From sweet Girls and nutcase
Das Telefon klingelte so ungefähr um vier Uhr an diesem Nachmittag, und ich wusste, noch bevor ich ran ging, dass es Trish sein würde.
„Trish.“ grüßte ich sie. „Ich....“
„Was hat mein Bruder zu dir gesagt?“ sie war schnell dabei, mich zu unterbrechen.
Ich hielt inne und kaute auf meiner Unterlippe herum. „Huh?“
„Ich habe das Gefühl, dass er etwas wirklich dummes zu dir gesagt hat, und ich verlange zu wissen, was es war.“
Ich kicherte leicht. „Wie kommst du da drauf?“
„Nun.“ begann sie. „Als ich ihn gefragt habe, ob er dich gut nach Hause gebracht hat, hat er irgendwie einfach nur ein 'ja' gebrummt und bekam diesen schuldigen Ausdruck auf seinem Gesicht.“
Es machte mich froh zu wissen, dass Jase erkannt hatte, dass er möglicherweise etwas gesagt hatte, was er vielleicht besser hätte nicht gesagt. Das bedeutete, dass er Gefühlsmäßig aufmerksamer war, als die meisten Jungs, wofür ich ihn Pluspunkte einräumen musste.
„Es war nichts, wirklich.“ antwortete ich. „Ich meine, er hat mir nichts gesagt, was ich nicht bereits schon wusste.“
„Bist du sicher?“ hackte sie nach und klang so, als würde sie mir überhaupt nicht glauben.
„Ich bin sicher.“ versicherte ich ihr und ging dann sofort über zu fragen: „Also, weswegen musstest du nachsitzen? Bitte sag mir dass es irgendwas mit deiner Faust und Amber Lynne Rose Gesicht zu tun hat.“
Trish schnaubte. „Ich wünschte ich könnte ja dazu sagen, aber der wahre Grund ist weit weniger spannend. Ich habe einmal zuviel die Algebra Hausaufgaben übersprungen. Es war also nicht unbedingt ein Nachsitzen, vielmehr war es eine Nach der Schule Lernstunde für Drückeberger.“
„Oh.“ Ich muss zugeben, ich war ein wenig enttäuscht über die Antwort. „Nun, ich hatte mir einen Moment lang Sorgen gemacht. Ich dachte schon, meine beste Freundin verwandelt sich in eine Verbrecherin.“
Trish lachte. „Nein, noch nicht.“ Sie hielt einen Moment lang inne und sagte dann: „Also, ich hab gehört, dass du Jeffrey nach der Schule über den Weg gelaufen bist?“
Ich starrte verwirrt auf das Telefon. „Wie hast du davon erfahren?“ aber ich kannte die Antwort drauf bereits schon: Jase.
„Jase hat das möglicherweise durch zusammengepresste Zähne erwähnt.“ erwiderte Trish, und ich konnte das grinsen in ihrer Stimme hören. „Also, was ist passiert?“
„Oh Trish.“ schwärmte ich sarkastisch. „Es war genauso, wie ich es mir erträumt hatte, nur besser! Er hat einen Blick auf mich geworfen und mir dann seine unsterbliche Liebe gestanden. Er hat sich auf seine Hände und Knie begeben, sich ausgiebig entschuldigt und mich angefleht das ich ihn zurück nehmen soll, nur aufgrund dessen, weil ich so wunderschön aussah! Es war super genial!“
Sie seufzte ihr typischen 'Du bist ein totaler Loser' Seufzer. „Okay. Jetzt sag mir, was wirklich passiert ist.“
„Es gibt nicht viel zu erzählen.“ sagte ich feierlich. „Ich gab ihn sein Buch zurück und er hat gesagt, dass ich gut aussehe.“
Es gab eine lange Pause an Trishs Ende der Leitung – eine lange, stille Pause, in der ich mich wunderte, ob sie vielleicht einfach aufgelegt hatte. Und dann, endlich, sagte sie: „Klingt als müssten wir noch einen drauf legen.“
Ich stöhnte. „Was soll ich denn da noch drauf legen können, Trish?“
„Ich weiß nicht." antwortete Trish. „Gib mir etwas Zeit, um darüber nachzudenken. Ich bin mir sicher, dass mir etwas einfallen wird. Wir reden später.“
„Okay.“ erwiderte ich. Sie war im Begriff aufzulegen, als mir noch etwas ein fiel. „Oh, warte, Trish!“
„Ja?“
„Was weißt du über Zach O'Connor.“ fragte ich sie. „Hat er eine Freundin oder so was?“
„Oh Lexi, bitte sag mir, dass du nicht anfängst dich in diesen Dummkopf zu verknallen.“ sagte sie und klang dabei leicht angewidert.
