Kapitel 25: Ein Stück Fleisch
Eden gibt nicht kampflos auf. Nachdem ihr Revolver leergeschossen ist, tritt und schlägt sie auf die Wölfe ein. Zweien bricht sie die Nase. Ein paar kassieren schmerzhafte Schläge in die Weichteile, in den Magen oder in die Rippen. Zwei Patronen scheinen ihr Ziel erreicht zu haben, auch wenn keiner der Wölfe lebensgefährlich verletzt wurde. Es nützt alles nichts. Irgendwann hat sie jemand im Würgegriff und zerrt ihren rechten Arm nach hinten. Sie zappelt hilflos, versucht demjenigen, der sie fest hält, auf die Zehen zu treten.
"Es reicht jetzt!", brüllt derjenige und zieht an ihrem Arm. Schmerz zuckt durch ihre Schulter und treibt ihr Tränen in die Augen. Der Oberwichser tritt vor sie und packt sie am Kinn, sodass sie ihm in die Augen sehen muss.
"Siehst du...", zischt er leise und ein bösartiges Lächeln liegt auf seinen Zügen, "Du hättest die Waffe auch einfach auf dich selbst richten können. Aber du hast sie auf uns gerichtet. Du willst leben, mein süßes Wölfchen." Sie spuckt ihm ins Gesicht.
Sie fesseln und entwaffnen Eden. Währenddessen macht sich einer an den beiden Leichnamen zu schaffen. Er nimmt ihnen alle brauchbaren Habseligkeiten ab und ritzt ihnen mit dem Messer etwas in die Stirn. Der blauäugige Oberwichser betrachtet ihren Revolver. Sein Blick fällt auf den Baseballschläger mit Stacheldraht, der in den Griff des Revolvers geritzt wurde. "Bist du eine von denen?", fragt er. Sein Tonfall verrät, dass ihm die Saviors nicht unbekannt sind. Er fürchtet sie nicht wirklich- aber er hat Respekt. Wahrscheinlich hat Negan schon einmal seinen Standpunkt vor ihnen klar gemacht. Eden presst die Lippen aufeinander und starrt an dem Typen vorbei. Selbst wenn sie ihnen sagt, dass sie eine Savior ist. Selbst wenn sie preisgibt, dass sie Negans Frau ist...oder war. Es wird keiner kommen. Es wird ihr keiner helfen. Es wird sie nicht retten.
Das Verhör wird je unterbrochen, als ein Zucken durch Jacobs leblosen Körper geht. Es ist wie ein Schaudern. Erst zucken seine Fingerspitzen, dann der ganze Oberkörper. Ein Geräusch ertönt, als würde er einen tiefen Atemzug nehmen. Dann richtet er sich langsam auf und aus seiner Kehle dringen kratzige Geräusche. In seinem Hals klafft ein großes, blutiges Loch, was ihn grotesk aussehen lässt. Sein Mund ist verzehrt und ebenfalls voller Blut. Er streckt seinen verbliebenen Arm unbeholfen nach einem der Wölfe aus. Auf seiner Stirn prangt jetzt ein blutiges "W". Eden wendet sich von ihm ab. Sie möchte Jacob nicht so- mit aufgeschnittener Kehle, einem Armstumpf und diesem W auf der Stirn- in Erinnerung behalten. Als diese Horrorversion seiner selbst. Sondern als den fröhlichen, beharrlichen Lumberjack, der mit seiner Axt drei Matschköpfe auf einmal spalten konnte.
Das Lager der Wölfe ist irgendwo mitten im Wald und besteht aus einem niedrigen Holzzaun, der schlampig zusammen gezimmert wurde. Er hält die Beißer ab. Ansonsten gibt es zwei kleinere Verschläge, der eine ist zum Schlafen der andere ein Lager. Es sieht alles heruntergekommen und dreckig aus, genauso wie die Männer, die hier hausen. Die meisten haben lange, zottelige Haare, verfilzte Bärte und schlechte Zähne. Man braucht nicht zu erwähnen, dass Hygiene für sie nicht an oberster Stelle steht.
Im Lager warten noch weitere Männer, es sind vielleicht noch mal zehn, vielleicht auch noch mehr. Eden wird in den Lagerschuppen geschleppt und in eine Ecke gestoßen. Ihre Hände werden hinter einem Pfahl zusammengebunden, ihre Füße bleiben ebenfalls gefesselt. Wie ein Hund an der Kette.
