31. In Hogsmeade
Endlich war der vierzehnte Februar gekommen!
Heute würde Victoria sich mit ihrem Vater außerhalb des Dorfes, direkt an der heulenden Hütte treffen. Er hatte ihr in seiner Eule geschrieben, sie dürfe ihn alles fragen was sie über ihre Adoption wissen wollte und er würde, so gut es ging darauf antworten.
Victoria hatte erst vor wenigen Tagen auf seine Eule geantwortet. Eigentlich hatte sie zuerst gar nicht vorgehabt sich mit ihm zu treffen, aber sie hatte Fragen. Zu viele fragen, auf die ihr Adoptivvater vielleicht Antworten hatte.
Diese ganze Sache verlieh dem Ausflug nach Hogsmeade einen ziemlichen Dämpfer, aber später, direkt nach dem Treffen mit Mr Young, würde sie sich endlich mit Oliver in den drei Besen treffen.
Den ganzen morgen über saß sie auf glühenden Kohlen und wartete darauf, dass sie endlich ins Dorf aufbrechen würden. Fred und George hingegen, hatten sich den ganzen morgen schon in eine Ecke des Gemeinschaftsraumes verzogen und heckten irgendetwas aus.
Als Victoria wenig später zu der heulenden Hütte kam saß Mr Young bereits auf einem Felsen und wartete auf sie. >>Victoria, schön das du gekommen bist.<<
>>Hi-<< sagte sie unbeholfen, da sie nicht wusste wie sie ihn anreden sollte. >>Horatio. Einfach Horatio. Okay?<< sie nickte. >>Hi Horatio.<< Sie standen sich gegenüber und eine peinliche Stille herrschte. Keiner von beiden wusste so recht wie sie das Gespräch zum laufen bringen sollten. Irgendwann brach dann Mr Young das schweigen. >>Wie geht's dir, meine Kleine?<< >>Ganz gut, denke ich. Wie geht's Mom- Ich meine, Megan?<<
>>Sie redet nicht viel. Die Sache belastet sie sehr.<< betreten blickte Victoria auf ihre Schuhe. >>Du hattest geschrieben ich dürfe alles fragen?<< kam sie dann zum Punkt. >>Alles, und ich werde alles wahrheitsgemäß beantworten. Allerdings hab ich nicht so viel Zeit wie ich gehofft habe. Sondersitzung.<< unauffällig warf er einen Blick auf seine Armbanduhr, die nicht wie normale Uhren die Uhrzeit anzeigte, sondern wie spät man dran war. Der Zeiger stand auf Mach hinne, du bist spät dran!.
>>Okay. Erste Frage: Wer sind meine echten Eltern?<< erwartungsvoll sah sie auf Mr Young.
>>Das weiß ich nicht. Wir fanden dich damals im Wool's Orphanage in London.<< antwortete er ruhig.
>>Wieso habt ihr überhaupt ein Kind adoptiert und wieso sollte ich es niemals erfahren?<< >>Megan konnte keine Kinder bekommen, also entschieden wir uns eins aus dem Waisenhaus aufzunehmen. Dass du ebenfalls magische Kräfte hast wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, wir hätten auch ein Muggelkind aufgenommen.<<
>>Das heißt die Wahrscheinlichkeit das meine leiblichen Eltern Zauberer sind besteht?<<
>>Ja, außer du bist eine Muggelgeborene. Wir haben dir das ganze nie erzählt, weil es Megan sehr belastet, dass sie keine eigenen Kinder bekommen kann. Sie dachte wenn sie sich lang genug einredet, du seist ihre Tochter, würde es ihren Kummer lindern. Das war falsch und sie weiß es auch. Ich soll dich von ihr vielmals um Entschuldigung bitten.<< Stumm nickte Victoria.
>>Ich sollte dir übrigens noch etwas mitbringen.<< Ihr Mr Young hob ein Körbchen auf, das auf dem Boden stand und was Victoria vorher nicht bemerkt hatte.
>>Rowena!<< aus dem Körbchen drang ein aufgeregtes miauen. Vorsichtig hob Victoria ihre schwarze Katze aus dem Körbchen und versenkte ihr Gesicht in ihrem weichen Fell.
>>Dachten uns du würdest sie vermissen. Ich soll dich auch von Claire und Bill grüßen. Egal wie es jetzt weiter geht, du bist immer bei ihnen Willkommen und bei uns auch.<< >>Danke Horatio.<< Sie setzte Rowena auf den Boden ab, die sogleich in den Wald hinein lief um sich die Beine zu vertreten.
>>Gerne. Es tut mir leid, aber ich kann nicht länger bleiben. Ich muss zurück ins Ministerium. Wenn du noch Fragen hast, schreib mir. Ich werde alles beantworten, wenn ich kann.<< im nächsten Moment auch schon war Mr Young disappariert.
Victoria hockte sich auf den Felsen um auf Rowena zu warten, die immer tiefer in den Wald lief. Sie musste selbst erst die ganzen Informationen verarbeiten. Natürlich war sie glücklich etwas in Erfahrung gebracht zu haben, aber trotzdem enttäuscht das es nicht mehr war.
