du wirst es lieben, ich bin öfter hier, also muss es gut sein", daraufhin nicke ich nur und die Gruppe bewegt sich nach und nach mehr richtung Eingang.
"Ich hoffe du tanzt heute mit mir", ertönt eine Stimme neben uns. Sofort beginnt mein Herz etwas schneller zu schlagen und ich schau nach links.
"Klar, aber ganz bestimmt nicht zu einem langsamen Lied, ich fass dich bestimmt nicht an", antwortet Jake, Anthony und erntet einen abwerteten Blick von dem dunkelhaarigen.
"Als ob ich mit dir tanze, ich meinte Rebecca du Vollpfosten", sofort legt sich ein lächeln auf meine Lippen. Vielleicht war es doch eine gute Entscheidung mich zu dem hier überreden zulassen.
Nach Jake und vor Anthony betrete ich den Club. Es kommt mir eine angenheme Wärme entgegen und leider auch dieser Alkoholgeruch. Kurz verschaff ich mir einen groben Überblick über das was um mich herum ist und bevor ich es realisiere sind Jake und Anthony verschwunden und ich steh hier allein zwischen mir unbekannten Menschen. Weder Tessa noch ein mir bekanntes Gesicht ist in meiner Nähe. Seufzend mach ich mich auf dem Weg zur Bar und setz mich dort auf einen der Hocker. Sofort wird einer der Barkeeper auf mich aufmerksam und kommt lächelnd zu mir.
"Was darf ich dir bringen?", fragt er fast schreiend und legt das Handtuch was über seiner Schulter hängt beiseite.
"Irgendetwas ohne Alkohol", dann nickt er und mischt irgendwelche inhalte aus durchsichtigen Glasflaschen zusammen. Am Ende stellt er mir dann ein Cocktailglas hin.
"Das ist Ipanema ein Caipirinha ohne Alkohol.", sagt er und ich bezahl ihm den Preis den er mir wenig später sagt.
Er lehnt sich etwas über die Theke. "Du bist die erste der ich heute etwas alkoholfreies gegeben hat, gibt es einen Grund oder trinkst du einfach keinen Alkohol?", fragt er und ich hätte nicht gedacht das ich ihn wirklich besser verstehe wenn er sich nur etwas über die Theke lehnt.
"Ich schätze es wäre sinnvoll wenn wenigstens einer nüchtern bleibt. Ich bin mit dem großteil meiner Klasse hier und einer muss sie schließlich in die Taxis verfrachten"
"Sehr vernünftig", sagt er und bedient dann jemanden der in meiner Nähe steht. Ich lass meinen Blick über die Tanzfläche schweifen und bleib bei einem Paar hängen. Anthony und eine schwarzhaarige. Sie tanzen eng beieinander und ein leichtes lächeln liegt auf seinen Lippen.
Ich schätze dahin sind meine Chancen doch mit ihm zu tanzen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top