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Jimin

„Was?!", rufe ich total empört. Ich glaube ich höre nicht richtig! Wie er ist einfach so ausgezogen?! Ich bedränge den Eigentümer immer mehr in die Enge, er scheint sich nicht bewusst zu sein, mit wem er sich hier anlegt. „Wo ist er jetzt?", knurre ich ihn an, doch der ältere Mann bleibt stumm, angeblich weiß er nicht. Ich gehe ein paar Schritte zurück und vergrabe meine Hände in meine Hosentasche und warte einen Moment noch. Der Eigentümer ist ziemlich stur. „Okay, dann werde ich mit meinem Vater sprechen und..." er unterbricht mich und fängt an höhnisch zu lachen, anschließend fügt er, „was will schon Ihr Vater gegen mich ausrichten?", dazu.

Ich nicke und erkläre ihm, wer oder was mein Vater ist. Bei jedem Wort, welches meine Lippen verlassen weiten sich seine Augen, er schmeißt sich auf seine Kniee und fängt an zu betteln. „Bitte nicht. Ich wusste nicht, dass Sie der Sohn von dem Oberstaatsanwalt Herrn Park sind.", bettelt der Mann mich an und reibt dabei seine beiden Händen. Ich gehe ein paar Schritte zurück und schaue ihn abwartend an. Der Mann nickt und steht auf, „der junge Professor ist zurück nach Daegu, in seine Heimatstadt.", rückt er endlich raus. „Geht doch", erwidere ich und lasse ihn so zurück.

Die Wut baut sich in mir auf, wie konnte er nur so einfach wegziehen? Da er seine Wohnung aufgegeben hat, hat er vor dort zu bleiben. Meine beiden Hände balle ich tu Fäusten und laufe auf mein Auto zu, an meinem Auto angekommen drehe ich mich das letzte Mal um und schaut auf die Etage rauf, wo bis vor kurzem Taehyung gewohnt ist. Mein Blick richte ich wieder nach vorne und steige in mein Auto ein, mein Ziel für heute Abend ist Seokjin. Ich fahre los, mein Blick starr auf die Straßen gerichtet, jedoch bin ich bei Gedanken bei Taehyung. Wir haben all die Jahre einiges durchgelebt, gute sowie schlechte Zeiten. Mir war klar, er hat sich nicht so sonderlich wohl in unserer Beziehung gefühlt, aber das er mich garnicht mehr in seinem Leben haben möchte, das ist mir neu. Er hätte mir wenigstens sagen können, dass wir uns nicht mehr sehen werden, mal abgesehen von seinem Umzug.

Ich lächle traurig vor mich hin. Die Tatsache, das er sich einfach so ohne einen einfachen Abschied aus meinem Leben verschwindet, verleiht mir das Gefühl von Unwichtigkeit, es kränkt mich. Ich parke vor Familie Kims Anwesen und betätige die Klingel, nach wenigen Sekunden öffnet sich die Tür. Ich muss der jungen Frau nichts sagen, sie geht etwas auf die Seite und sagt mir, wo sich Seokjin aufhält. Dankend laufe ich an ihr vorbei, gehe zielstrebig zu Seokjins Zimmer. Vor seinem Zimmer halte ich kurz inne und atme durch, um wenigstens etwas meinen Trauer zu unterdrücken, bevor ich in das Zimmer platze setze ich ein gefälschtes Lächeln auf.

Seokjin ist es nicht anders gewohnt von mir, weshalb er nicht mal in meine Richtung schaut, während er mich mit, „hey Jimin", begrüßt. Stumm gehe ich auf sein Bett zu und schmeiße mich rücklings auf diese. Ich habe auch nicht vor mein Schweigen zu brechen, dies scheint er auch zu bemerken, er kommt auf mich zu und mustert mich genauestens an. „Was ist los?", will er nun von mir wissen. Ich zucke mit den Schultern und schließe dabei die Augen, um die aufkommende Tränen zu unterdrücken. Das Gefühl was sich in mir wegen Taehyung gebildet hat, schmerzt. Trotz geschlossenen Augen stört  mich Seokjin. „Alles gut. Hör auf mich so anzustarren", breche ich schlussendlich mein Schweigen und schaue zu ihm. Sein Stirn runzelt sich, laut seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, kauft er mir das kein bisschen ab. Einige Minuten schauen uns so an, jedoch wird mir das wirklich zu doof. Also richte ich mich auf und erzähle ihm, wieso ich so niedergeschlagen bin.

„Hhmm", ist das einzige was er dazu erwidert, dann geht er auf sein Schreibtisch zu und setzt sich hin, da er mit dem Rücken zu mir gekehrt ist, weiß ich nicht, was er da macht. Leicht verärgert stehe ich auf und gehe auf meinen Kumpel zu, um ihn zu fragen, was das von vorhin soll. Genau in diesem Moment dreht er sich in meine Richtung und lächelt mich freundlich an. „Gleich wissen wir, wohin er sich verkrochen hat und sorgen dafür, dass er wieder zurückkommt", informiert er mich, was er vorhin gemacht hat. Mir klappt der Mund auf, wieso macht er das? Ich habe ihn nicht mal darum gebeten. „Das ist doch, was du willst", fügt er hinzu. „Ich weiß es nicht", bringe ich meine Unsicherheit in Ausdruck. „Bringt es denn überhaupt etwas, ihn wieder nach Seoul zu bringen?", stelle ich ihm die Frage und sehe wie Seokjin kurz überlegt. „Was würdest du an seiner Stelle machen?", stellt Seokjin mir eine Gegenfrage.

Was würde ich an seiner Stelle machen? Eine sehr gute Frage.

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07.02.2020

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