🕯🕯🕯 Bromance for Christmas

Sonntag, 11. Dezember 2022

Boah ich weiß es ist viel JoJo Content gerade... aber ich hab wenig Zeit und Celina schreibt an diesem One Shot... oder Mehrshot, der halt später in kleiner Stücke eingeteilt wird.
Wisst ihr noch Lilias Vergangenheit, wo ihr den Anfang, aber nie das Ende gekriegt habt?
Ungefähr so läuft das jetzt wieder ab.
Buuuuut it's a christmas bromance story. Also eigentlich ist es keine Ship Story, aber ich hatte auch bromance mit Ruggie ohne mit ihm rumzumachen.

*Kussszene mit Ruggie aus "Der Harem der Königin" spielt im Hintergrund ab*

Ignore that.
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,,Weißt du was, Bro?"
,,Hm?"
,,Meine Mom verlangt immer noch von mir, dass ich einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann schreibe, weil ich sonst nix zu Weihnachten kriegen würde. Sehe ich aus wie ein Baby? Ich weiß dass sie den nie zur Post bringt, sonder selber liest und anhand von meine Noten festmacht, wie viel sie von meiner Liste kauft. Weihnachtsmann, ja klar."
Jetzt verstand Okuyasu zumindestens, wieso sein Kumpel mit Briefpapier und Stift bewaffnet ins Cafè kam, aber verwirrt war er dennoch. Irritiert sah er Josuke an. ,,Willst du damit sagen der Weihnachtsmann ist nicht echt?"
,,Bro, natürlich ist er nicht echt. Überleg' Mal, in einer Nacht einmal um die ganze Welt? Der Weihnachtsmann müsste ein Stand User sein, um das zu bewerkstelligen. Und wenn er doch so gutherzig ist, wieso beschenkt er dann nur Kinder aus der Ober- und Mittelschicht? Sind die armen Kindern etwa alle auf seiner Unartig-Liste oder ist er ein sadistisches Arschloch? Da ich weder denke, dass es am Nordpol Stand Pfeile, gibt, noch dass alle armen Kinder schlecht erzogen sind, bleibt mir nur die Schlussfolgerung, dass es den alten Santa nicht gibt. Man, Okuyasu, wie kommst du überhaupt darauf?"
Sein Stift kratzte übers Papier. Ein paar Entwürfe hatte er schon wieder verworfen. Es musste ein perfekter, formeller, in Sonntags-Ausgeh'-Schönschrift formulierter, fehlerfreier Brief sein oder seine Mutter würde sparsam sein. Irgendwie musste er die fünf in Mathe ausgleichen.
,,Hey, Mann, was klingt besser? "Lieber Santa" oder "Sehr geehrter Santa"? Lieber ist der klassische Wunschzettel Anfang, aber Sehr geehrter klingt höflicher und- Was starrst du denn so?"
,,Der Weihmachtsmann... ist nicht echt", flüsterte Okuyasu, ,,Mein Leben ist eine Lüge."
,,Meine Fresse, hätte ich gewusst, dass ich deine Welt damit zerstöre, hätte ich nix gesagt, aber ich bin wohl irgendwie naiver Weise davon ausgegangen, dass du nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubst. Hast du ihn denn je gesehen?"
Jetzt hatte er seinen Kumpel gereizt. Das erkannte er an seinem gekränkten Blick und die Art in der er seine Brust vorschob. ,,Zu deiner Information - Ich habe ihn jedes Jahr zu Weihnachten gesehen, wenn er meine Geschenke gebracht hat. Dad war dann zwar nie im Raum, weil er immer noch was besorgen musste, aber er wollte dann immer alles darüber hören!"
,,Hmmm dein Dad war der Weihnachtsmann. Deswegen waren sie auch nie im selben Raum."
Okuyasu sackte in sich zusammen und schwieg. Man konnte im am Gesicht ablesen, dass er angestrengt über Josukes Behauptung nachdachte.
Eine Kellnerin kam und räumte die leeren Tassen ab. ,,Darf es sonst noch was sein?", fragte sie höflich.
,,Nur ein Wasser für mich, Danke. Okuyasu, was ist mit dir?"
,,Flüßigkleber um den Scherbenhaufen wieder zusammen zu kleben, der mein Leben ist... bitte."
Die Kellnerin schrieb artig mit.
,,Das Wasser kommt sofort, aber wegen dem Klebstoff müsste ich einmal nachfragen. Ich glaube wir haben welchen in der Kammer."
Und weg war sie wieder. Josuke beugte sich vor und verpasste seinem Kumpel einen Klaps auf die Stirn. ,,Flüssigkleber für den Scherbenhaufen der dein Leben ist? Sag Mal, spinnst du? Es ist nur der Weihnachtsmann!"
,,Es ist meine Kindheit. Aber was verstehst du schon davon? Deine Mom lebt noch und ist hotter denn je. Dein Dad ist kein schrumpeliger Invalide-"
,,Einspruch! Hast du dir Mr. Joestar Mal angesehen?"
,,...ok, dann ist dein Dad halt ein schrumpeliger Invalide, aber dein Bruder ist nicht tot!"
,,Ich habe nicht Mal einen Bruder, du Dumpfbacke!"
,,Sag ich doch! Und du siehst gut aus! Die Mädchen fliegen auf dich! Ich kriege nie jemanden ab, aber hauptsache selbst Koichi ist in einer festen Bezieh-"
,,Koichi, stimmt! Wo bleibt der Kerl?"
Vielleicht lenkte Josuke das Thema auf Koichi, weil er mit der Situation überfordert war. Er hatte früher oft gehört, dass ein bester Freund das Privileg hatte auch Mal als Therapeut zu fungieren, doch bisher hatte Okuyasu davon nie Gebrauch gemacht. Jetzt auf einmal erzählte er davon wie unzufrieden er eigentlich war und verlangte von Josuke, nun, was verlangte er überhaupt? Wollte er nur, dass sein Freund zuhörte oder wollte er einen Rat hören? Josuke mochte es nicht, wenn er um Rat gebeten wurde. Es war, als ob der Bittsteller all die Verantwortung die eine Wahl im Leben mit sich brachte auf ihn abwälzen wurde und das gefiel ihm ganz und gar nicht.
Er konnte Okuyasu zum lachen bringen und Späße mit ihm treiben, sie konnten sich aus Spaß prügeln und zocken, aber er wollte definitiv keine sentimentalere Beziehung, die auf Reden und Zuhörten basierte. War das egoistisch? Vermutlich.
,,Hä bist du dumm? Koichi hat abgesagt. Er ist mit seiner fReUnDiN auf den Weihnachtsmarkt gegangen. Du weißt schon, der Markt auf dem man gebrannte Mandeln und glasierte Äpfel kriegt, um die Zeit zu überbrücken bis der Weihnachtsmann kommt. Den es gar nicht gibt."
,,Ich werde mich nicht entschuldigen, weil ich dir die Wahrheit gesagt habe, was eh längst überfällig war. So, machen wir die Hausaufgaben bei dir oder bei mir?"

