23
Ich höre ein Wimmern, als ich die Treppe hochgehe.
Zuerst dachte ich, es wäre Danny, aber dann merkte ich, dass es aus meinem Zimmer kommt.
Ich gehe hinein und sehe Carter, die sich windet, während ein Wimmern aus ihrem Mund kommt.
Ich schalte meine Nachttischlampe an und sehe, dass ihre Wangen nass von Tränen sind.
Hat sie einen Albtraum?
Plötzlich schießt sie in eine sitzende Position, ein Schrei verlässt ihren Mund, gefolgt von Schluchzen.
"Carter! Carter, psst, beruhige dich. Ich bin's." Ich ziehe sie in meine Arme, drücke ihr Gesicht an meine Brust, während sie sich fest an meinen Oberkörper klammert.
-NEVAEH-
"Carter! Carter, psst, beruhige dich. Ich bin's." Noah zieht mich in seine Arme, drückt mein Gesicht an seine Brust, sodass ich meine Arme um seinen Oberkörper schlinge, während Schluchzer meinen Mund verlassen.
"Nevaeh! Was ist denn los?!" Tanya und Danny stürmen ins Zimmer.
Ich vergrabe mein Gesicht nur noch tiefer in Noahs Brust, während ich unkontrolliert weiter weine.
"Mum, Danny, es ist alles in Ordnung." flüstert Noah. "Ich habe sie."
"Bist du sicher?" fragt Tanya nach.
"Ja." nickt Noah. "Geh wieder schlafen."
Ein paar Minuten später höre ich Schritte, die den Raum verlassen, und das leise Klicken der Tür, als sie sich schließt.
Noah sagt nichts, noch bewegt er sich. Er schlingt nur seine Arme fester um mich. Eine Hand auf meinem unteren Rücken, die andere auf meinem Hinterkopf.
Wir sitzen da, was sich wie Stunden anfühlt, aber in Wirklichkeit waren es wohl nur zwanzig Minuten, bis mein Schluchzen in Schniefen übergeht.
Noah zieht sich zurück, seine sonst so kalten Augen werden weicher, als er mich ansieht.
Er schiebt seine Hände unter meine Kapuze und wischt mit seinen Daumen die Tränen von meinen Wangen.
"Sprich mit mir."
"Was?" Ich schaue zu ihm auf.
"Weißt du noch, was ich dir gesagt habe, als wir uns das erste Mal getroffen haben?" fragt er. "Ich bin immer da, wenn du jemanden zum Zuhören brauchst."
Ich bleibe still.
"Manchmal ..." schlucke ich. "Manchmal fühle ich mich, als hätte ich diejenige sein sollen, die sterben hat sollen."
Noah sagt nichts, aber sein Gesicht verhärtet sich.
Ich rede weiter. "Heaven und Lucy hätten nicht diejenigen sein sollen, die Krebs bekamen. Sie haben es nicht verdient. Sie hatten es nicht verdient, zu sterben. Wenn sie nicht gestorben wären, wären meine Eltern noch zusammen und meine Mutter würde sich nicht jede Nacht betrinken und high werden. Wenn ich diejenige gewesen wäre, die gestorben ist, hätte sich niemand darum gekümmert. Ich war immer diejenige, die außen vor gelassen wurde. Diejenige, die niemand gefragt hat, ob es ihr gut geht. Alle haben immer auf Lucy geachtet, weil sie das Baby der Familie war. Alle haben immer auf Heaven geachtet, weil sie die Älteste war, auch wenn ich nur fünf Minuten jünger war, war sie trotzdem älter. Sie war immer die Kluge. Diejenige, mit der unsere Eltern gerne geprahlt haben. Und ich? Ich kann einen Ball durch einen Reifen werfen und ein paar Tanzschritte machen. Na und? Niemandem fielen die kleinen Dinge an mir auf, wie bei Heaven und Lucy. Keiner hat sich dafür interessiert. Es hieß immer "Heaven dies" und "Lucy das". Es hätte keinen Unterschied gemacht, wenn ich gestorben wäre. Ich hätte es wahrscheinlich verdient zu sterben. Keiner kümmert sich um mich."
Als Noah sieht, dass ich fertig bin, beginnt er sofort zu sprechen, sein Tonfall ist hart.
"Das ist nicht wahr."
