44. Die Erinnerungen des Severus Snape -Teil 2



Wieder wurde das Bild unscharf. Einige Jahre waren vergangen.

Auf einmal stand Victoria in der großen Halle von Hogwarts hinter dem Stuhl von Snape der an der langen Lehrertafel saß. Große ausgeschnitzte Kürbisse waren in der Halle verteilt. Halloween. Die Schüler lachten und unterhielten sich ausgelassen. Dumbledore trat ans Sprechpult.

>>Wenn ich euch alle kurz unterbrechen dürfte. Ich habe soeben eine freudige Nachricht erfahren, aber auch die hat einen bitteren Beigeschmack. Hört alle genau zu! Voldemort ist gestürzt!<< lautes unruhiges murmel wurde laut.

>>Ich erzähl euch was passiert ist. Heute Nacht zog Voldemort aus um ein unschuldiges Kind zu töten. Aber sein Fluch fiel auf ihn zurück und seine Macht war gebrochen.<< Jubelgeschrei wurde laut. >>Seid ruhig! Voldemort mag gestürzt sein, aber dies geschah nicht ohne Opfer. Gedenkt mit mir Lily und James Potter die, bei dem Versuch ihr Kind zu schützen, Voldemort zum Opfer fielen. Lasset uns schweigen und ihnen Gedenken und allen anderen, die in der Zeit seines Terrors ihm zum Opfer fielen.<< ein tiefes Schweigen erfüllte die Halle. >>Lily und James? Tot?<< wisperte Professor McGonagall totenbleich. >>Ist es wahr?<<

Wie in Zeitlupe erhob sich Snape von seinem Platz. Er taumelte vom Tisch weg und rannte dann überstürzt aus der großen Halle bis runter ins Dorf, von wo er sofort nach Godric's Hollow disapparierte.

Dort angekommen betrat er das verwüstete Haus der Familie Potter. Im Flur stieg er über die Leblose Gestalt von James Potter hinweg und stieg die Treppen hinauf. Oben angekommen ging er langsam den Flur entlang, aus dem Zimmer am Ende des Flurs drang ein schwacher Lichtschein. Eine Lampe war von der Kommode gefallen und lag zerschlagen am Boden, daneben... Lily. 

>>NEIN!<< Er machte ein Geräusch wie das eines verletzten Tiers. Snape musste sich an der Wand abstützen, als er beim Anblick ihres toten Körpers ins Taumeln kam. >>Lily! Nein, nein, nein! Lily!<< er ließ sich neben sie auf den Boden fallen. Weinend zog er sie an sich.

>>Lily! Nein, sei nicht tot! Wach auf!<< aber er wusste es besser. Sie würde nicht mehr aufwachen. Er drückte sie fest an sich.

>>NEIN!<< Victoria stand direkt neben den beiden und sah auf beide hinab, wie Snape am Boden kauerte und die leblose Lily an sich drückte. Sie hockte sich neben ihn und beugte sich ein wenig vor um sein Gesicht sehen zu können. Tränen tropften von der Hakennase und er schrie als würde er Höllenqualen durchleiden. Noch nie hatte sie einen Menschen so verzweifelt gesehen. Victoria begann nun ebenfalls zu weinen, denn sie realisierte, dass das ihre Mutter war, die da tot am Boden lag...

Victoria streckte ihre Hand aus um Snape an der Schulter zu berühren. Sie wollte irgendwie versuchen ihm Trost zu spenden, doch sie griff einfach durch ihn hindurch. Victoria hatte vergessen, dass das hier bloß eine Erinnerung war. Vorsichtig zog sie ihre Hand zurück. Snapes Körper bebte unter seinem schluchzen.

In weiter Ferne ertönten die Geräusche eines herannahenden Motorrads.

>>Ich schwöre dir, ich finde unsere Tochter! Ich werde ihr der Vater sein, wie ich schon vor drei Jahren es hätte sein sollen! Ich werde Victoria finden!<< sanft strich Severus Lily über das Gesicht. Erneut disapperierte er.

Die Erinnerung verschwamm.

Auf einmal sah Victoria eine Straße die sie seit Kindheitstagen kannte. Es war die Straße in der sie aufgewachsen war. Wenn sie jetzt die gewundene Küstenstraße hinunter laufen würde, käme sie direkt zu dem Haus auf den Klippen in dem ihre Muggel-Großeltern wohnten.