Das Weihnachtsfest 1999 wurde von dem bevorstehenden Weltuntergang überschattet. Die Computer würden den Jahrtausendwechsel nicht schaffen, so erzählte man sich. Wie sollte ein perfekt durchdachtest und programmiertes System es auch schaffen von 31.12.1999 auf 01.01.2000 zu switchen? Unvorstellbar!
Josuke hatte wenn überhaupt Angst vor den Sekten, die an seiner Tür klingeln, das Ende der Welt predigen und ihm Gruppensuizid schmackhaft machen wollen würden.
In den Nachrichten im Radio wurde erneut darüber philosophiert, was an den Gerüchten des Weltuntergangs dran sein könnte und Josuke lies diesen hirnverbrannten Mist im Hintergrund laufen, während er sich fertig für die Schule machte.
,,...es wäre immerhin nicht das erste Mal, dass es in Morioh zu merkwürdigen Ereignissen kommt. Die Apokalypse hat unserer kleinen Stadt noch gefehlt", witzelte der Nachrichtensprecher im Radio. Josuke seufzte. ,,Klopf auf Holz, Mann. Der Sommer war anstrengend genug! Mom, ich muss zur Schule! Wo sind meine Stiefel?!"
,,Im Schuhschrank, wo denn sonst?"
Oh, sie war schlecht drauf. Wohl noch keinen Kaffee gehabt. ,,Da hab ich schon geguckt!", brüllte er zurück und griff nach seinem Mantel. Er war drauf und dran einfach Sneaker anzuziehen, aber der Schnee draußen würde die wohl schnell durchweichen. Nasse Socken, genau was er brauchte.
Gerade als er die Jacke zugeknöpft und das Radio ausgeschaltet hatte, kam seine Mutter herein, die demonstrativ seine schwarzen Stiefel hoch hielt. ,,Wo hast du die denn jetzt her?!"
,,Schuhschrank. Sicher, dass du keine Brille brauchst?"
Gereizt nahm er ihr die Stiefel ab und zog sie an. Jetzt brauchte er nur noch seine Schlüssel...
,,Hast du noch zwei Minuten, Josuke? Ich würde gerne mit dir über Heiligabend reden", sagte seine Mutter und drückte ihm dabei seine Schlüssel in die Hand. Und wo hat sie die jetzt hergezaubert?
,,Ja, das wird unser erstes Weihnachstfest zu zweit, so ohne Grandpa. Ich werde vermutlich was von KFC holen, wir schauen nen Film, um halb gibt's Bescherung und dann geht's in Bett. Siehste? Von wegen 'die Mama muss immer an alles denken'. Ich habe schon lange alles durchdacht."
,,Hast du auch durchdacht, dass dein bester Freund Heiligabend allein in dieser Bruchbude dadrüben verbringen wird?"
Josuke hielt inne und sah seine Mutter überrascht an. Natürlich, Okuyasus älterer Bruder ist im Sommer gestorben, also ist das sein erstes Weihnachten alleine. Gut, da gab es auch noch seinen Dad, aber der war mittlerweile wirklich mehr Kröte als Mensch.
,,Hast du nicht Mal gesagt Weihnachten sei das Fest der Familie und du würdest mich Windelweich prügeln, wenn ich Freunde über die Feiertage mitnachhause bringe?"
,,Ja... da wusste ich aber auch noch nicht, dass du dich Mal mit einen Waisen anfreunden würdest. Außerdem hat Okuyasu das wirklich nicht verdient. Er ist ein guter Kerl."
Wahre Worte. Irgendwie.
,,Ich frag' ihn. Sag Mal, wie spät ist es?"
,,Halb acht. Wieso?"
,,Oh, ok. Halb acht. Das heißt... OMG ICH KOMME ZU SPÄT!"
Er riss die Tür auf und stand Okuyasu gegenüber.
,,Oi, Josu-"
,,Ja ja Oi Josuke bliblablub, wir sind viel zu spät dran! Komm jetzt! Bye, Mom!"
Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und die Beiden liefen schnellen Schrittes zur Schule.

