13
Kapitel 13
Kann das überhaupt klappen?
Wir versuchten die nächsten Tage so zu tun, als wäre das, was im Kinderheim geschehen ist, nie passiert. Aber wie sollte das funktionieren. Meine Pflicht war es, ihn zu töten. Aber das könnte ich niemals tun. Wir hatten gerade Physikunterricht. Auch hier saß ich neben Zayne. Ich beobachtete ihn. Etwas zu lange, den er bemerkte es.
„Was ist los?", fragte er. „G-gar nicht!", schrie ich, mit rotem Kopf, und eindeutig zu laut. „Elli! Würdest du dich bitte konzentrieren!", schaltete sich der Lehrer ein. „Du scheinst nicht sehr beliebt bei den Lehrern zu sein", murmelte Zayne mir zu. Ich versuchte ihm einen bösen Blick zuzuwerfen, was mir schrecklich misslang. Es endete damit, das wir einen Lachanfall bekamen. Alle starrten uns böse an, was nicht gerade hilf, das wir uns beruhigten. Aber nach und nach verstummten wir, und versuchten dem Unterricht zu folgen, was mir eigentlich bis jetzt gut gelang. Nach einiger Zeit sagte Zayne: „Hast du heute schon was vor? Wir könnten in den Park nach der Schule gehen." Und da schwindet meine Konzentration dahin. Ich nickte nur.
Die Schulglocke läutete, und ich ließ einen erleichterten Seufzer von mir. Aber dann erinnerte ich mich, das ich mich mit Zayne verabredete hatte, und die Spannung kam zurück. Mein Herz schlug so schnell, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen. Eine Hand legte sich auf meine Schulter.
„Hey Z.." Ich verstummte. Hinter mir stand Leo. „Oh, hey Leo", murmelte ich. Ich hatte mich schon lange nicht mehr mit ihm unterhalten. Der Kuss...er verwirrte mich immer noch. „Hey Elli! Hast du heute schon was vor?", fragte er mich. „Ehm...nunja...", stotterte ich mit hochrotem Kopf. Er musterte mich. „Hast du etwa ein Date...mit ihm?", fragte er mich, mit hochgezogener Augenbraue. Dieser Junge kennt mich eindeutig zu gut! „D-d-d-ate?", stotterte ich wieder. Oh mein Gott! Ich habe ein D-d-d-d... ihr wisst schon was ich meine, mit Zayne! Nein kein D-d-d... „N-nein kein D-d-d...", murmelte ich zurück. Im Innersten verfluchte ich dieses Wort. Er musterte mich wieder scharf. „Kein was?", fragte er, und kam meinem Gesicht näher. Ich schubste ihn weg. Er kam mir eindeutig zu nah! Mein Kopf lief noch röter an, wenn das überhaupt ging. Meine Hände wurden schweißnass, sodass ich sie an meiner Hose abwischen musste. Er wusste anscheinend was ich dachte, denn sein Blick wurde weicher. „Elli...wegen dem Kuss. ..", begann er. Kann mir bitte jemand helfen?, sagte ich immer wieder zu mir. „Leo...ich muss gehen...", murmelte ich, machte kehrt, und lief um die Ecke, wobei ich mich an die Wand lehnte, sobald ich aus seinem Blickfeld war, und zu Boden sank. Das war echt knapp. „Was machst du da?", fragte mich eine vertraute Stimme. „Z-zayne!", stammelte ich. „Ist alles in Ordnung?", fragte er mich, als er mir aufhalf. „Nein...nicht wirklich...", rutschte es aus mir raus. Ich blickte zu Boden. Meine Schuhe waren heute außergewöhnlich interessant. Er schaute mich fragend an. „Wechseln wir das Thema!", sagte ich flehend, und versuchte zu Lächeln. „Gut...", sagte er nur. „Aber irgendwann wirst du es mir sagen", sagte er lächelnd. Wird das jetzt zu unserm Standartspruch? Ich lächelte zurück. Heute war ich irgendwie über emotional. Schweigend gehen wir zum Park. Immer wenn sich unsere Schultern striffen, machte mein Herz einen Aussetzer.Wir setzten uns gemeinsam auf eine Bank. Peinliches Schweigen. Dann fragte ich das, was mich die ganze Zeit beschäftigt. „Zayne, was meinst du mit 'Wir können uns ändern'?" Er senkte seinen Blick. „Ich meine, das wir nicht zwangsläufig schlecht sind." Ich schaute ihn noch verwirrter an. „Hast du das Buch 'Das Vamperl' gelesen?", fragte er nun. Ich schüttelte den Kopf. „In dem Buch geht es um ein vampirähnliches Ding, was böse ausschaut, aber eigentlich nur das schlechte aus den Menschen aussaugt." Er blickte auf. „Als Hoster kann man es trainieren, nicht die Good Souls zu töten, sondern die Bad Souls. Es ist zwar nicht das selbe...aber es ist gut genug..." Ach so war das. Wieder überflutete mich eine Welle von Schuldgefühlen. Was ist...was ist wenn ich einen von den guten Hoster getötet habe? „Zayne? Das müssen wir sofort den Huntern sagen! Das verändert total unsere Prinzipien!", sagte ich nun. „Als ob wir das noch nicht versucht hätten. Das Problem ist, das nicht alle so gut sind und sich immer unter Kontrolle haben...", erwiderte er. „So wie auch ich", murmelte er zurück. „Aber es geht! Es steckt bestimmt noch mehr dahinter. Die Hunter haben bestimmt noch andere Gründe, warum sie euch töten wollen...", überlegte ich laut. Verwundert starrte er mich an. „Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht...", sagte er. „Zayne...wir schaffen das... Hoster und Hunter... gemeinsam", sagte ich und verschränkte meine Hände in seinen. Plötzlich feuerte ein Feuerball knapp an Zaynes Kopf vorbei. Ich blickte um mich. Und dort stand er. „Firehead", sagte ich. „So ist das?! Black Sugar...Du bist ein abtrünniger Hunter?!", schrie er mich an. „Firehead...Ich kann das erklären!", versuchte ich ihn aufzuklären.Wieder feuerte er einen Feuerball ab. Diesmal traf er Zayne am Rücken. Er schrie auf. Schlimme Verbrennungen konnte man auf seinem Rücken erkennen. „Zayne!", schrie ich verzweifelt. Tränen flossen aus meinen Augen. „Hör auf, Firehead!" Da geschah es. Zayne nahm seine Hostergestalt an. Dieselben Flügel. Dieselben Augen. Dieselben Zähne. Derselbe Körper. Zayne ist der Hoster aus meinem Traum.
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