16. Ethan

"Wach auf!"
Ich öffnete die Augen und schaute direkt in Jaydens Gesicht, der genau vor mir lag.
"Was ist denn?", murmelte ich und versuchte mich an die Helligkeit zu gewöhnen.
"Die Mädels sind einfach weiter gefahren und warten draußen auf uns "

Er stand langsam auf und zog sich eine schwarze Stoffhose über, während ich mich erstmal streckte und mir dann auch was zum anziehen suchte.
"Chiara hat sich wieder übergeben", erklärte er mir dann besorgt und wir liefen zusammen aus dem Wohnwagen, um erstmal erstaunt die Augen aufzureißen.
"Wow", murmelte ich und dachte dabei, ich würde immernoch träumen.


"Wahrscheinlich hat sie Magen-Darm oder sowas", hauchte ich und konnte meinen Augen immer noch nicht trauen.
"Wahrscheinlich", gab mir Jayden zurück und lief mit voraus den Hügel herunter, um dann lächelnd seine Füße in den Sand zu stecken.

Ich tat es ihm gleich, spürte den warmen Sand zwischen meinen Zehen und musste den Mädchen wirklich Recht geben. Es war einfach ein unglaubliches Gefühl, das einen nur glücklich machen konnte. Hier gab es keine Traurigkeit. Nur Sonne, Wärme und das sanfte Rauschen der Wellen.

"Gefällt es euch?"
Ich drehte mich um und bekam sofort einen Herzstillstand. Da kam meine Mate mit einem roten Bikini auf uns zu und strahlte dabei über beide Ohren.
"Ich hab hier noch einige Handtücher und Badesachen für euch gekauft."

Sie hielt mir eine Tüte  hin, doch ich starrte sie nur an und bemühte mich nicht über sie herzufallen. Was dachte sie eigentlich, wie viel Kontrolle ich über mich hatte?
"Ethan?", hörte ich ihre Stimme und dann spürte ich einen harten Schlag gegen  meinen Arm, der von Jayden kam, doch ich war ihm dankbar dafür, das ich mein Herz wieder schlagen spürte.

"Dann zeig mal her", meinte er und nahm ihr die Tasche aus der Hand, um sich alles anzusehen.
"Geht's dir gut?", fragte sie mich und ich hätte niemals damit gerechnet, doch sie legte ihre zierlichen Arme um mich und drückte mir einen Kuss auf die Wangen, der selbst mir die Knie weich werden ließ.
"Jetzt ja", murmelte ich und zog sie so fest  ich konnte an mich, um den süßlichen Geruch ihrer Haut tief in mich aufzunehmen .

"Chiara will, das du zu ihr kommst. Jayden soll es nicht wissen", flüsterte sie mir dann so leise ins Ohr, das es kaum zu verstehen war. Ich schaute sie verwirrt an und sie nickte in die Richtung, in die ich gehen sollte.
"Jayden? Da hinten gibt es Geschäfte und wir haben alle Hunger. Wollen wir da kurz zusammen hinlaufen?", sprach die ihn dann an und lächelte mir noch flüchtig zu.
"Ja, klar."

Ich wartete, bis beide so weit weg waren, bis ich sie kaum noch sehen konnte und lief dann den Weg entlang, den sie mir mit ihrem Nicken vorgegeben hatte, bis ich hinter einem Felsen ein bitterliches Weinen hörte.

"Chiara?"
Ich lief schnellen Schrittes durch den Sand hinter den Felsen und sah sie da dann sitzen. Blasse Haut, dunkle Ringe unter den Augen, die vom Weinen schon aufgequollen erschienen und die Arme fest um die Beine geschlungen.
"Was ist los?", fragte ich geschockt und ließ mich neben ihr im Sand nieder, woraufhin sie sofort ihren Kopf auf meiner Schulter ablegte.

"Ethan, ich bin nicht  krank, ich bin schwanger", schluchzte sie und hielt sich dabei den Bauch fest. Ich verstand überhaupt nichts mehr. War das nicht eine gute Nachricht? Wieso weinte sie? Wieso erzählte sie mir das und nicht Jayden?
Vorsichtig legte ich ihr meine Hand auf den Rücken und streichelte sie aufmunternd.

"Wieso weinst du denn dann? Das ist doch eine gute Nachricht."
"Natürlich ist es eine gute Nachricht, aber Jayden wollte die Welt bereisen und ich werde ihm das hiermit nehmen."
Ich schaute sie an und schüttelte lächelnd mit dem Kopf.
"Ach du kleine Nuss. Ihr könnt doch trotzdem noch die Welt bereisen."
"Das Kind braucht einen Wohnsitz Ethan. Es muss auch irgenwann zur Schule."

"Quatsch. Ich war auch nie in der Schule", erklärte ich und sah plötzlich ihre Mundwinkel zucken.
"Das merkt man", lachte sie plötzlich leise und wischte sich  dabei die Tränen aus dem Gesicht.
"So gefällst du mir schon viel besser und glaub mir, alles wird gut."

Ich stand auf und half ihr an den Händen wieder auf die Beine, um dann gemütlich mit ihr zurückzulaufen.
"Wann wirst du es ihm sagen?", wandt ich mich dann neugierig an sie, denn ich konnte es kaum erwarten, Jaydens Gesicht zu sehen, wenn er es erfahren würde.
"Ich weiß es noch nicht." Sie zuckte mit den Schultern und atmete tief ein und aus. Ich machte mir nichts daraus. Chiara war eben so und ich wusste, dass sie es ihm sowieso nicht lange verheimlichen konnte, dafür liebte sie ihn zu sehr und war sicher genauso gespannt wie ich darauf, seine Reaktion zu sehen.

Nach einer Weile kamen wir wieder am Wohnwagen an, wo die anderen beiden schon einen Salat gemacht hatten und uns lächelnd  erwarteten.

_
800

Freut ihr euch  für sie? *.*
Wie wird Jayden reagieren?

Findet ihr es interessant, welche Wirkung Josephine auf den sonst so arroganten Ethan hat?^^

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top