,,Woah, im Ernst? Das hat deine Mom gesagt? Ich darf zu euch?"
,,Bild dir bloß nichts drauf ein, Mann. Sie hat nur Mitleid."
Josuke, Okuyasu und Koichi saßen während der Mittagspause auf dem Schulhof unter einem Vordach und redeten über die kommenden Ferien und Weihnachten. Und natürlich auch über den Jahrtausend Wechsel. Es schneite nicht mehr so doll wie in der Nacht zuvor, doch die eine oder andere Flocke fand noch ihren Weg zum Boden. Die perfekte Atmosphäre, um Heiligabend zu besprechen also.
,,Oh Mann, ist ja super, dass ich bei euch Weihnachten feiern kann! So kann ich deine Mom noch Mal richtig bewundern bevor die Welt untergeht!"
,,Oh mein Gott, erst der Weihnachtsmann und jetzt...", murmelte Josuke leise. Dieses Mal wollte er nicht derjenige sein, der Okuyasus Seifenblase aus Naivität zum platzen brachte. Sollte Koichi es doch tun. ,,Die Welt wird nicht untergehen, Okuyasu. Das ist doch nur Medien Propaganda", erklärte Koichi und trank von seinem Saftpäckchen. Okuyasu sah verwirrt aus, mal wieder. ,,Aber die haben in den Nachrichten gesagt, dass die PCs vielleicht überfordert sein werden."
,,Wieso sollte der PC damit überfordert sein das Datum zu ändern? Bleib Mal locker."
Bleib Mal locker? Wow, eine Freundin zu haben hat Koichi wohl ein wenig entspannt. Was bei seiner Psycho Flamme eigentlich nicht wirklich vorstellbar war. Nun griff Okuyasu nach Josukes Arm und sah ihn verschwörerisch an. ,,Weltuntergang oder nicht, wenn ich wirklich mit euch Weihnachten feiern darf, brauche ich ein Geschenk für deine Mom... und vielleicht auch für dich, wenn du artig bist", witzelte er. Josuke prustete. ,,Ja hallo? Ich bin immer artig. Der reinste Engel ey. Wir können nachher auf den Weihnachtsmarkt und Geschenke für alle auf unserer artig Liste besorgen. Ganz besonders für mich natürlich."
,,Oh ja, das machen wir! Josuke und Okuyasu machen den Weihnachtsmarkt unsicher!"
Jetzt stand das Saftpäckchen neben Koichi im Schnee, als ob ihm die Lust darauf vergangen wäre. ,,Und was ist mit mir?!"
,,Ha! Du warst da erst mit deiner Herzensdame! Lass Josuke und mir etwas Brozeit! Wie würde es dir gefallen, wenn du mit Yukako rummachst und ich stehe einfach daneben?", gröhlte Okuyasu.
,,Jaaaa also das klang jetzt ziemlich schwul", murmelte Koichi.
,,WIE BITTE?!" Okuyasu, packte seinen kleinen Freund am Kragen und schüttelte ihn gut durch, bis dieser das Gefühl hatte, dass er zurückrudern sollte.
,,Ich sagte das klingt ziemlich cool! Cool, sagte ich. Lass los, Mann!"
Also lies er ihn los. Koichi fiel in den Schnee und lachte einfach komplett random. Vielleicht wegen Okuyasus wutverzerrten Gesicht.