„Auf keinen Fall.“ sagte ich schnell. Ich überlegte, ob ich ihr von der Stimmung die ich zwischen Zach und Amber Lynne Rose mitbekommen hatte, erzählen sollte, oder nicht. Aber wahrscheinlich bildetet ich mir dass sowieso alles nur ein, also entschied ich mich dagegen. „Nein, ich hab mich nur gefragt. Gibt kein Grund dafür.“ Ja, genau. Als ob sie dass glauben würde.
„Okay.“ sagte sie langsam. „Nun, um deine Frage zu beantworten, ich glaube nicht dass er eine Freundin hat. Und jetzt werde ich so tun, als hättest du mich das niemals gefragt, da du mir den wahren Grund nicht sagen wirst.“
„Danke, Trish. Wir sehen uns morgen.“ Ich legte schnell auf, bevor sie beschloss zu versuchen, irgendwelche Informationen aus mir herauszubekommen. Trish war immer so gut darin.
„Lexi, liebes!“ rief meine Mutter, sobald ich aufgelegt hatte. „Ich fahre ins Einkaufszentrum. Möchtest du mitkommen?“
Meine Antwort auf diese Frage, wenn meine Mutter sie stellte, ist fast immer ein 'nein'. Es ist einfach nicht Cool, mit seinen Eltern ins Einkaufszentrum zu gehen.
Jedoch, sobald sie ihre Frage von unten geschrien hatte, wanderte mein Blick automatisch zu den Taschen voller Klamotten, die ich am Tag zuvor gekauft hatte. Die Klamotten, die ich niemals tragen wollen würde. Und dann kam mir ein Idee.
Trish würde mich umbringen, wenn sie wüsste was dass für eine Idee war. Also war es eine gute Sache, dass sie es erst morgen herausfinden würde.
„Klar, Mom!“ schrie ich zurück. Ich konnte mir nur den geschockten Ausdruck vorstellen, den sie in diesen Augenblick wohl auf ihrem Gesicht hatte.
Ich schnappte mir die Einkaufstüten, eilte aus meinem Zimmer, sprang die Treppe hinunter, und rannte mit Lichtgeschwindigkeit an meiner Mutter vorbei.
Ich würde jedes einzelne Kleidungsstück in diesen Taschen zurück bringen, und auf Wiedersehen zur neuen Lexi Turner sagen.
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Dreißig Minuten später seufzte ich ungeduldig, wegen der langen Schlange von Menschen, am Service Schalter von DaniLou, wo Trish mich gezwungen hatte, die meisten meiner Klamotten am Tag zuvor zu kaufen, vor mir. Ich stand bereits schon seit fünf Minuten in der Schlange, und die Schlange hatte sich erst einmal bewegt. Ich bin nicht gerade jemand, der geduldig stehen und auf etwas warten kann, also ist es unnötig zu erwähnen, dass ich von Sekunde zu Sekunde mürrischer wurde.
„Lexi?“
Hörte ich eine süße, weiche Stimme meinen Namen plötzlich sagen, und einen kurzen Moment lang, dachte ich, dass sie vielleicht nur in meinem Kopf war. Aber dann sah ich mich um, und suchte nach der Quelle und fand Haley Simmons, eine von Aarons Freunden, mit einem breiten Lächeln auf mich zukommen.
„Hey, Haley.“ grüßte ich sie, und hoffte, dass meine Ungeduld, nicht allzu deutlich in meiner Stimme zu hören war. „Wie geht es dir?“
„Mir geht’s gut!“ schrie sie praktisch und stellte sich neben mich. Haley ist der Inbegriff von Liebenswert. Sie ist vierzehn, aber sieht aus wie dreizehn. Sie ist winzig – nur knapp über 1,50 cm, mit Strohblondem Haar, dass sie meist in einen lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden trug. Sie trägt eine Brille – die schwarz umrandete Sorte – die sie ständig wieder ihren Nasenrücken hochschieben musste. Sie hatte fast immer ein lächeln auf ihrem Gesicht, und sie hatte immer über alles etwas positives zu sagen.
Und sie war hoffnungslos in meinen kleinen Bruder verliebt.
Vielleicht ist 'verliebt' ein wenig stark. Es ist viel mehr, als hätte sie die größte Schwärmerei überhaupt für ihn. Sie hat es mir nicht mit Worten gesagt, ich habe es eher so gemerkt. Ich hab die Art bemerkt, wie sie errötet, jedes mal, wenn sie ihn sieht. Ich hab die Blicke gesehen, die sie ihn zuwirft, wenn er es nicht mitkriegt. Und wie sie sprachlos wird, wenn sie versucht mit ihm zu reden. Es ist offensichtlich für jeden, der aufmerksam ist. Aaron war natürlich verdammt ahnungslos.
