❄️21. Kapitel❄️
P.o.V.: Ice
Langsam trat wieder Normalität ein. Traurig, dass ich mein von Mr. Clark erzwungenes Leben schon als Alltag bezeichnete. Doch in gewisser Weise, war ich selber daran schuld. Ich hätte einfach nie bei Mr. Clark anfangen dürfen zu arbeiten. Er hat mein ganzes Leben zerstört und auf den Kopf gestellt und ich schwöre, in naher Zukunft werde ich mich an ihm rächen. Seit längerer Zeit plane ich schon einen Ausbruch, er ist noch nich ganz ausgereift, aber das wird schon noch. Ein bisschen Zeit konnte ich mir noch lassen. Elisa wurde vor etwa einer halben Stunde entlassen, sie musste sich mit ihrer Gruppe für die neue Aufgabe bereit machen. Ich wusste was kam und sie wussten es auch. Ein Klassiker. Drei Türen. Zwei von ihnen führen zum sicheren Tod und eine zur Freiheit. Im Grunde eine grausame Aufgabe. Sie hatten ja doch nur eine Chance und wenn sie die vergeigten, waren sie höchst wahrscheinlich alle tot. Wenn ich nur daran dachte, meine geliebte Schwester wieder zu verlieren, zog sich alles in mir zusammen. Zorn und Wut machte sich in mir breit. Ich schloss meine Hände zu Fäusten. „Alles okay bei dir?," fragte Luca, welcher neben mir saß und mir half die Monitoren im Auge zu behalten. „Klar," presste ich hervor und versuchte mich etwas zu entspannen. Dann klopfte es plötzlich und unser Vorgesetzter betrat den Raum. Er grinste. Nicht gut. Ohne jegliche Begrüßung, legte er gleich los: „Ice, mein Lieber. Kannst du dich noch an den Jungen erinnern, welcher versucht hat, mit einem anderen, dem mit dem Lockenkopf welcher seine Strafe schon bekommen hatte, auszubrechen?" Ich wurde bleich. Das hatte ich ja ganz vergessen. Ich sah kurz zu Luca, der mich wissend anstarrte. Er griff kurz nach meinem Arm und zog mich zu sich hinüber. Dann hauchte er mir mit sanfter Stimme ins Ohr: „Ice, du musst das nicht tun. Du bist stark, mutig und selbstbewusst. Wehre dich doch gegen ihn. So kann es nicht weitergehen. Er kann dich nicht ewig für jeden Mist bestrafen, den du laut ihm verbrochen hast." Eine leichte Gänsehaut überzog meinen Körper, als er dies sagte. Luca sagte dies mit so einer Überzeugung, dass ich es ihm fast geglaubt hätte. Doch Mr. Clark war mir um vieles überlegen. „Hey Luca, lenk Ice nicht von seiner Arbeit ab," fauchte unser Vorgesetzter Luca an. „Sie können den Jungen jetzt bringen," schrie Mr. Clark zur Tür hinaus. Ein paar Sekunden später, tauchten zwei stämmige Männer auf, welche einen kleinen braunhaarigen Jungen trugen. Sie schnallten ihn an den „Foltersessel" und verließen wieder den Raum. „So, du wirst ihm jetzt die Zunge entfernen. Eine kurze, aber für den Beteiligten schmerzhafte, Arbeit," sagte Mr. Clark kühl an mich gewannt. Ich nickte einfach. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen. Er war ein erwachsener Mann, mit einer Armee von muskulösen Kerlen und dem Folterlust von zehn Mördern. Ich hatte nicht die geringste Chance gegen ihn. Also versprach ich mir, dass alles schnell über mich ergehen zu lassen und den Jungen so wenig wie möglich zu quälen. Wie gerne hätte ich jetzt schon rebelliert, doch die Zeit war noch nicht gekommen. Ich seufzte. Dann trat ich zum Jungen. Skeptisch betrachtete ich den Tisch voller Werkzeuge. Ich nahm statt der Axt ein Messer. Die Axt wäre einfach zu unpraktisch gewesen. „Mund auf," befahl ich monoton dem vor mir zitternden, schweißgebadeten Jungen. „Bitte, bitte lasst mich in Ruhe. Es tut mir leid. Wie oft soll ich mich denn noch entschuldigen?," winselte der braunhaarige Junge. Ich schaute ihn mitleidig an und flüsterte flehend, sodass es Mr. Clark und Luca nicht hören konnten: „Es tut mir auch leid. Bitte mach den Mund auf, sonst wird es noch schlimmer, als es eh schon ist." Der Junge vor mir schien mir zu glauben und machte widerwillig den Mund auf. Ich nahm das Messer, griff mit der linken Hand in seinen Mund, um die Zunge festzuhalten und begann mit der rechten zuerst langsam und dann immer schneller den Muskel zu durchschneiden. Dem Braunhaarigen stiegen Tränen in die Augen, seine schmerzerfüllten Schreie gingen in einem gegurgel unter. Ich beendete rasch meine Arbeit und hatte jetzt eine von Speichel und Blut triefende Zunge in der Hand. Ekelig. Ich schmiss sie auf den Tisch und stürmte aus dem Überwachungsraum, Richtung Toiletten. Ich musste mir unbedingt die Hände waschen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top