❄️8. Kapitel❄️

P.o.V.: Elisa

„Aufwachen!"

Müde öffnete ich die Augen. Ich sah gerade noch, wie ein Mann mittleren Alters die Zimmertür wieder schloss. Erst jetzt schaute ich mich im Zimmer um. Es war recht schlicht gehalten. Die Wände waren weiß, genau wie alles andere. Außer den zwei Betten und einem Kleiderschrank, gab es keine weiteren Möbel. Erst jetzt bemerkte ich einen zusätzlichen Raum, welcher das Badezimmer sein musste.

„Und wie hast du geschlafen?," fragte mich Mason, der gerade aufgestanden war und sich Kleidung, aus dem Schrank im Zimmer nahm. „Recht gut.," murmelte ich und bevor ich ihn fragen konnte wie er geschlafen hatte, war er im Bad verschwunden. Ich stand nun auch auf und zog mir andere Sachen an. Gestern Abend musste ich wohl sehr müde gewesen sein, da ich schnell eingeschlafen war.

Als wir beide nach ein paar Minuten fertig waren, verließen wir das Zimmer und machten uns auf den Weg zum Essraum, welchen uns die Männer gestern Abend noch schnell erklärt hatten. Kurz darauf erreichten wir den ebenfalls weißen, schlichtgehaltenen Raum und stellten fest, dass alle Tische besetzt waren und so mussten wir uns wo dazu setzen. Mason ging voraus und fragte einfach die Leute am nächstbesten Tisch, ob wir uns zu ihnen setzen können. Sie stimmten zu und wir setzten uns dazu. Ein Mädchen, welches gegenüber von mir saß, fragte mich neugierig: „Wie heißt ihr?" „Elisa und das ist Mason," sagte ich und deutete dabei zuerst auf mich und dann auf Mason, der neben mir saß. Sie nickte und sagte: „Ich heiße Valentina, aber ihr könnt mich auch gerne einfach Tina nennen." Sie stupste den dünnen, großen Jungen neben ihr an. Er schaute sie zuerst fragend an, begriff dann aber doch, was sie von ihm wollte und stellte sich als Linus vor. Der Junge neben ihm, hieß Alexander und das Mädchen, um welches er schützend einen Arm gelegt hatte, hieß Emilia. Neben mir saß noch ein dunkelhäutiger Junge namens Liam. Mir kamen eigentlich alle ziemlich nett vor, nur bei Alexander war ich mir noch nicht so sicher. Seine pechschwarzen Haare und seine eben so dunklen Augen, welche sich nichts entgegen ließen und alles ganz genau beobachteten, so als müsse er ununterbrochen sicherstellen, dass sie in Sicherheit sind, machten auf mich keinen netten Eindruck, aber dies kann sich ja auch noch ändern. „So, wo gibt es jetzt etwas zu essen?," brach ich die unangenehme Stille. Tina begann mir sogleich freudig zu erzählen, dass das Essen zu uns gebracht wird. Ich nickte ihr dankend zu. Im gleichen Moment, kam auch schon ein Mann mit sieben Tellern und reichte jeden von uns einen. Dann folgten noch ebensoviele Gläser und ein Krug mit Wasser. Ich betrachtete das Essen auf meinem Teller. Neben einem gekochten Ei, lagen zwei Scheiben Speck und zwei Brote. „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so gutes Essen gibt.," meldete sich Mason zu Wort. Wir nickten ihm zustimmend zu. Stumm begannen wir zu Essen. Dann durchbrach Liam die Stille und fragte in die Runde: „Mag jemand meinen Speck haben? Ich bin Vegetarier und esse das deshalb nicht." „Ich esse es." antwortete Linus und nahm sich den Speck von Liams Teller.

Nachdem wir gegessen hatten, trat Mr. Clark in die Mitte des Raumes, sodass man ihn von jedem Tisch aus gut sehen konnte. „Hallo alle miteinander.," begrüßte er uns freudig mit einer geöffneten Körperhaltung. Dann sprach er weiter: „Ihr werdet von nun an, jeden Tag, an diesem Tisch sitzen und jeden Tag mit diesen Leuten arbeiten. Ihr habt richtig gehört, ihr werdet ar-bei-ten! Jeder Tisch hat seine eigene wichtige Aufgabe und sollte diese nicht bis Ende des Tages erfüllt sein, könnt ihr mit einer schmerzhaften Bestrafung rechnen. Ich habe mir sogar einen eigenen Folterexperten anschaffen lassen. Aber dazu komme ich noch ein anderes mal. Jeder Tisch bekommt jetzt seinen eigenen Gruppenleiter. Ich bitte euch seinen Befehlen zu befolgen, da es auch hier bei Verstoß, unangenehme Folgen haben wird. So, dass wars erstmal, ich wünsche euch noch einen schönen Aufenthalt." Mit diesen Worten verließ er den Raum. Und nur eine Frage schoss mir durch den Kopf, warum hatte ich nicht auf Ice gehört? Dann wäre ich wahrscheinlich nicht in dieser misslichen Lage gelandet. Ich drehte mich zu den anderen und sah, dass Emilia sich an Alexander gedrückt hatte. Ihr Gesicht war bleich und sie zitterte am ganzen Körper. Ich sah sie mitfühlend an und betrachtete dann die anderen, aber die meisten hatten sich wieder aus ihrer Starre gelöst. Ein Mann trat zu uns. Er hatte blonde, zurück gegelte Haare und einen Vollbart. In seinem schwarzen Anzug, sah er sehr elegant und gebildet aus. Wegen den dunklen Gläsern seiner Sonnenbrille, konnte ich die Augenfarbe nicht erkennen. Er begann mit einer tiefen, angenehmen, vielleicht sogar beruhigenden Stimme zu sprechen: „Ich werde euer Gruppenleiter sein. Heute dürft ihr euch noch frei im Gebäude bewegen. Nützt diese Chance, um es zu erkunden und euch anzufreunden. Ab morgen werdet ihr dann anfangen zu arbeiten, dabei wird Teamwork eine große Rolle spielen. Viel Vergnügen und wir sehen uns dann heute Abend beim Abendessen wieder. Mittagessen gibt es nicht." Er machte kehrt und ging davon. „Und was machen wir jetzt?," fragte ich in die schweigende Runde.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top