Kapitel 15: Schuld
Diese Menschen sehen aus, wie Menschen die alles verloren haben. Ihre Wangen sind eingefallen, ihr Blick ist leer, resigniert, ihr Gang ist gebeugt und schwerfällig. Sie sind zu elft. Ihr Anführer ist noch jung und hat den muskulösen Körper eines Footballspielers. Er weiß, wie man tötet, von allem anderen hat er recht wenig Ahnung. Eden hätte eher seinen jüngeren Bruder zum Anführer gemacht, der mit seiner Freundin zur Gruppe gehört. Der ist klüger, vorausschauender und vor allem weiß er, worauf es ankommt. Neben diesen dreien gehören noch fünf weitere Frauen dazu. Die Jüngste ist um die 20, die Älteste vielleicht 50. Dann noch zwei Männer, einer davon hat einen kleinen Jungen dabei. Er ist höchstens Zwei.
Es ist eine schwache Gruppe. Keiner dieser Leute ist ein echter Kämpfer. Außerdem scheinen sie recht lange einen sicheren Unterschlupf gehabt zu haben, denn wenn es ums Beißer töten geht, stellen sich die meisten von ihnen ganz schön blöd an. Diesen Unterschlupf haben sie jetzt verloren, womöglich wurde er überrannt. Und nun ziehen sie ziellos durch den Wald, machen einen Heidenlärm und drehen immer fast durch, wenn Beißer ihren Weg kreuzen. Und dann ist da noch dieser kleine Junge. Nicht, dass es nicht so schon ein Todesurteil wäre, wenn man ein Kleinkind durch diese Welt schleppt. Aber zu allem Übel hat der Junge auch noch einen furchtbaren Husten. Er hustet ununterbrochen, besonders nachts. Dies lockt die Beißer an wie Fliegen. Lange werden sie nicht überleben, das steht fest.
Eden folgt dieser Gruppe jetzt schon seit fast einer Woche. Sie hat des Öfteren ein schlechtes Gewissen, wenn sie diese Leute, die eh wenig haben, auch noch beklaut. Aber sie hat seit Wochen kaum etwas gegessen. Es wird immer kälter. Sie braucht wärmere Klamotten und... Diese Leute haben irre gute Schlafsäcken. Sie sind dick und sehen scheiße bequem aus. Die ganze Zeit kann Eden nur daran denken, wie es wohl ist, in einem dieser Schlafsäcke zu liegen. Vor allem wenn sie auf Bäumen hockt und die ganze Nacht über kaum ein Auge zutut, weil sie so zittert. Sie braucht so ein Ding. Wenn sie einen ergattert hat, wird sie verschwinden und diese Leute in Ruhe lassen.
Wie jeden Abend bauen sie eine Barrikade um ihr Schlaflager. Auf die Idee ist der Bruder des Anführers gekommen und Eden muss zugeben, dass das wirklich genial war. Die Barrikade besteht aus einer Schnüre, die um die umliegenden Bäume gespannt wird. Daran hängen Dosen. Rennt ein Beißer gegen die Schnüre klappert es und man wird wach. Außerdem müssen immer zwei Leute Wachdienst machen. Heute sind die Freundin des Footballspieler-Bruders und die älter Frau dran. Eden hockt auf ihrem Baum und beobachtet das Ganze. Sie hat eine Dose Bohnen ergattert, die sie gierig verschlingt. Es ist wirklich verdammt kalt. Das wird mal wieder eine Scheißnacht.
Irgendwann schlummert sie tatsächlich ein, obwohl ihr das Husten des kleinen Jungen mächtig auf die Nerven geht. Sie träumt von einem Kaminfeuer und von einem Braten mit goldbraun gebratener Kruste... Plong. Eden ist sofort wach. Das waren die Dosen der Barrikade. Sie hört, dass Beißer in der Nähe sind. Mehrere. Warum haben die Wachen noch nicht Alarm geschlagen? Eingepennt?
Dann schreit auch schon jemand und unter ihr bricht Panik aus.
Die ältere Frau wurde erwischt. Ein paar Beißer reißen ihr gerade das Gedärm heraus und stopfen es sich gierig ins Maul. Wie Spaghetti. Wie blutige, aufgequollene Spaghetti. Die Frau lebt noch. Sie schreit voller Qual.