"Verdammt, Quinn!", blafft einer den Oberwichser an, "Zwei Leute! Und dann schleppst du noch die da...", er deutet auf Eden, "...hier her! Wir lassen keinen am Leben!"
Quinn lächelt in Edens Richtung. Sein Gesichtsausdruck ist undefinierbar. Er verheißt auf jeden Fall nichts Gutes.
"Die da", sagt er, "Ist eine von uns. Sie ist eine Wölfin. Es wäre falsch gewesen, sie zu töten." Er zwinkert ihr zu. Denkt sein verwirrter Geist, dass er ihr gerade einen Gefallen tut?
"Du spinnst doch!", knurrt der andere, "Ich bin dein Anführer! Du kannst nicht einfach zwei unseres Rudels opfern und hinnehmen, dass mehrere verletzt werden, um dir ein Spielzeug zu besorgen!" Er wirft ihr einen scheelen Blick zu und schüttelt den Kopf. "Aphid wird von nun an das Kommando übernehmen. Durch diese Aktion bist du in der Hierarchie erheblich gesunken!", er stößt Quinn unsanft beiseite und verlässt den Schuppen.
Quinn scheint das nicht sonderlich zu stören. Sein Blick liegt die ganze Zeit auf Eden. Er schlendert auf sie zu und kniet sich vor sie. Die ganze Zeit grinst er sie nur schief an. Dieses verrückte Arschloch! Oh verdammt, hätte sie sich nur selbst erschossen, als sie noch konnte.
"In deinen Augen lodert Feuer. Grünes Feuer. Tödliches Feuer. Das gefällt mir.", sagt er leise und fährt ihr durch die Haare.
"Fass mich nicht an!", zischt sie und weicht seiner Hand aus. Er kichert leise.
"Je mehr du dich wehrst, umso mehr will ich dich anfassen." Kichernd piekst er nach ihr, während sie seiner Hand ausweicht. Sie fühlt sich hilflos und ohnmächtig. Und sie ist wütend, so verdammt wütend. Sie malt sich aus, wie sie diesem Schausal in die Augen schießt. In diese verrückten, blauen Augen.
"Quinn!", brüllt eine Stimme von draußen. Quinn wirft ihr einen bedauernden Blick zu.
"Keine Sorge, ich bin bald zurück.", er formt mit seinen Lippen einen Kuss und steht auf.
"Schmor in der Hölle!", brüllt Eden ihm hinterher, aber er lacht nur.
Sie versucht ihre Fesseln loszuwerden, endlich die Seile abzustreifen, die schmerzhaft in ihre Hand- und Fußgelenke schneiden. Nach gefühlten Stunden haben sie sich nur minimal gelockert. Eden lehnt sich resigniert an den Pfahl und legt den Kopf zurück. Ihr Magen knurrt. Ihre letzte Mahlzeit liegt jetzt einen Tag zurück und sie hat es wieder ausgekotzt. Und wann hat sie eigentlich das letzte Mal richtig geschlafen? Es liegt schon so lange zurück, dass sie sich gar nicht mehr daran erinnern kann. Sie atmet tief durch. Sie darf jetzt nicht die Nerven verlieren. Als die Saviors sie gefangen genommen haben, dachte sie auch, dass sie verloren ist. Und auch jetzt wird sie einen Weg finden.
Nur diese Leute sind anders als die Saviors. Und vor allem sind sie anders als Negan. Negan tut alles mit einem Sinn und Zweck. Jedes Leben hat für ihn einen gewissen Wert und er setzt es geschickt für seine Zwecke ein. Er lässt andere für sich arbeiten, anstatt sie zu töten. Seine Methoden sind grausam, aber sie dienen dem Überleben aller. Negan hat wenigstens gewisse Prinzipien, auf die man sich verlassen kann. Diese Leute nicht. Sie sind... unberechenbar. Ihre Strategie ist es, andere Gruppen und Überlebende mithilfe der Beißer zu überfallen, auszurauben und zu töten. Sie bauen Fallen. Sie töten alle. Und was sie jetzt mit ihr vorhaben, will sie lieber gar nicht herausfinden. Vor allem nicht, was Quinn mit ihr vorhat. Sie öffnet die Augen wieder und zerrt erneut an ihren Fesseln. Und wenn sie den ganzen Tag und die ganze Nacht damit beschäftigt ist- sie wird nicht einfach hier herumsitzen und darauf warten, bis sie mit ihr machen, was sie wollen.
