Die Affengang
"Ach denkst du das wirklich!", haucht mir eine bekannte Stimme in mein Ohr.
Ich schließe kurz meine Augen und lege meine Gabel zur Seite, bevor ich meine Hände auf mein Gesicht lege. Dann atme ich erst einmal tief ein und aus.
"Kann man hier nicht ein paar Minuten seine Ruhe haben?", grummle ich leise vor mich hin, bevor ich meine Hände von meinem Gesicht nehme und mich umdrehe.
Hinter mir steht dieser Luis oder so, der blonde und sein schwarzhaariger Kumpel mit noch zwei anderen kommischen Figuren. Nun steh ich auf und stelle mich den 5 Jungs gegenüber. Meine Haltung zeigt Stolz und Emotionslosigkeit. Jede Zelle meines Körpers ist mit Anspanung und Adrenalin gefühlt. Mit erhobenem Haupt warte ich darauf, was jetzt von ihnen kommt. Aber alles was sie können ist schweigen.
"Na, Luis! Wie gehts deinen Eiern? Taten die schön weh?", möchte ich lieblich von meinem Gegenüber erfahren.
"Ich heiße Louis und ja mir geht es bestens!", zischt der Steckdosen-Sturmfrisur Typ mir zu und ich nicke nur.
"Und? Was ist mit euch Blondi und Blacky? Habt ihr kapiert, dass man mich lieber nicht bedrängen sollte?", will ich von den nächsten beiden wissen.
"Halt die Fresse, Bitch! Du wirst es noch spüren, was es heißt, sich mit uns anzulegen!", meint plötzlich der Typ mit den braunen Pudellocken und diesen Herlichgrünen Smaragtaugen, die mich böse anfunkeln.
"Ach, du kannst reden? Und dann bist du auch noch so Höflich mich vorzuwahrnen! Wie nett von dir Curly", kichere ich, wie so eine kleine Schlampe, bevor ich richtig anfange zu lachen.
"Doch ihr könnt mir gestohlen bleiben! Es haben schon viele versucht, mich irgendwie zum schweigen zu bringen. Aber wie ihr seht, hat dies noch nicht funktioniert!", spreche ich nun kalt und schaue sie auch so an.
"Also seid so net und verpisst euch, bevor ihr es nocht bereut", füge ich hinzu und funkel die Jungs mit meinen Außergewöhnlichen eisblauen Augen kalt an.
Der Typ, der sich bis jetzt nur geschwiegen hat, zuckt leicht zusammen und zieht scharf die Luft ein, bevor er sich reuspert.
"Wir werden jetzt gehen und wir hoffen, dass du dich in Zukunft besser benimmst", meint der Typ mit den hochgegeelten braunen Haaren und den Teddybärbraunen Augen.
Seine vier Freunde wollen zu protesten ansetzen. Doch er schenkt ihnen einen Wahrnenden sowie vielsagenden Blick und schon schweigen alle vier. Dann drehen sie sich um und gehen.
Ich atme einmal tief ein und lockere meine gesamte Haltung, bevor ich mich wieder an meinen Platz setze. Evi schaut mich aus großen Augen an und schnappt erst einmal nach Luft.
"Wow! Du hast Louis, Zayn, Harry, Niall und Liam die Stirn geboten, sodass sie von alleine gehen!", haucht meine neue Freundin fassungslos.
"Wie hast du das hinbekommen?", will sie erfahren.
"Nicht hier und nicht jetzt! Es geht niemanden etwas an", sage ich nur und esse meinen Salat weiter.
"Aber...", stottert sie nur.
Doch ich schüttle nur stur mit meinen Kopf und so lässt sie das Thema fallen. Aber ich weiß jetzt schon, dass es nicht das letzte Wort darüber gesprochen wurde. So essen wir unser Essen zuende, bevor wir unsere Sachen wegbringen, als es zur nächsten Stunde klingelt. Also laufen wir quatschend zur nächsten Stunde und so vergeht der Schultag sehr schnell.
Nach der Schule kommt sie mit zu mir, da sie mich gerne Besuchen will und da ich weiß, dass mein Vater heute erst sehr spät nach Hause kommt, bestellen wir bei mir Pizza. So sitzen wir nachdem wir unsere Hausaufgaben gemacht haben im Schneidersitz auf dem Bett und Teilen uns eine große Pizza mit Salami.
"Also wie kommts, dass du die 5 gefährlichsten Jungs in ganz London so leicht zum Schweigen gebracht hast?", will sie von mir erfahren.
Ich wusste, dass es sie beschäftigt und mich nun ausquetschen will. Ich werde ihr etwas erzählen, aber nicht alles. Denn es ist das erste mal seit langem, dass ich wieder das Gefühl habe, eine Freundin gefunden zu haben. Deswegen möchte ich sie noch nicht mit der Wahrheit konfrontieren.
"Also es ist so. Als ich noch bei meiner Mum gelebt habe, war mein Leben nicht das einfachste. Deshalb musste ich lernen, wie ich mit solchen Leuten, wie diese Affengang umzugehen zu haben. Deswegen weiß ich auch was zu tun ist, um sie mir vom Leib zu halten", antworte ich ihr und Evi sieht so aus, als ob sie mir dies glaubt.
"Okay... aber Affengang?! Dein Ernst?!", ruft sie lachend und ich bin erleichtert, dass Evi nicht alles über mein altes Leben erfahren will.
So zucke ich schmunzelnd meine Schultern und schmeiße sie mit einem Kissen ab. Als sie sich aufrappelt schaut sie mich empört an, doch ihre Hasselnussbraunen Augen funkeln nur vor Fröhlichkeit. Da schmeißt sie den Pizzakaton auf den Boden, bevor sie mich mit einem Kissen attakiert.
Damit lösen wir beide eine kleine Kissenschlacht zwischen uns beiden aus. Ich bin jetzt irgendwie froh, dass mein Vater das Sorgerecht für mich beantragt hat und mich her geholt hat.
Nach einer ganzen Weile liegen wir beide nebeneinander erschöpft auf meinem Bett und blicken hinauf auf meine Zimmerdecke.
"Du bist echt cool, Dina! Ich bin froh, dass ich dich kennen gelernt habe", meint Evi leise.
Als ich zu ihr schaue, sehe ich in ihren braunen Augen wie ernst sie es meint.
"Ich bin auch froh hier zusein. Vorallem weil ich jetzt eine Freundin wie dich gefunden habe", antworte ich ihr leise und Evis Augen weiten sich gewaltig.
Dann setzt sie sich mit einem Ruck auf und starrt mich mit offenem Mund geschockt an.
"Du hatest früher keine Freunde?!", ruft Evi fragend aus und schaut mich durchdringlich an.
Ich setze mich ebenfalls auf und nicke, bevor ich meinen Kopf senke, um auf meine bordeauxrote Bettdecke schaue.
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Lied: Affengang von ApeCrime
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