Kleine Kinder liefen über die Straße und spielten an den Häusern Süßes oder Saures, mitten unter ihnen Victoria, im Alter von drei Jahren. Lachend kam sie die Straße heruntergerannt, dicht gefolgt von Mr und Mrs Young die versuchten die kleine wieder einzufangen, doch sie entwischte ihnen immer wieder.

Plötzlich blieb die kleine Victoria vor Snape stehen. Sie lachte ihn an >>Hallo, Mr Flattermaus!<< und griff nach seiner Hand wo sie sich an seinem Zeigefinger festhielt, genauso wie damals, als sie noch ein Baby war.

>>Es tut uns schrecklich leid! Sie ist einfach abgehauen!<< sagte Mr Young Außeratem, aber trotzdem lachend. >>Schon gut.<< sagte Snape knapp und presste die Lippen aufeinander. Mr Young hob die vor Vergnügen quiekende Victoria auf den Arm, wirbelte sie in der Luft herum und setzte sie wieder auf den Boden ab.

>>Können wir Ihnen helfen? Sie sehen ein wenig verstört aus.<< fragte Mrs Young so direkt wie es ihrer Art entsprach.

>>Ich- ich bin auf der Suche nach meiner Tochter.<< sagte er. Und dann sagte er, mit einem Seitenblick auf Victoria. >>Aber scheinbar habe ich sie verloren...<<

Snape stürmte an den verdutzt dreinblickenden Youngs vorbei. Er blieb erst hinter der nächsten Hausecke stehen, wo er seinen Kopf gegen die Kühle Wand lehnte. Was hatte er sich dabei bloß gedacht? Die kleine war adoptiert und hatte nun Eltern die sie liebten.

>>-hätte ihm gern geholfen, aber er ist einfach verschwunden. Er sah richtig verzweifelt aus! Findest du nicht?<< sagte Mrs Young gerade zu ihrem Mann, der die kleine Victoria auf seinem Arm trug. >>Ja. Ich weiß nicht was du denkst, aber irgendwie kam er mir bekannt vor...<< Snape zückte seinen Zauberstab. >>Obliviate<< Er entfernte aus ihren Köpfen die Erinnerungen an ihr gerade geschehenes zusammentreffen. Die kleine Victoria aber sah ihn über die Schulter Mr Youngs unentwegt neugierig an.

>>Tschüss Flattermaus!<< rief sie und winkte ihm zu. Ihre Erinnerung veränderte er nicht. Er durfte sie nicht von dort wegholen! Victoria war glücklich und sie würde wohlbehütet aufwachsen, das war alles was für ihn zählte.

Irgendwann würde sie nach Hogwarts kommen, aber bis dahin würde er sich aus ihrem Leben komplett raushalten. Eines stand für ihn fest, Victoria durfte nie erfahren, dass er ihr Vater war! Sie durfte nie erfahren, was sich in dieser Nacht zugetragen hatte!

Snape saß vornübergebeugt auf einem Stuhl in Dumbledores Büro. >>Sie haben gesagt, sie würden sie beschützen! Sie ist... fort... tot... Ich wünschte ich wäre an ihrer Stelle gestorben!<< >>Und wem genau, würde das etwas nützen?<<

>>Victoria darf es nicht erfahren! Niemals! Dumbledore, Sie haben es geschworen!<< verzweifelt blickte Snape auf.

>>Ich darf nicht das Beste an ihnen offen legen, indem ich ihrer Tochter offenbare, dass Sie nicht das Kaltherzige Monster sind, für das alle und, noch viel schlimmer, für das Sie sich selbst halten? Dass Sie ein liebender Vater sind? Dass Sie, nach drei Jahren, endlich angefangen haben sich um ihre Tochter zu sorgen, jetzt da sie ihre Mutter verloren hat und davon absolut nichts ahnt?<< Dumbledore sah ihn über den Rand seiner Halbmondförmigen Brille hinweg an und seufzte. >>Wenn sie meinen...<<

>>Sie hat Familie! Was glauben Sie würde ich ihr damit antun, wenn ich sie erfährt, dass ich nicht in der Lage war ihre Mutter vor dem Tod zu beschützen? Ich bin Schuld an ihrem Tod! Weil ich sie an den dunklen Lord verraten habe! Victoria würde mir das nie verzeihen!<< Totunglücklich sah Snape Dumbledore an. In dieser einen Nacht hatte er alles verloren. Die Frau die er immer geliebt hatte und immer lieben würde und seine Tochter. Welcher der beiden Verluste mehr schmerzte, konnte er nicht sagen.

