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Seokjin

Mit zittrigen Händen stehe ich vor dem WG von Namjoon und Yongi. Die Klingel traue ich mich nicht zu betätigen, ich habe Angst vor der Wahrheit, Wahrheit die Namjoons Lippen verlassen werden. Ich schließe die Augen und atme tief durch. "Nein, ich schaffe das nicht!", spreche ich bitter meine Feststellung. Okay, ich gebe zu, neben Taehyung hat es sich leicht angefühlt, Namjoon zu Rede zustellen. Ich habe die Gesamtsituation unterschätzt.

Langsam entferne ich mich von der Tür, ich kann nicht mit ihm reden, geht nicht. Würde ich seine ehrliche Meinung über mich verkraften? Denke wohl kaum, sie von Namjoon zu hören, würde mich umso mehr zerstören. Plötzlich werde ich aufgehalten, drehe mich zu der Person. "Hey Seokjin", lächelt mich Yongs an. Ich muss trocken schlucken, schaue ihn verwirrt und ängstlich zugleich an. Ängstlich, da ich die Befürchtung habe, Namjoon könnte jeden Moment ebenfalls die Tür verlassen könnte. Mein Gegenüber seufzt, lässt anschließend meinen Arm los. "Er ist nicht da", sagt er, während er mit den Schultern zuckt.

"Wie meinst du das?"

"Er hat seine Sachen gepackt und ist weg.", er stoppt schaut mir tief in die Augen, so als würde er mir damit etwas sagen wollen. "Wo er ist und mit wem, dass weiß ich nicht.", spricht er weiter, noch immer erwidere ich nichts dazu, denn in mir macht sich ein seltsames Gefühl breit. Was wenn er wie Taehyung damals zurück nach Daegu gefahren ist? Ich schiebe Yoongi von mir und verbeuge mich leicht von mir, als Abschied, Wortlos lasse ich ihn zurück. Mein ganzer Körper zittert, meine Schritte fühlen sich so schwer an, mein Herz schmerzt. Vor dem Apartment bleibe ich stehen, atme die Luft ein, versuche dabei die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

Mein Handy lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich, auch wenn mir nicht danach ist, schaue ich, wer mich anruft. Es ist Jimin, er sein Anruf kommt mir sehr gelegen. Ich gehe ran, seine Stimme klingt besorgt, auch er informiert mich über die böse Nachricht, was mir vorhin Yoongi übermittelt hat. Statt in Worten zu antworten, seufze ich in den Hörer. Jimin frägt mich, wie es mir geht und wie ich mich fühle. "Was meinst du es mir geht und wie ich mich fühle?", antworte ich mit einer Gegenfrage. "Verstehe dich sehr gut", erwidert er bedrückt. "Was willst du machen?", kommt eine weitere Frage seinerseits. Eine sehr gute Frage, was will ich machen? Ihn gehen lassen oder wie Jimin damals handeln, Namjoon hinterher fliegen und ihn für mich gewinnen. "Ich weiß es nicht", hauche ich leise wie möglich, dennoch für Jimin verständlich genug. "So wird das aber nichts, entweder du willst ihn zurück oder schließt das Kapitel mit ihm ab!", spricht er verärgert. Recht hat er, aber ich brauche eben meine Zeit, der heutiger Tag hat mir die Kante gegeben, die Wahrheit, die ich bewusst übersehen habe, mir von den Augen gebracht.

"Was ich will spielt nicht so eine große Rolle. Was will Namjoon?", spreche ich niedergeschlagen. Jimin stöhnt genervt in den Hörer, ehe er genauso genervt. "Wenn es für Namjoon endgültig wäre, dann hätte ich dich wohl kaum angerufen und gefragt, was du jetzt machen willst!". Ich brauche erst einige Sekunden bis ich die Worte von Jimin erst einmal reagieren kann.


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03.08.2020

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