Als die Schule aus war gingen Josuke und Okuyasu also über den Weihnachtsmarkt und schauten sich um.
,,Hast du eigentlich Geld, Bro?"
,,Ne. Ist für Jolynes Weihnachtsgeschenk drauf gegangen."
,,Oh du schenkst Lil Jo was zu Weihnachten? Was denn?"
,,Es war so eine Barbie Puppe von Arielle, der man die Schwanzflosse ausziehen konnte und dann hatte sie Beine. Weißt du wie viel Kohle Mattel für so ein Stück Plastik nimmt? Ich bin pleite, Bro."
,,Jolyne hätte sich die Puppe auch vom Weihnachtsmann wünschen können. Wäre billiger gewesen."
,,Oh bitte fang nicht wieder damit an! Den Weihnachtsmann gibt es nicht!"

Kaum hatte er das gesagt, schloss sich eine große Hand um Josukes Schultern und erweckte sein bizarre Summer 1999 PTSD. ,,Omg schleichen sie sich doch nicht an mich ran! Ich hätte sie fast geschlagen!", schrie er den Weißbärtigen Wannabe Santa Claus an, der wie aus dem Nichts an sie herangetreten war. Okuyasus Augen weiteten sich. ,,Hohoho, ich wollte dich wirklich nicht erschrecken, junger Mann, aber ich habe mitbekommen, wie du gesagt hast, dass es mich nicht gibt, also wollte ich dich vom Gegenteil überzeugen!", rief der Mann im roten Mantel lachend.
,,AH AH, SIEHST DU, JOSUKE? ICH WUSSTE, DASS ES IHN GIBT!"
,,Okuyasu... das ist ein Mittelalter Mann, der genauso pleite ist wie wir und sein Einzimmer Apartment damit finanziert, dass er sich Coca Cola Werbekleidung überwirft und kleine Kinder oder Trottel wie dich verarscht. Jetzt lass uns gehen!"
Okuyasu hörte allerdings schon nicht mehr zu und belagerte den angeblichen Weihnachtsmann mit Fragen über den Nordpol, seine Elfen und die Rentiere. Himmel Herr Gott noch eins.

