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Kapitel 6
Naturtalent
Irgendwie hatte ich es geschafft wieder zurück zu finden. Mein Bauchgefühl hat einmal funktioniert!
Also sah ich das riesige Haus vor mir, und mir viel auf, das ich es zum ersten mal von außen sah. Es war wirklich groß. Man könnte es als Palast bezeichnen. Es sieht zwar sehr 'normal' vom Baustil aus, aber irgendwie konnte man sehen, dass es sehr...wie soll man sagen...besonders ist und das dieses Haus auch geliebt wird. Ich näherte mich dem Haus, und merkte auch schon, wie Leo auf der Treppe, die sich vor dem Haus erstreckte, saß, und auf mich mit offenen Armen erwartete. Ich lief auf ihn zu und umarmte ihn, wobei ich merkte, das ich sein T-Shirt nass machte, da ich immer noch nass vom Regen war. Ich löste mich aus der Umarmung, und schaute ihm in die Augen.
„Leo, ich habe einen gesehen." Verwirrt sah er mich an. „Was meinst du?", fragte er. „Ein Hoster! Ich bin einem begegnet!",sagte ich, nein wohl eher schrie ich. Jetzt schaute er mich noch verwirrter an. „Was redest du denn da? Hier in dieser Nähe gibt es keine Hoster." „Natürlich!", schrie ich. „Ich habe ihn doch mit eigene Augen gesehen und getötet!" „Was? Du sollst einen Hoster getötet haben?", sagte er lachend. Will der mich hier verspotten?! „Es ist wahr Leo! Glaub mir!", rief ich. Seine Miene wurde ernster. „Na gut, aber dass du einen Hoster getötet haben sollst, obwohl du noch nie gelernt hast, mit deinem Speer umzugehen..." Ich unterbrach ihn. „Ich werde es dir beweisen! Greif mich an!", sagte ich möglichst mutig, was mir leider misslang. Schon merkte ich, wie wieder Energie durch meinen Körper floss. Wie sich wieder eine rote Kutte an meinen Körper schmiegte. Wie ein Speer sich in meiner Hand auflud. Wieder murmelte ich irgendwelche Wörter vor mich hin. Wieder entstand ein riesiger Stromball an der Spitze meines Speeres. Ich wollte gerade dass letzte Wort sagen, als ich realisierte, dass ich auf meinen besten Freund zielte. Ich sprach das letzte Wort und zielte schnell in eine andere Richtung. Es machte ein lautes „Bumm" und dann ein helles Licht. Dieses wurde immer schwächer, und ich konnte nach und nach erkennen, was ich angestellt hatte. Ein riesiges Loch erstreckte sich am Rand des Hauses, wohin etliche andere Menschen hinrannten, um zu sehen, was passiert war. „Wow...",hörte ich Leo flüstern. „Wenn du mich getroffen hättest..." „Wärst du jetzt tot..", beendete Shania, die anscheinend gerade aufgetaucht war, seinen Satz. Nun gesellte sich noch ein anderes Mädchen dazu, dass sich an Leos Arm krallte. Das blonde Mädchen von damals. „Du dumme Kuh!! Hättest du meinen Leo Schatz getroffen...!" Sie stürmte auf mich zu, eine grüne Kutte um die Schultern, und eine Peitsche in der Hand. Ahh, sie ist eine Whiphunterin. Sie wollte gerade ausholen, als Shania sagte : „Ich würde dass ein deiner Stelle lassen...Sie kann es mit Leichtigkeit mit dir aufnehmen... selbst gegen mich hätte sie eine Chance." Den letzten Satz zu sagen, muss ihr schwer gefallen sein, aber er hatte seine Wirkung, denn dass Blonde Mädchen zog sich zurück. „Entschuldige meine Schülerin Katy...sie ist sehr...temperamentvoll.",fügte sie hinzu. Irgendwie kam mir dieser Satz doch bekannt vor. Von wem Katy wohl ihr Verhalten hat? Sie schaute mich hasserfüllt an. Mir fiel gerade etwas auf. „Wieso seit ihr alle in Kampfrüstung?",fragte ich. Diesmal meldete sich Katy wieder zu Wort. „Was denkst du den? Es gab eine riesige Explosion! Wir dachten Feinde wären eingedrungen!" Sie klammerte sich wieder an Leo, der sie aber abschüttelte und zu mir ging. „Wow...", sagte er wieder. „Ein richtiges Naturtalent." Er erwachte aus seiner Starre und wand sich wieder von mir ab. „Ok Leute, hier gibt’s nichts zu sehen! Seht zu das ihr wieder zu eurer Arbeit kommt!",sagte er zu den restlichen Leuten, die mich komisch anstarrten. „Danke Leo",murmelte ich. Wieder wandte er sich mir zu. „Wow...", sagte er schon wieder. „Du hättest mich locker alle machen können. Was war das für ein Spruch den du gesagt hast? War das Latein? Du bist echt unglaublich!" Er packte mich an den Schultern. „Ehh...ja", antwortete ich verlegend. Ich sah Katy an, die mich böse an funkelte. Ich streckte ihr die Zunge raus und sah dann wieder Leo an. „Also, du hast vorhin von Training gesprochen."
