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„Hey Alec.", begrüßt meine Schwester mich als ich gerade in der Hauptzentrale checke ob es einen neuen Dämonenangriff gibt. An Isabelles Stimme erkenne ich, dass etwas nicht stimmt.

„Hey, was ist los?", wende ich mich an sie.

„Das Gleiche könnte ich dich fragen.", schmunzelt sie und deutet auf den großen Display vor mir. Verwirrt folge ich ihrem Blick.
„Du bist den ganzen Tag schon so unkonzentriert. Das ist nichtmal Brooklyn, wo du doch eigentlich checken sollst, ob sich Dämonen nähern."

Shit, Alec konzentrier dich.
„Oh eh, ja tut mir Leid. Schlecht geschlafen.", lüge ich. Ich kann ihr das mit Magnus nicht erzählen.

„Nagut. Jedenfalls habe ich gerade erfahren, dass Mum uns besuchen wird."

Unsere Mutter hatte sich nach Dads Tod eine Auszeit genommen und möchte jetzt bestimmt gucken ob wir alles im Griff haben. Ich nicke.

Isabelle ist nie begeistert wenn Mum zu Besuch kommt. Sie hatte mich und Jace schon immer bevorzugt und Izzy öfter auf ihre Fehler hingewiesen.

„Wann kommt sie denn?"

Gerade als Izzy antworten will öffnet sich der Eingang des Instituts. Unsere Mutter. Ich sehe gerade noch wie sich ihr Portal schließt als sie mir schon in die Arme fällt.

„Hey Mum.", lächle ich. Ich habe sie wirklich vermisst.

„Isabelle."
„Mutter."
Angespannt schaue ich zwischen ihnen hin und her. Zum Glück fallen sie sich dann aber doch in die Arme und die Stimmung ist nicht mehr so angespannt.

„So Alec erzähl mal. Wie war das erste Meeting mit diesen..naja du weißt schon. Unterweltlern.", das letzte Wort spuckt sie schon fast.

Ich schlucke. Meine Eltern hassen sie über alles. Noch ein Grund warum ich das mit Magnus niemals zulassen dürfte.

Ich erzähle Maryse alles über die Zeit seitdem ich Institutsleiter bin. Den Teil mit Magnus lasse ich selbstverständlich weg.
„Ihr seid viel zu lieb zu den Unterweltlern. Sie müssen mehr bestraft werden für ihre Taten. Sie-"

„Mum!", unterbreche ich sie. Ich merke wie sie wieder wütend wird. „Ich weiß, dass es unverzeihlich ist was sie gemacht haben, aber lass es mich auf meine Art versuchen. Bitte."

Sie nickt. „Wenn das nicht klappt machen wir es auf meine Art.", fügt sie dennoch hinzu.

Ich bringe sie schließlich in ein Gästezimmer, sie kam relativ spät. Sie wollte nicht zurück in ihr altes Schlafzimmer, zu viele Erinnerungen, die sie nur noch trauriger machen würden.

„Wie lange darfst du bleiben?"
Sie zuckt mit den Schultern. „Ich glaube erstmal werdet ihr mich nicht los. Zum nächsten Meeting bin ich aufjedenfall noch da.", lächelt sie.

Natoll.
Ich hoffe sie akzeptiert wie wichtig die Meetings sind, damit die Situation besser wird.

„Schlaf gut, Mum. Wir reden morgen weiter.", verabschiede ich mich und begebe mich ebenfalls in mein Zimmer. Müde ziehe ich mir alles bis auf die Boxershorts aus und lege mich in mein Bett. Ich gucke zur Decke.

Jetzt wo meine Mutter da ist muss ich mich mehr konzentrieren. Ich bin froh, dass sie mich heute zumindest ein bisschen von Magnus ablenken konnte.

Doch jetzt kann ich wieder an nichts anderes denken. Sobald ich die Augen schließe sehe ich ihn wieder vor mir. Sein Duft steigt mir in die Nase. Ich erschrecke wie intensiv es sich anfühlt.

Plötzlich spielt sich die Situation aus dem Büro nochmal in meinen Gedanken ab. Ich schüttel den Kopf um nicht mehr daran denken zu müssen, aber es ändert nichts. Es fühlt sich so realistisch an. Als würde ich es nochmal erleben.

Was ist nur los mit mir? Mir wird ganz heiß und ich streiche mir über die Stellen an meinem Hals, an denen Magnus mich geküsst hatte.

„Fuck!", schreie ich auf.
Als Antwort erhalte ich auf einmal ein gemeines Lachen aus der Ecke. Nicht irgendein Lachen.

„Was zum-"
Als ich Magnus dort stehen sehe, wird mir sofort klar was hier abgeht. „Halt dich aus meinen Gedanken raus, Magnus."

„Schön wozu Magie alles fähig ist, oder Alexander?", lächelt er nun unschuldig und setzt sich auf meine Bettkante.

„Was machst du hier, Magnus?", wechsel ich das Thema und versuche seinen durchdringenden Blick auf meinen nackten Oberkörper zu ignorieren. Erfolglos.

„Habe gehört deine Mutter ist zu Besuch. Maryse, richtig?"

„Halt dich bloß von meiner Mutter fern."

„Sie hasst uns. Ganz wie dein Vater. Wenn sie nur wüsste.."

„Wenn sie was wüsste, hm?", frage ich. Genau das will er doch. Muss er immer in solchen Rätseln sprechen?

Er grinst. Seine Hand findet unter der Decke einen Weg auf meinen Oberschenkel und ich zucke zusammen.

„Magnus..", will ich gerade ansetzen.

„Wenn sie nur wüsste was ein Unterweltler alles mit dir anstellt.", flüstert er verführerisch. Verdammt. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht anmacht.

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