Josuke suchte sich eine Bank (die die Kredite gibt und Geld aufbewahrt, nicht die auf der man sitzt lol) und kratzte das letzte Geld zusammen das er noch übrig hatte, um eine Tüte gebrannte Mandeln zu kaufen. Dämliche Arielle Puppe. Was soll überhaupt so toll daran sein ihr die Schwanzflosse auszuziehen? Jolyne würde sich freuen, keine Frage, aber er würde sich überlegen müssen was er allen anderen Schenken würde. Ob seine Mutter selbstgemalte Gutscheine immer noch so niedlich finden würde wie vor elf Jahren? Zweifelhaft. Er hatte Mal eine Schachtel Meeresfrüchte auf Jotaros Tisch gesehen (also diese Schoko Pralinen mit Nougat Füllung, die wie Meeresfrüchte aussehen) und nach einem langen hin und her erfahren, dass Jotaro sie ziemlich gerne aß. Nicht nur weil sie aussahen wie Meeresfrüchte, was wohl auch ein Kaufgrund für ihn war, aber auch, weil er für so einen großen, harten Kerl einen erstaunlich süßen Zahn hat. Geld für eine Schachtel Pralinen wird er ja wohl noch zusammenkriegen.
Und sein Vater? Was könnte man seinen gefühlt achtzigjährigen Vater schenken, den Man erst seit letzten Sommer kennt? ,,Er wüsste meine Gutscheinhefte vermutlich mehr zu schätzen als meine Mutter", murmelte er zu sich selbst, bevor die nächste Mandel in seinem Mund verschwand.
Koichi kriegt einen Manga, Rohan einen Tritt in den Arsch und Mikitaka würde sich über alles freuen, wenn er ihm nur einreden würde, dass es eine Tradition der Menschen war seinen Freunden zu Weihnachten eine verbogene Büroklammer zu schenken.
,,Ich kann es drehen und wenden wie ich will, wenn ich Geschenke besorgen will, muss ich an Kohle kommen!"
,,Bro, ich gebe dir zwar Recht, aber Selbstgespräche führen ist das erste Warnzeichen."
Josuke drehte seinen Blick leicht zur Seite, nur um Okuyasu direkt neben sich stehen zu sehen. ,,Ich führe zwar Selbstgespräche, aber ich würde dich niemals wegen einem alten Weißbärtigen am Rand stehen lassen. Und jetzt hau ab, ich komm auch ohne dich zu Recht."
,,Das ist eine Lüge und du weißt es."
,,Hm?"
,,Na, dass du ohne mich zurecht kommst. Wer teilt das Schweigegeld mit dir, wenn ich weg bin?"
Wie zur Untermalung seiner Worte holte sein Kumpel die Geldscheine aus der Tasche und hielt sie Josuke hin. Das war ein ganzer Batzen Geld... ,,Welche Bank hast du ausgeraubt?!"
,,Was? Keine, Bro! Aber du hattest recht. Der Kerl ist nicht der Weihnachtsmann. Ich hab ihm gedroht allen Kindern in Morioh zu erzählen, dass er ein Hochstapler ist und da bekam er Angst um seinen Job und gab mir Schweigegeld. Ist das nicht verrückt?!"
Josuke seufzte.
,,Das scheint mir moralisch nicht ok, aber ich brauche Geld."
,,Uhmm."
,,Und du teilst wirklich mit mir?"
,,Klar. Wenn du nicht Zweifel in meinem Kopf gesäht hättest, hätte ich den Schwindel nie aufgedeckt. Es ist zum Teil also auch dein Verdienst. Ich brauche allerdings eeeeetwas mehr Geld, weil ich ein super gutes Geschenk für deine Mom kaufen muss."
Dann zählte er die Scheine zu einem 60:40 Verhältnis ab und gab Josuke seinen Anteil. Manche Probleme lösten sich wohl doch einfach in Luft auf.
,,Hattest du schon einen Paradiesapfel? Ich hab Hunger", meinte Okuyasu und ging zurück in das Getümmel des Weihnachtsmarkts. Josuke folgte ihm. ,,Nö, aber Mandeln."
,,Mandeln sind nicht ungesund genug. Komm schon, holen wir uns Zahnschmerzen am Spieß."

