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Seokjin

Die Antwort von Namjoon lässt einige Minuten auf sich warten, was für mich selbstverständlich ist. „Ich muss mich selbst über ihn informieren", schrieb er mir. Mit jede weitere Minute wird Jimin immer mehr nervöser. Er läuft im Zimmer auf und ab und kaut an seiner Unterlippe. Weitere Minuten verstreichen und endlich klingelt mein Handy, sofort greife ich danach und fange an die Nachricht zu lesen.

Statt neugierig mit auf das Display zu schauen, nimmt er etwas Abstand. Ich lese die Nachricht leise, der Text von Namjoon bestätigt die vorherigen Worte von Jimin. Dieser Taehyung ist tatsächlich umgezogen, zurück nach Daegu. Hat auch nicht vor zurück nach Seoul zu kommen, er hat bereits sein neues Leben dort aufgebaut. In so einer kurzen Zeit. Ich schaue zu Jimin, welches meine Blicke traurig erwidert. „Er ist nach Deagu, um sich etwas zu erholen.", lüge ich meinem besten Freund ins Gesicht, um ihn nicht noch trauriger zu sehen. „Schon gut Jinnie. Ich weiß, er wird nicht zurückkommen", erwidert er. Ich schüttele den Kopf und lege ihm eine Hand auf seine Schulter. „Er wird zurückkommen", betone ich dieses Mal meine Worte.

Ich schreibe weiterhin mit Namjoon und treibe ihn in die Enge. Er wird mir helfen Taehyung zurück zu bringen, koste es, was es wolle. Für heute behalte ich Jimin bei mir, auch wenn er nicht möchte. Den restlichen Abend unterhalten wir uns über belangloses Zeug und legen uns schlafen, der kleinere kuschelt sich eng an mich und so schlafen wir ein.

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Ich wecke Jimin auf und wir machen uns auf den Weg zur Uni. Er ist immer noch niedergeschlagen, meine Aufmunterungsversuche sind alle gescheitert.   Vor der Uni steigen wir aus und laufen weiterhin schweigend in das Gebäude, die anderen kommen auf uns zu, zusammen gehen wir einen Stück, bis ich aus dem Augenwinkel Herrn Kim sehe. „Ich muss schnell etwas erledigen", sage ich flüchtig, während ich Absatz umdrehe und Namjoon hinterher eile. Gerade noch erwische ich ihm. „Oh guten Morgen. Brauchen Sie etwas?", fragt er mich. Mit gerunzelter Stirn schaue ich zum Älteren. Einige Sekunden schauen wir uns an, dann will er wissen, ob er etwas falsches gesagt hat. „Ja, wieso so formell?", will ich wissen. „Ich bin Ihr Professor und Sie mein Student", erwidert Namjoon. Noch verständnisloser als zuvor schaue ich zu ihm. Namjoon schaut sich um und bittet mich in das Zimmer. Im Zimmer erklärt er mir, dass wir auf Distanz achten müssen, auch wenn mein Vater viel Macht besitzt. Es geht ihm um Prinzip.  Ich höre ihm nicht mehr zu, sein Geschwätz geht mir einfach nur auf die Nerven.

Ich gehe langsam auf ihn zu und überbrücke die Lücke zwischen uns. Meine Arme umschlingen seine Taille und meine Lippen lege ich auf seine. Er erwidert weder meine Umarmung, noch meinen Kuss, vorerst stört mich das nicht. Vorsichtig drückt er mich von sich, weniger begeistert schaut er mir in die Augen. „Seokjin, dieser Ort ist unpassend", warnt er mich, dieses Mal mit meinen Vornamen. Ich gehe ein paar Schritte zurück und nicke. Ohne ein Wort verlasse ich das Zimmer. Das er mich bei Vornamen genannt hat, gefällt mir.

Zufrieden begebe ich mich den Saal, wo meine Freunde sich aufhalten. Ohne mir etwas anmerken zu lassen, lasse ich mich direkt neben Hoseok nieder und bereite mich auf die Vorlesung vor.  "Hey, auch mal gut drauf", merkt er an, ich nicke. "Ja, das bin ich", erwidere ich und richte meine Aufmerksam nach vorne, da wo unser Professor bereits steht und anfangen möchte. Während viele konzentriert zuhören, schweifen meine Gedanken immer zu einer gewissen Person, wie er heute mich das erste Mal bei Vornamen nannte und seine körperlichen Nähe. Ich will ihn heute unbedingt noch einmal sehen, nur freiwillig würde das nicht machen. Viel darüber nachzudenken brauche ich nicht, denn ich werde ihm folgen und einfach in sein Auto einsteigen. Was will er da machen? Mich aus dem Auto schmeißen? Soll er doch, das würde ihm nichts bringen, ewig vor der Universität warten bis ich freiwillig aussteige, kann er auch nicht, dazu hat er zu großen Angst, dass uns jemand sehen könnte. Um nicht dämlich zu Grinsen, beiße ich mir auf die Unterlippe.  Um die restlichen Stunden besser überbrücken zu können beteilige ich mich etwas und schaue hin und wieder auf die Uhr. Bis endlich die Uhr die letzten 30 Minuten anzeigt. Ohne weiter zu gedulden packe ich meine Sachen und eile aus dem Zimmer, während ich das mache, rattere ich runter, dass ich noch einen wichtigen Termin habe und deswegen die ein paar Minuten eher gehen muss. Der Professor nickt und setzt fort.

Ich eile durch die leeren Gängen, aus dem Gebäude, Richtung sein Auto. Vor seinem Fahrzeug atme ich erleichtert aus und verstecke mich so, wenn er ankommt und mich nicht sieht. Heimlich will ich einsteigen, genau so heimlich möchte ich mitfahren. Dies ist mir spontan eingefallen. Man sollte immer eine Nummer sicher gehen. Während ich grübele, wie ich ins Auto einsteigen kann, ohne aufzufallen, höre ich Schritte immer näher kommen, dies musste er sein. Ich mache mich klein und laufe um sein Auto, während er aus der Ferne sein Auto aufsperrt, direkt auf den Kofferraum zusteuert, öffne ich die Tür vom Beifahrer und setze mich rein, den Sitz schiebe ich etwas nach vorne, anschließend mache die Tür leise wie möglich zu. Im vorderen Bereich es Fahrzeuges kann ich nicht bleiben, also schmeiße mich in den hinteren und quetsche mich in die kleine Lücke hinter dem Beifahrersitz, ziehe die Jacke von Namjoon auf mich, um wenigstens etwas versteckt bleiben zu können.

Namjoon setzt sich ins Auto, ohne zu zögern startet er den Motor. Zu meinem Glück bleibe ich unentdeckt. Die Fahrt halte ich leider nicht aus, also richte ich mich auf und fange an zu jammern, weshalb sein Auto so klein ist. Mein Professor haltet sein Auto ruckartig an und schaut mich total geschockt an.

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14.02.2020

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