Als Quinn zu ihr geschlendert kommt, wird es bereits dunkel. Ihr Fesseln sind noch immer fest und schneidend um ihre Gelenke gewunden.
"Hast du Hunger?", fragt er. Widerwillig schüttelt Eden den Kopf. Natürlich hat sie. Aber sie verhungert lieber, als dass sie... Er geht wieder vor ihr in die Hocke und mustert sie mit seinem entrückten Blick. Ein Schauer läuft ihr über den Rücken, als sein Blick ihren Körper streift. Nein. Bitte, bitte, nein!
"Du musst aber essen, mein süßes Wölfchen.", sagt er sanft und hält ihr etwas hin, was verdammt nach einem Stück rohen Fleisch aussieht. Ihr Magen krampft sich vor Abscheu zusammen. Das Fleisch riecht bereits. Und seine Hände sind dreckig. Sie schüttelt erneut mit dem Kopf und presst ihre Lippen zusammen.
"Na, na.", sagt er mahnend. Er hält ihr das Fleisch direkt vor den Mund. "Mund auf!", sagt er, als wolle er ein bockiges Kind zum Essen bringen. Sie wendet sich von ihm ab, aber er packt ihr Kinn und drückt auf ihre Wangen, sodass sie den Mund öffnen muss, und stopft ihr das Fleisch in den Mund. Sie will es ausspucken, aber er legt seine Hand über ihren Mund und Nase, sodass sie gezwungen ist, das Fleisch runterzuschlucken. Sie würgt. Quinn nickt zufrieden. "Na siehst du,", murmelt er, "Es gibt doch nichts besseres als ein saftiges Stück Leben!" Seine Hände umfassen immer noch ihr Kinn. "Wenn du lieb bist, bekommst du mehr.", fügt er hinzu und tätschelt ihren Kopf. Sie spuckt erneut in seine Richtung, aber er weicht lachend aus.
"Wird Zeit, dass dir jemand Manieren beibringt.", sagt er und steht auf. Eden zerrt an ihren Fesseln, sie hat eine Ahnung, was jetzt kommt. Und, Gott, bitte, lass es nicht passieren. Ihr Herz pocht so laut, dass sie es hören kann. Kalter Schweiß bricht ihr aus. Mühsam kämpft sie gegen die Panik, die in ihr aufzusteigen droht, nieder.
Sie hatte nur wirklich Angst davor, vergewaltigt zu werden, auch nicht, als sie nach New York gezogen war. An der Uni hat sie dann ein Mädchen kennengelernt, das ihr erzählte, dass sie auf einer Party von zwei Typen K.O. gesetzt und dann von ihnen vergewaltigt wurde. Niemand hatte etwas davon mitbekommen. Aus Angst und Scham hatte sie die Typen erst ein halbes Jahr später angezeigt. Das war zu spät. Ihre Vergewaltiger blieben auf freiem Fuß. Obwohl dieses Ereignis bereits mehrere Jahre zurücklag, als Eden sie kennenlernte, hatte sie dies nie verarbeitet. Sie träumte nachts von diesen Männern. Konnte sie riechen. Hatte jeden Spaß an Sex verloren. Konnte keinem Mann mehr vertrauen, eine Beziehung eingehen. Ihr Leben war kaputt. Seitdem hockte eine lauernde, dunkle Furcht in irgendeinem Winkel von Edens Seele. Es war die irrationale Angst davor, dass ihr das auch passieren könnte. Dass es sie auch zerstören könnte. Und diese Furcht kommt jetzt aus ihrer Ecke gekrochen und macht sich in ihr breit. Sie frisst jedes Gefühl von Glück, jeden guten Gedanken. Zurück bleibt nur die nackte Angst.