Um halb zehn drehte der Schlüssel sich im Schloss von Josukes Zuhause und die Beiden Idioten taumelten ins Hausinnere.
,,Man sollte echt davor warnen, dass in Glühwein Alkohol ist", murrte Okuyasu.
,,Ich glaube man hat uns davor gewarnt, als wir unsere Ausweise zeigen mussten und Crazy Diamond unsere Geburtstage verfälscht hat. Gott, ich glaube ich kotz' gleich!"
Oben ging das Licht an und Schritte waren auf der Treppe zu hören. Die beiden Betrunkenen schreckten zuürck.
,,Bro, das ist meine Mutter! Verhalt' dich nüchtern!"
,,Nüchtern ist mein zweiter Vorname, Bro."
Gerade wie Soldaten die auf ihre Inspektion warteten, standen sie Schulter an Schulter und mit Pupillen so groß wie Untertassen im Flur und warteten, bis Josukes Mutter auf der untersten Stufe angelangt war.
,,Seid ihr schon wieder zurück? Es ist Wochenende, Jungs. Als ich ihm euren Alter war, da war ich bis spät in die Nacht weg."
,,Wissen wir. Sonst wäre Josuke jetzt nicht hie- AUA!" Josukes Ellenbogen zog sich so schnell wieder zurück wie er Okuyasu in den Bauch geboxt hatte. Gott, sie waren tot.
,,Aha... wie war es auf dem Weihnachtsmarkt?"
,,Ernüchternd... ich meine erheiternd. Kann Okuyasu hier pennen?"
Dieser misstrauische Blick. Hatte sie was geahnt? Konnte man Alkohol riechen? Dumme Frage, natürlich roch Alkohol. Seinem Großvater hatte er die Fahne immer aus Meterweiter Entfernung anriechen können.
,,Natürlich. Okuyasu ist hier immer willkommen. Dann musst du aber den Gäste Futon aus dem Keller holen. Es ist mir eh lieber euch zwei Genies beisammen zu haben, während ihr euren Rausch ausschlaft."
,,Bro", flüsterte Okuyasu ihm von der Seite zu, ,,ich glaube sie weiß es."

Dass Josuke mit vernebelten Verstand die dunkle Kellertreppe hinunterstolpern musste, mit einer Taschenlampe bewaffnet, weil die Glühbirne daunten kaputt war, könnte man wohl als Strafe für das Trinken ansehen. Er würde nur gerne wissen, wieso er bestraft wird und Okuyasu nicht. So doppelt wie er die Steinstufen sah, könnte er sich jederzeit das Genick brechen.
Der Gäste Futon roch nach Keller und fühlte sich recht kühl an. Moment, hatten sie nicht noch einen Futon oben im Wandschrank? Vielleicht war es ja Okuyasus Bestrafung in einem kalten Futon zu schlafen, der nach Keller roch. Diese Frau war wahrhaftig boshaft.