Seine Tochter. Er würde sich nie mit ansehen dürfen, wie sie aufwuchs und immer mehr zu Lilys und seinem Ebenbild wurde. Er hatte zugelassen, dass er seine Tochter verlor indem er sie damals nicht aus dem Waisenhaus mitnahm, nicht ihre Mutter rettete. Er war Schuld an Lilys Tod... >>Ich bin Schuld...<< keuchte er.

>>Ist das etwa Reue, Severus? Wenn Sie Lily Evans geliebt haben, aufrichtig geliebt haben, dann beschützen Sie ihre Tochter. Sorgen Sie dafür, dass Victoria kein Leid zugefügt wird, weder ihr noch ihrer neuen Familie. Ich denke es ist offensichtlich, was passieren würde, wenn Voldemorts Gefolgsleute je von ihr erfahren würden...<< 


Und nochmal veränderte sich die Szene... Jetzt befand sich Snape in Olivanders Zauberstabladen in der Winkelgasse. Wieder waren Jahre vergangen.

>>Ihr Zauberstab, Professor. Wieder wie neu. Ich habe gerade eine Kanne Tee aufgesetzt. Möchten sie auch eine Tasse?<< fragte Olivander.

>>Nein. Ich hätte da allerdings noch eine Frage.<< Snape folgte Olivander in die kleine Teeküche hinter dem Verkaufsraum. >>War in diesem Jahr schon ein kleines rothaariges Mädchen hier, um ihren Zauberstab zu kaufen?<<

>>Ein rothaariges Mädchen sagten Sie? Hm...<< Olivander kratzte sich am Kopf, als die Türglocke erklang. >>Kundschaft. Sie entschuldigen kurz?<< Olivander verschwand in den Verkaufsraum. Snape spähte am Türrahmen vorbei Olivander hinter her in den Verkaufsraum. Ein kleines Mädchen war mit seinem Vater eigetreten. Staunend und ehrfürchtig sah sie sich mit großen Augen im Laden um, ihre schwarzen Augen glitzerten vor Vorfreude.

>>Guten Tag kleine Lady. Sie möchten also Ihren ersten Zauberstab kaufen?<< Snape erkannte sie sofort. Es war Victoria.

>>Also probieren wir es.<< Olivander huschte durch seinen Laden und durch das Lager, kramte in den vollgestopften Regalen herum und zog nach einigen Minuten ein Kästchen heraus. Er entnahm den Zauberstab und reicht ihn ihr.

>>Probieren wir es vielleicht als erstes damit.<< Victoria nahm den Zauberstab in die Hand und schwang ihn. Ein warmes Gefühl durchrieselte sie und alles um sie herum schien golden zu strahlen.

>>Ungewöhnlich. Wirklich ungewöhnlich. Eine solche Reaktion habe ich tatsächlich nicht erwartet. Direkt beim ersten mal. Interessant. Ebenholz, 13 ¼ Zoll und die Schwanzfeder eines Phönix. Das ist ein ganz besonderer Zauberstab. Mächtig, sehr mächtig. Sie glauben mir nicht, Miss Young?<< Victoria lachte und schüttelte den Kopf. Ihre langen dunkelroten Haare flogen um ihren Kopf. >>Nein. Das sagen Sie bestimmt zu jedem!<<

>>Nein, es ist wahr! Das Holz für diesen Zauberstab entnahm ich einem ganz besonderen Baum. Es ist nämlich so, vor vielen Jahren stellte ich schon mal einen solchen Zauberstab wie den Ihren her. Diesen Zauberstab machte ich damals aus einem sehr alten Baum. Direkt neben diesem Baum wuchs ein zweiter, jüngerer Baum. Damals kaum mehr als ein Setzling. Aber über die Jahre wuchs der jüngere Baum. Seite an Seite mit dem alten Baum. Und so umschlangen sich die beiden Bäume, der ältere und der jüngere, bis sie ganz miteinander verwachsen waren und zu einem einzigen Baum wurden. Ihr Zauberstab ist aus dem Holz des jüngeren Baums, den Ihres Vaters machte ich aus dem älteren Baum. Zwischen diesen beiden Zauberstäben herrscht eine ganz besondere Verbindung. Die beiden sind auf diese Art miteinander verwandt-<<

>>Das wird wohl kaum möglich sein.<< warf Mr Young forsch ein. >>Meinen Zauberstab habe ich von meinem Vater geerbt und zudem ist er aus Tannen- und nicht aus Ebenholz.<< Fragend sah Olivander ihn an und runzelte die Stirn.