Die anderen sind bereits mitten im Kampf gegen die Beißer, die plötzlich von allen Seiten herangeströmt kommen. Ein Rudel.
Eden bleibt auf dem Baum. Sie kann diesen Leuten nicht helfen. Sie würde gerne, aber wenn sie jetzt da runter geht... Sie hört wieder jemanden schreien. Dann wieder. Am liebsten würde sie sich die Ohren zu halten und die Augen zu kneifen. So lange, bis alles vorbei ist. Sie will diesem Leuten nicht beim Sterben zusehen, ihre Todesschreie hören. Sie will einfach nur, dass es vorbei ist.
Ein paar, Eden sieht nicht genau wer und wie viele, schaffen es, sich aus dem Rudel rauszukämpfen. Sie laufen so schnell sie können, einige Beißer folgen ihnen wankend und krächzend. Es schießt jemand. Diese Idioten, Schüsse locken nur noch mehr Beißer an!
Dann hört sie das Heulen, welches immer wieder von einem Husten unterbrochen wird. Fast direkt unter dem Ast, auf dem sie sitzt, steht der Vater, den Rücken an den Baum gepresst, seinen Sohn auf dem Arm. Er hat eine Schusswaffe und versucht sich die Beißer vom Leib zu halten. Keiner seiner Leute hilft ihm. Dann löst sich kein Schuss mehr. Das Magazin ist leer. Der Mann zieht ein Messer und beginnt auf die Beißer einzustechen. Das Kind auf seinem Arm heult und hustet und lockt dadurch immer mehr Beißer an. Der Mann kämpft, wie nur einer kämpfen kann, der nicht nur um sein Leben, sondern auch um das seines Kindes fürchtet. Voller Verzweiflung tötet er einen Beißer nach dem anderen. Sie strecken die Hände nach ihm aus, zerren an ihm, langsam werden seine Bewegungen langsamer, kraftloser...
Plötzlich reißt er den Kopf nach oben und schaut Eden direkt in die Augen. Er sieht nicht einmal überrascht aus. Als hätte er damit gerechnet, dass über ihm jemand im Baum hockt.
"Bitte.", formen seine Lippen. Und dann tut er etwas so Furchtbares und Selbstloses, dass Eden es niemals wieder vergessen wird: Er dreht sich, sodass er seine Rückendeckung durch den Baum aufgibt. Er hebt seinen Sohn hoch über seinen Kopf. Die Beißer beginnen bereits, ihm das Fleisch vom Körper zu reißen, doch er bleibt stehen, seinen Sohn hochhaltend und nach oben blickend.
"Bitte."
Eden greift wie ferngesteuert nach dem Jungen. Sie bekommt ihn zu fassen und zieht ihn zu sich auf den Baum. Der Vater steht immer noch. Er ist jetzt über und über mit Blut bespritzt, was aus zahlreichen Wunden quillt. Sein Blick ist mittlerweile glasig, trotzdem sieht er noch nach oben. Und lächelt. "Danke.", formen seine Lippen. Dann greift eine tote, knochige Hand in seine Haare und reißt ihn nach unten.
Endlich verklingt der letzte Todesschrei. Jetzt hört man nur noch die Beißer, die schmatzend und knurrend ihr Festmahl verschlingen.
Eden hockt mit dem noch immer heulendenden, hustenden Kind auf dem Baum und schaut mit geweiteten Augen zu. Da unten ist jetzt keiner mehr am Leben. Vielleicht haben die anderen es ja geschafft, aber all die, die noch da unten waren...werden jetzt gefressen. Eden merkt, wie Übelkeit in ihr aufsteigt. Sie krallt sich am Baum fest und versucht dieses Gefühl zu unterdrücken. Hätte sie helfen können? Und wann hört dieses verdammte Balg endlich auf zu heulen? Sie wickelt die dünne Decke mit um den Kleinen und drückt ihn fester an sich. "Pssst.", macht sie und wiegt den Kleinen hin und her, "Ganz ruhig. Pssst."