Josuke brachte den Futon wieder mit hoch und lehnte sich an den Tührrahmen zur Küche, wo seine Mutter am Kabeltelefon hing und sich unterhielt. Mit wem telefonierte sie denn um die Uhrzeit?
,,...ja, das denke ich nämlich auch. Oh Jotaro, warte Mal, er ist gerade aus dem Keller gekommen."
Sie legte die Hand auf die Sprechanlange und winkte ihn zu sich. ,,Jotaro ist dran."
,,Ach sag bloß. Ich bin betrunken, nicht taub."
Ihr Blick sagte alles. Er bewegte sich auf dünnen Eis. Genervt legte er den Futon ab und nahm den Hörer entgegen.
,,Josuke Higashikata hier. Es ist zehn Uhr Abends in Japan. Ruf' morgen wieder an!"
,,Gott, ich dachte deine Mutter macht Witze, aber du lallst schlimmer als die Junkies am Strand. Wie geht es Okuyasu? Lallt er auch?
Josuke lauschte und hörte die Würgegeräusche vom Bad nebenan.
,,Er hat gelallt. Gerade kotzt er sich die Seele aus dem Leib. Willst du Mal hören?"
Und er hielt den Hörer in Richtung Bad. Okuyasu klang ein wenig wie eine Möwe, die an einem Plastikbecher erstickte.
,,Yare Yare, ich bin am Essen!"
,,Hast du noch hunger?"
,,...nicht mehr. Ich hab angerufen, weil Jolynes Geschenk angekommen ist."
Oh stimmt ja. Er hatte sich schon gefragt, wann es ankommen würde. War ein hartes Stück arbeit das Päckchen aus Morioh raus und rüber nach Amerika zu kriegen und billig war es auch nicht gerade. Zusammen mit Zoll und Versand fast teurer als die verdammte Puppe.
,,Hm und?"
,,Ich hab's geöffnet."
,,Nur das Paket oder auch das Geschenkpapier?"
,,Auch das Geschenkpapier."
,,Du Arsch. Du kannst doch nicht die Weihnachtsgeschenke deiner Tochter aufmachen!"
War das am Ende der Leitung Jotaros Lachen oder versuchte er einen Dämonen zu beschwören?
,,Ich musste doch sicher gehen, dass du ihr nichts gefährliches schenkst", murmelte er. Josuke schnappte mach Luft. ,,Jotaro Kujo, was traust du mir denn hier bitte zu?!"
,,Ich schaue den Leuten nur vor dem Kopf, Josuke. Bis gerade eben hätte ich dir auch nicht zugetraut, dass du dich auf dem Weihnachtsmarkt betrinkst. Ich wäre jetzt gerne bei euch um mir das anzusehen..."
,,Arsch."
,,Das sagtest du bereits. Wenn es dich beruhigt, Star Platinum hat die Puppe feinsäuberlich wieder eingepackt."
Josuke gluckste. Vielleicht lag es am Alkohol, aber er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Star Platinum konzentriert am Esstisch der Kujos saß und Tesafilmstreifen für Tesafilmstreifen Jolynes Geschenk einpackte.
,,Dennoch, sie ist nicht billig gewesen. Hab nachgeschaut."
,,Hm."
,,Bist du blank?"
,,So blank wie der Leiter eines Nudistenclubs."
,,...du solltest lernen besser zu wirtschaften."
,,Ein 'Danke dass du meiner Tochter ein teures Geschenk gemacht hast' hätte gereicht, Arsch."
Jotaro seufzte und obwohl Josuke ihn nicht sehen konnte, wusste er genau, dass er seine Kappe ein Stück zurück geschoben hatte, um sich die Schläfen masieren zu können.
,,Wie auch immer, ich rufe an weil ich wissen will was du dir zu Weihnachten wünscht. Müsste langsam Mal was los schicken, wenn es rechtzeitig ankommen soll."
,,Ach Jotaro, du musst mir doch nicht schenken! Welcher Neffe schenkt schon seinem Onkel was zu Weihnachten?"
,,Ein Neffe, der Elf Jahre mehr Lebenserfahrung als sein Onkel hat vielleicht? Der Alte hat auch schon gefragt. Er sagt er habe 16 Weihnachten nachzuholen, also nutz das aus und wünsch dir was gescheites von ihm. Er ist nicht knauserig, wenn man ihn um etwas bittet."
Das wusste Josuke sogar. Dieser Mann war es gewohnt viel Geld zu haben und spendabel damit unzugehen.
,,Jotaroooo, ich will nix! Weder von dir noch von Mr. Joestar!"
,,Wie wär's mit Bargeld?"
,,Hm ja ok das kannst du machen. Ich bin so blank wie n Nudistenclub Leiter. Und sag Mr. Joestar, dass ich auch von ihm Geld will, wenn er mir wirklich was schenken will."
,,Ist notiert. So, ich muss jetzt allerdings auflegen, schnell aufessen und dann Jolyne von der Schule abholen. Und du, Mister, legst doch jetzt besser schlafen. Das lallen ist ja im Kopf nicht zu ertragen."
,,Du mich auch, ey. Gute Nacht oder guten Mittag oder wie spät es bei dir auch immer ist!"
Dann legte er auf und ging die Treppe hinauf in sein Zimmer, wo er direkt ins Bett fiel und eindöste. Das Nickerchen hielt sich allerdings kurz, denn Okuyasu war fertig mit dem Erbrechen und schlurfte nun ebenfalls in Josukes Zimmer. ,,Oi Josuke!", rief er und rüttelte seinem Kumpel an der Schulter, bis der Wach war.
,,Was'n?"
,,Wo ist der Futon?"
,,Hmm?"
,,Deine Mom hat gesagt du sollst mir einen Futon aus dem Keller holen. Wo isser?"
,,Hab ich in der Küche liegen lassen. Geh' ihn dir holen und lass mich schlafen."
Dann drehte er sich auf die andere Seite und versuchte wieder einzuschlafen, bis er den Druck neben sich auf der Matratze spürte. Jetzt schlug es aber gleich 13. ,,Okuyasu, raus aus meinem Bett!"
,,Aber ich will nicht noch Mal runter, Bro. Ich bin so müde!"
Manchmal war so ein bester Freund auch wirklich Fluch und Segen zugleich.
,,Na schön, dann pennen wir halt in einem Bett wie ein schwules Ehepaar, aber wenn du schnarchst oder mir die Decke klaust, pennst du auf den Boden!" Nach der Ansage beugte er sich über Okuyasu zu seinem Nachttisch und knipste das Licht aus.
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So, das war alles bis jetzt. "Just one Bed" Trope ist ziemlich klischee, but ok...

Ruggie: Ich wusste gar nicht, dass du ein Wasserbett hast, Leona.

Ignore him.

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