>>Dann muss ich mich wohl getäuscht haben...<< sagte er mit einem Blick über die Schulter in Richtung der Teeküche, wohlwissend das Snape zuhörte. Er wandte sich wieder Victoria zu, die Staunend zugehört hatte. >>Eines ist aber gewiss. Wir werden großes von Ihnen erwarten dürfen. Sie werden die Leben derer verändern, denen Sie begegnen werden. Ganz besonders das eines einzelnen und auch das Ihre, Miss Victoria.<< Keinem schien aufgefallen zu sein, dass Olivander Victoria absichtlich nicht mehr mit ihrem Nachnamen angesprochen hatte.

Es folgten kurze Erinnerungsfrequenzen.

Wie Victoria nach Hogwarts kam, sich den sprechenden Hut aufsetzte und von ihm nach Gryffindor geschickt wurde. Snape hatte damals nicht gehört was der sprechende Hut zu ihr gesagt hatte, aber Victoria erinnerte sich noch ganz genau. >>Dachte ich es mir doch, dass du früher oder später hier auftauchst. Mal sehen, wo schicke ich dich hin? Du bist klug, ungewöhnlich klug. Wie dein Vater und deine Mutter... Ravenclaw wäre gut für dich-<<

>>Ich will nicht nach Ravenclaw! Das erwarten alle von mir! Kannst du mir nicht was anderes anbieten?<< Hatte sie den Hut damals direkt gefragt, er hatte gelacht.

>>Ist das Unverfrorenheit oder Mut? Slytherin wäre auch eine alternative... Zweifelsohne kommst du sehr nach deinem Vater.<< >>Echt jetzt?<< sagte sie entsetzt.

>>Aber ich denke, mit deinem Mut mir so zu kontern (hat deine Mutter auch immer gemacht), schicke ich dich nach Gryffindor!<<

Victoria sah wie sie ihre erste Stunde bei Snape hatte und sie immer die besten Leistungen erbrachte, die er scheinbar nie zu würdigen schien, aber in Wirklichkeit empfand er einen solchen Stolz auf sie, wie noch nie zuvor auf einen seiner Schüler. Angespornt, weil ihre Fähigkeiten nicht gewürdigt wurden, wurde Victoria immer besser und ihre Talente bauten sich aus.

Victoria schien durch einen Tunnel aus Licht und Farben zufliegen, in dem immer wieder Erinnerungsfetzen auftauchten. Sie konnte in den Erinnerungen sehen wie Snape den Gang entlang lief und sie bei ihrem Duell auf dem Flur mit Bulstrode ertappte. Wie er sie in seinem Büro zu Rede stellte. Victoria sah wie sie ihre Strafarbeit bei ihm ableisten musste. Snape wusste, dass das Buch das sie unter dem Tisch gefunden hatte, sein Buch gewesen war, als er noch Schüler war.

Sie sah sich selbst bei ihrem Training mit Lupin als Snape ihm den Trank brachte. Snape bei dem offiziellen Duell vor der gesamten Schule. Wie Victoria zusammenbrach, nachdem Bulstrode sie aufgeschlitzt hatte. Snape schrie >>NEIN!<< als sie auf den Boden zusammensackte.

Er stürmte auf den schockierten Bulstrode zu >>Was haben Sie getan!! Und woher haben Sie diese Formel?!<< Er drehte sich zu ihr um, als er ihr Aufstöhnen hörte. Sofort hastete er auf seine Tochter zu und ging neben ihr in die Knie. Noch nie hatte Severus Snape größere Angst verspürt als in diesem Moment, als Victoria blutentend auf dem Boden zusammenbrach. Beim Anblick des Blutes überkam ihn Panik. In diesem Moment bereute er es den Vorschlag für dieses Duell gegeben zu haben. Er war neugierig gewesen, wie Victoria sich wohl in einem echten Duell beweisen würde und ob sie dieselbe stärke an den Tag legen würde wie wenn einer ihrer Freunde in Gefahr war.