Nächster Tag. Ich machte mich zu meinem Trainingstag bereit. Leo hatte gesagt, dass ich schon bald wieder in meine normale Schule gehen könnte, nach einer Woche Training. Es vergingen die Tage und meistens musste ich mit Michael oder Leo zusammen alleine trainieren nicht so wie die anderen zu hundertst zusammen. Den ich war immer noch der einzige Blitzhunter. Die Stormhunters und die Firehunters waren mir immer noch am ähnlichsten, den die sind auch Elementarhunter. Dennoch wurde ich von den anderen Huntern eher gemieden. Trotzdem entdecke ich jeden Tag neue Dinge an mir. Die Zeit verging schnell und heute war schon der fünfte Trainingstag.
„Ich bin schon so aufgeregt, wieder in die Schule zu gehen.",dachte ich. Heute würde ich wieder mit Leo zusammen trainieren. Naja wenn man es so nennen kann. Wohl eher experimentieren. Also wartete ich auf Leo. Ich sah seinen Blondschopf um die Ecke gehen und rief: „Sie sind zu spät, Herr Kommandant!" „Nenn mich nicht so!",zischte er zurück. „Oh ist unser Kommandant schlecht gelaunt?",fragte ich. Ich hatte gerade ein bisschen Lust ihn zu necken. „Nein, 'tschuldigung das ich zu spät bin, Katy hat mich noch aufgehalten." Und dann fragte ich ihn die Frage, die jetzt in allen Köpfen herumschwirrte. „Bist du mit ihr zusammen?" Er wurde schlagartig rot wie eine Tomate. „Nein!", schrie er schon fast. „Okay?...",sagte ich misstrauisch. „Nein, ich bin wirklich nicht mit ihr zusammen. Sie verfolgt mich nur immer, was schon echt ein bisschen nervig ist...Übrigens, bist du etwa eifersüchtig?" Nun war ich es, die rot wurde, und ich merkte, wie mir das Blut in den Kopf schoss. Bevor die Situation noch peinlicher wurde, sagte ich schnell: „Komm lass uns anfangen." Er antwortete: „Ach ja, lassen wir doch morgen einmal die Trainingsstunde ausfallen. Lass uns dass machen, was du eigentlich an meinem Geburtstag als Überraschung vorgesehen hast." Er grinste mich breit an.
Wir machten uns auf den Weg, zogen unsere normalen Klamotten an. Leo hat gesagt, dass wir mit dem Bus ca. drei Stunden brauchen würden, um wieder ein Zivilisation vorzufinden. Ich dachte mir schon, dass das Lager der Hunters irgendwo in der Pampa ist, aber kommt schon, drei Stunden?! Und zu allem übelst mussten wir schon fünf Uhr morgens aufstehen. Also so kam es, dass wir in den Bus stiegen, der ziemlich leer war, nur ein paar andere Hunter, die auch in die Stadt wollten waren dort, und ich meinen Kopf an Leos Schulter stütze, und einschlief.
Ich träumte wieder. Und nicht nur irgendeinen Traum. Es war DER Traum. Die letzten Wochen hatte er mich verschont, oder wohl eher ich hatte ihn verdrängt. Ich wurde von einem Rütteln geweckt.
„Elli, alles in Ordnung?", fragte Leo mich besorgt. „Du hast plötzlich angefangen zu weinen, und zu schreien", sagte er. Ich nickte nur, und versuchte seinem Blick auszuweichen. Eine weitere Stunde verging, wo wir nur schweigend nebeneinander saßen, und ich aus dem Fenster starrte. Endlich waren wir angekommen, aber man merkte die angespannte Luft zwischen mir und Leo. Ich nahm ihn an der Hand, und verdeckte ihm die Augen, da ich versuchte, die Situation etwas aufzulockern. „Nicht schauen!",sagte ich. Also standen wir jetzt vor dem Eingang, und ich löste meine Hände von seinen Augen. Man konnte seine Reaktion nur erahnen. Er sah zu dem Schild, wo 'Freizeitpark' draufstand und mir immer hin und her. Dann grinste er breit, und umarmte mich fest, wobei ich fast erstickt wäre. Ich wusste, dass Leo schon immer mal in den Freizeitpark wollte, aber früher hatte er immer gesagt, er hätte keine Zeit für Freizeitparks, da er lernen müsse. Jetzt, wo ich darüber nachdachte, wohl eher trainieren müsse. Er quiekte wie ein kleines Mädchen, das gerade ein Pferd bekommen hätte, und zog mich in den Park. Im nach hinein war es wohl doch nicht die beste Idee in den Freizeitpark zu gehen, den Leo wollte wirklich alles fahren, und um ehrlich zu sein, war ich nicht ganz schwindelfrei. Trotzdem überwand ich mich, und fuhr mit ihm so viel wie möglich.
Es war wirklich ein lustiger Tag, und endlich war ich mal von dem Training befreit, und konnte mich entspannen. Aber so richtig bei der Sache war ich den ganzen Tag nicht, schließlich hatte ich wieder diesen Traum...
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