Tatsächlich hört er irgendwann auf zu heulen. Wahrscheinlich fehlt ihm dafür die Kraft. Er schläft jetzt, immer noch fest an Eden gepresst. Das ist gut. So halten sie sich gegenseitig warm.
Sie hat nur für einen Moment die Augen geschlossen- und plötzlich ist es hell. Oder vielleicht ist sie doch für einen Moment eingeschlafen. Der Kleine schläft noch immer. Unter ihr sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Oder wie nach einer Minenexpolsion. Überall ist Blut. Fetzen von zerissener Kleidung. Körperteile. Knochen. Gedärme. Da liegt etwas, was verdammt wie eine Hand aussieht. Haarbüschel. Es ist ein Bild des Grauens. Und dennoch- das schlimmste sind die Schreie, die Menschen von sich geben, wenn ihre Bauchhöhle bei lebendigen Leibe aufgerissen wird. Jetzt ist da unten nur noch Fleisch, leblose Materie. Und dann sind dort noch Vorräte und Utensilien die diese Toten definitiv nicht mehr gebrauchen können...
Sie lässt den Jungen auf dem Baum. Da unten behindert er sie nur, es sind noch viele Beißer hier, die die essbaren menschlichen Teile vom Boden auflesen. Sie hofft, dass er nicht runterfällt. Oder aufwacht und beginnt zu heulen. Das wäre ein Desaster.
Eden lässt sich auf den Boden fallen und tötet die Beißer systematisch, leise und schnell. Es sind wirklich viele. Aber sie sind zu ihrem Glück verstreut und so muss sie es maximal mit zwei oder dreien auf einmal aufnehmen. Als sie das verwüstete Schlaflager der Gruppe erreicht, ist sie trotzdem so verschwitzt, dass ihr Haar an ihrer Stirn klebt. Da sie die Gruppe so lange beobachtet und bestohlen hat, weiß sie sofort, wonach und wo sie suchen muss. Konservendosen, eine warme Jacke, Socken und natürlich einen der Schlafsäcke- blitzschnell packt sie alles zusammen, was sie braucht. Schusswaffen kann sie nicht gebrauchen, sie sind zu laut und irgendwann- meistens in den ungünstigsten Momenten- geht die Munition aus. Sie kontrolliert noch einmal, ob sie alles hat. Ihr Rucksack ist jetzt verdammt schwer, mehr könnte sie sowieso nicht mitnehmen.
Ein Beißer kommt auf sie zu. Es ist der Bruder des Footballspielers. Er hat nur noch einen Arm, der andere wurde ihm an der Schulter abgerissen. Sein Bauch wurde ebenfalls aufgerissen. Sein Darm hängt heraus und schwankt bei jedem Schritt hin und her. Wie ein Pendel. Sein ehemals kluges Gesicht ist verzerrt, Blut färbt seine Zähne rot. Er greift mit seinem verblieben Arm nach ihr. Eden packt ihn und stößt ihm ihr Messer ins Auge. "Tut mir leid.", sagt sie, "Ich finde, du wärst ein guter Anführer gewesen."
Sie hockt wieder auf dem Baum und überlegt, wie es jetzt weiter gehen soll. Mit dem Waldleben ist es jetzt definitiv vorbei. Mit dem Kleinen auf dem Arm kann sie es weder mit den Beißern aufnehmen, noch schnell auf Bäume klettern. Außerdem lockt er durch das Husten und sein Weinen die Beißer an. Sie muss sich eine Bleibe suchen. Und dann? Wie soll sie Vorräte besorgen? Die wenigen Dosen, die sie jetzt hat, reichen vielleicht ein oder zwei Wochen, wenn sie ganz, ganz sparsam ist. Das nächste Dorf ist Meilen entfernt, genauso die nächste größere Gruppe. Soweit kommt sie niemals. Nicht mit diesem Kind. Sie schaut auf den schlafenden Jungen. Hätte ich nur nicht nach ihm gegriffen, schießt es ihr durch den Kopf, ich hätte ihm beim Sterben zusehen müssen, aber dann...wäre es vorbei gewesen. Er ist krank, traumatisiert, entkräftet. Vielleicht wäre es...das Beste gewesen. Dann denkt sie wieder an den Vater. Der sein Leben geopfert hat, damit sein Kind überlebt. An das Lächeln, welches auf seinen Lippen lag, als er starb. Verdammt. Wäre sie dieser Scheißgruppe nur niemals gefolgt.