Jetzt sah Victoria das erste mal, was damals eigentlich genau passiert war, an das meiste hatte sie sich später nicht erinnern können. Snape murmelte eine Formel vor sich hin und strich ihr über die langen Wunden die sich über ihren Körper zogen, die das unsichtbare Schwert hinterlassen hatte. >>Vulnera sanentur. Vulnera sanentur.<<

Das Blut floss zurück in ihren Körper und die Wunden schlossen sich. Jetzt, da Victoria das ganze von außen betrachtete, sah sie was es gewesen war, als sie etwas in seinem Gesicht hatte aufblitzen sehen. Sorge. Sorge um sie. Victoria blickte auf. Ein Stück entfernt saß Dumbledore immer noch auf seinem Stuhl und betrachtete leise lächelnd das Bild wie Snape neben seiner Tochter kniete.

>>Danke.<< war alles gewesen was Victoria sagen konnte, aber sein Herzschlag hatte dabei einen Moment lang ausgesetzt. Zu groß war die Angst gewesen, sie könne verbluten. Aber es ging ihr gut! Danach verschwamm die Erinnerung und Snape sah wie Victoria in den Krankenflügel gebracht wurde.

Damals hatte Victoria sich gewundert, aber während der Halloween Feier hatte Snape sie beobachtet, weil er nach Ähnlichkeiten zwischen sich und ihr gesucht hatte. Gleichzeitig wurde ihm schmerzlich bewusst, dass es Lilys Todestag war.

In der Nacht in der Sirius Black ins Schloss eingedrungen war, hatte Snape sich in die große Halle geschlichen und war in ihren Geist eingedrungen um ihr aus einem ihrer erneuten Albträumen zu helfen, er versagte jedoch als er sah was sie träumte.

Bei dem Quidditch Spiel bei dem Victoria von einem Klatscher an der Schläfe getroffen wurde, war er derjenige gewesen der ihren Sturz aufhielt und ihr somit erneut das Leben rettete als er >>Arresto momentum!<< gerufen hatte. Victoria sah wie Snape durch die dunklen Flure wanderte und schließlich vor der schweren Eichentür des Krankenflügels stehen blieb. Er schob die Tür auf und sah hinein. Ein silberner Streifen Mondlicht fiel durch das Fenster geradewegs auf das Bett indem Victoria schlief. Vorsichtig näherte er sich ihr und legte ein schwarzes Schmuckkästchen auf den Nachttisch. In dem Kästchen lag ein Zettel den Lily geschrieben hatte, sie hatte damals, als sie Victoria abgab, gewollt das sie das Medaillon zu ihrem Geburtstag bekam.

Als Victoria mitten in den Weihnachtsferien in Hogwarts auftauchte und auf dem Boden der großen Halle zusammenbrach, hatte er für einen schrecklichen Moment geglaubt sie sein tot...

Als er sie in seine Arme genommen hatte um sie hoch in den Krankenflügel zubringen, war sie ganz kalt gewesen und feine Eiskristalle hatten in ihren Haaren gefunkelt. Fast hatte er sie damals fallen gelassen als ihm das Medaillon auffiel das sie um ihren Hals getragen hatte...

Mit einem nicht aufhörenden Stechen in der Brust hatte er mit ansehen müssen, wie Victoria langsam vor sich hinsiechte, nachdem sie von ihrer Adoption erfahren hatte und er so abscheulich zu ihr war, dass sie aus seinem Unterricht floh. Snape war bei Dumbledore im Büro, er hatte ihm gerade berichtet was passiert war, als er aus dem Fenster gesehen hatte und Victoria auf dem See entdeckte, wie sie sich verzweifelt gegen die Dementoren zur Wehr zu setzen versucht hatte. >>Victoria.<< entfuhr es ihm. Er riss das Fenster auf, als könne das irgendwie helfen. Hilfesuchend sah er zu Dumbledore, der ihn jedoch erwartungsvoll ansah. >>Expecto patronum!<< aus seinem Zauberstab entsprang ein Patronus der zuerst durch das Büro sprang und dann durch das Fenster zum See hinunter verschwand.