„Ist, äh, Aaron mit dir hier?“ fragte sie beiläufig, ihr Blick huschte umher, als ob sie nach ihm Ausschau hielt.
„Tut mir leid, nein.“ antwortete ich. „Er ist zu Hause und Babysittet die Playstation und eine Tüte Doritos.“
Haley kicherte (ihr kichern kommt immer mit einen schnauben am Ende) und errötete. Auch nur die Erwähnung von ihm, ließ sie erröten.
Aber dann hörte ihr kichern abrupt auf und sie wurde einen Moment lang still, genau in dem Moment, als sich die Schlange schlappe zwei Zentimeter nach vorne bewegte. „Also, ähm....“ Ihre Stimme verstummte und sie presste ihre Lippen aufeinander.
„Was?“ fragte ich und drängte sie weiter zu reden. Ich hasste es, wenn Leute ihre Sätze nicht beendeten.
„Kann ich, äh, dich etwas fragen?“ fragte sie leise.
Aw....ich wette, sie wird mich fragen, ob mein Bruder je über sie spricht! Und ich war total darauf vorbereitet zu lügen, und 'ja' zu sagen. Aber das war überhaupt nicht ihre Frage.
„Deine Freundin, Trish – Trish Holloway?“ sie schaute erwartungsvoll zu mir auf, als ob sie dachte, dass ich in der Lage wäre, den Rest des Satzes alleine herauszufinden. Ich bin mir sicher, dass sie sich das zumindest erhoffte. „Sie hat, äh, einen Freund. Richtig?“
Überraschenderweise hatte Trish das nicht. Zumindest nicht im Moment. Es war nicht so, als hätte sie nicht die Möglichkeit, einen zu bekommen. Sie könnte jeden beliebigen Flur in der Schule, einen Stein hinunter werfen, und einen Typen treffen, der für eine Chance, sie ins Kino einzuladen, töten würde. Allerdings war sie kein großer Fan von High-School Jungs und hatte vor langer Zeit beschlossen, bis zum College mit dem Daten zu warten, weil die Jungs dort 'reifer' sein würden. Ich denke sie ist verrückt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass College Jungs auch nur annähernd reifer als High School Jungs sind.
„Nee.“ antwortete ich und schüttelte meinen Kopf. „Hat sie nicht!“
Haley machte ein langes Gesicht wegen meiner Antwort. „Oh. Aber....sie mag jemanden, richtig? Wie, jemanden in deiner Klasse vielleicht?“
Die Schlange bewegte sich wieder, aber ich war zu sehr damit beschäftigt Haley mit verengten Augen anzustarren, um das wirklich zu bemerken. Ich mochte Haley sehr, denn sie war einer der wenigen Menschen in der Schule, auf die ich hinunter schauen konnte. „Haley, worum geht es hier überhaupt?“
Das Mädchen seufzte schwer und runzelte die Stirn. Whoa. Ich glaube nicht, dass ich je gesehen habe, dass sie etwas anderes tat, außer zu lächeln. „Okay, ich werde es einfach auf den Punkt bringen. Es besteht nicht, äh, die Möglichkeit, dass Trish Holloway sich jemals....äh....in Aaron verlieben wird, richtig?“
Ich brach in Gelächter aus – in lautes Gelächter. Wie die Art vom lauten Gelächter, wo die Menschen sich Normalerweise am liebsten die Ohren zu halten würden, um es nicht hören zu müssen. „Auf gar keinen Fall!“ rief ich aus. „Haley, Trish denkt Jungs in unseren alter sind unreif, geschweige denn diejenigen, die drei Jahre jünger sind. Vertrau mir, auf keinen Fall würde sie je mit Aaron zusammen kommen wollen.“
Ein Blick purer Erleichterung huschte über ihr zuckersüßes Gesicht. „Oh. Cool.“
Sie schien mit dem Ergebnis des Gesprächs zufrieden, aber ich war es nicht. Ich fragte mich kurz, warum Haley dachte, dass Trish eine Bedrohung für ihre nicht vorhandene Beziehung zu meinem Bruder war, aber dann dämmerte es mir. Diese kleine Wicht.