Schweißperlen laufen ihr über die Stirn, als sie die kleine Siedlung endlich erreicht. Dieses Kind mag zwar leicht sein, aber wenn man es, zusammen mit einem schweren Rucksack, durch den Wald schleppt, kommt es einen vor, als würde es Tonnen wiegen. Und wenn man nebenbei noch ständig Beißer abstechen muss. Ihre Arme schmerzen wie Hölle. Der Kleine ist aufgewacht und starrt apathisch vor sich hin. Den einzigen Laut, den er von sich gibt, ist das Husten. Wer weiß, wie lange er überhaupt noch lebt. Eden hat auf dem Weg hier her nicht nur ein Mal mit dem Gedanken gespielt, ihn einfach zurückzulassen. Diese Last, dieses Problem einfach loszuwerden. Aber sie kann nicht. Sie kann einfach nicht.
Sie wechselt die Kleidung des Kleinen, wickelt ihn in dicke Decken, macht Feuer und kocht sogar einen Tee, den sie ihm dann vorsichtig einflößt. Dieser Scheißhusten, hoffentlich ist es nichts Ansteckendes. Sie kann es sich nicht leisten krank zu werden. Eigentlich kann sie sich all das hier nicht leisten. Die Wetterstation zeigt den 12. Oktober. Es ist jetzt schon kalt, es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Winter beginnt. Und sie hat kaum Vorräte. Wie soll sie sich und dieses Balg über den Winter bringen? Wenn sie hier bleiben, dann werden die Vorräte in absehbarer Zeit aufgebraucht sein. Und hier gibt es nichts. Sie werden verhungern. Aber wenn sie auch nur daran denkt, mit all dem Zeug und dem Jungen zum nächsten Dorf zu marschieren... Es ist aussichtslos. Sie hätte niemals nach dem Kind greifen dürfen. Sie hätte es einfach mit seinem Vater sterben lassen sollen.
In der Nacht wird der Husten immer schlimmer, immer lauter. Beißer schleichen um das Haus und kratzen an den Scheiben. Wenn das so weiter geht, kommt sie nicht einmal lebend hier raus. Eden hat bisher noch kein Auge zugetan. Sie fühlt sich ausgelaugt, übermüdet, erschöpft. Sie schlurft zum Bett des Jungen. Er sieht sie mit leerem Blick an. "Hör doch verdammt noch mal auf zu husten!", brüllt sie ihn an. Der Junge zuckt zusammen, scheinbar hat er jetzt erst bemerkt, dass sie da ist. Er verzieht das Gesicht und ein leises Wimmern dringt aus seiner Kehle. Auch das noch! Sie greift, ohne Nachzudenken nach dem Kissen, lässt es über seinem Gesicht schweben...
Schweißgebadet schreckt sie hoch. Für einen Moment weiß sie nicht, wo sie ist. Dann erkennt sie den Schrank, das Bett. Sie ist in ihrem Zimmer. Im Sanctuary. Der Winter ist vorbei. Der kleine Junge ist längst tot. Langsam beruhigt sich ihr Atem wieder. Sie wischt sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und atmet tief durch.
Sie hat ihn nicht umgebracht. Sie wollte es. Nicht nur dieses eine Mal. Aber sie hat es nicht getan. Und dann, drei Tage später, ist es geschehen. Es war die erste Nacht, seitdem die Gruppe überrascht wurde, in der Eden einfach schlafen konnte. Sie hatte die ganze Nacht geschlafen, ohne von Menschen im Todeskampf zu träumen. Und als sie morgens nach dem Jungen gesehen hatte, war er ein Beißer. Erst dann hatte sie ihn getötet. Der Moment, in dem sie eingeschlafen war, war der, in dem der kleine Junge gestorben war. Als das Husten aufhörte. Und als sie ihn dann morgens sah, mit verzerrtem Gesicht und trüben Augen, war sie erleichtert gewesen. So unglaublich erleichtert. Denn irgendwann hätte sie ihn töten oder zurücklassen müssen, um zu überleben.