Dabei zog der Patronus eine silberne Spur hinter sich her, die langsam verblasste. Schnell war der Patronus bei ihr, aber mit Schrecken hatte er gesehen wie Victoria in den See eigebrochen war. Lupin war Victoria gefolgt und eilte nun zu der Einbruchsstelle und zog sie an Land. Er brachte sie langsam zurück ins Schloss. Erleichtert wandte sich Snape vom Fenster ab. Ihr war nichts passiert! Als er sich umdrehte sah Dumbledore ihn vorwurfsvoll an.

>>Sie muss es erfahren. Du darfst es nicht länger geheim halten.<< >>Ich weiß.<< >>Du hast Angst.<< es war keine Frage, sondern vielmehr eine Feststellung. >>Ja.<<

Er hatte gesehen wie sie den Flur hinuntergerannt war, nachdem sie in sein Büro eingebrochen war. Snape wusste sie würde es erneut versuchen. Was sie dann auch tat. Er hatte sie und die beiden Weasleys, nachdem er sie erwischt hatte, zu Professor McGonagall gebracht die ihm bloß vielsagende Blicke zu geworfen hatte, als Victoria die Jahrbücher erwähnte. McGonagall billigte nicht, dass er es ihr nicht sagen wollte.

Es zerriss ihn innerlich, dass Victoria danach scheinbar aufgegeben hatte und überlegte hin und her. Sollte sie es nicht doch erfahren? Wenn sie es je von selbst erfahren würde, wäre er nicht besser dran. Lupin hatte ihm diese Entscheidung schließlich abgenommen, indem er Victoria seine Jahrbücher gab. Sie hatte alles rausgefunden und war vor ihm geflohen.

Victoria sah wie sich die Erinnerung erneut veränderte. Sie sah wie ihr Vater aus dem Schloss auf sie zu stürzte um sie vor dem Werwolf zu beschützen.

Das einzige woran er hatte denken können war, dass er lieber selbst sterben würde als zuzulassen, dass Victoria etwas passierte. Er würde dafür sorgen, dass er sie nicht auch noch verlor, auch wenn sie wahrscheinlich nichts von ihm wissen wollte. Und so hatte er sich geradewegs zwischen Victoria und Greyback gestellt. Das er dabei tatsächlich hätte sterben können, war ihm in dem Moment nicht bewusst.


_____

Hallo Leute!

1k reads, wow! Vielen Dank! Sorry das dieses Kapitel ein bisschen länger geworden ist als gewöhnlich. Morgen ist in NRW der letzte offizielle Schultag vor den Sommerferien und wir bekommen unsere Zeugnisse. Ich weiß, einige werden gleich mit Fakeln, Mistgabeln und Schuhen (ja, ich meine dich carliv12 ;) ) auf mich losgehen, aber ich habe mich entschlossen, während der Sommerferien eine kleine kreative Pause einzulegen und verabschiede mich deshalb für die nächsten sechs Wochen. Keine Sorge, Victorias Geschichte ist noch lange nicht zu ende und pünktlich zu Schuljahresbeginn bin ich wieder da. Ich danke euch allen das ihr mein Buch lest. Ich bin jedesmal geflasht wenn ich sehe wie die Zahl der reads gestiegen ist. Irgendwie überfordert mich das manchmal, zu sehen das es tatsächlich Menschen gibt die mein Buch lesen...

Also lest weiter, voted, kommentiert und folgt mir! Wenn ihr fragen habt, bezüglich des Inhalts, wenn ihr was nicht verstanden habt, schreibt mich an, ich werde eure Fragen gern beantworten. (Wahrscheinlich erst nach den Ferien, aber ich werde es tun!)

Ich wünsche euch allen schöne Ferien!
LG Tess_exter

_____

Heute ist der 2. August.

Hallo Leudies! Ich weiß ich weiß, ich hab gesagt ich aktualisiere erst nach den Ferien wieder, aber genau genommen aktualisiere ich grad gar nicht... Ich komm vom Thema ab. Was ich sagen wollte ist, dass ich grad nen halben Herzinfarkt hatte als ich gesehen habe das 2k Leute mein Buch gelesen haben! Ich fühl mich wie Dobbie dem eine Socke geschenkt wurde... Danke...

P.s. Von wegen kreative Pause... tss tss tss... Ich hab in den letzten drei Wochen wie eine irre geschrieben. Freut euch schon mal auf mein neues Werk DIE ERBIN GRINDELWALDS. (Erscheinungs Datum noch nicht bekannt, aber wahrscheinlich sobald dieses Buch abgeschlossen ist:)

Lg Tess_exter

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top