„Haley, redet Aaron über Trish oder so?“
Sie stieß ein verärgertes Grunzen aus, warf ihre Hände in die Luft und sagte: „Nur sowas wie, die ganze verdammte Zeit! Alles ist immer, Trish dies, Trish das und Trish sieht heute heiß aus! Ich bin es so satt.“
Ich machte mir eine mentale Notiz, meinen Bruder später einen vor den Kopf zu klatschen, weil er sich so dämlich benahm. „Haley, lass dass nicht an dich ran. Er ist nur gerade in einer Phase – die heiß-auf-ein-älteres-unerreichbares-Mädchen Phase. In einer Woche oder zwei ist er drüber weg.“
„Das hoffe ich.“ murmelte sie und starrte runter auf ihre Schuhe. Ich glaube, dass sie und Aaron, dass süßeste Pärchen überhaupt abgeben würden.
Zu diesen Zeitpunkt waren nur noch zwei Leute vor uns in der Schlange, und es war, als ob man das Licht am Ende des Tunnels sehen konnte. Ich war super aufgeregt, mein Geld, für all jene scheußlichen Kleidungsstücke, zurück zu bekommen. Ich war wirklich dankbar dafür, dass Haley, die Zeitlang mit mir abhing, es machte das Warten, ein wenig schmerzfreier.
Ich erwartete, dass sie jetzt gehen würde, da sie ja so ziemlich alles gehört hatte, was sie hören wollte, aber sie blieb genau da, wo sie war und schaute mit einem leichten Lächeln zu mir auf.
„Also.“ sagte sie fröhlich, und ich war erstaunt, wie schnell sie in der Lage war, die Stimmungen zu wechseln. „Ich hab dich heute mit Jase Holloway die Schule verlassen sehen. Ist er, ähm, dein neuer Freund oder so?“
Ich wurde völlig von der Frage überrascht. Warum sollte jemand annehmen, das irgendein Kerl mein Freund sei, nur weil ich zusammen mit ihm ins Auto gestiegen war? „Nein. Nein, absolut nicht. Er hat mich nur nach Hause gefahren, weil Trish ihm darum gebeten hat.“
„Oh.“ sie zuckte mit den Schultern. „Das ist auch gut so, denke ich.“
Ich schaute sie neugierig an „Warum sagst du das?“
„Na ja, nur weil, du weißt schon, Jeffrey ihn so sehr hasst. Ich bin mir sicher, dass wenn Jase tatsächlich mit dir zusammen wäre, Jeffrey total wütend sein würde.“ sie starrte verträumt in die Ferne, als ob sie sich in ihren Kopf eine Art Liebes Szenario, von zwei Feinden, die sich um eine Frau stritten, ausmalen würde. Zum Kotzen.
Oder...wartet. Vielleicht auch nicht?!
„Nun, ich muss los und meinen Mom finden.“ sagte Hailey, aber ich hörte sie kaum. Ich war zu sehr damit beschäftigt, mich auf die Glühbirne, die gerade über meinen Kopf aufleuchtete, zu konzentrieren. „Bis dann.“
„Uh-huh.“ erwiderte ich und winkte ihr schwach zum Abschied. Ihre Worte halten in meinem Kopf: 'wenn Jase tatsächlich mit dir zusammen wäre, Jeffrey total wütend sein würde'. Ein lächeln begann sich auf meinem Gesicht auszubreiten.
Da wurde mir klar, dass ich all das, Falsch angegangen war. Mein Aussehen zum besseren zu verändern, würde mir keine Rache bescheren. Denn, seien wir doch ehrlich, wenn ich für Jeffrey anziehender sein wollte als es Amber Lynne Rose war, dann müsste ich auf irgendeine Art, plastische Chirurgie mit einbringen. Und selbst dann, würde er es vermutlich immer noch nicht bereuen, mich fallen gelassen zu haben. Nein. Es gab viel bessere Wege, um seine Rache zu bekommen.
Wie, zum Beispiel, den Erzfeind meines Ex-Freundes zu Daten.
„Miss?“ erklang eine höfliche Stimme, und riss mich somit aus meiner Träumerei. Es war die Kassiererin, hinter der Theke – ich war als nächstes an der Reihe. „Kann ich ihnen helfen?“
Mit einem großen, dämlichen Grinsen auf meinem Gesicht, warf ich einen Blick nach unten auf die Taschen voller Klamotten. Vielleicht hatte ich am Ende doch noch eine Verwendung für sie.
„Ähm, eigentlich,“ begann ich und trat aus der Reihe. „Nein, ich bin zufrieden, danke.“ Vor mich hin kichernd, hüpfte ich von der Schlange weg und aus dem Shop, und ließ jedem, an dem ich auf dem Weg nach draußen vorbei kam denken, dass ich eine totale Spinnerin war.
Ich plante bereits, wenn ich später wieder zu Hause wäre, Aaron zu sagen, dass er Haley, für die einfache Tatsache, dass das Mädchen einfach ein vollkommenes und totales Genie war, heiraten sollte.
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