Quinn macht sich an ihren Fußfesseln zu schaffen. Als die Seile zu Boden gleiten, nutzt Eden ihre Chance und versucht, nach ihm zu treten. Er setzt sich kurzerhand auf ihre Knie, sodass sie nur noch hilflos zappeln kann. Dann beginnt er ihre Hose zu öffnen. Eden bäumt sich unter ihm auf, aber er merkt nicht einmal, dass sie sich wehrt. "Psst", macht er nur.
"Nimm deine dreckigen Pfoten von mir.", zischt Eden. Wieder nur lachen. Er hat ihre Hose geöffnet und zerrt sie ihr samt Slip über die Beine. Sie ist jetzt nackt. Und da ihre Hände hinter dem Pfahl gefesselt sind, kann sie sich nicht einmal bedecken. Erneut versucht sie, ihn zu treten, sie strampelt und zappelt, versucht, sich auf die Seite zu drehen. Er beobachtet ihr Treiben eine Weile, macht dann seine eigene Hose auf und nimmt seinen Schwanz in die Hand.
Eden läuft ein kalter Schauer über den Rücken. Sie schwitzt und gleichzeitig ist ihr eiskalt. Sie zittert. Oh, nein. Bitte nicht. Sie zieht die Beine an ihren Körper. Im nächsten Moment ist Quinn über ihr, er zieht ihre Beine auseinander und setzt sich wieder auf ihre Knie. Er spuckt in seine Hand und greift ihr zwischen die Beine. Seine Hand ist kalt und sie versucht auszublenden, wie dreckig er ist. Sie zuckt zusammen, als seine Finger ruppig in sie eindringen.
Sie gibt es auf. Sie kann sich nicht wehren. Sie kann dem hier nicht entkommen. Sie dreht ihren Kopf beiseite und starrt an die Wand, nach einer Weile schließt sie die Augen. Sie versucht, sich etwas Schönes vorzustellen und alles andere auszublenden und zu ignorieren. Sie versucht, eine Melodie in ihrem Kopf abzuspielen.
Sie sieht eine Sommerwiese. Es ist die Wiese vor dem Haus ihrer Großeltern. Sie und Todd haben dort immer ihre Sommerferien verbracht. Die Sonne brennt auf ihrer Haut und ihre Granny ermahnt sie zum hundertsten Mal, dass sie Sonnencreme auftragen sollen. Sie planschen in dem kleinen See, der von der Wiese umgeben wird. Er ist ganz flach, trotzdem gibt es eine Stelle, an der man plötzlich den Boden unter den Füßen verliert. "Eden!", ruft ihre Granny erneut, "Geh nicht zu weit in den See! Du kannst noch nicht so gut schwimmen, wie Todd." Eden lacht nur. Sie spritzt Todd nass und tollt übermütig in dem lauwarmen Wasser. Die Worte hat sie bereits wieder vergessen. Und dann passiert es plötzlich: Ihre Füße finden keinen Grund mehr. Erschrocken schnappt sie nach Luft. Ihre Arme und Beine strampeln hilflos. Sie schluckt Wasser und hustet. Panik steigt in ihr auf. Sie wird ertrinken! Ihre Bewegungen werden schneller, panischer. Wasser spritzt auf. Ihr Kopf gerät unter die Wasseroberfläche. Das Wasser ist trüb, grünlich. Es ist hier ganz still. Sie wird sterben. Nein! Sie stellt ihre Bewegungen ein, bleibt ganz ruhig, lässt sich sinken. Dann berühren ihre Zehen etwas Hartes. Ein Stein. Sie drückt sich ab und ihr Kopf taucht wieder auf. Sie hustet das Wasser aus. Über ihr ist Leben einfach weitergegangen. Die Sonne steht noch immer am Himmel. Die Grillen zirpen. Keiner hat mitbekommen, dass sie gerade fast gestorben wäre. Nur ihr pochendes Herz erinnert sie noch daran...
Eine Hand greift nach ihrem Kinn und dreht gewaltsam ihren Kopf nach vorne.
"Ich will, dass du mich ansiehst.", sagt Quinn, "Sieh mich an. Ich will deinen Hass sehen. Deine Wut. Deinen Schmerz." Mit seiner anderen Hand reibt er seinen Schwanz.
"Ich werde dich umbringen.", sagt Eden und ihre Stimme ist leise und schneidend. Quinns Hand drückt etwas fester zu. Er grinst.