Ich öffne meinen Mund, um etwas zu sagen, aber er spricht weiter.
"Du hast es nicht verdient zu sterben. Wenn du diejenige gewesen wärst, die gestorben wäre, wärst du nie nach Amerika gekommen und ich hätte dich nie getroffen. Ich bemerke die kleinen Dinge. Ich bemerke, dass du immer den Kopf zurückwirfst, wenn du lachst. Ich bemerke, dass du dir auf die Lippe beißt, wenn du denkst. Ich bemerke, dass du dich oft ablenken lässt. Ich bemerke, dass du nur jemanden brauchst, der dir sagt, dass er sich kümmert, weil du dir eingeredet hast, dass es niemand tut."
"Noah-"
Er unterbricht mich und steht auf. Ich stehe auch auf.
"Und weißt du was, Carter? Es ist mir nicht egal! Ich mag es nicht, wenn ich mich um Menschen sorge. Je weniger Leute mir wichtig sind, je weniger Leute ich verliere, desto weniger tut es weh!"
"Noah-"
Er lässt mich nicht zu Wort kommen.
"Ich sorge mich um dich! Du bist nervig. Du bist seltsam. Du bist stumpfsinnig. Und es kotzt mich an, dass du es für okay hältst, um zwei Uhr nachts allein durch die Straßen zu laufen, wenn du entführt werden könntest oder Schlimmeres! Es kotzt mich an, dass du nur über etwas lachen musst, was ich tue, um mich zum Lächeln zu bringen! Es kotzt mich an, dass ich das Gefühl habe, dich beschützen und auf dich aufpassen zu müssen! Es kotzt mich an, dass ich hier bin und versuche, mir einzureden, dass du mir egal bist, während ich mich in Wirklichkeit in dich verliebe!"
Er beendet seinen Wutausbruch, seine Brust hebt und senkt sich, während er sich selbst beruhigt und auf den Boden starrt.
Ich stehe da und staune.
Endlich sieht er auf. "Ich--"
Dieses Mal unterbreche ich ihn.
Ich mache einen Schritt nach vorne und lehne mich hoch, um meine Lippen auf seine zu drücken.
Er erstarrt für ein paar Sekunden, bevor er einen Arm um meine Taille schlingt und die andere Hand in meinen Nacken legt und mich näher an sich drückt.
Ich lege meine Hände auf seine nackte Brust, als er sich herunterbeugt.
Meine Augen schießen auf.
Was zum Teufel mache ich da?
Ich habe mir geschworen, mir keine Gefühle einzufangen.
Ich schiebe Noah von mir weg, wodurch seine Augen aufspringen, als er mich verwirrt anstarrt.
"Carter, was zum Teufel?" Er geht einen Schritt auf mich zu, aber ich weiche einen Schritt zurück.
Er erstarrt, seine Augen sind voller Schmerz.
"I-ich kann nicht." stottere ich. "Es tut mir leid."
Ich dränge mich an ihm vorbei, öffne seine Schlafzimmertür und renne die Treppe hinunter.
"Carter, bleib stehen!" Noah rennt hinter mir her.
Gerade als ich die Haustür öffnen will, packt mich eine Hand am Handrücken und wirbelt mich herum, sodass meine Kapuze wegfliegt.
Noah und ich erstarren beide.
Er starrt mich verblüfft an und ich starre ihn entsetzt an.
Er schüttelt den Kopf, reißt aus der Trance, in der er war, und sieht entsetzt aus, als ihm klar wird, was er gerade getan hat.
"Carter, ich wollte nicht ..."
Er kommt nicht dazu, seinen Satz zu beenden, denn ich strecke meine Faust aus und schlage ihm mitten ins Gesicht.
Er flucht und hält sich die Nase zu, als ich die Tür aufreiße und hinauslaufe.
"Carter!" schreit er mir nach, aber ich ignoriere ihn und renne weiter.
*NICHT ÜBERARBEITET*
A/N BITTE FEHLER AUSBESSERN WENN IHR WELCHE SEHT, DANKE:)
Dieses Kapitel ist einfach ein Traum. Obwohl ich das Buch übersetze und schon tausendmal gelesen habe, fieber ich trotzdem mit hahahha. Die Hand am Hinterkopft ahhhhh.
-LANADELFAKE
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