Sie kann nicht mehr einschlafen. Seitdem dies alles passiert ist, verfolgen sie die vorwurfsvollen Blicke des Vaters und seines Sohnes in ihren Träumen. Im Sanctuary hatten diese Träume ein wenig nachgelassen, waren seltener geworden. Jetzt sind sie scheinbar wieder da. Vielleicht wollen sie sie nur in ihrer Entscheidung bekräftigen, dass es keine gute Idee ist, Mutter zu werden.
Eden steigt aus dem Bett und fährt sich durch die Haare. Die Erschöpfung, die sie im Traum gefühlt hat, ist immer noch da. Und die Hilflosigkeit. Und die Schuldgefühle. Sie verlässt ihr Zimmer und tappst durch den Gang, ohne ein bestimmtes Ziel. Sie will einfach nur diese Gedanken loswerden. Als sie plötzlich vor Negans Zimmer steht, wird ihr klar, dass sie wohl doch ein Ziel hatte. Verdammt! Sie überlegt einen Moment, ob sie wieder zurück zu ihrem Zimmer oder ob sie einfach reingehen soll. Was will sie hier? Denkt sie, dass Negan jetzt zum kuschligen Seelsorger mutiert ist? Wohl kaum. Aber im Moment, hat sie einfach nur das Bedürfnis, dass sie jemand in den Arm nimmt. Und ihr sagt, dass sie... nichts hätte tun können. Sie atmet tief durch. Dann drückt sie die Tür auf.
Sie fragt sich, warum er nicht jede Nacht bei seinen Frauen übernachtet, warum er überhaupt ein eigenes Schlafzimmer hat. Jedenfalls ist sie heute froh, dass es so ist. Er liegt in seinem Bett und schnarcht leise. Eine seiner Hände umgreift schlaff seinen Baseballschläger, der an das Bett gelehnt ist. Na wenigstens nimmt er das Ding nicht mit unter die Decke, denkt sie.
Dass sie hier ist, ist irgendwie komisch. Bisher ist Negan immer zu ihr gekommen oder hat sie zu sich befohlen, wenn er was wollte. Jetzt kommt sie zu ihm und fühlt sich dabei wie eine Einbrecherin. Aber er ist ja schließlich auch schon einfach mitten in der Nacht zu ihr gekommen. Also- was soll's.
Sie geht auf das Bett zu. In dem Moment schlägt er die Augen auf. Er sieht sie und schnellt hoch wie eine Schlange, Lucille in der Hand. Eden hebt abwehrend die Hände. "Ich bin's nur.", flüstert sie.
"Eden?", zischt er, "Was zum verfluchten Fick treibst du hier?"
"Ich hab...schlecht geträumt.", sagt sie und als sie das letzte Wort gesagt hat, wird ihr klar wie dämlich und armselig das klingt. Er entspannt sich, stellt den Baseballschläger zurück neben das Bett. Dann lacht er leise.
"Und da dachtest du, es wäre nur fair, wenn du mir auch Alpträume bescherst?", knurrt er.
Eden tritt unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Gott, ist das peinlich! Sie könnte ihn ausknocken und dann schnell verschwinden, dann würde er morgen vielleicht denken, dass er alles nur geträumt hat.
"Ich frag jetzt mal nicht, wie du an den Wachen vorbei gekommen bist. Komm her.", sagt er milde und hebt die Decke an. Das lässt sie sich nicht zweimal sagen. Sie schlüpft unter die Decke und kuschelt sich an ihn. Sein Bett ist wirklich verdammt weich und bequem. Und es ist so schön warm. Da erst bemerkt sie, wie erstaunt er sie mustert.
"Halt mich einfach fest.", sagt sie leise. Oh man, heute gewinnt sie wirklich noch den Preis für die armseligsten Sprüche. Aber das ist ihr im Moment auch egal, denn es ist genau das, was sie will. Und er tut es. Er stellt keine weiteren Fragen, er lässt keine blöden Sprüche ab- er hält sie einfach fest.
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