"Jaaa...genau so.", all das scheint ihn nur noch mehr zu erregen, "Vielleicht wirst du mich eines Tages umbringen. Aber jetzt...fick ich dich erstmal." Er drückt ihre Beine auseinander und dringt in sie ein. Währenddessen zwingt er sie weiterhin, ihn anzusehen. Das Lächeln, welches dabei auf seinem Gesicht liegt, brennt sich für immer in ihre Erinnerung ein.
Sie gibt keinen Laut von sich und hält die Tränen, die ihr immer wieder in die Augen steigen, zurück. Sie starrt durch Quinn, der sich stöhnend an ihr vergeht, hindurch. Sie versucht, die Notenfolge eines Klavierstückes zusammenzubekommen. Cis oder doch gis? Verdammt. Würde sie jetzt an einem Klavier sitzen, würden ihre Hände den richtigen Ton von ganz allein finden. Jetzt hat sie vergessen, wo sie war. Sie muss wieder von vorne anfangen... Quinn kommt grunzend zum Höhepunkt. Er umfasst ihr Kinn fester und krallt seine Nägel in ihr Fleisch. e, h, e...
Seine Hand legt sich um ihren Hals und drückt zu. "Du Schlampe!", grunzt er, "Ich sagte, du sollst mich ansehen!"
Sie sieht ihm in die Augen. In diesen blitzt Wahnsinn.
"So ist gut.", sagt er und lockert seinen Griff, "Sieh mich an, ja, ..."
Die Tür geht auf und zwei Wölfe kommen in den Schuppen.
"Quinn.", sagt der eine im nörgelnden Tonfall, "Wir wollen auch. Ich hatte schon seit Wochen keine Frau mehr."
Quinn gibt ein Knurren von sich und rollt sich von ihr herunter. Beinahe schützend stellt er sich vor sie.
"Sie gehört aber mir!", brüllt er.
"Dir gehört gar nichts! Wir sind ein Rudel, wir teilen!", brüllt der andere zurück.
Eden blinzelt erneut die Tränen weg. Sie ist ein verdammtes Stück Fleisch. Ein Stück Fleisch, um das sich die Wölfe streiten. Sie zieht die Beine an ihrem Körper und versucht das Brennen in ihrem Schritt zu ignorieren.
"Ich teile sie nicht mit euch! Verschwindet! Verschwindet sofort!", keifft Quinn. Tatsächlich verziehen sich die anderen. Er kommt sofort zu ihr zurück und streift ihr umständlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Keine Angst, mein Wölfchen.", flüstert er, "Ich pass auf dich auf. Sie kriegen dich nicht. Du gehörst nur mir."
Die Tür geht erneut auf. Diesmal sind es mehr Männer. Und der Alpha ist unter ihnen. Quinn springt erneut auf und stellt sich in gebückter Kampfhaltung vor Eden. Die anderen umkreisen ihn.
"Quinn. Lass den Scheiß. Du hast zwei Rudelmitglieder für die Kleine geopfert. Jetzt lass sie alle ihren Spaß haben.", sagt der Alpha.
"Nein.", entgegnet Quinn, "Sie ist meine." Er klingt jetzt wie ein trotziges Kind, welches sein Spielzeug nicht teilen will.
"Quinn.", sagt der Alpha mahnend. Dann kommen die Männer auf ihn zu. Es ist ein kurzer Kampf. Dann schleppen drei Männer den schreienden und um sich tretenden Quinn nach draußen. Seine Schreie entfernen sich, bis sie abrupt enden. Wahrscheinlich hat ihm jemand eine übergezogen.
Ein dicklicher Mann, er hat eine leicht geduckte Haltung und schielt, tritt auf Eden zu. Seine dunklen Haare sind struppig und verfilzt. Bis hier kann sie ihn riechen. Er riecht sauer nach Schweiß. Soweit sie sich erinnern kann, heißt er Aphid.
"Der Alpha darf immer zuerst!", donnert dieser. Sofort tritt Silberblick zurück. Er kennt seinen Platz.
"Ich bin Owen.", sagt der Alpha jetzt an Eden gewandt und beginnt, seine Hose aufzuknöpfen, "Du solltest eigentlich tot sein. Da du das nicht bist: Willkommen in meinem Wolfsrudel."
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