Victoria nahm das Medaillon ab und ließ es vor ihrem Gesicht baumeln. Stammte es womöglich von ihrer leiblichen Mutter? Aber wie war es dann an ihrem Geburtstag in den Krankenflügel gekommen? Die einzige logische Erklärung die es gab war, dass ihre leibliche Mutter in Hogwarts war, aber da gab es niemanden der dafür in Frage käme. Rowena kehrte aus dem Wald zurück, dicht gefolgt von einem großen, dunklen zotteligen schwarzen Hund, der nur wenige Meter vor ihr stehen blieb.
>>Oh, hallo Hund. Wo kommst du denn her?<< begrüßte Victoria den Hund. Der Hund legte den Kopf schief und sah sie direkt an. Er begann mit dem Schwanz zu wedeln und kam noch näher. Er beschnupperte ihre Ausgestreckte Hand und Victoria kraulte seinen Kopf. >>Hast du auch kein Zuhause mehr? Ich auch nicht.<< wieder sah der Hund sie an. Es schien als würde er zwischen ihr und ihrem Medaillon hin und her blicken. Auf einmal begann er zu knurren und rannte zurück in den Wald. Was war das denn gewesen?
Nach einem kurzen Blick auf ihre Uhr bemerkte Victoria das sie schon viel zu spät zum Date mit Oliver war. Schnell hängte sie sich das Medaillon wieder um und rannte die Hauptstraße entlang rüber zu dem Pub.
Wenige Minuten später kam sie völlig außer Atem in den drei Besen an.Oliver wartete bereits hinten an einem der Tische mit zwei Butterbie rauf sie.
>>Oliver tut mir leid! Ich bin zu spät!<< >>Kein Problem ich bin auch grad erst gekommen. Wie geht's dir?<< >>Besser. Und dir?<<
>>Gut. Ich hab bereits bestellt. Dein Butterbier ist mit etwas Zitrone. Hab gehört du magst das.<< >>Danke, das ist wirklich lieb von dir.<< So saßen sie einige Minuten lang da und unterhielten sich über Quidditch und Victoria lachte über seine Witze. Zum ersten mal seit langem konnte sie wieder lachen.
>>Oliver?<< sagte sie nach einer Weile. >>Danke.<< >>Wofür denn?<< >>Dafür, das du der erste bist der mich nicht die ganze Zeit daran erinnert das meine Eltern nicht meine Eltern sind. Wir sitze nhier und reden einfach über Quidditch, als sei es das normalste auf der Welt. Du hilfst mir diesen ganzen Mist wenn auch nur für kurze Zeit zu vergessen und dafür bin ich dir dankbar.<< Gedankenverloren hatte Oliver ihre Hand genommen und strich mit seinem Daumen sanfte Kreise über ihren Handrücken.
>>Victoria, ich helfe dir so gut ich kann. Und wenn es irgendetwas gibt was ich für dich tun kann... Ich hab dir übrigens noch etwas mitgebracht.<< Er zog ein kleines Gänseblümchen hervor und steckte es ihr ins Haar. >>Sieht schön aus. Das Gänseblümchen in deinen roten Haaren. Ich hab eins magisch wachsen lassen, an sich ist es dafür ja noch zu kalt.<< und nach kurzem zögern fügte er noch flüsternd hinzu >>Einen schönen Valentinstag, Victoria.<< gerührt tastete Victoria nach der Blume in ihrem Haar. >>Danke! Gänseblümchen sind... meine lieblings Blumen...<<
>>Ich weiß...<< er sah ihr nun direkt in die Augen.
Wie lange sie so dasaßen konnte sie nicht mehr sagen, aber für Victoria hätte genau in diesem Augenblick die Zeit stehen bleiben können.
>>Na Freunde! Ist hier noch Platz?<< unsanft drängten sich Fred und George zwischen die beiden. >>Hey Madam Rosmerta! Können Sie uns noch zwei Butterbier bringen?<< bestellte Fred.
>>Und wie läuft's so bei euch?<< fragte George. Unbehaglich tauschten Oliver und Victoria Blicke aus. Victoria hätte im Erdboden versinken können! Gerade eben brachte Madam Rosmerta die beiden Butterbiere für Fred und George. >>So bitteschön.<< >>Danke!<< riefen beide im Chor. Sie prosten sich zu, sodass ein Großteil ihres Butterbiers auf Olivers Hose ergoss. Er sprang auf. >>Geht's noch?<< Er sah aus als habe er sich eingenässt. Schnell verschwand er in Richtung Jungs Toilette.
>>Seid ihr jetzt total verrückt geworden?!<< zischte Victoria den beiden zu, die sich bloß gegenseitig angrinsten. >>Was? Das war doch bloß ein Versehen!<<
>>Jetzt tut nicht so! Ihr hattet die ganze Zeit etwas dagegen, dass ich mich mit Oliver treffe! Und damit ihrs wisst! Ich mag Oliver! Und zwar sehr! Das war echt gemein von euch!<<
Eilig schnappte Victoria sich ihre Sachen und verließ das drei Besen in Richtung Hogwarts.
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