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Kapitel 5
Blitzhunter
„
...Was?",antwortete ich, völlig perplex. Alle starrten mich an. Ich konnte ihre Blicke nicht wirklich deuten. Respekt, Abneigung, Erstaunen, Mitfühlung,...oder Mitleiden? Alles konnte man in ihren Augen sehen, aber wiederum auch nicht. Wie hättet ihr wohl in so einem Moment reagiert? Mir gingen so viele Gedanken durch den Kopf. Ich musste hier einfach raus! Weg von Leo, weg von der Tatsache, dass ich ein Hunter war, ...weg von der ganzen Realität. Ich lief aus dem Raum. Ich spürte noch, wie die Blicke der anderen sich in meinen Rücken bohrten. Jetzt war ich in dem langen Gang angelangt. Ich kannte mich hier null aus, also lief ich einfach. Ich suchte nur nach einer Tür. Als ich eine gefunden hatte, lief ich raus, ins Freie und mir wurde es erst nach einiger Zeit bewusst, dass es in strömen regnete. Ich hatte nur ein t-Shirt und eine ganz normale Jeans an, aber ich spürte die Kälte nicht mehr. Ich lief einfach immer weiter. Vor mir erstreckte sich ein Wald, in den ich hinein rannte. Ich rannte einfach immer weiter, Äste schlugen mir ins Gesicht. Diese Situation erinnerte mich stark an damals, wo ich verzweifelt von dem Phönix weggelaufen bin...Da war ich wieder für eine Sekunde in meinen Gedanken versunken, als ich auch schon gegen einen Baum lief, der mich schmerzhaft zu Boden sinken ließ. „Was mache ich hier eigentlich?", sagte ich zu mir selbst, und bemerkte, das meine Stimme brach und ich anfing zu weinen. Normalerweise hätte ich die Tränen weggewischt, wie jedes mal, aber ich konnte nicht. Ich legte mich auf den kalten, nassen Waldboden. Es hatte aufgehört zu regnen. Nach einiger Zeit hatte ich mich einigermaßen im Griff. Ich wollte nochmal nachdenken. Ich war ein Blitzhunter... also ...wenn ich das richtig verstanden habe, ist meine Elementarkraft, die, Blitze zu erzeugen, sowie zu kontrollieren. Nach einiger Zeit richtete ich mich wieder auf. Nun es war nun mal so. Im nach hinein dachte ich, dass ich etwas überreagiert hatte. Schließlich hatte ich eine unglaubliche Gabe bekommen. Und diese Gabe hatte nur ich! Ich war etwas Besonderes geworden. Ich fühlte mich wie der Gott Zeus höchstpersönlich. Ich denke, ich war kurz davor durchzudrehen...
Ich machte mich wieder auf den Weg zurück, aber natürlich hatte ich mich verlaufen...
„Mist...Elli, das war ja wieder so klar...", sagte ich. Ich folgte einfach meinem Bauchgefühl, und ging einfach immer weiter. Plötzlich hörte ich eine Stimme. Eine Frauenstimme, ich lief ihr hinterher. „Hallo?...Hallo...!", rief ich, als ich sie entdeckte. Sie blieb stehen, und schenkte mir ein zuckersüßes Lächeln. Es war zwar etwas gruselig, aber ich war erleichtert, endlich jemanden getroffen zu haben. „Wer bist du den, Kleines Mädchen? Hast du dich etwa verlaufen?", fragte sie mich. Sie war schon etwas älter, ich glaube um die 40. Sie hatte rot – blonde Haare und grüne Augen, die aber anscheinend, wahrscheinlich kam das mit dem Alter, etwas gräulich verfärbt waren. Ich antwortet nur : „Ja..." „oh...ich kenne mich hier im Wald ziemlich gut aus, bestimmt willst du zum Anwesen...der Hunter?" Letzteres sagte sie mit so viel Hass in der Stimme, dass es mich erschreckte. „Wa...Was meinen sie?",fragte ich, sehr verunsichert. „Kind, ich frage dich, ob du ein ein Hunter bist?", sagte sie, und ich merkte, das sich ihre Stimme sehr misstrauisch anhörte. „Was soll das sein...ein Hunter?", fragte ich, obwohl ich natürlich wusste, was das war,und auch, dass meine Stimme sich sehr ängstlich anhörte, aber diese Frau machte mich sehr stutzig.
Plötzlich riss sie die Augen auf, und sie veränderten ihre Farbe, von dem grün-gräulichen, in ein tiefes schwarz. Und nicht nur die Iris wurde schwarz, das ganze Auge wurde schwarz. Aus ihrem Rücken wuchsen zwei riesige weiße Flügel. Ihr Gesicht blieb unverändert, bis auf die Tatsache das ihr riesige Reißzähne wuchsen. Ihr Körper veränderte sich auch. Er bekam Schuppen, wie die eines Krokodils. Mir wurde klar, was die Frau war...ein Hoster!
„Lüg mich nicht an, Kindchen!", schrie sie, als sie sich schon zum Angriff bereit machte. Ich schrie auf, als sie mich am Bein erwischte, und eine riesige blutende Wunde sich erstreckte. Ich hatte wirklich die Nase voll! Voll von dem ganzen Hoster Kack bis zu diesen verdammten Huntern! Ich hatte einfach keine Lust zu sterben! Ich wollte einfach mein Leben zurück! Die ganze Wut hatte sich in diesem Moment angestaut. Ein helles Leuchten erfasste mich, und ich hörte ein Zischen, von dem Gegenstand in meiner Hand. Es war ein Speer. Mein Speer. Jetzt bemerkte ich auch die rote Kutte, die mich vertraut am Rücken streifte. Wirklich, ich wusste nicht, was gerade los war, und warum ich plötzlich so in Kampflaune war. Nicht nur meine Kleidung hatte sich verändert. Ich auch. Ich streckte den Speer in den Himmel und flüsterte etwas. War das Latein? Ich wusste es nicht. Ich konnte meinen Körper nicht mehr steuern, er tat einfach dass, was er wollte. Ein riesiger, elektrischer Ball formte sich an der Spitze von meinem Speer. Ich sah den Hoster noch einmal an, bevor ich die letzten Worte sprach. In seinem Gesicht sah man einfach nur...Verwunderung. Dann geschah es und ich sah zu, wie dieser Hoster sich langsam zu Staub auflöste.
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