P.o.V.: Elisa
Warum war ich nur so dumm gewesen und habe ihn verscheucht? Andererseits war er immer noch ein Mörder und vielleicht war das alles nur ein Trick gewesen, aber was wollte er damit erreichen? Ein plötzliches Klopfen an die Zimmertür, riss mich aus meinen Gedanken. Ich murmelte: „Herein." Mr. Clark betrat das leere große Zimmer. Er musterte mich von oben bis unten, dann fragte er: „Na, wie geht's? Bereit?"
„Gut und ich bin bereit.," log ich. Ich war ganz und gar nicht bereit und das es mir gut geht, war genauso gelogen. Doch ich wollte Mr. Clark keine Umstände machen und schon gar nicht, dass er erfuhr, dass ich mit dem Killer meiner toten Zimmergenossinnen gesprochen hatte. Der Heimleiter gab mir ein Zeichen ihm zu folgen. Ich nahm meinen Koffer, der noch auf dem ordentlichen Bett lag und folgte den Anweisungen von Mr. Clark. Wir gingen durch viele Gänge des großen Hauses, bis wir schließlich vor der Tür, die nach draußen führte, stehen blieben. Der Heimleiter öffnete die schwere Metalltür und wir verließen das Haus. Es war ein frischer morgen. Die Wiesen und Wälder um uns herum, waren mit Tau überzogen. Es sah so schön und unberührt aus. Einen Moment genoss ich die frische morgen Luft und das fröhliche Vogel Gezwitscher. Dann viel ein großes Auto in mein Sichtfeld. Ein LKW. Wollte er etwa, dass ich hinten in den Transportanhänger stieg? Tatsächlich. Er zog mich zu dem Transporter und öffnete eine kleine Tür, die direkt in den Anhänger führte. Ich war wie versteinert. Meine ganze Energie, schien aus meinem Körper gesaugt zu werden. Ich starrte zu Mr. Clark und wieder zur Tür. Er nickte und ein hämisches Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. Er stupste mich Richtung Anhängertür und knurrte bedrohlich: „Steig ein und mach mir keine Probleme!" Nach kurzem Zögern, folgte ich seinem Befehl und stieg ein. Mein Herz pochte wild gegen meine Rippen. Doch was sich im inneren des Anhängers befand, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Tausende von Kindern und Jugendlichen befanden sich, wie Tiere zusammen gepfercht, im Anhänger. Man sah ihnen deutlich die Angst ins Gesicht geschrieben. Da dachte ich wieder an die warnenden Worte von Ice: „Er ist kein Heimleiter, er ist ein Entführer und ein Mörder!" Eine Träne bahnte sich einen Weg über meine Wange. Schnell wischte ich sie weg. Ich zuckte zusammen, als die kleine Tür, die hineinführte, geschlossen und zugesperrt wurde. Es war stockdunkel. Ein kleines Mädchen weinte irgendwo. Wieso hatte ich diesem Ice nicht einfach geglaubt? Wo wird Mr. Clark uns hinbringen? Erst jetzt bemerkte ich, dass ich noch stand und setzte mich schnell hin. Ich lehnte meinen Rücken an die kalte Metallwand des LWKs. Ich zog die Beine an mich und Stütze meinen Kopf an meinen Knien ab. Leise begann ich zu weinen. Ich wollte nicht, dass die anderen meine Angst mitbekamen, obwohl wir ja alle in der gleichen Situation waren. Plötzlich berührte mich ein Hand an meiner linken Schulter und ich zuckte erschrocken zusammen. „Hey, alles wird gut, du wirst schon sehen.," versuchte mich eine männliche Stimme zu beruhigen. Er setzte sich neben mich, legte seinen Arm tröstend um meine Schulter und drückte mich an sich. Wie hatte er gemerkt, dass ich weine? War ich doch nicht so unauffällig gewesen und vor allem, warum versuchte mich der Fremde Junge zu trösten? Doch irgendwie half seine Gegenwart und irgendwann war ich wohl, an seinen warmen, beruhigenden Körper geschmiegt, eingeschlafen.
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